23.04.2023

Joggen mit Hund

Die 10 wichtigsten Tipps für das richtige Lauftraining mit dem Vierbeiner

Ihr habt einen Hund, der gar nicht genug Bewegung bekommen kann und am liebsten den ganzen Tag herumrennen würde, z. B. einen Dalmatiner, Rhodesian Ridgeback, oder einen Border Collie? Dann habt ihr sicher schon einmal daran gedacht, den Vierbeiner einfach zum Joggen mitzunehmen. So könnt ihr euch zum Laufen zu motivieren, da euer Hund bei jedem Wetter gleich motiviert ist. Das Lauftraining hält nämlich nicht nur euren Hund, sondern auch euch fit und gesund. Doch damit der Sport für euch beide zum Spaß wird, gibt es einige Punkte zu beachten. Ich habe euch zehn praktische Tipps zusammengestellt, die ihr beim Joggen mit eurem Hund unbedingt beachten solltet.

Joggen mit Hund: Vor dem Laufen

1. Körperbau und Alter des Hundes

Zuallererst solltet ihr euch überlegen, ob euer Hund in der Lage ist, die starke körperliche Belastung überhaupt auszuhalten. Besonders Hunde mit relativ kurzen Beinen oder Übergewicht, z.B. die Französische Bulldogge tun sich schwer bei einer normalen Jogging-Geschwindigkeit Schritt zu halten. Auch Rassen, wie der Mops, mit kurzen Nasen leiden beim intensiven Training, da sie kaum genügend Luft bekommen. Beim Dackel schaden die hüpfenden Bewegungen auf Dauer der durchhängenden Wirbelsäule. Manch ein Hundebesitzer fragt sich „Kann ich mit meinem Labrador joggen gehen?“ Labradore eignen sich durch ihre sportliche Art und Statur besonders zum Joggen.

Welche Hunde können also Joggen? Besonders Windhunde lieben das Joggen. Auch Hunde wie: 

Für Welpen ist die Anstrengung unabhängig von der Rasse generell zu groß. Die Muskeln und der Knochenbau sind noch nicht genug ausgebildet und ihr solltet lieber noch ein paar Jahre warten. Ebenso müsst ihr auf die Länge der Strecke und das Terrain achten.

Kleine Hunde sollten anfangs nicht mehr als 3 bis 5 Kilometer laufen. Mittelgroße Hunde wie Beagle hingegen schaffen bis zu 10. Große Hunde wie der Deutsche Schäferhund sogar bis zu 15. Sehr große Hunde wie Bernhardiner hingegen sollte nie mehr als 10 Kilometer am Tag laufen.

Zu vermeiden sind heiße, asphaltierte Straßen, diese verletzen die Pfoten der Hunde. Auch weicher Untergrund wie Sand oder Gras, als auch steile Strecken sind zu vermeiden. Diese können zu Verletzungen und Gelenkproblemen führen.

2. Gesundheit des Tieres

Generell solltet ihr euren Hund vor dem Trainingsbeginn von einem Tierarzt untersuchen lassen. Jegliche körperliche Einschränkungen, Krankheiten oder auch schon kleine Verletzungen, können das Joggen für euren Hund zur Qual machen. Weiterhin solltet ihr auf Anzeichen von Verletzungen vor und während des Joggens achten. Fängt euer Vierbeiner an zu Hinken, hat ein verändertes Gangbild oder zeigt Einzeichen von Schmerzen, brecht das Joggen ab.

3. Ausrüstung und Wetter

Das richtige Zubehör zum Joggen mit Hund ist essenziell. Besonders wichtig ist es, dass ihr euren Hund beim Training an einer möglichst langen und flexiblen Leine führt. Natürlich darf die Leine auch nicht so lang sein, dass einer von euch darüber stolpert. Eine dehnbare Leine mit gepolsterter und stufenlos verstellbarer Handschlaufe ist ideal zum Joggen eignet. Die Handschlaufe könnt ihr bei Bedarf zu einem Bauchgurt umfunktionieren, sodass ihr beide Hände freihabt. Eine Kombination mit einem Hüftgurt ist ebenfalls möglich. Besonders hilfreich beim Joggen ist die Flexibilität der Leine, die als Ruckdämpfer dient, falls der Hund mal in die Leine springt. Wenn ihr euch nach den ersten Versuchen sicher seid, dass ihr ab jetzt öfter zusammen laufen möchtet, dann lohnt sich die Anschaffung dieser Leine auf jeden Fall. Da der Vierbeiner auch einmal plötzlich stehen bleibt, ist ein Halsband nicht die richtige Ausrüstung. Viel besser eignet sich ein richtiges Hundegeschirr mit Polsterung, bei dem das Genick geschont und der Hund nicht gewürgt wird.

Des Weiteren müsst ihr euch wettergerecht ausrüsten. An kalten Tagen solltet ihr womöglich eueren Hund bekleiden. Im Sommer braucht euer Hund vielleicht Schuhe. An heißen Tagen solltet ihr lieber früh morgens oder nach Sonnenuntergang laufen gehen.

4. Gehorsamkeit

Natürlich sollte euer Hund bevor ihr zum Joggen aufbrecht gewisse Grundkommandos problemlos befolgen. Gerade wenn ihr etwas außer Atem seid, ist es wichtig, dass der Hund das nicht ausnutzt, um Blödsinn zu machen, sondern euch gehorcht, besonders wichtig ist das bei Kraftpaketen wie dem American Pitbull. Vor allem, wenn ihr ihn ohne Leine laufen lassen wollt, sollte sich der Hund zurückrufen lassen, auch wenn er bereits ein Stück vorausgelaufen ist. Ebenfalls müsst ihr Rücksicht auf andere nehmen.  Führt euren Hund immer an der Leine und achtet darauf, dass er andere nicht belästigt oder anbellt. Wenn ihr auf andere Hunde trefft, haltet genug Abstand und lasst sie aneinander schnuppern, bevor ihr weitergeht.

Euer Hund zieht an der Leine? Im verlinkten Artikel findet ihr nützliche Tipps, um dieses Verhalten zu beenden.

 

Während des Joggens mit dem Hund

5. Mit kleinen Runden beginnen.

Wie lange darf ich mit meinem Hund joggen? Wenn euer Hund euch noch nie zum Laufen begleitet hat, solltet ihr seine Kondition natürlich ebenso wie bei euch langsam aufbauen. Ihr solltet also zu Beginn einfache und kurze Strecken laufen, die ihr dann nach und nach erweitern könnt. Wenn ihr euren Hund gleich zu Anfang überfordert, wird seine Disziplin nachlassen und er verliert den Spaß am gemeinsamen Joggen, das gilt aber kaum für extrem sportliche Hunde wie den Afghanischen Windhund. Das gute, wenn ihr mit eurem Hund läuft, ist, dass ihr euch so auch selbst nicht gleich überfordert und die Kondition langsam steigern könnt. Das Joggen ist für Hunde genauso anstrengend wie für euch.

Doch wie oft solltet ihr mit dem Hund laufen? Erwachsene Hunde müssen bis zu vier bis fünf Mal am Tag nach draußen. Das Joggen sollte den Hund nicht derartig erschöpfen, dass er nicht mehr wie üblich raus möchte.

6. Nicht gleich nach dem Essen

Wie auch bei uns Menschen gilt es auch für Hunde, dass zwischen dem letzten Essen und dem Laufbeginn mindestens zwei Stunden liegen sollten. Mit vollem Bauch kann es durch die Bewegung zu einer lebensgefährlichen Magendrehung kommen. Genauso solltet ihr während des Laufens mit Leckerlis eher sparsam umgehen oder am besten ganz darauf verzichten. Außerdem muss auch sichergestellt sein, dass euer Hund bei längeren Strecken ausreichend Wasser zu sich nehmen kann, das ist besonders wichtig im Sommer und bei Hunden mit langem Fell, wie dem Neufundländer.

7. Pflege für die Hundepfoten

Kontrolliert regelmäßig die Pfotenballen eures Hundes und versucht Asphalt und spitzen Kies zu meiden. Besonders im Sommer kann sich die Straße sehr stark aufheizen und euer Hund kann sich die Pfoten verbrennen oder sich Blasen laufen. Bestenfalls sucht ihr euch fürs Joggen ein paar schöne Wald- oder Feldwege. Das schont nicht nur die Hundepfoten, sondern auch die Gelenke von Mensch und Tier. Wenn sich eine ungemütliche Strecke nicht vermeiden lässt, solltet ihr euren Hund am besten alle zwei Tage mit einer Pfotensalbe behandeln. Pfotenschutz im Winter ist besonders wichtig!

8. Die richtige Geschwindigkeit finden

Jeder Hund hat seine ganz eigene bevorzugte Trabgeschwindigkeit, an die ihr euch am besten anpasst. Schneller oder langsamer findet der Vierbeiner nämlich unbequem. Natürlich braucht es ein wenig Zeit und vielleicht ein paar Übungsrunden, um herauszufinden, welche Geschwindigkeit euer Vierbeiner bevorzugt. Dabei solltet ihr die Geschwindigkeit immer wieder etwas verändern und genau auf seine Körpersignale achten.

 

 9. Kleine Pausen machen

Da euer Hund es beim normalen Spazieren gehen gewohnt ist, alles genau beschnuppern zu können oder auch mit anderen Hunden zu interagieren, solltet ihr auch kleine Pausen einplanen. Diese Pausen können von euch dann zum Beispiel für Dehnübungen genutzt werden. Wenn ihr nicht aus dem Fluss des Laufens heraus gerissen werden wollt, könnt ihr ja auch einfach kurz auf der Stelle laufen. Ebenfalls solltet ihr darauf achten, genug Wasser für eueren Hund dabei zu haben. Besonders an heißen Tagen kann euer Hund überhitzen, genügend Wasser und regelmäßige Pausen sind daher besonders wichtig. Legt immer eine Pause ein, wenn ihr Zeichen von Erschöpfung wie starkes Hecheln, Zittern oder langsames Tempo bei eurem Vierbeiner bemerkt.

10. Spaß haben

Im Vordergrund sollte auch beim Lauftraining natürlich der Spaß an der Sache stehen. Ihr dürft euren Vierbeiner zu nichts zwingen und ihn am besten nur mitnehmen, wenn er von sich aus gerne rennt (was ja bei den meisten Hunden der Fall ist 😉 ). Belohnt eure Fellnase nach dem Training mit einer Leckerei oder einem Spielzeug. Das motiviert ihn und macht das Joggen für ihn noch attraktiver. Wenn euch beiden das Joggen auch nach mehreren Versuchen nicht gefällt oder ihr merkt, dass ihr einfach kein gemeinsames Tempo findet, solltet ihr es vielleicht lieber sein lassen. Es gibt genug andere Hundesportarten, um gemeinsam fit zu bleiben.

Wenn ihr all diese Tipps beherzigt und euch langsam an ein gemeinsames Lauftraining herantastet, steht eurer gemeinsamen Fitness nichts mehr im Weg. Geht ihr auch regelmäßig Joggen mit eurem Hund? Erzählt uns mehr in den Kommentaren! 

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