Bullmastiff Steckbrief

Der gutmütige Schutzhund im Portrait

Durch die kräftige Statur und das selbstbewusste Auftreten wirkt der Bullmastiff beeindruckend. Dennoch steckt hinter der wuchtigen Fassade ein liebevoller und gutmütiger Hund, der vor allem durch seine Gelassenheit besticht. Im Steckbrief erhaltet ihr alle Informationen, die ihr über die Hunderasse braucht. 😉

Geschichte des Bullmastiffs

Der Bullmastiff ist eine relativ junge Hunderasse und erst seit dem 19. Jahrhundert in England verbreitet. Zu dieser Zeit herrschten schlechte soziale Bedingungen für die Bevölkerung, weshalb sie Jagd auf den Ländereien der Landlords trieben. Die Landbesitzer setzen daraufhin Wildhüter ein, die dem Treiben zusammen mit speziell ausgebildeten Hunden ein Ende bereiten sollten. Der Hund musste in der Lage sein, den Wilderer zu packen und am Boden festzuhalten, ohne ihn dabei zu töten. Als Abschreckungsmaßnahme sollte der Gesetzesbrecher nämlich öffentlich gehängt werden.

So entstand aus einer Kreuzung zwischen Old English Mastiff und Old English Bulldog der perfekte Schutzhund für die Wildhüter. Durch eine fortlaufende Auslese in der Zucht, entwickelte sich nach und nach das heutige Erscheinungsbild. Zunächst bezeichneten die Engländer die Rasse jedoch als „Gamekeeper’s Nightdog“. Am 24. Dezember 1924 erkannte der englische Kennel-Club diese neue Rasse unter der Bezeichnung „Bullmastiff“ an. Um 1920 brachte der Öl-Tycoon Rockefeller die ersten Bullmastiffs in die USA, um dort sein Landgut zu bewachen und die Rasse verbreitete sich langsam auch dort. Im Laufe des 20. Jahrhunderts setze vor allem die Polizei den bulligen Hund als Diensthund ein. Er fand nach und nach aber auch bei Privatleuten eine immer größere Anhängerschaft. International ist er in die FCI-Gruppe 2, Sektion 2, Molossoide, eingeordnet.

Wesenszüge und Charaktereigenschaften

Der Bullmastiff ist ein ausgeglichener, stark menschenbezogener und freundlicher Hund. Er ist recht anspruchslos und passt sich seinem menschlichen Rudel in jeder Situation an. Auch wenn er auf den ersten Blick etwas träge wirkt, ist er ein guter Wachhund und kann selbstständig einschätzen, ob Gefahr besteht oder nicht. Bei Aufregung fängt er nicht wild an zu bellen, sondern legt seine Stirn in Falten und gibt damit ein lautloses Signal. Die Rasse gilt als sehr souverän und hat ein starkes Selbstbewusstsein, dass sich nicht unterkriegen lässt. Der Hund ordnet sich nur einer starken und konsequenten Person unter. Bei einer guten Erziehung ist der sanfte Riese in der Regel absolut kinderlieb und hat bei einer erfolgreichen Sozialisierung auch kein Problem mit Artgenossen. Der Bullmastiff ist nicht hektisch und liegt auch gerne mal eine Zeit lang mit Herrchen und Frauchen auf dem Sofa. Zeitweilig scheint der große Hund sogar zu vergessen, dass er kein Welpe mehr ist und kuschelt sich trotz seiner gewaltigen Größe auf den Schoß seines Menschen.

Wie halte ich einen Bullmastiff?

Überlegungen vor der Anschaffung

Die Entscheidung sich einen Bullmastiff nach Hause zu holen sollte lange und gut überlegt sein. Die Rasse eignet sich generell nur für fachkundige und hundeerfahrene Menschen. In der Haltung ist der Rassehund nicht sehr anspruchsvoll und fühlt sich überall wohl, wo er nicht alleine sein muss. Familienanschluss ist sehr wichtig für ihn, damit er glücklich wird. Da der Bullmastiff in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg und Hamburg auf der Liste der gefährlichen Hunderassen steht, ist die Haltung hier nur eingeschränkt oder gar nicht möglich.

Wenn ihr euch ganz sicher seid, dass diese Rasse die Richtige für euch ist, findet ihr einen seriösen Züchter am besten über den VDH (Verband für das deutsche Hundewesen) oder über die FCI (Federation Cynologique internationale). Für einen gesunden Welpen aus guter Zucht könnt ihr bis zu 1000€ einrechnen. Wenn ihr nicht so viel Geld ausgeben und gleichzeitig eine gute Tat vollbringen wollt, dann seht euch doch einfach im ortsansässigen Tierheim um. Hier findet ihr immer wieder einen Bullmastiff, der in Not geraten ist und jetzt ein liebevolles neues Zuhause sucht.

Erziehung und Entwicklung des Welpen

Der Bullmastiff Welpe ist ein niedlicher Zeitgenosse, der jedoch schon im jungen Alter eine konsequente und gewaltfreie Erziehung benötigt. Wenn ihr den Hund als Welpen nicht in den Griff bekommt, wird es mit dem ausgewachsenen Kraftprotz umso schwieriger. Ein so großer Hund mit ausgeprägtem Schutztrieb muss von Anfang an darauf vorbereitet werden ein verlässlicher Begleithund zu sein. Der Bullmastiff kann hin und wieder je nach Tagesform ein wenig stur und eigenwillig sein. Dann liegt es an euch den Welpen sanft und freundlich zu überzeugen, dass es Spaß macht mit euch zusammen zu arbeiten. Stress und Gewalt sind hierbei komplett fehl am Platz, da ihr mit Belohnungen weitaus mehr erreicht. Wenn ihr bei der einen oder anderen Sache noch Unterstützung benötigt, solltet ihr eine Hundeschule besuchen. Hier kann der Welpe auch mit anderen Hunden in Kontakt treten und soziale Verhaltensweisen leichter erlernen.

Aktivitäten und Auslastung

Der Bullmastiff ist generell eher ein ruhiger Hund, der nicht überdurchschnittlich viel Bewegung benötigt. Dennoch genießt er tägliche Spaziergänge in der Natur und ist auch bei sportlichen Aktivitäten begeistert dabei. Besonders Fährtenarbeit eignet sich als Auslastung und Beschäftigung für die Rasse. Beim Spazieren gehen neigt er nicht zum Wildern oder Streunen und bleibt immer in der Nähe seiner Familie um sie im Ernstfall zu beschützen. Für Hundesportarten wie Agility oder Obedience ist der große, schwere Hund nur bedingt geeignet, da er gerne sein eigenes Ding macht und sich niemals vollständig unterordnet.

Interessantes und Wissenswertes

Der Bullmastiff ist ein Listenhund

In NRW, Bayern, Hamburg, Baden-Württemberg, Berlin und Brandenburg zählt die Rasse zu den sogenannten Listenhunden und es gelten besondere Auflagen für die Haltung, wie z.B. eine Hundehaftpflicht-Versicherung. Mit einem Wesenstest kann diese Einstufung jedoch in einigen Bundesländern widerlegt werden. Die Bezeichnung „Kampfhund“ wird den meisten Bullmastiffs keineswegs gerecht. Die Hunde haben von Natur aus ein gutmütiges Wesen und eine hohe Reizschwelle. Aufgrund ihrer Sanftmütigkeit werden sie sogar immer öfter als Therapiehunde eingesetzt.

Bullmastiff in Film und Fernsehen

Der berühmteste Bullmastiff Hollywood’s war kein dressierter Filmhund, sondern das geliebte Haustier der Familie Stallone. Der Schauspieler Sylvester Stallone besaß einen Rüden namens „Buktus“, den er aufgrund von finanziellen Problemen für nur 50$ verkaufen musste. Nachdem sein erstes Drehbuch angenommen wurde und er mit dem Film „Rocky“ einen großen Erfolg feiern konnte, wollte er seinen Hund wieder zurück haben. Der neue Besitzer war von der Idee nicht sehr angetan und rückte Butkus erst für stolze 3.000$ wieder raus. Stallone zahlte den Preis und ließ seinen Rüden daraufhin in zwei „Rocky“-Filmen mitspielen.

Ihr habt auch einen Bullmastiff oder wollt euch bald einen zulegen? Erzählt mir in den Kommentaren was den Bullmastiff so besonders macht.

Alle Hunderassen:

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Alle Kommentare (8)

Wolfgang
16.11.2021 20:07 Uhr

Habe gerade den Steckbrief gelesen.....

Bullmastiff und lebhaft? Der Widerspruch in sich!

Unsere RESI war jedenfalls eher eine stoische "Schlaftablette"; aber wir wollen ja auch keinen sportlichen Hund!
Wenn sie nur die Gassileine erspähte, hat sie sich gleich schlafend und absolut unwillig gezeigt.

Kadavergehorsam war Gottseidank auch nicht ihr Ding; sie hat zwar alles irgendwie und irgendwann ausgeführt, aber mehr im "Bullastiff-Freestyle".........

Michelle Aulbur
14.07.2022 13:47 Uhr

Natürlich ist nicht jeder Hund gleich, allerdings ist der Bullmastiff trotzdem bekannt dafür aktiv und sportlich zu sein

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Wolfgang
16.11.2021 19:55 Uhr

Unsere RESI ist eine Woche vor ihrem 12 leider von uns gegangen.

Sie ist auch als Therapiehündin in diversen Seniorenstiften unterwegs gewesen.

Habe selten eine solch sozialisierte, menschen bezogene Rasse mit hoher Hemmschwelle und der liebenswerten stoisch Art erlebt.

Die vielen gesundheitlichen Probleme haben uns noch enger zusammengeschweißt. Meine/unsere Erfahrungen bei den niedergelassenen TÄ war allerdings eher "durchwachsen"; ein Behandlungsversuch wurde zugelassen, aber besser noch gleich in die Tierklinik nach Duisburg Kaiserberg, war kostengünstiger und zielgerichteter: vielen Dank nochmals an Fr. Dr. Rohrbach.

Beim Erwerb einer solchen sanften "Riesin" sollte man sich über die Folgekosten schon im Klaren sein; wir haben jedenfalls bei 20.000 € aufgehört die Rechnungen zu sammeln.

Wieso diese Ausnahmerasse allerdings als Listenhund geführt wird, ist mir nach wie vor schleierhaft. Na ja wir leben halt im durchorganisierten Deutschland..... deshalb stehen sich hier alle Gegenseitig im Weg; die "Wegelagerer" aus den Steuer- /Ordnungsbehörden müssen ja auch was zu tun haben.

Aber Egal, für mich/ uns gilt die Maxime...... einmal Bullstiff, immer Bullmastiff!

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Ela
29.05.2021 19:56 Uhr

Ich hatte meine Emmy fuer fast 10 1/2 Jahre und davon haben wir mehr als 9 Jahre zusammen in Canada und Schweden als Therapiehundeteam gearbeitet.
Sie hatte allerdings viele gesundheitliche Probleme und konnte daher auch nicht sozialisiert werden.
War auch okay, denn Menschen waren "ihr Ding"
Bin sogar gerade in den letzten Zuegen ein Buch ueber ihren Lebensweg zu publizieren und hoffe, dass diese Rasse endlich ein bisschen mehr Anerkennung bekommt und von der Listenhundseite genommen wird.

Ich hatte schon viele andere Rassen, aber, der Bullmastiff ist etwas ganz Besonderes :-)

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Annica
04.05.2021 11:16 Uhr

Ich habe meine Bullmastiff Hündin seit 2012. Im September wird sie nun stolze 9 Jahre alt. Daher meine Frage an andere Halter. Wie alt sind eure süßen bzw. wurden?
Ich lese vermehrt immer von leider nur 3 Jahre aufgrund schwerer Krankheit oder eben 5-6 Jahre. Bei der Übersicht werden diese jedoch mit 8-10 Jahre angegeben und hier sogar mit 10-12 Jahren.
Wäre interessant zu erfahren, da die Angaben ja schon auseinander gehen. Ich würde mir immer wieder diese einfach fantastische Rasse zulegen und kann auch nicht nachvollziehen, dass diese Rasse in manchen Bundesländern als Listenhund geführt wird.

Simone
15.06.2021 20:34 Uhr

Meine Bullmastiff Hündin wurde auch 10,50 Jahre alt und war bis zu ihrem 10 Geburtstag in sehr guter Form. Dann wurde Knochenkrebs festgestellt. Ich vermisse sie sehr

J. Klimesch
09.06.2022 22:43 Uhr

Hatte auch einen Bullmastif Mischling mit Ridgeback gekreuzt
Wurde Leider auch nur 9 Jahre bekam Lymphdrüsen Krebs
Eine gutmütige und absolut treue
Seele
Würde mir jederzeit einen solchen Hund wieder anschaffen wenn ich so etwas wieder bekommen könnte👍👍🌺🌺

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Nele Baxmann
18.01.2021 16:43 Uhr

Denkt ihr das es möglich wäre eine Bullmastiff mit einem Yorki zusammen zu halten.

Annica
04.05.2021 11:18 Uhr

Es kommt immer drauf an, wie temperamentvoll dein Bullmastiff ist. Generell würde das schon gehen. Die sanften Riesen sind erstaunlich vorsichtig bei kleineren Hunden und bei Kindern sowieso. Aber pauschal ja zu sagen ist halt schwierig ohne den Hund zu kennen.

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Julia
27.10.2020 22:59 Uhr

Also wir haben eine Bullmastiff Hündin und ich muss sagen das ich nie wieder was anderes möchte. Unsere Tochter is mit unserer Hündin zusammen aufgewachsen und sie kann alles mit dem Hund machen wo wir schon sagen oh Gott der arme Hund aber stört sie nich. Sie liebt die Menschen wirklich sehr und das zeigt sie auch indem sie sich immer schön ran drückt und gekuschelt werden will. Mit dem Bellen is wirklich nur wenn da was is was sie stört. Stur is sie allerdings am schlimmsten wenn sie läufig is da sind die Ohren dann im Urlaub ansonsten hört sie aufs Wort. Aber ich muss zugeben das sie wirklich träge sind also volle Power fünf min und dann nur noch im Trottelgang. Naja und beim fressen brauchen wir gar nich anfangen das ne Rasse die echt Alzheimer hat weil die den ganzen Tag fressen könnten. Und ich kann es auch überhaupt nich verstehen das diese Rasse auf der Liste steht. Denn das sind absolute Traumhunde und für mich das beste was eine Familie haben kann.

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gerd
30.08.2020 16:46 Uhr

das ist Rassendiskriminierung, wie Bulldograssen behandelt werden.

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Wiedemann
20.05.2019 00:00 Uhr

Ich liebe die mastiev

Silvia
02.01.2021 16:18 Uhr

Wir haben auch 1 eine Bullmastiff Hündin ist 2,5 Monate alt. kann nur sagen,tolle Hunde Gruß Silvia

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