Tosa Inu Steckbrief
alles über den japanischen RiesenDer Tosa Inu zählt zu einer der größten Hunderassen Japans. Sein Beschützerinstinkt und die sanfte Art des Riesen machen ihn zu einem treuen Gefährten. Erfahrt im Steckbrief mehr zur Geschichte, Charakter, Haltung und Pflege des Tosa Inu.
Die Geschichte des Tosa Inu
Die Geschichte des Tosa Inu beginnt im 19. Jahrhundert und ist eng mit der modernen Geschichte Japans verbunden. Man muss sich vorstellen, dass die japanische Kultur zur damaligen Zeit sehr verschlossen war und es große gesellschaftliche Umwälzungen gab. Die europäischen Kolonialmächte griffen nach dem japanischen Kaiserreich und verursachten dort eine gesellschaftliche Anpassung, sowie eine industrielle Revolution von bisher unbekannter Größe. Die von den Europäern mitgebrachten Hunde zeigten der japanischen Oberschicht schnell die Schwächen der eigenen Züchtungen auf.
Diese waren in der Regel zu klein und zu schwach und konnten nicht mit den europäischen Hüten- und Wachhunden mithalten. Die Züchtung des Riesen war die logische Konsequenz. Man geht davon aus, dass vor allem Deutsche Boxer, Mastiffs und der japanische ShikokuKen als Grundlage für die Züchtungen verwendet wurde. Somit gehört er zu den neueren Rassen Japans. Der Tosa Inu wurde für das Hüten und für traditionelle japanische Hundekämpfe gezüchtet. Diese ähnelten den der Sumoringern. Sie waren ritualisierte Wettkämpfe, indem der körperlich Stärkere gewann. Der Gegner musste zu Boden geworfen werden. Beißen und Zeigen von Aggression war nicht erlaubt.
Erscheinungsbild des Tosa Inus
Der Tosa Inu ist ein großer Molosser Hund. Er überzeugt nicht nur mit seiner sportlichen und kräftigen Form, sondern wirkt zugleich auch ziemlich elegant. Obwohl der Riese durch seine große Statur beinahe gefährlich wirkt, besitzt die Rasse eine ruhige, fast schon coole Ausstrahlung. Diese Eigenschaften machen den Hund zu einem spannenden Begleiter. Erkennen kann man den Tosa Inu anhand seiner schlapp herabhängenden Ohren, sowie der dicken Hängerute, welche zur spitze hin dünner wird.
Fellfarbe und Muster
Das Fell des ruhigen Riesens ist kurz, hart und Borstig. Daher beschränkt sich die Fellpflege beim Tosa Inu auf gelegendliches Bürsten. Bei der Fellfarbe hingegen gibt es viele unterschiedliche Farbvariationen. Das Fell kann von rot, über schwarz bis zu gestrohmt oder Falb erscheinen. Bei manchen Tieren können sich diskrete weiße Abzeichen an den Pfoten, sowie der Brust abzeichnen. Diese verfärbung ist gerade bei europäischen Züchtung üblich.
Wesen und Charakter
Wie gefährlich ist ein Tosa Inu? Trotz seines massiven Auftretens, sowie dem zweifelsohne ausgeprägtem Beschützerinstinkt, ist der Riese gegenüber seinen Herrchen und dessen Familie ein treuer, liebevoller und fast zärtlicher Begleiter. Dennoch darf man nicht übersehen, dass das massige Tier definitiv kein Familienhund ist. Der Tosa Inu kommt zwar auch mit Kindern zurecht, sollte dafür aber bereits erzogen worden sein. Der liebevolle Riese eignet sich jedoch ideal als Begleit- sowie Wachhund.
Er ist zwar kein Einzelgänger, braucht aber nicht unbedingt einen anderen Hund aus einer anderen Rasse als Begleiter. Rüden sind teilweise sehr besitzergreifend und sehen ihr Revier als einen Raum, in dem andere Tiere und Menschen (außer dem Herrchen) nichts zu suchen haben. Die richtige Haltung und Erziehung des Tieres spielt eine gewichtige Rolle. Misserfolge bei der Erziehung bringen den japanischen Kampfhund im Tosa Inu zum Vorschein, weswegen er in manchen Ländern sogar gänzlich verboten ist.
Anschaffung eines Tosa Inu
Einen Tosa Inu Welpen sollte man nur direkt von einem Züchter, und mit Stammbaum kaufen. Nur ein reinrassiger Hund kann die versprochenen Charakterzüge entwickeln, während gemischtrassige Tiere häufiger zu einem stark aggressiven Verhalten neigen. Ein Tosa Inu aus einem Tierheim ist nur für erfahrene Halter eine sinnvolle Lösung. Das Problem ist, dass dieser sehr stark an seinen Besitzer gebunden ist und häufiger nur auf diesen hört.
Wechselt der Halter zu häufig, dann kann das Konsequenzen für das Tier haben und seinen Charakter nachhaltig beeinflussen. Die Anschaffung eines Tosa Inu ist auf keinen Fall ein Projekt, dass man auf die leichte Schulter nehmen sollte. Es ist empfehlenswert, wenn man vor dem Kauf einen erfahrenen Tosa Inu Züchter kontaktiert.
Worauf muss ich beim Kauf achten?
Wie viel kostet ein Tosa Inu? Für einen Tosa Inu Welpen sollte man in der Regel mit 1000 bis 1500 € rechnen. Der Kauf sollte allerdings nur über einen zertifizierten Züchter laufen. Der Stammbaum des Tieres sollte lückenlos vorliegen, ebenso wie eine Haltungserlaubnis. Da Tosa Inus in vielen Bundesländern und Nationen als Listenhunde geführt werden, kann die Haltung und die Einfuhr unter Umständen eine Straftat, oder zumindest eine Ordnungswidrigkeit darstellen. Warum ist der Tosa Inu ein Listenhund? Da der Tosa Inu in vielen Ländern als Kampfhund eingesetzt wurde, gilt die Haltung des Riesen in vielen Ländern als verboten. Doch wo ist der Tosa Inu verboten? In Ländern wie Dänemark, das Schweizer Wallis und Irland ist nicht nur die Zucht, sondern auch die Einfuhr des Hundes strengstens verboten.
Was ist mit Deutschland? Ist der Tosa Inu ein Listenhund? In Berlin, Bayern, Brandenburg, Hamburg, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen steht der Tosa Inu auf der Liste.
Hier noch einmal die Empfehlung: Auf keinen Fall eine Kreuzzüchtung kaufen! Diese Tiere sind entweder ebenfalls verboten, oder aber charakterlich nicht gefestigt und deswegen selbst für erfahrene Halter mehr als eine Herausforderung.
Entwicklung und Erziehung des Welpen
Der Tosa Inu ist ein muskulöses Tier, welches eine starke und einfühlsame Führung ab dem Zeitpunkt der Geburt benötigt. Erfahrene Halter sollen in der Lage sein ihre Dominanz zu präsentieren, denn nur diese wird durch das Tier akzeptiert. Der Tosa Inu fügt sich, sofern reinrassig, in der Regel immer dem regulären Rudelgefüge und akzeptiert die dominante Führungsrolle des Halters.
Auf Gewalt sollte bei der Erziehung in jedem Fall verzichtet werden, wobei ein Hundetraining im frühen Stadium der Aufzucht durchaus sinnvoll sein kann. Einmal gelernte Verhaltensweisen, vor allem im Bereich des Revierschutzes, vergisst der Tosa Inu nicht so schnell und ist konsequent bereit diese anzuwenden. Das sehr intelligente Tier kann vieles, muss aber richtig angeleitet werden.
Wie halte ich einen Tosa Inu?
Das große Tier braucht viel Platz. Ein Garten ist also fast zwingend notwendig, alternativ eine sehr große Wohnung mit mindestens 100 m². Genügend Auslauf versteht sich von selbst und ist unverzichtbar, wenn man die Energieschübe eines jungen Tieres unter Kontrolle bekommen möchte. Das Jungtier sollte unbedingt rechtzeitig einen direkten Kontakt mit Artgenossen aufnehmen können. Nur so ist sichergestellt, dass kein Einzelgänger herangezogen wird und die sozialen Fähigkeiten des Tieres zur Geltung kommen können. Für Hundehalter mit viel Erfahrung und einem großen Selbstbewusstsein, wenn es um die Hundeerziehung geht, eignet sich der freundliche Riese ideal. Mit seiner starken Persönlichkeit kann die Rasse für unerfahrene Halter schnell zur Überforderung führen.
Aktivitäten mit dem Tosa Inu
Es gibt so gut wie keinen Bewegungssport, den man mit dem Tosa Inu nicht gemeinsam machen kann. Gerade Laufsport, Wandern oder Joggen sind ideal und geben dem Tier die notwendige Bewegung. Auch Schwimmen, oder aber Radfahren sind Aktivitäten, die der Tosa Inu liebt. Im idealen Fall geht man mit dem Tier mindestens einmal die Woche in die freie Natur und lässt es toben. Daher sollte man als Halter ausreichend Freizeit zur Verfügung haben, denn ein kurzer Spaziergang nach dem Feierabend genügt dem Riesen nicht.
Auch in den eigenen vier Wänden will das Tier beschäftigt werden. Jeden Tag sollte man mindestens eine Stunde an Spielzeit einplanen. Fangspiele, oder aber Geschicklichkeitsspiele kann man mit dem intelligenten Tier zu jeder Zeit spielen.
Verträgt sich der Tosa Inu mit anderen Tieren?
Während der Tosa Inu seinen Menschen gegenüber ruhig und liebevoll sein kann, so kann sich sein Verhalten anderen Hunden gegenüber dennoch schnell ändern. Sollte der große Japaner einen anderen Hund als Eindringling betrachten, könnte es auch mal etwas lauter werden. Ansonsten ist der Tosa Inu aber eine ruhige Seele, die sich auch mal auf die Gesellschaft von anderen Artgenossen freut.
Gesundheit und Pflege
Die Pflege des Tosa Inu ist sehr leicht. Eine ausgewogene Ernährung ist die Grundlage, nebst ausreichend Bewegung. Bei der Fellpflege hat man nur wenig Aufwand, denn der Tosa Inu hat ein sehr kurzes Fell. Wichtig ist jedoch eine energiedichte Ernährung. So kann man späteren Gelenkproblemen vorbeugen und das Tier kann die notwendige Muskelmasse gut aufbauen. Der Tosa Inu ist ein kräftiger und recht robuster Hund. Jedoch leidet die Rasse häufig unter Hüftgelenksdysplasien. Dieser Erkrankung kann man allerdings mit dem richtigen Futter und der richtigen und ausgewogenen Ernährung entgegenwirken.
Interessantes und Wissenswertes
Der Tosa Inu wird auch gerne als der japanische Mastiff bezeichnet und gehört in die Klasse der Molossoide. In Japan wird er immer noch gezüchtet und ist ein gerne genutzter Schutzhund. Weitere Anwendung findet er im Sicherheitsbereich, sowie beim Militär. Als Militärhund hat sich der Tosa Inu weltweit einen herausragenden Ruf erarbeitet.
In vielen Fällen, in denen in Deutschland ein Tosa Inu in ein Tierheim gebracht wird, geschieht dies aufgrund von Haltungsfehlern oder überforderten Haltern. Die Tiere sind dann leider häufig nicht mehr zu retten, weswegen an dieser Stelle noch einmal der Hinweis folgt, dass sich nur erfahrene Halter und wirkliche Interessenten mit der Anschaffung eines Tosa Inu beschäftigen sollten.
Ihr habt auch einen Tosa Inu oder wollt euch bald einen zulegen? Erzählt mir mehr in den Kommentaren!
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