Zwergpinscher Steckbrief

Der kleine Pinscher im Portrait

Der zarte und elegante Zwergpinscher – auch liebevoll Minpin genannt – erfreut sich aufgrund seiner geringen Größe steigender Beliebtheit. Der kleine Hund ist kein bequemer Schoßhund und will genauso ernst genommen werden, wie seine großen Verwandten. Hier im Steckbrief erfahrt ihr alles über die Herkunft, Haltung und Pflege der flinken Hunde.

Geschichte des Zwergpinschers

Der Ursprung aller Pinscher liegt in den sogenannten „Torfhunden“, die schon vor tausenden von Jahren treue Begleiter der Menschen waren. Der Hund half den Menschen ihre Häuser und Stallungen frei von Ratten und anderem Ungeziefer zu halten. Später bekamen sie mit dem Schutz von Reisenden in der Kutsche eine etwas ehrenvollere Aufgabe. Sie waren aufgrund ihrer wachsamen und geschickten Art jedoch weiterhin sehr beliebt, um die Scheune von Ratten zu befreien. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gaben die Bauern der Hunderasse den Namen „Rattler“. Die Hunde waren sowohl rau- als auch glatthaarig und kamen in verschiedenen Größen vor.

Um das Jahr 1870 differenzierten Züchter die Hunde in die heute bekannten Pinscher- und Schnauzerrassen. Im Jahre 1895 rief Josef Berta zur Gründung des Pinscher-Schnauzer-Klubs auf. Der Zwergpinscher setzte sich schnell von seinen größeren Artgenossen ab und entwickelte sich zu einem beliebten Begleithund in der Stadt. Besonders die feinen Damen schmückten sich gerne mit einem kleinen Pinscher. Das Zuchtbuch aus dem Jahr 1925 belegt 1300 Eintragungen. Nach Einteilung der FCI gehört die Rasse zusammen mit dem Dobermann und dem Deutschen Pinscher in die FCI-Gruppe 2, Sektion 1.1 Pinscher.

Wesen und Charakter

Der Zwergpinscher ist ein neugieriger, kluger und aufgeschlossener Hund mit hohem Bewegungsdrang. Trotz seiner geringen Größe ist er ein aufmerksamer und ausdauernder Wachhund mit einer niedrigen Reizschwelle. Fremden gegenüber ist der aufmerksame Hund anfangs misstrauisch, fasst jedoch schnell Vertrauen. Bei fehlender Erziehung oder zu wenig Bewegung kann er zum Kläffer werden und neigt zur Nervosität. Sein angeborener Jagdtrieb tritt vor allem bei Kleintieren zum Vorschein und sollte nicht unterschätzt werden. Der anhängliche und anschmiegsame Hund ist stark auf eine Person geprägt, die er am liebsten stets begleiten möchte. Für Familien mit kleinen Kinder ist er aufgrund seiner geringen Größe nur bedingt geeignet. Der flippige Hund ist jedoch freundlich und liebt es stundenlang zu spielen.

Aussehen des Zwergpinschers

Der Zwergpinscher weist einen quadratischen Körperbau auf, wobei Körperhöhe und -länge ungefähr gleich sind. Er hat einen muskulösen und eleganten Körper mit glänzendem, glattem Fell. Der Kopf ist langgestreckt mit großen, hoch angesetzten V-förmigen Ohren. Es gibt sowohl Exemplare mit Stehohren als auch mit Klappohren. Die Rute hat naturbelassen eine Säbel- oder Sichelform – wird jedoch leider häufig kupiert. Das Fell ist sehr kurz und glatt ohne Unterwolle. Als Farbgebung sind einfarbig hirschrot, rot-braun bis dunkel rot-braun oder zweifarbig schwarz mit roten bis braunen Abzeichen erlaubt. Zusammengefasst ist er eine „Mini-Ausgabe“ des größeren Pinschers.

Erziehung des Welpen

Der aktive Zwergpinscher benötigt eine konsequente Erziehung und eine umfassende Sozialisierung im Welpenalter. Nur so werden die kleinen Hunde nicht zu aggressiven Kläffern und lassen sich gut führen. Dank ihrer hohen Intelligenz und Arbeitsbereitschaft fällt die Erziehung unerfahrenen Hundehaltern relativ leicht. Ein spielerisches Training mit viel geistiger und körperlicher Auslastung ist bei den kecken Kleinhunden der Schlüssel zum Erfolg. So werden sie zu einem liebevollen Spielgesellen, den ihr überall hin mitnehmen könnt. Der Besuch einer Hundeschule ist empfehlenswert, damit der kontaktfreudige Hund dort Artgenossen kennenlernt und später nicht zu Machtgehabe neigt. So kann er seine Persönlichkeit in einem gewissen Rahmen frei entfalten.

Aktivitäten mit dem Zwergpinscher

Anders als andere Hunde seiner Größe, hat der temperamentvolle und lebhafte Zwergpinscher einen extrem hohen Bewegungsdrang. Er fordert seine Beschäftigung regelrecht ein und ist für Hundesportarten geeignet. Ganz egal ob Agility, Dog Dancing oder Obedience – körperliche Beschäftigung tut den kleinen Hunden gut. Auch bei allen anderen sportlichen Aktivitäten – vom Reiten über Wandern bis hin zum Joggen – sind die Minpins stets motiviert dabei. Die Hunde wollen aber nicht nur körperlich, sondern auch geistig ausgelastet werden. Ein unterbeschäftigter Pinscher hat eine niedrige Reizschwelle, wird schnell nervös und neigt zum Kläffen.

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Gesundheit und Pflege

Das kurze und glatte Fell des Zwergpinschers hat keine Unterwolle und ist sehr pflegeleicht. Es genügt, wenn ihr es ab und zu striegelt und von Schmutz befreit. Leider schützt da dünne Fell den Hund bei niedrigen Temperaturen nicht und er friert leicht. Im Extremfall kann es aufgrund der großen Ohren zu Erfrierungen der Ohrränder kommen. Im Winter solltet ihr den Minpin also nicht zu lange draußen lassen und eventuell einen Mantel, jedoch keine Verkleidung, anziehen. Für typische Kleinhund-Erkrankungen sind die Zwergpinscher nicht besonders anfällig und gelten als eine sehr gesunde Rasse. Überzüchtete Exemplare unter vier Kilo leiden an zahlreichen Krankheiten, dauerhaftem Zittern und haben eine verkürzte Lebenserwartung.

Passt der Zwergpinscher zu mir?

Bevor ihr euch für einen Zwergpinscher entscheidet, solltet ihr euch sicher sein, dass ihr genug Zeit für das Tier aufbringen könnt. Trotz seiner geringen Größe benötigt der Hund viel Bewegung und Aufmerksamkeit, um glücklich zu sein. Die Haltung in einer kleinen Stadtwohnung ist für den Minpin durchaus denkbar, wenn er tagsüber genügend Auslauf an der frischen Luft bekommt.

Bei der Suche nach einem Züchter ist eine Mitgliedschaft im Schnauzer-Pinscher-Klub e.V. ein gutes Indiz für Seriosität. Lasst euch nicht auf Züchter ein, die Mini-Zwergpinschern“ oder „Prager Rattler“ züchten. Diese Hunde sind übertrieben klein und zart gezüchtet und damit meist extrem krankheitsanfällig. Sie stammen größtenteils aus Massenzuchten und sind in Deutschland nicht offiziell anerkannt. Ebenso wichtig ist, dass Rute und Ohren der Welpen naturbelassen sind, da das Kupieren in Deutschland verboten ist. Ein gesunder und reinrassiger Welpe kostet circa 1000€.

Interessantes und Wissenswertes

Der kleine Pinscher ist eine häufig in der Literatur auftretende Hunderasse. So erwähnt der Autor Theodor Fontane in seinem Roman „Der Stechlin“ den Minpin als eifrigen Ratten- und Mäusefänger. In der Verfilmung des Romans „Der dritte Mann“ hält Schauspieler Ernst Deutsch in einer Szene einen Zwergpinscher im Arm, der später zum Indiz für eine Verschwörung wird. Heutzutage sind die Hunde kaum noch im Fernsehen zu sehen, da sie sich aufgrund ihrer flippigen Art nicht besonders gut als Showhunde eignen.

Ihr habt einen Zwergpinscher oder wollt euch einen zulegen? Erzählt mir in den Kommentaren, was ihn eurer Meinung nach so besonders macht!

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Alle Kommentare (3)

Doglover
07.05.2022 19:31 Uhr

Ich wollte mal etwas fragen.
Minpins soll man ja nicht lange alleine lassen.
Was ist die absolute Grenze?
Liebe Grüße 😁🐕

Doglover
07.05.2022 19:32 Uhr

Freu mich über jede Antwort! 🐶💙

Michelle Aulbur
14.07.2022 10:08 Uhr

4 Stunden

Antworten

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Fernando Rujano
04.05.2021 16:04 Uhr

Guten Tag zusammen. Mein Max den habe ich vor ca 5 monaten bekommen.Angblich soll er aus rumanien sein und ein Russischer Toy Terrier. Wenn ich mir bilder u videos anschauen neige ich dazu zu agen das er ein Zwergpinscher ist. Zum beispiel das laufen. Max läuft sehr gern und viel, gelesen habe ich das ein toy terrier das eher nicht gern machen. max ist super agil, hat ein glattes haar, abstehende ohren und ist braun mit beige akzenten. können sie mir was dazu sagen? VG

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Simon
23.05.2020 23:11 Uhr

Guten Tag
Ich habe ein 5 jährige rüde Rehpinscher. Kastriert.
Jetzt gerne noch eine Welpe. Meine ist sehr dominant. Würde die beiden gut ertragen? Soll ich rude oder Weibchen nehmen? Oder könnten Sie mir ein Rat geben?
Danke
Freundliche Grüsse

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