Whippet Steckbrief

Der schnelle Läufer

Whippet – die großen, edel wirkenden Windhunde aus England punkten nicht nur durch ihre sagenhafte Geschwindigkeit beim Laufen, sondern auch durch ihr stilles, freundliches und ausgeglichenes Wesen.

Geschichte des Whippet

Die Geschichte der eleganten Jagdhunde ist so geheimnisvoll wie spannend – denn ganz genau weiß niemand, wann und vom wem die ersten Whippets gezüchtet wurden. Vermutlich aber waren es englische Bergarbeiter, die vom Adel Greyhounds und verschiedene Terrierarten stahlen, um sie für die Jagd zu verwenden: Oft herrschte großer Hunger, und mit den schnellen, wendigen Hunden konnten die armen Arbeiterfamilien ihren sonst eher kargen Speiseplan um leckere Kaninchen und Hasen erweitern.

Später wurden die unglaublich schnellen Tiere, die sich zudem äußerst anmutig bewegen, bei Hunderennen eingesetzt – ein sportliches Vergnügen, das sich weder Adel noch Volk entgehen ließen und das bis heute fortgesetzt wird.

Wesen und Charakter

Die vornehm wirkenden Hunde sehen nicht nur sehr edel aus, sie wissen sich auch – bei entsprechender Erziehung – in vielen verschiedenen Situationen perfekt zu benehmen und sind daher nicht nur für die Jagd, sondern auch als treue Begleiter im Alltag sehr gut geeignet. Sowohl in Restaurants als auch in Parks und bei vielen anderen Gelegenheiten sind sie gern gesehene Gäste, da sie still und unauffällig sein können. Auch daheim wird ein ausgelasteter Whippet ein angenehmer Zeitgenosse sein: Die mittelgroßen Hunde sind anhänglich und verschmust und lieben körperlichen Kontakt beim Dösen und Schlafen. Deshalb halten viele Hundehalter nicht nur einen, sondern mehrere Whippets, um eine artgerechte Lebensweise im Rudel zu ermöglichen.

Ganz anders ist der Whippet draußen: Da er einen sehr stark ausgeprägten Jagdtrieb und Bewegungsdrang besitzt, ist er in Wald und Feld stets auf der Suche nach potentieller Beute, was eine gute Erziehung so wichtig macht. Der Jagdtrieb sollte von Beginn an nur kontrolliert und in Verbindung mit Spiel und Spaß mit dem Besitzer zugelassen werden, sonst kann der für den Whippet so wichtige Freilauf nur in eingezäuntem Gelände möglich sein. Zudem rennt, spielt und tobt er wahnsinnig gern, ist agil und sehr aktiv. Längere Phasen der Ruhe und Lustlosigkeit können Hunde dieser Rasse nur schwer akzeptieren. Für Couchpotatoes ist ein Whippet also trotz seines ausgeglichenen Wesens und Charakters nicht zu empfehlen!

Anschaffung eines Whippet

Wer sich einen Whippet zulegen möchte, sollte sich im Klaren darüber sein, dass diese Hunde besonders viel Gesellschaft und Körperkontakt benötigen – eventuell ist es also ratsam, zwei oder mehr dieser Hunde zusammen zu halten, damit sie sich nicht einsam fühlen – gerade, wenn der Halter nebenher auf die Arbeit muss oder andere Verpflichtungen hat.

Ansonsten musst du natürlich auch den großen Drang nach Bewegung und schnellem Rennen beachten: Nicht jeder kann soviel Auslauf wirklich gewährleisten. Als Partner zum Joggen sind Whippets zwar schon geeignet, allerdings müssen sie sich dabei schon sehr einbremsen. Selbst neben dem Fahrrad können sich die wahnsinnig schnellen Hunde nicht wirklich komplett auspowern; immerhin können sie Geschwindigkeiten bis zu 56 km/h erreichen! Ideal wäre also, sie für einen schnellen Sport wie Agility, Coursing, Hunderennen einzusetzen – oder eben für die Jagd, ihre ursprüngliche Bestimmung.

Worauf muss ich beim Kauf achten?

Zunächst stellt sich natürlich die Frage, ob es ein erwachsener Whippet aus dem Tierheim oder aus privater Hand werden soll oder doch lieber ein Welpe vom Züchter.

Bei einem Whippet Welpen musst du, wie bei Welpen aller Rassen, darauf achten, dass er von einem seriösen Züchter stammt, der auf Gesundheit und Wesen der Eltern achtet, Inzucht vermeidet und die Welpen von Beginn an fachgerecht prägt und auf ihr späteres Leben vorbereitet. Keine Käufe aus dem Kofferraum, in verdreckten Geschäften oder zweifelhaften Zoohandlungen oder über dubiose Websites – ein Welpe ist ein Lebewesen und die Suche danach sollte niemals zur Schnäppchenjagd verkommen!

Bei einem adulten Whippet ist es wichtig, dass die Chemie zwischen Tier und zukünftigem Halter stimmt; hier kann man zudem von Vorbesitzern oder Tierheim-Mitarbeitern nützliche Informationen über Charakter, Gewohnheiten, Grunderziehung und Abrufbarkeit sowie die Ausprägung des Jagdtriebes erfahren. Auch eventuelle Krankheiten und Unverträglichkeiten sind bei älteren Hunden meist schon bekannt, sodass man schon vor dem Kauf gut einschätzen kann, welche Tierarztkosten in Zukunft auf einen zukommen. Finden kann man einen ausgewachsenen Whippet nicht nur im Tierheim, auch Vereine wie „Whippet in Not“ haben sich der Vermittlung von Whippets verschrieben, die ein neues Zuhause suchen.

Entwicklung und Erziehung des Welpen

Ein Whippet Welpe ist wie jeder andere Welpe auch zunächst einmal ein Baby bis Kleinkind – alles ist neu und aufregend für ihn, und er muss noch wahnsinnig viel lernen. Im ersten Jahr genügen kurze Einheiten, bei denen vor allem der Rückruf, aber auch die wichtigsten Grundkommandos gelernt und verfestigt werden. Das ist, zusätzlich zum Leben im Alltag, Üben des Verhaltens im Straßenverkehr, den Regeln im neuen Zuhause und der Gewöhnung an Geschirr und Leine, erst einmal genug Material, um den Hund geistig auszulasten; mit allem anderen könnte man ihn überfordern und ein hyperaktives Nervenbündel aus dem ansonsten eher gefestigten und ruhigen Hund machen.

Beim Whippet kommt allerdings noch ein anderer Aspekt hinzu: Da Hunde dieser Rasse wirklich wahnsinnig schnell werden können, ist es wichtig, dass bereits der Welpe so oft wie möglich ohne Leine laufen kann. Nur so kann er seine Kräfte einschätzen und kontrollieren lernen, das rechtzeitige Abbremsen und Abbiegen vor Hindernissen üben und sicher in seinen Bewegungen werden, was späteren Verletzungen und Koordinationsproblemen vorbeugt.

Auch solltest du dich darauf einstellen, dass der Whippet nicht immer so ruhig und entspannt ist wie als adultes Tier – Welpen dieser Rasse stecken voller Energie, oft nutzen sie die ganze Wohnung als persönlichen Parcours, in dem sie rennen, springen und toben. Bis ein Whippet Welpe Ruhe gelernt hat, braucht der Besitzer daher häufig recht gute Nerven.

Wie halte ich einen Whippet?

Am besten nicht allein: Am wohlsten fühlen sich die aufgeschlossenen, verschmusten Hunde im Rudel oder zumindest zu zweit. So haben Sie stets Gesellschaft, auch wenn der Halter sie nicht den ganzen Tag um sich haben kann.

Egal, ob ein Whippet oder mehrere: ausreichende Bewegung, geistige Auslastung und Beschäftigung ist für die aktiven, wendigen Hunde wahnsinnig wichtig. Andernfalls können sie unausgeglichen werden, depressiv oder sehr anstrengend, da sie sich ihre Beschäftigung bei langanhaltender Langeweile schlussendlich selbst suchen werden. Das Zerstören von Möbeln, unkontrolliertes Jagen oder selbstzerstörerisches Verhalten wie Ticks oder das Blutigbeißen von Pfoten und Rute können die unangenehmen Folgen sein.

Aktivitäten mit dem Whippet

Da der Whippet sehr bewegungsfreudig und schnell ist, eignet er sich nicht nur ideal, um seinen Halter beim Radfahren oder ähnlichen, eher flotten Aktivitäten zu begleiten. Er tobt auch gern ausgiebig auf dem Feld, spielt Ball oder apportiert – was beides auch seinen Jagdtrieb bei richtiger… gut umlenken kann.

Auch bei schnellen Hundesportarten wie Hunderennen, Agility, Coursing (Jagen in der Gruppe), Frisbee oder FlyBall sind Whippets angenehme, schnell lernende Partner und häufig sehr erfolgreich. Natürlich kann man sie auch heute noch bei ihrer ursprünglichen Tätigkeit, der Jagd, einsetzen.

Gesundheit und Pflege

An sich sind Whippets recht robuste, pflegeleichte Hunde – allerdings laufen sich ihre Krallen nicht von allein ab, weshalb sie regelmäßig geschnitten werden müssen, um Schmerzen und daraus resultierende Fußfehlbildungen zu vermeiden.

Zudem ist ihr Fell recht dünn und hat keine wärmende Unterwolle; beim Freilauf stört das nicht weiter, da die wendigen Energiebündel sich dabei aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeiten gut selbst warm halten können. Im kalten Winter, an Regentagen und beim Gassi gehen an der Leine kann es jedoch notwendig sein, die zart gebauten Geschöpfe mit einem Pulli oder einer Jacke zu versehen, damit sie nicht frieren müssen. Dafür entfällt stundenlanges Bürsten und eine zeitaufwendige Fellpflege, auch wenn Whippets, wie die meisten Hunde, während des Fellwechsels durchaus ordentlich Haare lassen können.

Interessantes und Wissenswertes

Whippets sind ausgeglichene Hunde, die in ihrem Zuhause angenehm ruhig und entspannt sind, gern schmusen und sehr an ihren Besitzern hängen. Draußen hingegen lieben sie Action und Bewegung, sind wahnsinnig schnell und halten ihre Besitzer immer auf Trab. Gut erzogen, können sie ihren Halter durch den Alltag begleiten – sie lernen schnell und merken meist sehr genau, wo welches Verhalten angemessen sind.

So können sie sich in einem Restaurant sittsam auf die Decke legen lassen, und auf Feld und Wiese beim Spielen und Toben so richtig ausgelassen sein und ordentlich Gas geben. Whippets sind die optimalen Hunde für Menschen, die gern wahnsinnig viel Zeit mit ihrem Hund verbringen und sich nicht scheuen, bei Wind und Wetter für ausreichend Bewegung zu sorgen; auch für hundesportbegeisterte Leute ist diese Rasse ideal.

Habt ihr auch einen Whippet oder möchtet euch in Zukunft einen zulegen? Erzählt uns, was die Rasse so besonders macht in den Kommentaren!

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