Pekingese Steckbrief

Der muntere Palasthund im Portrait

Der Pekingese oder auch Pekinese ist eine der ältesten Begleithunde der Welt. Mit seinem urigen Aussehen und der gemütlich liebenswerten Art ist der Hund vor allem bei Rentnern sehr beliebt. Im Steckbrief bekommt ihr Infos zur Herkunft, zum Wesen und zur Haltung der Rassehunde.

Geschichte des Pekingesen

Der Pekingese ist eine alte Hunderasse, die aus dem chinesischen Kaiserreich stammt. Schon vor 2000 Jahren dienten die kleinen Hunde dem Kaiserhaus als Palasthunde. Jahrhunderte alte Porzellan- und Jadefiguren zeigen zudem schon Darstellungen des Pekingesen. Besonders aus der Qing-Dynastie (1644–1912) sind zahlreiche kleine Plastiken erhalten. Wie den Shih Tzu und den Lhasa Apso nannten die Chinesen auch den Pekinesen „Löwenhund“. Alle diese Hunderassen sollten dem buddhistischen Wächterlöwen ähneln. Die Herrscher verehrten ihre Hunde so sehr, dass es als undenkbar galt, sie abzugeben. Aus diesem Grund traf es die Chinesen besonders, als die verhassten Europäer fünf Palasthunde während des Zweiten Opiumkrieges erbeuteten. Diese Hunde gelangten nach England, wo sie die Basis für die europäische Zucht bildeten.

Schon 1864 waren die ersten Vertreter der Rasse auf Ausstellungen zu sehen. Im Jahr 1898 erkannte der britische Kennel Club die Rasse an und schon 1900 gelangten die ersten Exemplare nach Deutschland. Seitdem züchten im europäischen Raum vorwiegend die Engländer die kleinen Palasthunde. Leider haben die Zuchtbemühungen mit immer extremeren Rassemerkmalen in den letzten Jahrzehnten der Rasse stark zugesetzt. Die Hunde bekamen immer größere Augen, eine flachere Nase und mehr Fell. Mittlerweile geht der Trend jedoch wieder zu einem gesunden und natürlicheren Erscheinungsbild des Hundes. In der Klassifizierung der FCI ist der Pekingese in die Gruppe 9 „Gesellschafts- und Begleithunde“ in der Sektion 8 „Japanische Spaniel und Pekingesen“ eingeordnet.

Wesen und Charakter

Da der Pekingese schon seit Jahrhunderten als Begleithund gezüchtet wurde, ist er ein besonders ruhiger Hund. Dennoch sind Vertreter der Rasse aufmerksam und intelligent. Sie brauchen eine enge Bindung zu ihrem Halter und können zu tollen Freunden werden. Tendenziell binden sie sich lieber an einzelne Personen als an eine ganze Familie. Sie fordern die volle Aufmerksamkeit ihres Menschen und reagieren daher eifersüchtig, wenn sie nicht im Mittelpunkt stehen. Fremden gegenüber sind die treuen Hunde distanziert und brauchen Zeit, um mit ihnen warmzuwerden. Trotz ihrer geringen Größe sind die furchtlosen Hunde gute Wachhunde, die Fremde zwar melden, jedoch nicht laut kläffen.

Aussehen des Pekingesen

Der Pekingese hat einen kurzen Körper mit einer ausgeprägten Taille. Der Kopf ist groß und verhältnismäßig breit, mit kurzem Fang und runden, dunklen Augen. Die dicht anliegenden Ohren sehen herzförmig aus und sind mit Fell bedeckt. Die lang befederte Rute sitzt hoch. Der Hund trägt diese rassetypisch leicht zur Seite gebogen über dem Rücken. Die Vorderläufe sind kurz und die Hinterläufe kräftig und muskulös. Sie sind in allen Farben außer Leberfarbe und Albino zu finden. Alle Farbvarianten besitzen eine dunkle Maske, also eine schwarze Pigmentierung der Nase, Lefzen und Lidränder.

Das glatte Fell ist mäßig lang und bildet um den Hals eine Mähne, die nicht über die Schultern hinausreichen sollte. Das gerade Deckhaar ist von einer dichten Unterwolle durchsetzt. Doch es sollte niemals so lang sein, dass das Tier in seiner Bewegungsfreiheit einschränkt ist. Zudem sollte die Körperform nicht verschleiert sein. Leider gibt es einige Ausstellungshunde mit übertriebenen Rassemerkmalen, die stark darunter zu leiden haben.

Erziehung des Welpen

Für die Erziehung des eigenwilligen Palasthundes müsst ihr kein Profi sein, solltet euch aber auskennen. Besonders wichtig ist es, die Eigenheiten der Rasse zu kennen und dementsprechend zu handeln. Solange ihr eurem Pekingesen eine liebevolle und konsequente Erziehung zukommen lässt, erhältet ihr einen tollen Begleithund. Vermittelt eurem Hund klar, dass ihr das Sagen habt und lobt ihn nicht sinnlos. Auch wenn er unschuldig und niedlich wirkt, kann sich der Welpe schnell zum „Entscheider“ aufspielen. Der Besuch einer Hundeschule ist empfehlenswert. Hierdurch lernt der Welpe Kontakte zu Artgenossen zu knüpfen. Außerdem erhaltet ihr die nötige Unterstützung beim Training des Vierbeiners.

Aktivitäten mit dem Pekingesen

Wie seine Vorfahren ist der heutige Pekingese ein eher gemütlicher Hund. Er ist daher mit kleinen Spaziergängen zufrieden und braucht keinen Leistungssport. Für Menschen, die mit ihrem Hund erfolgreich Sport treiben wollen, sind die kleinen Palasthunde also nicht geeignet. Allein aufgrund ihres gedrungenen Körperbaus und der kurzen Nase sollten sich die Hunde nicht stark anstrengen. Natürlich brauchen die Hunde trotzdem täglich ausreichend Bewegung, da sie sonst zu Übergewicht neigen. Das Wichtigste für die kleinen Hunde ist aber die Gesellschaft ihrer Menschen und tägliche Streicheleinheiten.

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Gesundheit und Pflege

Der Pekingese gehört zu den sogenannten brachycephalen Rassen. Die kurze Nase erschwert die Atmung und die großen, hervorstehenden Augen sind empfindlich. Ebenso wirkt sich das übermäßig langes Fell negativ auf die Gesundheit der Hunde aus. Achtet also vor dem Kauf darauf, einen Hund mit mäßigen Rassemerkmalen zu kaufen. Da der kleine Hund aufgrund seiner gemütlichen Art nicht so viel Energie verbrennt, solltet ihr auf eine gesunde Ernährung achten. Das Wichtigste bei der Pflege des Hundes ist die tägliche Fellpflege. Nicht nur während des Fellwechsels solltet ihr das Fell jeden Tag kämmen und bürsten, sondern auch außerhalb dieser Zeit. Zudem ist es wichtig, nach jedem Gassigang das Fell auf Schmutz und Ungeziefer zu kontrollieren.

Passt der Pekingese zu mir?

Wer einen kleinen Hund für eine Stadtwohnung sucht, findet in dem Pekingesen einen tollen Mitbewohner. Er eignet sich ideal für alleinstehende Personen, die viel Zeit für ihn haben. Er eignet sich ebenso für aktive Rentner oder ältere Menschen, die aber keine allzu weiten Wege mehr gehen können. Am liebsten ist er mit seiner Bezugsperson zusammen, denn er verträgt zu viel Trubel nicht. Vor dem Kauf eines Welpen solltet ihr euch mit Hundeerziehung und vor allem Fellpflege auseinandersetzen. Einige Vertreter der Rasse eignen sich ebenso mit einer entsprechenden Gewöhnung auch als Familienhunde.

Für den Kauf eines Welpen solltet ihr euch an einen seriösen Züchter wenden, der keine extremen Rassemerkmale bevorzugt. Im Klartext heißt das, dass beide Elterntiere eine deutliche Nase ohne Falten, keine Glubschaugen und kein zu üppiges Haar haben sollten. Der Züchter sollte außerdem dem Deutschen Pekingesen-Club von 1987 e.V. angehören und Erfahrungen mit der Zucht nachweisen können. Pro Jahr kommen in Deutschland nur etwa 20 Welpen zur Welt. Für einen der seltenen reinrassigen Pekingesen Welpen solltet ihr also um die 1200 Euro einrechnen. Haltet euch fern von billigen Angeboten aus dem Internet!

Interessantes und Wissenswertes

  • Einer der ersten Pekingesen in Europa zog bei Queen Victoria ein, die ihn, abgeleitet vom englischen Wort „loot“ für „Kriegsbeute“, auf den Namen „Looty“ taufte.
  • Die letzte Kaiserin von China T’zu Hsi schenkte der Tochter von US-Präsident Theodore Roosevelt einen der Palasthunde. Erst dadurch wurde die Rasse in den USA bekannt.
  • Unter den zwölf Hunden auf der Titanic befand sich auch ein Pekinese namens Sun Yat-sen. Doch er überlebte das tragische Unglück zusammen mit zwei anderen Hunden.

Ihr habt einen Pekingesen oder wollt euch einen zulegen? Erzählt uns in den Kommentaren, was ihn eurer Meinung nach so besonders macht!

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