Portugiesischer Wasserhund Steckbrief

Die Wasseraktiven Hunde

Der Portugiesischer Wasserhund gilt nicht nur als äußerst intelligent, sondern überzeugt auch mit seiner freundlichen Art. Die mittelgroße, elegant wirkende Hunderasse eignet sich nicht nur ideal als Familienhund, sondern ist auch als waschechte Wasserrate bekannt.

Geschichte des Portugiesischer Wasserhunds

Vermutlich entstammt der Portugiesischer Wasserhund einer Kreuzung aus Hunden, welche Händler mit nach Portugal brachten, und Herdenschutzhunden, die bereits dort lebten. Aufgrund ihrer Robustheit und ihrer großen Liebe zum Wasser wurden sie als Boten zwischen den einzelnen Schiffen von Flotten eingesetzt, zwischen denen sie schwimmend Nachrichten überbrachten.

Zudem wurden sie von Fischern genutzt – diese setzten sie ein, um zerrissene Netze zum Boot zu bringen, um Fische aus dem Wasser zu holen und das Fischerboot und den Fang zu bewachen. Auch retteten die loyalen Vierbeiner so manchen Nichtschwimmer, der über Bord gegangen war.

Im 20. Jahrhundert starb die Rasse dann fast aus – technische Geräte übernahmen ihre Arbeit. Die Fischer verließen sich lieber auf diese Neuerungen, anstatt ein zusätzliches Lebewesen an Bord zu haben, um das sie sich kümmern mussten und das im Alter oder bei Krankheit nutzlos wurde. Im Jahr 1970 wurde der Portugiesischer Wasserhund als seltenste Hunderasse der Welt ins Guinessbuch der Rekorde aufgenommen, mit gerade einmal 50 registrierten Exemplaren.

Später erlebte die schwimm freudige Rasse jedoch ein Comeback als Familien- und Sporthund; vor allem in Skandinavien und in den USA erfreut sich die Rasse großer Beliebtheit. In Amerika hat wesentlich dazu beigetragen, dass der damalige Präsident Obama seinen Töchtern einen Welpen der Rasse schenkte.

Wesen und Charakter

Der Cão de Água Português, wie er in seiner Landessprache heißt, gilt als freundlich, aufmerksam, offen und anhänglich. Wird er mit positiver Bestärkung geführt, erweist er sich als äußerst lernwillig und arbeitet sichtbar gern mit seinem Besitzer zusammen.

Druck hingegen mag der sensible Vierbeiner gar nicht – darauf reagieren Portugiesischer Wasserhunde oft, indem sie die Flucht nach vorn antreten, Drohgebärden zeigen, knurren oder gar beißen, wenn sie sich allzu sehr in die Enge getrieben fühlen. Für eine nachhaltige Zusammenarbeit mit Hunden aller Rassen ist es jedoch sowieso empfehlenswert, lieber auf die Belohnung durch Gestik, Mimik und Leckerlis oder einem kurzen Spiel zu setzen und Strafen zu vermeiden.

Anschaffung eines Portugiesischer Wasserhunds

Da der Portugiesischer Wasserhund lange Zeit als Arbeitshund gehalten wurde und daher auf Leistung gezüchtet wurde, ist er auch heute noch recht aktiv und lebhaft. Für Couchpotatoes und Langweiler ist die Rasse daher nicht geeignet – der Cão de Água Português benötigt regelmäßige Bewegung und braucht zusätzlich auch geistige Auslastung, sonst verkümmert er.

Oder sucht sich selbst seine Beschäftigungen: Unliebsame Verhaltensweisen wie das krampfhafte Bewachen von Haus, Grundstück oder Wohnung, Ausflüge im Alleingang, das Beschädigen von Gegenständen oder selbstzerstörerisches Verhalten können die fatalen Folgen einer länger andauernden Unterforderung sein.

Worauf muss ich beim Kauf achten?

Wie bei allen Hunden, ist auch beim Portugiesischen Wasserhund die Wahl des richtigen Züchters entscheidend, wenn ein Welpe Einzug halten soll. Der richtige Züchter – das ist ein Züchter, der einem Zuchtverband angehört und in regelmäßigen Abständen kontrolliert wird.

Zudem sollte er Fragen nach den Elterntieren umfangreich beantworten können. Lebt nur das Muttertier bei ihm, so sollte es jederzeit und ohne langen Vorlauf besichtigt werden können, genau wie die Welpen nach ihrer Geburt. Beide Elterntiere sollten regelmäßig beim Tierarzt durchgecheckt werden und zudem auf Erbkrankheiten untersucht worden sein, bevor sie zugelassen werden.

Bei einem seriösen Züchter werden die Welpen von klein auf sozialisiert und an Alltagssituationen, andere Lebewesen, Autofahrten, laute Geräusche etc. sensibilisiert. Wird das vernachlässigt, kann sich daraus ein schwerer Mangel für das gesamte weitere Hundeleben bilden – Ängste und Schreckhaftigkeit können entstehen, mit denen Hund und Halter oft bis zum Tod des Vierbeiners zu kämpfen haben.

Entwicklung und Erziehung des Welpen

Kleine Cão de Água Português sind quirlig und verspielt und, wie alle Welpen, voller Abenteuerlust. Alleine lassen sollte man sie nicht allzu lang – einerseits haben sie dann zu viel Zeit, um Unsinn anzustellen, auf der anderen Seite können sich dadurch große Verlustängste bilden, die ein späteres Alleinbleiben – zum Beispiel während der Arbeitszeit – nahezu unmöglich machen.

Um den Hund nicht zu überfordern, sollten im ersten Jahr nur die wichtigsten Kommandos eingeübt und trainiert werden. Sitz, Platz und Bleib reichen völlig aus – wichtig ist das intensive Üben mit vielen Wiederholungen, um die Grundkommandos zu vertiefen. Dies gilt natürlich auch für den Rückruf – das wohl wichtigste Kommando im gesamten Hundeleben. Es gilt als der Freifahrtsschein für gefahrloses Laufen ohne Leine.

Im Alter von ein bis zwei Jahren kommt dann eine besonders sensible Phase – die Pubertät. Durch die Umstellung der Hormone ist das Hundehirn teils nicht sehr aufnahmefähig, zudem werden Grenzen ausgetestet. Hier hilft nur, konsequent, aber liebevoll zu bleiben – und niemals den Humor und die gute Bindung zum Vierbeiner zu verlieren!

Wie halte ich einen Portugiesischer Wasserhund?

Ein Portugiesischer Wasserhund ist von Natur aus recht lebhaft und braucht daher einen gesunden Mix aus Aktivitäten und Ruhe. Von Beginn an sollte klargestellt werden, dass es nicht immer sofort Action gibt, wenn der Vierbeiner es einfordert. Sonst hat man schnell einen sehr fordernden, nervigen Begleiter daheim, der unablässig zum Spielen und Toben auffordert. Auch dann, wenn es gerade wirklich nicht passt.

Ruhe muss dabei gerade von aktiven Hunden genauso gelernt werden wie viele andere Dinge des Alltags, Am besten beginnt man damit bereits im Welpenalter, indem der Hund an einen bestimmten Rückzugsort gewöhnt wird – und dort dann auch in Ruhe gelassen, was gerade Kindern, aber auch vielen Erwachsenen schwerfällt bei einem süßen, knuddeligen Welpen.

Ansonsten ist der Cão de Água Português für nahezu jeden Spaß zu haben und liebt es, gemeinsam mit seinem Besitzer aktiv zu sein – sei es beim Toben, Wandern, Joggen, neben dem Rad herrennen oder – rassebedingt – natürlich beim Schwimmen und Spielen im Wasser.

Aktivitäten mit dem Portugiesischer Wasserhund

Da der Portugiesischer Wasserhund Wasser naturgemäß sehr mag, sind vor allem Aktivitäten im Nassen sehr beliebt. So stehen Apportieren aus dem Wasser, der Einsatz als Rettungshund oder einfach Schwimmen bei der Rasse hoch im Kurs. Doch auch bei Wanderungen und Fahrradtouren können sich die aktiven Tiere ordentlich auspowern.

Durch ihre Sportlichkeit und die hohe Lernbereitschaft, eignen sich die großen Vierbeiner aber auch hervorragend für Hundesportarten. Agility, Mantrailing, Canicross oder Dog Dancing werden gern von den aktiven Hunden angenommen.

Gesundheit und Pflege

Der Portugiesischer Wasserhund ist an sich ein sehr robuster Hund, der wenig anfällig ist, für Krankheiten ist. Die Rasse aber über einen kurzen Zeitraum vom Aussterben bedroht. Alle heutigen Exemplare stammen von den etwa fünfzig verbliebenen Tieren ab, die es um 1970 noch gab.

Durch diesen eher begrenzten Genpool kann es leider gehäuft zu Erbkrankheiten kommen – so sind die Progressive Retina Atrophie, durch die die Hunde erblinden können, die Herzkrankheit Juvenile Dilatative Cardiomyopathie und auch eine Lipid-Speicher-Erkrankung namens Gangliosidose unglücklicherweise recht verbreitet bei Hunden dieser Rasse. Vorbeugen kann man hier vor allem durch die Wahl eines guten Züchters, der infrage kommende Elterntiere vorab mittels Gentest auf die oben genannten Erbkrankheiten untersuchen lässt.

Häufig leidet der Portugiesischer Wasserhund zudem, wie viele andere Rassen, an einer Hüftdysplasie. Der kann nicht nur durch die Untersuchung der erblichen Bedingungen vorgebeugt werden, hier ist vor allem der Halter gefragt. Um diese Erkrankung zu vermeiden, ist es wichtig, mit bewegungsintensiven Hundesportarten erst nach dem vollendeten 18. Lebensjahr zu beginnen, wenn die Knochen und Gelenke ausgereift genug sind. Zudem sollte man beim Welpen stets darauf achten, dass er nicht zu oft Treppen steigt oder hohe Sprünge macht.

Die Fellpflege beschränkt sich auf regelmäßiges, dafür aber dringend nötiges und leider recht zeitintensives Bürsten und Kämmen. Die Reinigung des Fells mit Shampoo, ist nicht nur unnötig, sondern schadet auch der empfindlichen Haut des Hundes. Diese Art der Pflege Ausnahmesituationen wie nach dem Wälzen in Mist oder ähnlichen Dingen erfolgen. Wenn der Besitzer es wünscht, kann das Fell wie bei einem Pudel geschoren werden. Da der Portugiesischer Wasserhund trotz des flauschig wirkenden Fells nahezu keine Unterwolle besitzt, haart er sehr wenig.

Zusätzlich sollten regelmäßig die Krallen untersucht werden, um sie bei Bedarf zu kürzen. Dabei muss darauf geachtet werden, nicht zu viel vom Nagel abzuknipsen. Ansonsten schneidet man schnell ins Krallenbett, welches gut durchblutet ist. Dies wäre sehr unangenehm für den Vierbeiner.

Interessantes und Wissenswertes

Der Portugiesischer Wasserhund hat durch die Arbeit im Wasser kleine Schwimmhäute zwischen den Zehen entwickelt. Ausstellungshunde haben oft aufwendige, zeitintensive Frisuren. Ähnlich wie beim Pudel ist besonders der sogenannte Löwenschnitt beliebt. Bei diesem Schnitt werden die Haare vorn wie eine Löwenmähne lang gelassen werden und hinten kurz geschoren.

Ihr möchtet euch einen Portugiesischer Wasserhund anschaffen, oder besitzt bereits einen? Erzählt uns in den Kommentaren mehr darüber!

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