
Berner Sennenhund Steckbrief
Der gutmütige Hund aus der Schweiz im PortraitDas hübsche lange Fell, die gutmütige Ausstrahlung und der freundliche Charakter machen den Berner Sennenhund zu einem der beliebtesten Familienhunde der Welt. Alles, was ihr über die Herkunft, das Wesen und die Haltung der Rasse wissen müsst, erfahrt ihr hier im Steckbrief.
Geschichte des Berner Sennenhundes
Der Berner Sennenhund ist ein ursprünglicher Hofhund aus dem Voralpenland rund um die Schweizer Hauptstadt Bern. Er wurde von den Bauern dort als Wach-, Zug- und Treibhund gehalten. Da der langhaarige, dreifarbige Bauernhund besonders oft in der Ortschaft Dürrbach vorkam, nannten die Schweizer ihn zunächst „Dürrbächler“. Im November 1907 schlossen sich einige Hundezüchter zusammen und gründeten den „Schweizerischen Dürrbach-Klub“. Von da an gewann die Rasse immer mehr an Beliebtheit und wurde auf Anraten des Geologen und Kynologen Professor Dr. Heim offiziell Berner Sennenhund („Senn“ – schweizerdeutsch für Alpenhirte) genannt. Heute ist der Berner Sennenhund dank seines hübschen Aussehens und der liebenswürdigen Art weltweit ein beliebter Familienhund. International wird er zur FCI-Gruppe 2 Sektion 3, Schweizer Sennenhunde, gezählt.

Erscheinungsbild des Berner Sennenhunds
Berner Sennenhunde sind große, muskulöse Hunde. Sie werden bis zu 70 cm groß und können bis zu 50 kg auf die Waage bringen. Das Markenzeichen der Rasse ist ihr dreifarbiges Fell. Es überwiegend schwarz mit weißer Brust und Krause. Die Pfoten sind braun und weiß, während das Gesicht eine auffällige Maske aus allen drei Farben aufweist. Das Fell ist glatt oder leicht gewellt. Die Route ist buschig.
Wesen und Charakter
Der Berner Sennenhund ist ein furchtloser und wachsamer Hund, der stets freundlich und aufgeschlossen ist. Er fühlt sich im Kreise seiner Familie am wohlsten und hat auch kein Problem mit anderen Haustieren. Seiner Familie gegenüber ist der geduldige Sennenhund sehr loyal und er braucht den ständigen Kontakt zum Menschen. Die Erziehung der Rasse ist mit genügend Konsequenz recht einfach. Er hat kaum einen Jagdtrieb und eine niedrige Reizschwelle, was ihn zu einem perfekten Familienhund macht. Als Wachhund eignet er sich nicht besonders gut, da er Fremden gegenüber niemals aggressiv reagiert. Der Berner Sennenhund hat ein eher gelassenes Wesen und begrüßt „Eindringlinge“ eher mit einem Schwanzwedeln.
Anschaffung eines Berner Sennenhundes
Wenn ihr euch ganz sicher seid, dass ihr einen Berner Sennenhund bei euch aufnehmen wollt, müsst ihr zunächst einen seriösen und eingetragenen Züchter finden. Für einen gesunden Welpen könnt ihr mit Preisen ab 1000 Euro rechnen. Ihr findet aber auch im Tierheim immer wieder Sennenhunde oder Mischlinge, die ein neues Zuhause suchen. Die Tiere sind meist sehr dankbar und freuen sich über jede Art der Zuneigung. Hier müsst ihr jedoch vorsichtig sein und herausfinden, ob die Vorgeschichte des Hundes mit euren Fähigkeiten als Hundebesitzer übereinstimmt. Misshandelte Hunde sind manchmal seelisch angeschlagen oder traumatisiert und brauchen eine besondere Behandlung.
Wie halte ich einen Berner Sennenhund?
Wenn ihr euch einen Berner Sennenhund Welpen zulegen wollt, solltet ihr euch ganz sicher sein, dass die Rasse zu euch passt. Immerhin wird der Hund mit einer Lebenserwartung von bis zu 9 Jahren für eine lange Zeit Teil eures täglichen Lebens sein. Die erste Frage, die ihr euch stellen müsst ist, ob ihr genug Platz für einen so großen Hund habt. Immerhin wird der Vierbeiner bis zu 50 kg schwer und erreicht ein Stockmaß von bis zu 70 cm. Ideal ist ein großer Garten, in dem der Hund sich austoben und Wache halten kann. Eine kleine Stadtwohnung ist absolut nicht geeignet. Außerdem solltet ihr genügend Zeit für Beschäftigung und Pflege des großen Hundes haben. Ein Vollzeitjob im Büro lässt sich oftmals nicht so gut mit der Erziehung und Beschäftigung eines großen Hundes vereinbaren.

Ein aufgeweckter Berner Sennenhund Welpe
Entwicklung und Erziehung des Welpen
Allein aufgrund seiner enormen Größe und Kraft brauchen Vertreter der Hunderasse schon in jungen Jahren eine konsequente Erziehung, denn der Berner Sennenhund kann bis zu 50kg schwer werden und eine Beißkraft von 556 PSI erreichen.Was der junge Hund nicht gelernt hat, ist im Erwachsenenalter nur schwer nachzuholen. Am besten nehmt ihr euren Welpen mit in einer Welpenschule, wo er spielerisch die ersten Kommandos lernen und Kontakte zu Artgenossen knüpfen kann. In den ersten Monaten lernt der kleine Hund sehr schnell und sollte viele positive Erfahrungen machen. In der Regel verläuft die Erziehung der gutmütigen Rasse reibungslos und ihr müsst euch auf keine großen Rückschläge gefasst machen. Hin und wieder kann der Welpe jedoch etwas stur reagieren, wenn er etwas nicht versteht oder gerade keine Lust hat. Trotz des von Grund auf gutmütigen Charakters solltet ihr also konsequent bleiben und den Vierbeiner stets motivieren.
Ein Hauptpunkt der Aufzucht des Welpen liegt auch darin, dass sich die Knochen und Gelenke gesund entwickeln können. Überfordert den jungen Hund also nicht und lasst ihn zu Beginn keine Treppen steigen oder zu viel herumtoben. Dann stehen die Chance gut, dass er als ausgewachsener Hund, trotz seiner Größe, weniger anfällig für Gelenkprobleme ist.
Wie viel Beschäftigung braucht der Berner Sennenhund?
Auch wenn der Berner Sennenhund auf den ersten Blick eher plump und behäbig wirkt, ist er sehr lauffreudig und braucht Bewegung. Mit regelmäßigen Spaziergängen in der Natur und kleinen Intelligenzspielen macht ihr ihm eine große Freude. Für aktiven Hundesport wie Agility solltet ihr den großen Hund lieber nicht oder nur beschränkt einsetzen. Deutlich besser gefällt ihm die Arbeit als Zug- oder Rettungshund. Besonders im Sommer müsst ihr aufpassen, dass der Hund mit dem dichten Fell nicht überhitzt und ihr ihn nicht zu stark beansprucht. Bei Schnee und Kälte hingegen läuft der Berner zu absoluter Höchstform auf und ist kaum noch zu bremsen.
Übrigens: Tolle Beschäftigungs-Tipps für euren Hund findet ihr im Magazin.

Der Berner Sennenhund ist am liebsten draußen in der Natur
Pflege eines Berner Sennen Hunds
Schon wenn man einen Berner Sennenhund nur betrachtet, sieht man sofort, dass die Pflege des Fells sehr arbeitsintensiv ist. Ein Problem mit herumliegenden Haaren an jedem erdenklichen Ort sollte man als Besitzer des Vierbeiners nicht haben. Ihr solltet das lange Fell mindestens zwei bis drei Mal pro Woche bürsten und von hängen gebliebenem Schmutz und losen Haaren befreien. Besonders während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst braucht der Hund eure Zuwendung und muss von der dicken Unterwolle befreit werden. Außerdem unterstützt das Bürsten die Durchblutung und massiert die Haut. Die gemeinsame Fellpflege macht den meisten Vertretern der Rasse eine große Freude und stärkt die Beziehung zwischen Mensch und Hund. Leider haben Berner Sennenhunde nur eine Lebenserwartung von etwa 6 bis 8 Jahren.
Gesundheit und Erbkrankheiten
Eine der häufigsten Erbkrankheiten bei Berner Sennenhunden ist die Hüftdysplasie. Dies ist eine Erkrankung, bei der die Hüftgelenke nicht richtig ausgebildet sind und dadurch zu Schmerzen und Entzündungen führen können. Ebenfalls sollte auf die Erbkrankheit progressive Retinaatrophie (PRA) geachtet werden. Sie ist eine degenerative Augenerkrankung, die zur Erblindung führen kann.
Es ist auch wichtig, dass Berner Sennenhunde auf regelmäßige Weise auf Magendrehung überwacht werden. Diese Erkrankung tritt auf, wenn sich der Magen des Hundes dreht und die Blutzufuhr zum Magen blockiert wird. Dies kann zu schweren Komplikationen führen und ist oft lebensbedrohlich. Daher solltet ihr bei der Wahl des Züchters darauf achten, dass dieser nur Hunde züchter, die frei von diesen Erbkrankheiten sind, um die Verbreitung zu reduzieren.
Um sicherzustellen, dass Berner Sennenhunde gesund bleiben, ist es wichtig, sie regelmäßig zum Tierarzt zu bringen und auf Anzeichen von Krankheiten und Beschwerden zu achten. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Ruhe können ebenfalls dazu beitragen, die Gesundheit von Berner Sennenhunden zu erhalten.
Aufgrund vieler rassetypischen Erkrankungen wie und weiteren durch Inzucht entstandenen Problemen sterben Vertreter dieser Rasse vergleichsweise sehr früh. Dennoch gibt es einige Ausreißer, wie die Berner Sennenhunde Dame Penny aus Ostallgäu, die etwa stolze 25 Jahre alt wurde.
Interessantes und Wissenswertes
Der gutmütige Sennenhund ist auch außerhalb seines Heimatlandes ein sehr beliebtes Haustier. Sogar Prominente aus Übersee, wie die Sängerin Hilary Duff oder die Schauspielerin Kate Hudson, haben Gefallen an den Vierbeinern mit dem treuen Blick gefunden. In der Alpenregion ist die Rasse natürlich nach wie vor besonders beliebt. So spielt die Rüde Quincey von Wiesmadern in mehreren Musikvideos des österreichischen Schlagerstars Hansi Hinterseer mit. Außerdem haben der Schauspieler Christian Tramitz sowie die Schlagersängerin Andrea Berg einen Berner zu Hause. Bei Kindern ist die Rasse nicht zuletzt wegen ihres Auftretens in der Sendung „Löwenzahn“ sehr beliebt. Hier spielt ein Berner Sennenhund namens Keks mit, der mit seinem Besitzer Fritz Fuchs im alten Bauwagen in Bärstadt lebt und immer wieder neue spannende Abenteuer erlebt.
Ähnliche und Verwandte Rassen
Der Berner Sennenhund gehört, wie der Name es verspricht, zu den Sennenhunden. Falls euch der Berner Sennenhund gefällt, aber zu groß ist, ist vielleicht der Appenzeller Sennenhund oder der Entlebucher Sennenhund genau richtig für euch. Ebenso gehört der Grosse Schweizer Sennehund zu dieser Familie. Dieser wird mit bis zu 64 Kg noch größer als der Berner. Ebenfalls um einiges größer ist der Bernhardiner, mit dem der Berner Sennenhund oft verwechselt wird. Auch werden Bernere Sennenhund gerne mit anderen Hunde gekreuzt. Ein besonders beliebter Hybridhund ist der Bernerdoodle.
Ihr habt auch einen Berner Sennenhund oder wollt euch bald einen zulegen? Erzählt mir in den Kommentaren, was den Berner so besonders macht!
Alle Hunderassen:
Affenpinscher | Afghanischer Windhund | Airedale Terrier | Akita | Alaskan Malamute | Altdeutscher Schäferhund | Alpenländische Dachsbracke | American Bully| American Pitbull Terrier | American Staffordshire Terrier | Appenzeller Sennenhund | Australian Cattle Dog | Australian Shepherd | Basenji | Basset Hound | Beagle | Bearded Collie | Belgischer Schäferhund | Bergamasker | Bernhardiner | Bichon Frisé | Bloodhound | Bobtail | Bologneser | Bolonka Zwetna | Bordeaux Dogge | Border Collie | Border Terrier | Boston Terrier | Briard | Bullmastiff | Bullterrier | Cairn Terrier | Cane Corso | Cavalier King Charles Spaniel | Chihuahua | Chinesischer Schopfhund | Chow Chow |
Collie | Dackel | Dalmatiner | Deutscher Boxer | Deutsch Drahthaar | Deutsche Dogge | Deutscher Pinscher | Deutscher Schäferhund | Dobermann | Dogo Argentino | Dogo Canario | Elo Hund | Englische Bulldogge | English Cocker Spaniel | English Pointer |Entlebucher Sennenhund | Eurasier | Foxterrier | Flat Coated Retriever | Französische Bulldogge |Golden Retriever | Gordon Setter | Havaneser | Holländischer Schäferhund | Hovawart | Irish Setter | Irish Wolfhound | Jack Russell Terrier | Kangal | Kaukasischer Owtscharka | Kleiner Münsterländer | Kleinspitz |
Komondor | Kooikerhondje | Kromfohrländer | Labrador Retriever | Laika | Leonberger | Lagotto Romagnolo | Lhasa Apso | Magyar Vizsla | Malinois | Malteser | Maltipoo | Mastiff | Miniature Bullterrier | Mittelspitz | Mops | Neufundländer | Norfolk Terrier | Nova Scotia Duck Tolling Retriever | Old English Bulldog | Otterhund | Parson Russell Terrier | Pekingese | Pharaonenhund | Pomsky | Porcelaine | Prager Rattler | Pudel | Pyrenäenberghund | Rhodesian Ridgeback | Riesenschnauzer | Rottweiler | Shar Pai | Shiba Inu | Shih Tzu | Siberian Husky | Staffordshire Bullterrier | Shetland Sheepdog | Spanischer Wasserhund | Tibet Mastiff | Tibet Terrier | Weimaraner | Welsh Corgi | West Highland White Terrier | Wolfsspitz | Yorkshire Terrier | Zwergpinscher | Zwergschnauzer | Zwergspitz
Hybridhunde
Aussiedor |Bernerdoodle| Cockapoo | Goldendoodle | Labradoodle | Maltipoo|
Kommentar schreiben
Alle Kommentare (1)
Sehr geehrte Damen und Herren,
Berner Sennenhund: "Er hat kaum einen Jagdtrieb und eine niedrige Reizschwelle, was ihn zu einem perfekten Familienhund macht."
Ich denke, da ist dem Verfasser ein massiver Fehler unterlaufen, der kurzfristig korrigiert werden sollte!
Mit freundlichem Gruss aus Hannover
Frank Ellermann Frank Ellermann