Landseer Steckbrief

Der wasseraffine Riese

Mit seiner imposanten Erscheinung macht der gutmütige Landseer durchaus Eindruck. Doch es ist das liebenswerte Wesen des wasseraffinen Riesen, welches euch beeindrucken wird. Trotz seiner Selbstständigkeit ist der Landseer äußerst menschenbezogen und ein fantastischer Familienhund, dem jede Art von Aggressivität fremd zu sein scheint.

Geschichte des Landseer

Die Wurzeln des Landseer liegen weit in der Vergangenheit. Lange zählte der Landseer zu den Neufundländern, die von der kanadischen Atlantikinsel Neufundland stammen und von hier aus nach England gelangten. Dort wurde er von britischen Fischern als zuverlässiger Helfer geschätzt, denn der Neufundländer als wasseraffiner Hund war für die Fischer der perfekte Begleiter. Im Laufe der Zeit wurden die ursprünglichen Hunde aus Neuseeland vermutlich mit den europäischstämmigen Hunden der Fischer gekreuzt. Heute nimmt man an, dass die Neufundländer, der Landseer und Pyrenäenberghunde gemeinsame Vorfahren haben.

Da die neuen Hunde aber nicht nur die Fischer begeisterten, sondern auch ihren Weg in die Haushalte des Adels und Großbürgertums fanden, wurde in England bereits 1886 ein „Newfoundland Club“ gegründet. Hier wurden entsprechende Standards festgelegt. Es wurde mit der gezielten Zucht begonnen. Bis Ende des 19. Jahrhunderts war in England der Neufundländer mit weiß-schwarzem Fell fast in Vergessenheit geraten, denn es setzte sich die dominante Vererbung und so gab es kaum mehr Welpen mit weiß-schwarzem Fell.

Den Landseer mit seinem weiß-schwarzen Fell verdanken wir Kynologen aus Deutschland und der Schweiz, die die in England kaum mehr zur Zucht verwendete Variante des Neufundländers für sich entdeckten und zur Zucht nutzten. So kamen die sanften Riesen nicht nur nach Kontinentaleuropa, sondern wurden auch zur Reinzucht des weiß-schwarzen Typs genutzt. Um die Reinzucht des Typs klar hervorzuheben, und den Unterschied zu den ursprünglichen Neufundländern mit schwarz-weißem Fell verliehen die Züchter der neuen Rasse den Namen Landseer. Namenspate war hierbei der Maler Edwin Landseer. Bekannt war der Maler für seine Tier-Gemälde, bei denen er häufig weiß-schwarze Hunde zeichnete. Als eigenständige Rasse wurde der Landseer im Jahr 1960 durch den FCI anerkannt. Nach wie vor gibt es aber auch Neufundländer mit einer schwarz-weißen Färbung, die jedoch immer noch die Minderheit bilden.

Wesen und Charakter

Aufgrund der gemeinsamen Vorfahren sind sich der Landseer und der Neufundländer bis heute sehr ähnlich. Dennoch finden sich auch Unterschiede und so gilt der Landseer als agiler. Schnell werdet ihr feststellen, dass schon alleine der Anblick eines Landseers eine entspannende Wirkung haben kann. Dies liegt daran, dass der Landseer eine faszinierende Gelassenheit ausstrahlt, die ihres Gleichen sucht. Doch nicht nur, dass seine Optik Gelassenheit ausstrahlt, vielmehr ist der Landseer durch und durch ein gutmütiges und freundliches Wesen.

Als menschenzugewandte Fellnase ist der stattliche Landseer äußerst anhänglich und liebt Kinder. So ist der sanfte Riese ein freundlicher Familienhund, der ein treuer und zuverlässiger Begleiter für alle Familienmitglieder ist. Trotz seiner Gutmütigkeit und seines stabilen Charakters unterscheidet der wachsame Landseer durchaus zwischen Freund und Feind und kann durchaus bei Bedarf zum unerschrockenen Beschützer werden. So können die Hunde durchaus entschlossen auftreten, um seine „Liebsten“ zu schützen.

Die Liebe zum Wasser scheint in den Genen des gemächlich erscheinenden Hundes tief verankert. So gilt der Landseer als hervorragender Schwimmer und kann auch problemlos Menschen vor dem Ertrinken retten. Seine Intelligenz und die Fähigkeit, selbst Entscheidungen zu treffen, sorgt bis heute dafür, dass die Tiere als Wasserrettungshunde ausgebildet und eingesetzt werden.

Anschaffung eines Landseer

Wenn euch der Landseer Hund begeistert, dann solltet ihr nicht nur die Anschaffungskosten von um 1.400 € einrechnen, sondern es muss euch auch klar sein, dass der Großhund auch einiges an Futter benötigt. Neben den monatlichen Kosten solltet ihr auch regelmäßige Tierarztbesuche einrechnen und euch sicher sein, dass ihr dem Landseer für die nächsten 10 bis 12 Jahren und eventuell mehr ein liebevolles Zuhause bieten könnt. Leider gibt es immer wieder Landseer in Not, die trotz ihres liebevollen Wesens im Tierheim auf eine Adoption warten. Wenn ihr euch nicht auf einen Welpen versteift, könnt ihr auch einen Landseer Hund aus dem Tierschutz zu euch holen, denn der Landseer wird es euch danken und euch seine ganze Liebe und Zuneigung schenken.

Worauf muss ich beim Kauf achten?

Entscheidet ihr euch für einen Landseer Welpen, dann solltet ihr den Züchter im Vorfeld besuchen. Achtet dabei nicht nur auf den Stammbaum, sondern lasst euch auch die tierärztlichen Unterlagen von den Welpen und den Elterntieren zeigen. Ebenso solltet ihr nicht nur Augen für die Welpen haben, sondern euch auch die Elterntiere genauer betrachten. Gesunde und agile Elterntiere sind die beste Voraussetzung für gesunde, agile Welpen. Scheut euch auch nicht den Züchter Fragen zu stellen und stellt euch darauf ein, dass seriöse Züchter auch an euch einige Fragen haben, denn diese legen Wert darauf ihre Landseer Welpen nur in gute Hände abzugeben. Zudem sollten die Hunde beim Landseer Züchter auch Familienanschluss haben, sodass die Welpen auch entsprechend sozialisiert werden.

Entwicklung und Erziehung des Welpen

neben Kraft und beeindruckenden körperlichen Merkmalen kommt der Landseer auch mit jeder Menge Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit daher. Damit ihr den durchaus eigensinnigen Hund auch ausgewachsen noch gut händeln könnt, müsst ihr mit einer konsequenten Erziehung bereits im Welpenalter beginnen. Klare Regeln von Beginn an werden euch später den Alltag erleichtern. Damit es bei den Landseer Welpen mit der Erziehung gut klappt, solltet ihr immer liebevoll erziehen und den Landseer positiv bestärken. Durch positiven Menschenkontakt findet der Landseer von Beginn an Freude an der „Arbeit“ und die Bindung wird verstärkt, sodass die Tiere schnell Vertrauen erlangen und ihre typische Anhänglichkeit uneingeschränkt entwickeln können.

Wie halte ich einen Landseer?

Zur idealen Haltung eines Landseers gehört ein intensiver Familienanschluss. Zudem lieben es, die Rassehunde eine Aufgabe zu bekommen und „ihrem“ Menschen zu helfen. Ein schöner großer Garten ist ebenfalls ein Muss, damit sich der Landseer rundherum wohlfühlt. Ein absolutes No-Go ist hingegen eine Zwingerhaltung des sanften und wasseraffinen Riesens, denn der anhängliche Landseer ist nur im Familienverbund wirklich glücklich. Ideal ist es auch, wenn ihr im Umfeld einen Bach, Teich oder See habt, sodass ihr der Wasserratte regelmäßig das Schwimmen ermöglichen könnt. Ist dies nicht der Fall, solltet ihr regelmäßige Familienausflüge an einen Naturbadesee unternehmen.

Aktivitäten mit dem Landseer

Auch wenn der Landseer auf den ersten Blick wie ein gemütlicher Bär wirkt, so liebt er es, aktiv zu sein. Neben regelmäßigen Spaziergängen liebt es der Landseer zu Apportieren, Einkäufe zu tragen oder mit den Kindern zu spielen. Auch für Hundesport lässt sich die gutmütige Seele jederzeit begeistern. Wichtig ist es für den Landseer, aktiv zu sein und das Gefühl zu haben gebraucht zu werden und für seien Tätigkeiten Anerkennung zu erhalten. Entsprechend solltet ihr euch täglich Zeit für Aktivitäten nehmen und ihm auch im Alltag Aufgaben zuweisen. Im Anschluss hat der Landseer auch nichts gegen Kuscheleinheiten auf dem Sofa einzuwenden.

Gesundheit und Pflege

Das mittellange Fell des Landseers benötigt regelmäßige und ausgiebige Pflege. Entsprechend solltet ihr regelmäßig zur Bürste greifen. Bei dieser Gelegenheit könnt ihr auch die Augen und die Hängeohren kontrollieren und diese einer sanften Reinigung unterziehen.

Grundsätzlich gilt der Landseer als robuster Zeitgenosse, aber dennoch solltet ihr wie bei allen Großhunden auf den Bewegungsapparat achten. Ebenso gilt wie bei allen Großhunden sich dem Risiko einer Magendrehung bewusst zu sein. Regelmäßige tierärztliche Check-ups sind also auch beim Landseer wichtig und sollten nicht vernachlässigt werden. Zudem solltet ihr im Sommer besonders gut auf den Landseer achten, denn durch sein dichtes Fell ist er sehr hitzeempfindlich und so solltet ihr bei Bedarf für Abkühlung sorgen und für entsprechend schattige Plätze.

Interessantes und Wissenswertes

Der Landseer wird nicht nur als Wasserrettungshund eingesetzt, sondern leistet auch erstklassige Arbeit als Lawinenhund. Aufgrund seiner beruhigenden Ausstrahlung und seines Wesens wird er häufig auch als Therapie- und Begleithund eingesetzt.

Habt ihr auch einen Landseer oder möchtet euch in Zukunft einen zulegen? Erzählt uns, was die Rasse so besonders macht in den Kommentaren!

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