Altdeutscher Schäferhund Steckbrief

Ein zuverlässiger Begleiter mit Temperament

Die Hunderasse Altdeutscher Schäferhund ist weder vom FCI noch vom Verein für Deutsche Schäferhunde e. V. (SV) anerkannt. Seit 1930 existiert dieser Rassehund unter diesem Namen und wurde/wird von unabhängigen Zuchtvereinen betreut. Erst 2010 hat der SV den „langstockhaarigen Schäferhund“ wieder anerkannt. Mit diesem Beschluss hat der SV den Ausschluss des langhaarigen Schäferhundes von 1930 revidiert, aber ohne die aktuelle Rassenbezeichnung (Altdeutscher Schäferhund) zu akzeptieren.

Geschichte des „Altdeutschen Schäferhund“

Bis zum Jahr 1930 ist die Entwicklungsgeschichte des „Deutschen Schäferhundes“ mit der des „Altdeutscher Schäferhund“ identisch. Bis zu diesem Zeitpunkt waren die langhaarigen Exemplare vom FCI und vom SV anerkannt. Der Zuchtausschluss der langhaarigen Schäferhunde war die Geburtsstunde des „Altdeutscher Schäferhund“. Freunde dieses Hundetyps waren mit der Entscheidung des SV und dem Begründer Max Emil Friedrich von Stephanitz nicht einverstanden. Sie gründeten eigenständige Vereine und garantierten das Überleben der langhaarigen Hunde. Erst 2010 wurde die damalige Entscheidung des Vereines für Deutsche Schäferhunde e. V. zurückgenommen. Der FCI hat diese Entscheidung mitgetragen. Der Rassename Altdeutscher Schäferhund wurde nicht anerkannt. Unabhängige Züchter und Zuchtvereine halten an diesem Namen fest.

Wesen und Charakter

Typisch für den Altdeutscher Schäferhund Charakter ist seine Treue und Zuverlässigkeit. Diese beiden Eigenschaften zusammen mit seinem Arbeitswillen machen ihn zum perfekten Arbeitshund. Diese Tätigkeit kann er als Wach- und Schutzhund oder im Hundesport ausleben. Durch sein freundliches und ausgeglichenes Wesen ist ein Altdeutscher Schäferhund der ideale Familienhund. Seine Reizschwelle liegt etwas höher als bei seinem Verwandten dem Deutschen Schäferhund. Er ist gutmütig, intelligent, verspielt und wachsam. Diese Kombination macht ihn zum perfekten Gefährten für ältere Kinder.

Aussehen

Der Körperbau ist der gleiche wie beim Deutschen Schäferhund. Das Besondere ist sein Haarkleid. Das lange und weiche Fell hat viel Unterwolle. Außerdem besitzt er einen starken Fellkragen (Mähne). Die Ohren, die Beine und die Rute haben langes Fell, das als Fahnen bezeichnet wird. Die regulären Farben sind schwarz-beige und schwarz-braun. Ein Altdeutscher Schäferhund in grau und schwarz sind keine Seltenheit. Die Größe und das Gewicht des Altdeutschen Schäferhundes sind mit dem Deutschen Schäferhund vergleichbar. Zum Teil wirkt er durch die Fellpracht kräftiger.

Anschaffung eines „Altdeutschen Schäferhund“

Die Anschaffung eines altdeutschen Schäferhundes bedeutet ein vollwertiges sportliches Familienmitglied. Folgende Punkte müsst ihr vorher ehrlich beantworten:

  • Zeit (Koordination Hund und Arbeit)
  • Sport (sind eure sportlichen Aktivitäten mit dem Hund kompatibel)
  • Urlaub (lange Flugreisen, Unterbringung oder Urlaub mit Hund)

Seid ehrlich. Passt dieser Hund in euren Lebensstil? Eine Gassirunde morgens und abends ist nicht ausreichend. Zudem wird dieser intelligente Hund ohne Aufgabe unglücklich. Die Lebenserwartung des altdeutschen Schäferhunds beträgt 12 Jahre. In dieser Zeit solltet ihr ihm ein artgerechtes Leben ermöglichen. Ein ausgelasteter Altdeutscher Schäferhund kann auch allein bleiben. Das sollte kein Dauerzustand werden.

Worauf muss ich beim Kauf achten?

Ein Altdeutscher Schäferhund sollte immer von einem anerkannten Züchter stammen. Einen seriösen Züchter könnt ihr sehr schnell erkennen:

  • persönliches Gespräch (Haltung, Ernährung, Pflege)
  • Vorstellung des Muttertieres mit den Welpen in der gewohnten Umgebung
  • mehrmalige Besuche des Interessenten möglich oder sogar erwünscht
  • Abgabe der Welpen erst zwischen der 8. und 10. Lebenswoche oder später
  • Welpen sind entwurmt, gechippt und die ersten Impfungen sind erfolgt
  • Nachweis über tierärztliche Untersuchungen der Welpen liegt vor
  • Elterntiere sind frei von HD, ED und OCD
  • Züchter erkundigt sich nach den zukünftigen Lebensumständen
  • Preise können zwischen € 850,00 und € 1.500,00 liegen

Bei unseriösen Verkäufern werden die Informationsgespräche kurzgehalten und mehrmalige Besuche sind nicht erwünscht.

Entwicklung und Erziehung des Welpen

Ein Altdeutscher Schäferhund Welpe benötigt bei der Erziehung „Hundeverstand“. Das bedeutet, diese Hunderasse ist für Anfänger ungeeignet. Eine konsequente Erziehung mit altersgerechter Beschäftigung ist für den Welpen und dem Junghund wichtig. Die Intelligenz und der Übermut müssen freundlich und bestimmt in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Eine Hundeschule oder ein Welpenkurs ist hilfreich. Zusätzlich zu dem normalen „Lernpensum“ muss er den Umgang mit anderen Hunden üben. Diese Sozialisierung muss so früh wie möglich erfolgen. Wenn ihr das versäumt, wird der erwachsene Hund mit anderen Vierbeinern Probleme haben.

Wie halte ich einen „Altdeutschen Schäferhund“?

Ein Altdeutscher Schäferhund ist nur bedingt für eine Wohnungshaltung geeignet. Besonders, wenn tägliches Treppensteigen erforderlich ist. Als sportlicher Hundebesitzer mit funktionierendem Aufzug könnt ihr die Wohnungsmisere ausgleichen. Ideal wäre ein Haus mit großem Garten. Dieser Freiraum ist für den bewegungsfreudigen Hund eine gute Lösung. Dabei dürft ihr nie vergessen: Ein großer Garten ersetzt keine gemeinsamen Aktivitäten.

Aktivitäten mit dem „Altdeutschen Schäferhund“

Ein Altdeutscher Schäferhund ist kein Stubenhocker. Ihr solltet ihn körperlich und geistig fordern. Fahrradfahren, lange Spaziergänge und Wanderungen sind eine Möglichkeit diesen Vierbeiner körperlich auszulasten. Eine weitere Variation wäre der Hundesport, wie beispielsweise:

  • Agility
  • Mantrailing
  • Obedience
  • Fährtenarbeit

Wichtig dabei ist, es muss euch beiden Spaß machen. Eine Ausbildung zum Rettungshund oder zum Reitbegleithund wäre ebenfalls eine Alternative. Ein Altdeutscher Schäferhund benötigt sportliche zweibeinige Partner. Dann ist er zufrieden und ausgeglichen.

Gesundheit und Pflege

Ein Altdeutscher Langhaar Schäferhund bedeutet nicht generell einen größeren Pflegeaufwand. Das regelmäßige Bürsten wird ein- bis zweimal wöchentlich fällig. Beim Fellwechsel solltet ihr individuell nach Bedarf entscheiden. Ein Hundebad solltet ihr nur in Notfällen in Erwägung ziehen. In den meisten Fällen kann Schlamm oder ähnliches nach dem Trocknen leicht ausgebürstet werden. Die Kontrolle von Ohren, Krallen und Ballen sind eine Selbstverständlichkeit. Das lange Fell bedeutet eher eine größere „Pflegebelastung“ für den Wohnraum.

Der altdeutsche Schäferhund gehört zu den größeren Rassen und seriöse Züchter wollen die Veranlagung zu:

  • Hüftgelenksdysplasie (HD)
  • Ellenbogendysplasie (ED)
  • Augenerkrankungen
  • Allergien (Haut)
  • Lähmungserscheinungen (u. a. Wirbelsäulenbereich), OCD

Minimieren.

Interessantes und Wissenswertes

Der Rittmeister Max von Stephanitz wollte einen stockhaarigen Militär- und Polizeihund züchten und entfernte den langhaarigen Schäferhund aus der Zucht. Die Natur schlug ihm ein Schnippchen. Aus der Verpaarung eines stockhaarigen Rüden mit einer stockhaarigen Hündin können ebenfalls langhaarige Welpen entstehen. Das verantwortliche Gen muss lediglich ein Elternteil in sich tragen. Von 1930 bis 2010 wurde diese „Ergebnisse“ vom SV als Fehler betrachtet und nicht zur Zucht zugelassen.

Ein Altdeutscher Schäferhund ist kinderfreundlich. Kleinkinder können den Hund durch ihr Verhalten bedrängen. In seiner Not kann er zu einer unerwünschten Reaktion neigen. Erwachsene sollten kleine Kinder an das richtige Verhalten heranführen und nie mit einem großen Hund allein lassen.

 

Ihr habt einen altdeutschen Schäferhund oder wollt euch einen zulegen? Erzählt mir in den Kommentaren, was ihn eurer Meinung nach so besonders macht!

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