Kaukasischer Owtscharka
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Stellt ihr euch einen Hund vor, der Bären trotzt und sein Zuhause bis zum letzten Atemzug verteidigt? Der Kaukasische Owtscharka ist kein normaler Familienhund – er ist ein lebendiger Beschützer aus den Bergen des Kaukasus. Mit seiner massigen Statur und dem starken Schutzinstinkt wirkt er wie eine wandelnde Burg. Doch hinter der furchterregenden Erscheinung steckt ein sanfter Riese, der seine Familie liebevoll beschützt. Warum ist diese Rasse gleichzeitig ein Traum für erfahrene Besitzer und ein Risiko für Unerfahrene? Die Antwort verändert eure Sicht auf Hundeerziehung.
Aussehen
Der Kaukasische Owtscharka überzeugt durch eine kräftige, muskulöse Silhouette. Sein breiter Kopf mit markanten Wangenknochen zeigt ursprüngliche Kraft. Die mittelgroßen Schlappohren unterstreichen den wachsamen Blick – früher oft kupiert, heute meist natürlich belassen.
Diese Rasse wurde über Jahrhunderte hinweg gezüchtet, um Herden zu hüten und zu beschützen, was eine essenzielle Funktion in den weitläufigen und oft einsamen Regionen Russlands darstellt.
Zwei Körperformen prägen die Rasse:
- Gebirgstyp: Kompakter Körperbau mit langem Fell für eisige Bergregionen
- Steppentyp: Schlankere Figur mit kurzem Haar für flache Landschaften
Beide Varianten verbinden Stärke und Anmut. Die buschige Rute hängt meist entspannt – bei Alarm krümmt sie sich wie ein Schutzschild über dem Rücken.
Fell und Färbung
Das Fell des Kaukasischen Owtscharka ist ein natürlicher Schutzpanzer: dick, grob und wetterfest. Damit ihr die Fellvarianten besser versteht, beachtet:
- Langhaar: Volle Mähne am Hals, behaarte Beine und löwenartiges Aussehen
- Kurzhaar: Glattes Fell mit dicker Unterwolle für praktische Arbeit
- Mischtyp: Mittellanges Deckhaar ohne ausgeprägte Mähne
Die Farben reichen von Grau über Rot bis Weiß. Gestromte Muster oder mehrfarbige Flecken sind typisch. Einfarbige Hunde wirken edel, gescheckte Exemplare erinnern an Schneelandschaften.
Besondere körperliche Merkmale
Mit einer Schulterhöhe bis 75 cm und bis zu 90 kg Gewicht zählt der Owtscharka zu den Riesen unter Hunden. Seine muskelbepackten Beine tragen den Körper erstaunlich agil – ein Überbleibsel aus der Zeit als Wolfsjäger.
Die dunkelbraunen Augen wirken streng, zeigen aber Zuneigung zu vertrauten Menschen. Der dreieckige Kopf mit hochsitzenden Ohren verleiht ein urtümliches Aussehen. Trotz seiner Masse bleibt er beweglich: Er springt problemlos über Zäune oder klettert auf Felsen.
Steckbrief Owtscharka
- Rasse: Kaukasischer Owtscharka
- Herkunft: Kaukasusregion (Georgien, Armenien, Aserbaidschan)
- Widerristhöhe: 64 – 75 cm (Rüden), 62 – 70 cm (Hündinnen)
- Gewicht: 45 – 70 kg (Rüden), 40 – 65 kg (Hündinnen)
- Lebenserwartung: 10 – 12 Jahre
- Fell & Farbe: Dichtes, grobes Deckhaar mit starker Unterwolle; Farben: Grau, gestromt, weiß, beige, rotbraun, gescheckt.
- Charakterzüge: Mutig, wachsam, loyal, selbstbewusst, territorial
Rassenstandard nach FCI
Rassennomenklatur
- Gruppe: 2 – Pinscher und Schnauzer, Molossoide, Schweizer Sennenhunde
- Sektion: 2.2 – Berghunde
- Standard Nr.: 328
- Datum der endgültigen Anerkennung der Rasse durch die FCI: 1984
- Offizielle Originalsprache: Russisch
- Datum der Publikation des gültigen offiziellen Standards: 13.10.2010
- Status der Rasse: Endgültig anerkannt
- Ursprungsland der Rasse: Russland (Kaukasusregion)
- Arbeitsprüfung: Keine Arbeitsprüfung erforderlich
Zusammenfassung
Allgemeines Erscheinungsbild:
- Groß, kräftig und muskulös.
- Eindrucksvolle, imposante Erscheinung mit einem rustikalen, robusten Aussehen.
- Ausgeprägter Schutzinstinkt und selbstbewusstes Auftreten.
- Gut proportioniert, mit einem harmonischen Körperbau.
Kopf:
- Massiver, keilförmiger Schädel mit breitem Oberkopf.
- Starker, tiefer Fang mit kräftigen Kiefern.
- Dunkle, ovale Augen, tief eingesetzt und weit auseinanderstehend.
- Kleine, hängende Ohren, hoch angesetzt und oft kupiert (in Ländern, wo dies erlaubt ist).
- Gut entwickelte Backen und Wangenmuskulatur.
Körper:
- Breiter, muskulöser Rücken mit einer geraden Oberlinie.
- Tiefe, breite Brust mit gut gewölbten Rippen.
- Kräftige Lendenpartie und leicht abfallende Kruppe.
- Kompakter, stabiler Körperbau, der Kraft und Ausdauer vermittelt.
Gliedmaßen:
- Vorderläufe: Gerade, kräftig und parallel gestellt mit starken Knochen.
- Hinterläufe: Gut gewinkelt, muskulös und stabil.
- Große, runde Pfoten mit festen Ballen und gewölbten Zehen.
- Knochenstruktur insgesamt massiv und robust.
Gangwerk:
- Frei, gleichmäßig und kraftvoll.
- Typisch ist ein raumgreifender, elastischer Schritt.
- Im Trab zeigt sich eine gute Schubkraft aus der Hinterhand.
- Bewegungen sind harmonisch und fließend, trotz der Größe.
Haarkleid:
- Dichtes, grobes Deckhaar mit einer weichen Unterwolle.
- Länge variiert je nach Varietät (langhaarig oder kurzhaarig).
- Bei langhaarigen Hunden: Ausgeprägte Mähne, Hosen an den Hinterläufen und buschige Rute.
- Fellfarben: Grau, falb, weiß, gestromt, gescheckt oder andere natürliche Farben.
Größe:
- Widerristhöhe:
- Rüden: Mindestens 68 cm (idealerweise 72–75 cm).
- Hündinnen: Mindestens 64 cm (idealerweise 67–70 cm).
- Gewicht:
- Rüden: 50–90 kg (abhängig von Größe und Statur).
- Hündinnen: 45–75 kg.
Fehler:
- Leichter Knochenbau oder schwache Muskulatur.
- Zu kleiner oder zu leichter Körperbau.
- Aggressivität oder übermäßige Schüchternheit.
- Fehlende Pigmentierung an Nase, Augenlidern oder Lefzen.
- Stark abfallende oder zu steile Kruppe.
- Fehlende Unterwolle oder zu weiches Fell.
- Extreme Abweichungen von der gewünschten Größe.
Wesen und Charakter
Der Charakter des Kaukasischen Owtscharka ist ein Gegensatz: Strenger Wächter draußen, sanfter Riese drinnen. Seine Loyalität zur Familie ist absolut – einmal akzeptierte Mitglieder beschützt er leidenschaftlich.
Fremden gegenüber ist er immer misstrauisch. Diese angeborene Vorsicht stammt aus seiner Zeit als Herdenschutzhund, als er selbstständig über Gefahren entschied. Im Alltag wirkt er ruhig, reagiert aber blitzschnell bei Bedrohungen.
Seine Eigenständigkeit macht die Erziehung anspruchsvoll. Er befolgt Befehle nicht einfach, sondern prüft sie kritisch. Diese Eigenschaft rettete früher Herden, wenn er ohne menschliche Hilfe Raubtiere vertrieb.
Eignet sich der Kaukasischer Owtscharka als Familienhund?
Die Antwort heißt: Ja, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Bei erfahrenen Besitzern wird er zum geduldigen Beschützer von Kindern. Er duldet Krabbelattacken oder lautes Spielen mit stoischer Ruhe.
Doch der natürliche Beschützerinstinkt kann Probleme verursachen. Fremde Kinder im Garten sieht er schnell als Gefahr. Frühzeitige Gewöhnung an verschiedene Situationen ist deshalb essenziell.
Damit die Haltung mit Kindern gelingt, beachtet:
- Gartengröße: Mindestens 1.000 m² umzäunter Freiraum
- Zeitinvestment: Tägliche Interaktion und geistige Aufgaben
- Altersgrenze: Nicht für Familien mit Kindern unter 6 Jahren
Die Erziehung des Kaukasischen Owtscharka erfordert eine erfahrene Hand, um dem eigenwilligen Wesen dieser Rasse gerecht zu werden. Sozialisation und positive Verstärkung sind dabei besonders wichtig.
Seine Kraft wird oft unterschätzt: Ein ausgewachsener Rüde zieht mühelos 500 kg – ein unkontrollierter Ruck an der Leine kann Erwachsene umwerfen.
Ist der Owtscharka anfängertauglich?
Nein. Diese Rasse toleriert keine Erziehungsfehler. Sein starker Wille und dominantes Auftreten verlangen eine erfahrene Führungspersönlichkeit. Neue Halter reagieren oft zu locker oder zu streng – beides schadet der Beziehung.
Die Erziehung eines Herdenschutzhundes wie dem Kaukasischen Owtscharka stellt spezielle Herausforderungen dar. Diese Hunde haben einen ausgeprägten Schutzinstinkt und benötigen erfahrene Halter, die den Anforderungen dieser Rasse gewachsen sind.
Typische Fehler von Unerfahrenen:
- Zu wenig Platz → Zerstörungsverhalten
- Widersprüchliche Kommandos → Autoritätsverlust
- Mangelnde Sozialisierung → Aggressionsrisiko
Seriöse Züchter verkaufen Welpen nur an Menschen mit nachweisbarer Hundeerfahrung. Der Owtscharka akzeptiert nur einen Chef, der mental stark und fair bleibt.
Seine Erziehung ähnelt einem Strategiespiel: Jede Entscheidung muss durchdacht sein. Belohnungen funktionieren besser als Strafen, aber klare Regeln sind unverhandelbar. Ein ausgewachsener Owtscharka lässt sich nicht umerziehen – die Grundregeln müssen bis zur 16. Woche sitzen.
Haltung und Lebensraum
Der Kaukasische Owtscharka benötigt viel Platz. Ein Haus mit großem Garten oder ein ländlicher Lebensraum passt am besten zu ihm. Die Haltung in einer Wohnung ist nicht geeignet. Damit die Haltung gelingt, beachtet:
- Ein eingezäuntes Grundstück ist unverzichtbar, da der Hund sein Revier stark bewacht.
- Der Schutzhund zeigt natürliches Territorialverhalten – Konflikte mit Nachbarn oder Spaziergängern vermeidet ihr so.
- Vermeidet Zwingerhaltung oder langes Anbinden, da dies sein Wesen negativ beeinflusst.
Der Hund braucht täglichen Freilauf in einem sicheren Bereich. Ein hoher Zaun ist wichtig, da der Kaukasische Owtscharka gut springen und graben kann. Der Kontakt zur Familie ist essenziell – Isolation macht ihn unausgeglichen.
Aktivität des Kaukasischer Owtscharka
Der Kaukasische Owtscharka ist kein Hochleistungssportler, benötigt aber regelmäßige Bewegung. Damit er gesund bleibt, achtet auf:
- Lange Spaziergänge oder leichte Wanderungen für körperliche Auslastung.
- Moderate Aktivität mit ausreichend Ruhephasen – intensive Sportarten wie Agility sind weniger geeignet.
- Geistige Beschäftigung durch Suchspiele oder einfache Kommandos.
Der Hund liebt Aufgaben, die seinen Schutzinstinkt fördern. Beispielsweise könnt ihr ihm das Bewachen eines Gegenstands übertragen. Kurze Trainingseinheiten mit klaren Signalen funktionieren besser als lange Übungen.
Aktivitätslevel
Mittel
Empfohlene Gassi-Runde
5 - 7 Kilometer
Tägliche Aktivität (Minuten)
60 - 90 Minuten
Pflege
Die Pflege des Kaukasischen Owtscharka ist einfach, erfordert aber Routine. Damit er gesund bleibt, befolgt diese Schritte:
- Kontrolliert regelmäßig Augen, Ohren und Krallen.
- Nutzt ein feuchtes Tuch für die Augenpflege, um Entzündungen vorzubeugen.
- Reinigt die Ohren mit einem speziellen Reiniger, um Infektionen zu vermeiden.
Krallenpflege ist besonders wichtig, da zu lange Krallen die Gelenke belasten. Schneidet sie alle 4–6 Wochen oder lasst es vom Tierarzt erledigen. Zahnhygiene unterstützt ihr mit Kauartikeln oder einer Hundezahnbürste.
Fellpflege
Das dichte Fell des Kaukasischen Owtscharka benötigt je nach Länge unterschiedliche Pflege. Damit es nicht verfilzt, beachtet:
- Bei langhaarigen Hunden: Tägliches Bürsten mit einer robusten Bürste für die Unterwolle.
- Bei kurzhaarigen Hunden: Einmal pro Woche bürsten reicht meist aus.
- Während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst: Tägliches Bürsten, um lose Haare zu entfernen.
Baden solltet ihr den Hund nur selten, da Seife die schützende Fettschicht angreift. Bei starkem Schmutz reicht oft ein feuchtes Handtuch.
Ernährung
Die Ernährung des Kaukasischen Owtscharka muss energie- und proteinreich sein. Damit er optimal versorgt ist, achtet auf:
- Hundefutter mit hohem Fleischanteil – Getreide oder Zucker vermeiden.
- Zwei Mahlzeiten pro Tag, um Magendrehungen vorzubeugen.
- Futterergänzungen wie Lachsöl für gesunde Gelenke.
Besonders kaukasischen Owtscharka Welpen benötigen hochwertiges Futter, um ihr Wachstum und ihre Entwicklung zu unterstützen. Achtet darauf, dass das Futter speziell auf die Bedürfnisse dieser intelligenten und aktiven Hunderasse abgestimmt ist.
Der Hund neigt zu Übergewicht – kontrolliert die Futtermenge genau. Frisches Wasser muss immer verfügbar sein.
Futterempfehlung
Tägliche Futtermenge
600 - 800 Gramm
Kosten pro Tag
3 € - 5 €
Monatliche Kosten
90 € - 150 €
Erziehung und Training
Der Kaukasische Owtscharka braucht konsequente Führung. Damit die Erziehung erfolgreich ist, setzt auf:
- Positive Verstärkung durch Leckerlis oder Lob.
- Klare Prioritäten bei Kommandos wie „Sitz“, „Platz“ und „Bei Fuß“.
- Intensives Üben des Rückrufs, da der Hund eigenständig handelt.
Die frühzeitige Ausbildung und Sozialisierung von Herdenschutzhunden wie dem Kaukasischen Owtscharka ist entscheidend, um potenzielle Verhaltensprobleme zu vermeiden. Es wird empfohlen, eine Hundeschule zu besuchen, in der Trainer mit Erfahrung in der Arbeit mit Herdenschutzhunden zur Verfügung stehen.
Der Hund respektiert nur Halter mit natürlicher Autorität. Harte Strafen schaden dem Vertrauen – bleibt geduldig und bestimmt.
Erziehung der Welpen
Die Welpen-Erziehung startet idealerweise ab der 8. Lebenswoche. Damit der Junghund gut sozialisiert wird, beachtet:
- Frühe Gewöhnung an Menschen, andere Hunde und Alltagsgeräusche.
- Sanfte Gewöhnung an Berührungen an Pfoten, Ohren und Maul.
- Konsequentes Korrigieren von zu grobem Spielverhalten.
Der Welpe testet gerne seine Stärke – bleibt geduldig, aber setzt klare Grenzen. Positive Erfahrungen prägen sein späteres Verhalten.
Training des Hundes
Das Training des Kaukasischen Owtscharka erfordert Geduld und Abwechslung. Damit es erfolgreich ist, plant ein:
- Kombination aus Belohnungen und klaren Kommandos.
- Üben von Alltagssituationen wie Besuch empfangen oder Stadtspaziergänge.
- Professionelle Anleitung bei Schutztraining, um unkontrolliertes Beißverhalten zu vermeiden.
Der Hund bleibt durch abwechslungsreiche Übungen geistig aktiv. Agiert immer als souveräner Rudelführer – nur so fühlt er sich sicher.
Gesundheit
Der Kaukasische Owtscharka verfügt über eine robuste Gesundheit und ist optimal an extreme Wetterbedingungen angepasst. Seine natürliche Widerstandskraft schützt ihn vor Infektionen, dennoch ist regelmäßige Vorsorge erforderlich, um typische Risiken großer Hunderassen wie Gelenkprobleme oder Herzerkrankungen zu minimieren. Eine ausgewogene Ernährung mit hochwertigem, getreidearmem Futter unterstützt seine sensible Verdauung, während kontrollierte Fütterung Übergewicht vorbeugt und die Gelenke schont.
Parasitenprophylaxe und Impfungen sollten konsequent erfolgen, und Verhaltensänderungen wie Appetitlosigkeit oder Bewegungsunlust sind ernstzunehmende Warnsignale. Mit ausreichend Bewegung und aufmerksamer Beobachtung lässt sich die Lebensqualität steigern. Die Lebenserwartung liegt bei 10–12 Jahren, abhängig von Haltung und Genetik. Diese Maßnahmen helfen, gesundheitliche Probleme früh zu erkennen und zu behandeln.
Häufige Erbkrankheiten
Der Kaukasische Owtscharka kann unter erblichen Erkrankungen leiden. Verantwortungsvolle Züchter testen Elterntiere, um Risiken zu reduzieren.
Der Kaukasische Owtscharka kann unter folgenden erblichen Erkrankungen leiden:
- Hüftgelenksdysplasie (HD): Eine Fehlbildung des Hüftgelenks führt zu Arthrose. Wählt Welpen nur von Eltern mit HD-freien Befunden.
- Ellbogendysplasie (ED): Betrifft die Vorderläufe und zeigt sich durch Lahmheit. Frühdiagnosen per Röntgen sind entscheidend.
- Augenerkrankungen wie Grauer Star oder Progressive Retinaatrophie (PRA): DNA-Tests und Augenuntersuchungen der Eltern minimieren Risiken.
- Herzerkrankungen wie Dilatative Kardiomyopathie (DCM): Symptome wie Atemnot erfordern sofortige tierärztliche Hilfe.
Züchter sollten Gentests durchführen lassen, um diese Risiken zu minimieren. Achtet beim Welpenkauf auf entsprechende Nachweise der Elterntiere.
Weitere Erbkrankheiten
Neben Erbkrankheiten gibt es weitere Gesundheitsprobleme, die beim Kaukasischen Owtscharka auftreten können.
Weitere häufige Erkrankungen sind:
- Magendrehung (GDV): Lebensbedrohlich durch Gasansammlung im Magen. Vermeidet große Mahlzeiten vor dem Spielen und nutzt erhöhte Futternäpfe.
- Schilddrüsenunterfunktion: Führt zu Gewichtszunahme und Hautproblemen. Bluttests klären den Hormonspiegel.
- Allergien: Verursachen Juckreiz oder Ohrentzündungen. Eliminationsdiäten helfen, Auslöser zu finden.
- Gelenkarthrose: Tritt oft im Alter auf. Physiotherapie und Medikamente lindern Schmerzen.
Regelmäßige Tierarztbesuche und eine vorbeugende Gesundheitspflege sind essenziell, um diese Erkrankungen früh zu erkennen.
Zu empfehlende Untersuchungen
Vorbeugende Untersuchungen sind für die Gesundheit des Kaukasischen Owtscharka unverzichtbar. Jährliche Checks beim Tierarzt decken Probleme früh auf.
Damit euer Hund gesund bleibt, empfehlen sich folgende Untersuchungen:
- HD-/ED-Röntgen: Ab dem 12. Lebensmonat zur Gelenkbewertung.
- Augenuntersuchungen: Jährlich beim Spezialisten.
- Herzultraschall: Bei Verdacht auf DCM oder zur Risikoeinschätzung.
- Schilddrüsenfunktionstest: Bei Symptomen wie Lethargie.
- Allergietests: Bei Haut- oder Verdauungsproblemen.
Züchter müssen Gentests für PRA und DCM vorlegen. Verlangt als Käufer immer diese Nachweise und prüft die Gesundheitsdaten der Elterntiere.
Die Behandlung dieser Erbkrankheiten führt zu hohen Tierarztkosten. So kann die Behandlung von Hüftdysplasie mehrere Hundert bis hinzu über Tausend euro kosten. Um finanzielle Probleme zu vermeiden, schützen sich viele Hundehalter mit OP – sowie Krankenversicherungen für ihren Hund.
- Umfassender Schutz: deckt sowohl Routineuntersuchungen als auch Notfälle, Operationen und spezialisierte Behandlungen ab.
- Mehr Entscheidungsfreiheit: Mit einer Versicherung könnt ihr die beste medizinische Versorgung für euren Hund wählen, ohne euch um die Kosten sorgen zu müssen
- Präventive Maßnahmen: Einige Versicherungen übernehmen auch Kosten für vorbeugende Behandlungen wie Impfungen oder Wurmkuren.
- Flexible Optionen: Es gibt verschiedene Tarife und Leistungspakete, die an Ihre individuellen Bedürfnisse und Ihr Budget angepasst werden können
Damit ihr nicht in versteckte Kostenfallen tappt, haben wir die besten Angebote für Haustierversicherungen für euch verglichen.
Eine Versicherung gibt euch die Gewissheit, dass euer Hund im Krankheitsfall optimal versorgt wird. Sichert euch also euren Seelenfrieden!
Ist der Kaukasischer Owtscharka eine Qualzucht?
Die Frage, ob der Kaukasische Owtscharka eine Qualzucht ist, kommt wegen seines kräftigen Körperbaus auf. Sein massiver Körper und dickes Fell sind natürliche Merkmale. Problematisch wird es bei Übertreibungen wie Übergröße oder extrem kurzen Beinen – sie belasten Gelenke und Organe. Das deutsche Tierschutzgesetz verbietet Züchtungen, die zu Leiden führen.
Seriöse Züchter achten auf moderate Typen ohne Extreme. Kupierte Ohren oder Ruten sind in vielen Ländern verboten und gelten als Qualzucht. Wählt deshalb nur Züchter, die dem VDH oder der FCI angehören. Diese halten strenge Gesundheitsstandards ein und vermeiden Inzucht.
Verlangt immer Zuchtpapiere und Gesundheitschecks der Elterntiere. Ein verantwortungsvoller Züchter legt mehr Wert auf Gesundheit als auf Aussehen. Der Kaukasische Owtscharka ist keine Qualzucht, solange die Zucht verantwortungsvoll erfolgt. Vermeidet Welpen aus unseriösen Quellen – hier sind Erbkrankheiten oft nicht getestet.
Vor der Anschaffung
Der Kaukasische Owtscharka ist eine Hunderasse, die gut durchdacht werden sollte, bevor ihr sie in euer Zuhause holt. Diese Hunde stellen hohe Anforderungen an ihre Umgebung und ihre Halter. Prüft unbedingt, ob ihr genug Zeit, Platz und Erfahrung habt, um dieser Rasse gerecht zu werden.
Ein Haus mit Garten oder ein ländliches Umfeld ist ideal. Der Hund zeigt ein ausgeprägtes Territorialverhalten und braucht Raum, um seine Aufgabe als Wächter erfüllen zu können. In einer Wohnung fühlt er sich schnell beengt. Ihr solltet als Halter erfahren sein und in der Lage, eine starke Führung mit Konsequenz umzusetzen.
Wichtig ist eine frühe Sozialisierung. Gewöhnt den Welpen so früh wie möglich an fremde Menschen, Tiere und verschiedene Alltagssituationen, um ein übermäßiges Misstrauen zu vermeiden.
Damit der Kaukasische Owtscharka sein volles Potenzial entfalten kann, sind folgende Punkte entscheidend:
- Konsequente Erziehung: Sein angeborener Schutzinstinkt muss durch klare Regeln kontrolliert werden.
- Regelmäßige Beschäftigung: Der Hund ist intelligent und hat einen hohen Bewegungsbedarf. Gebt ihm eine sinnvolle Aufgabe, um ihn körperlich und geistig auszulasten.
- Enge Bindung an die Familie: Diese Rasse ist unglaublich loyal, aber sie fordert viel Zeit und Engagement. Ihr müsst bereit sein, langfristig Verantwortung zu übernehmen.
Bei der Anschaffung solltet ihr euch unbedingt an seriöse Züchter oder anerkannte Tierhilfen wenden. Achtet darauf, dass Gesundheitsnachweise der Elterntiere vorliegen und die Welpen in einer stabilen Umgebung aufgezogen wurden.
Mit der richtigen Vorbereitung, einer klaren Führung und ausreichend Platz wird der Kaukasische Owtscharka ein treuer und zuverlässiger Begleiter. Seid euch aber bewusst, dass er nur glücklich wird, wenn seine Bedürfnisse nach Struktur, Bewegung und Raum erfüllt werden.
Kosten
Die Anschaffungskosten für einen Kaukasischen Owtscharka liegen bei 1.500–3.000 Euro. Seriöse Züchter verlangen diesen Preis für gesunde, charakterstarke Welpen mit Stammbaum und Gesundheitschecks.
Alle Ausgaben im Blick:
- Monatliche Kosten: 80–150 Euro für Protein-Futter, 20–50 Euro für Versicherungen/Steuern
- Tierarztkosten: Impfungen, Wurmkuren, Gelenkchecks (besonders bei Hüftdysplasie)
- Einmalige Ausgaben: 300–500 Euro für robustes Zubehör wie Transportbox, Leine, Hundebett
- Training: Spezielle Kurse für Schutzhunde können 50–100 Euro pro Stunde kosten
Der Kaukasische Owtscharka gilt in einigen Bundesländern als Listenhund. Das bedeutet höhere Hundesteuer, Maulkorbpflicht oder Auflagen wie Wesenstest. Plant auch Notfallrücklagen für unerwartete Krankheiten oder Verletzungen ein.
Geschichte des Kaukasischer Owtscharkas
Der Kaukasische Owtscharka entstand vor Jahrhunderten in der rauen Kaukasusregion, wo Nomadenvölker ihn als Schutzhund für Herden und Siedlungen gegen Wölfe, Bären und Eindringlinge einsetzten. Seine Geschichte prägt ihn bis heute: Es werden zwei Typen unterschieden – der Gebirgstyp (massiv mit langem Fell) zum Bewachen von Schafen in Bergregionen und der Steppentyp (leichter mit kurzem Fell) zum Schutz von Herden in flachem Gelände. Diese Hunderasse hat eine lange Geschichte und ist als alte und anerkannte Rasse bekannt. Der Hund arbeitete selbstständig, entschied eigenständig über Gefahren und kämpfte ohne menschliche Anweisung. Ab den 1930er-Jahren nutzte das sowjetische Militär die Rasse zum Bewachen von Lagern und Grenzanlagen. Erst 1984 erhielt der Kaukasische Owtscharka einen offiziellen Rassestandard durch die FCI. Sein Ruf als unbestechlicher Wachhund bleibt bis heute ungebrochen.
Zuchtzweck
Schutz- und Wachhund
Urpsungsjahr
Antike
Abstammung
Alte Hirtenhunde der Kaukasusregion
Rasseentwicklung und -standardisierung
Die systematische Zucht des Kaukasischen Owtscharka begann in der Sowjetunion mit dem Ziel, einen einheitlichen Hund mit verlässlichem Schutztrieb und robuster Gesundheit zu formen. In den 1930er-Jahren starteten staatliche Zuchtprogramme, um Arbeitslinien für Militär und Landwirtschaft zu fördern. 1984 erkannte die FCI die Rasse offiziell an und definierte Körpermerkmale wie eine Widerristhöhe von 64–75 cm sowie Felltypen. Moderne Zucht legt Wert auf Gesundheitschecks (z. B. Gelenke) und die Prüfung des Wesens (Nervenstärke, Sozialverträglichkeit). Heute unterscheidet man zwischen Arbeitslinien (leistungsstark, drahtig) und Showlinien (massiver, ausstellungsorientiert) – beide benötigen klare Strukturen und eine sinnvolle Aufgabe.
Passt der Owtscharka zu mir?
Diese Frage könnt ihr nur beantworten, wenn ihr ehrlich eure Ressourcen checkt. Der Kaukasische Owtscharka ist kein Familienhund für Anfänger. Er passt zu ruhigen, durchsetzungsfähigen Menschen mit Erfahrung in der Hundeerziehung.
Ein Kaukasischer Owtscharka passt ein kaukasischer owtscharka zu potenziellen Hundebesitzern, die einen loyalen Wachhund suchen und die spezifischen Haltungsvoraussetzungen erfüllen können.
Ihr solltet körperlich fit sein, um einen 70-kg-Hund an der Leine zu halten. Ein eingezäunter Garten ist Pflicht – der Hund braucht Raum zum Patrouillieren. In Familien mit Kindern kann er liebevoll sein, aber nur bei früher Gewöhnung. Fremde Kinder darf er nie unbeaufsichtigt treffen.
Prüft unbedingt rechtliche Vorgaben: In einigen Bundesländern steht die Rasse auf der Kampfhundliste. Das kann Haltungsverbote, Maulkorbzwang oder hohe Auflagen bedeuten. Klärt vor dem Kauf alle Regeln mit dem Ordnungsamt ab.
Pros und Cons
- Loyal
- Beschützend
- Robust
- Anpassungsfähig
- Dominant
- Stur
- Territorial
- Anspruchsvoll (Erziehung)
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Alle Kommentare (3)
Ich habe einen Mischling aus Kaukase und rumänischer Straßen Hündin. Er ist typisch grau mit heller Unterwolle und dunkler Maske. Er ist etwas kleiner als der reinrassige, aber der Charakter ist dafür riesig. Er ist unheimlich schlau, glaube manchmal er versteht jedes Wort. Verstehen ja, das Umsetzen ist eine andere Sache.. Wir sind nur zu zweit, also mein Rüde und ich, sein Frauchen, und ich glaube das ist eine ihm sehr angenehme Konstellation. Wir haben einen Garten, aber die meiste Zeit hängt er bei mir. Er liebt lange Spaziergänge. Und Schnüffelspiele. Das Witzige ist, dass er im Winter eher ruhiger wird. Schläft total entspannt mit allen Vieren von sich manchmal stundenlang schnarchend durch. Ich bin froh ihn an meiner Seite zu haben, man fühlt sich sicher. Wie beschrieben braucht man aber seeehr viel Geduld. Er läuft gerne mal hinter einem her und schubst in die Kniekehlen, wenn es nicht schnell genug geht. Das kostet manchmal Nerven. Auf ein Nein randaliert er, indem er Sachen umschubst ( Stühle z.B. damit sie quietschen ) . Wie gesagt, seeehr viel Geduld, da es beim nächsten Mal wieder vergessen ist. Sie brauchen außerdem wirklich Auslastung, in Form von regelmäßigen langen Spaziergängen. Da reicht ein mal kurz vor die Tür niemals aus. Ich liebe ihn über alles, es macht Spaß mit so einem schlauen Tier unter einem Dach zu leben oder durch Wald und Wiesen zu ziehen. Und ich hoffe dass jeder Besitzer dieses wunderbaren Wesens diesen auch so zu schätzen weiß und entsprechend hält. Liebe Grüße aus NRW
Wahrscheinlich habe ich ein Sondermodell, meiner ist sehr lieb und freundlich, auch freut er sich über jeden Besuch (wenn wir dabei sind), natürlich wacht er besonders in der Nacht über das Grundstück und kann dann richtig aggressiv klingen.
Er hört so halbwegs, hat aber klar sein eigenen Kopf. Lieber Spielkamerad für unsere Kinder.
Toller Hund
Hallo
Sehr schöner ursprünglicher Hundetyp.
Grosse Gestalt mit selbstständigem
Charakter .Er sollte da eingesetzt werden wo er herkommt hier ist man mit seinen Eigenschaften schnell an Grenzen.