Ihr wollt euch einen Hund zulegen, wisst aber nicht, welche Rasse am besten zu euch passt? Ihr wollt alles über eure Lieblingsrasse erfahren? In unserem Rasseverzeichnis findet ihr ausführliche Steckbriefe zu verschiedenen Hunderassen. Erhaltet spannende Infos über die Geschichte, das Wesen und die Haltung der Hunde!
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Ob Pudel, Mops oder Schäferhund - es gibt unzählige verschiedene Hunderassen. Jede Rasse hat ihre eigenen Charakteristika und ist auf ihre Art etwas ganz besonderes. Die Rasse des Hundes bestimmt über das Aussehen, den Charakter und die Haltung.
Was ist eine Hunderasse?
Unter einer Hunderasse verstehen wir heute eine spezielle Züchtung des Haushundes mit ähnlichen Merkmalen. Dazu zählt beispielsweise die Widerristhöhe, die Länge und Farbe des Fells oder die Form von Schnauze und Ohren. Ebenso sind bestimmte Charakterzüge wie der Bewegungsdrang oder der Jagdtrieb wichtige Unterscheidungsmerkmale der Hunderassen. Ein Zuchtverband oder eine Einzelperson legt einen Standard für eine Hunderasse fest, wodurch die Rasse durch einen Verein oder Verband anerkannt werden kann. Der größte Verband ist die Fédération Cynologique Internationale (FCI) - ein weltweit agierender Dachverband.
Der französische Kynologe und Begründer der FCI-Einteilung, Raymond Triquet, legte den Rassebgeriff in seiner Enzyklopädie der Hund folgendermaßen fest: "Die Rasse ist eine Gruppe von Individuen, die gemeinsame Merkmale aufweisen, die sie von anderen Vertretern ihrer Spezies unterscheiden, und die durch Vererbung übertragbar sind. Die Spezies entsteht auf natürlichem Wege, wohingegen die Rasse das Ergebnis von Züchtungen im Rahmen der Kynologie darstellt."
Die Nachkommen einer Kreuzung aus mehreren Hunderassen werden als Mischlinge oder Bastarde bezeichnet. Bei der gezielten Verpaarung zweier Rassen, wie dem Labradoodle, spricht man heute von sogenannten Designer- oder Hybridhunden.
Geschichtliche Entwicklung von Hunderassen
Hunde dienten ursprünglich als Nutztiere, denen verschiedene Aufgaben zugeschrieben waren. So gab es schon früh verschiedene Hunde für die Bewachung des Hauses, das Hüten von Vieh oder die Jagd. Die Hunde wurden speziell nach ihrer Leistung gezüchtet und es gab kaum äußerliche Vorgaben. Erwünschte Eigenschaften sollten verstärkt, unerwünschte Eigenschaften minimiert werden. Bis ins Mittelalter hinein gab es nur etwa zwölf verschiedene "Hunderassen". Dazu zählten Treibhunde, Spürhunde, Windhunde, Schäferhunde und Hofhunde.
Der Begriff Hunderasse trat erstmals zu Anfang des 19. Jahrhunderts auf, als die Menschen begannen Hunde als Haustiere zu halten. Hunde waren nun nicht mehr reine Nutztiere, sondern wurden zu Familienmitgliedern. Die erste Hundeausstellung fand 1859 in England statt. Zu dieser Zeit trugen die ersten Hunderassen noch Namen, die an ihre Nutzung oder Herkunft angelehnt waren. Kurz nach der Ausstellung wurden in England die ersten Rassenhundeclubs gegründet.
Bei einigen Hunderassen ging die Zucht leider so weit, dass sie schließlich zu gesundheitlichen Problemen führte.
Welche Hunderassen gibt es heute?
Über die Jahrhunderte kamen immer wieder neue Hunderassen hinzu, von denen einige heute schon wieder ausgestorben sind. Der Zweite Weltkrieg war für viele Hunderassen ein enormer Rückschlag, wobei viele für den Kriegsdienst eingezogen wurden.
Schätzungsweise existieren heute weltweit über 800 verschiedene Hunderassen. Davon sind jedoch derzeit nur etwa 350 offiziell von der FCI anerkannt. In Deutschland gibt es etwa 8,6 Millionen Hunde, wovon etwa 69 % Rassehunde und 31 % Mischlinge sind.
Die Fédération Cynologique Internationale (FCI) wurde 1911 gegründet und überwacht als Weltorganisation für Kynologie die bestehenden Hunderassen und ihre spezifischen beschriebenen Rassestandards.
Die Hunderassen werden in 10 verschiedene FCI-Gruppen eingeteilt:
- Gruppe 1: Hüte- und Treibhunde
- Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer, Molosser, Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
- Gruppe 3: Terrier
- Gruppe 4: Dachshunde
- Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp
- Gruppe 6: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen
- Gruppe 7: Vorstehhunde
- Gruppe 8: Apportierhunde, Stöberhunde, Wasserhunde
- Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde
- Gruppe 10: Windhunde
Zu den beliebtesten Hunderassen Deutschlands der heutigen Zeit zählen unter anderem der Labrador, der Deutsche Schäferhund, der Golden Retriever, der Jack Russell Terrier, der Australian Shepherd, der Yorkshire Terrier und der Dackel. Mit einem Gewicht von zwei bis drei Kilo und einer Widerristhöhe von unter 15 bis 23 Zentimetern ist der Chihuahua eine der kleinsten anerkannten Hunderassen. Zu den größten Rassen zählt hingegen die Deutsche Dogge mit einer Widerristhöhe von mindestens 80 cm und der Irish Wolfhound mit bis zu 95 cm.
Welche Hunderasse passt zu mir?
Jede Rasse hat ihre eigenen Anforderungen an ihren Halter. Die einen brauchen besonders viel Auslauf, andere mehr Fellpflege als gewöhnlich und wieder andere kommen nicht ohne mentales Training aus. Außerdem ist es wichtig im Hinterkopf zu behalten, wofür die Rasse ursprünglich gezüchtet wurde. So solltet ihr einen Vollblut-Jagdhund wie den Weimaraner nicht als hübschen Schoßhund kaufen.
Die Größe des Hundes spielt ebenfalls eine Rolle beim Kauf. Wer in einer Wohnung in der Stadt lebt, sollte sich eher einen Hund mit geringer Widerristhöhe wie einen Zwergspitz oder einen Mops zulegen. Dennoch solltet ihr darauf achten, dem Tier genügend Auslauf zu gewähren. Hundekenner, die in den professionellen Hundesport einsteigen möchte, werden vermutlich mit einem Australian Shepherd oder einem Border Collie glücklich. Wer jedoch einen braven Familienhund möchte, sollte sich am besten nach einem Golden Retriever oder einem Labrador Retriever umsehen.
Auch als Allergiker könnt ihr euch unter Umständen einen Hund zulegen. Es gibt einige Hunderassen, die weitaus weniger haaren als andere und somit nicht so viele Haare in die Luft freisetzen. Dazu gehören beispielsweise der Pudel, der Basenji und der Havaneser. Auch wenn diese Hunde als besonders allergikerfreundlich gelten, solltet ihr die Anschaffung nicht überstürzen. Bei starken Allergien lösen auch diese Rassen eine Reaktion aus.