Bichon Frisé Steckbrief

Die charmante Hunderasse im Portrait

Kleine Hunde werden oft nur müde belächelt. Doch wer das tut, der tut ihnen unrecht. Denn sogenannte Schoßhunde wie der Bichon Frisé, der in Deutschland oft auch der Einfachheit halber Bichon Frise genannt wird, sind intelligent und gelehrig. Wer den idealen Familienhund sucht, der kann ihn in dem gelockten kleinen Hund finden.

Geschichte des Bichon Frisés

Die Geschichte des Bichon Frisés geht zurück bis in die Antike. Darstellungen auf Vasen und Skulpturen geben Zeugnis davon, dass schon im alten Griechenland und im Römischen Reich kleine Hunde mit pudelähnlichem Aussehen bekannt waren. Auch in historischen Schriften tauchten sie immer wieder auf. So berichtete bereits Aristoteles von Hunden mit auffällig kleinem Wuchs. Der römische Naturwissenschaftler Plinius rät gar, die kleinen Hunde bei Magenleiden mit ins Bett zu nehmen. Sie wurden sozusagen als lebendige Wärmflasche eingesetzt, mit dem positiven Nebeneffekt, dass die munteren Gesellen nicht nur dem Körper, sondern auch der Seele gut taten. Kleine Hunde, die Menschen begleiteten, ohne Jagd- oder Wachhunde-Aufgaben zu übernehmen, waren damals bereits im ganzen Mittelmeerraum verbreitet.

Die direkten Vorfahren des Bichon Frisés stammen vermutlich von Teneriffa. Italienische Seeleute brachten sie im 14. Jahrhundert in die Hafenstädte und die kleinen Hunde wurden schnell die Lieblinge der Damen. Sie wurden Bichon Frisé genannt. „Bichon“ lässt sich mit Schoßhund übersetzen. Bichons waren bereits weit verbreitet und erfreuten sich in der adeligen Welt großer Beliebtheit. Besonders am französischen Hof hielten sie Einzug. „Frisé“ heißt übersetzt so viel wie gelockt. Im 15. und 16. Jahrhundert erlebte er eine Blütezeit, doch dann geriet er ein wenig in Vergessenheit. Erst nach dem Ersten Weltkrieg erinnerte man sich in Frankreich und Belgien wieder an den gelockten Schoßhund und begann mit der gezielten Zucht. 1933 wurden die Rassestandards festgelegt, 1934 wurde der Bichon Frisé als Rasse beim Dachverband der französischen Hundezüchter eingetragen. Den ersten Wurf in Deutschland gab es im Jahr 1956. Von der FCI, dem internationalen Dachverband, wurde die Rasse 1959 anerkannt.

Wesen und Charakter

Bichon Frisés sind fröhliche Hunde, die alle und jeden mögen. Auch mit anderen Tieren schließen sie gerne Freundschaft. Sie lieben Kinder und spielen gerne mit ihnen. Der intelligente Hund lernt leicht Kunststücke. Er ist sehr ausgeglichen und lässt sich nicht leicht aus der Ruhe bringen. Oft wird er als „Alarmanlage“ bezeichnet, denn er ist wachsam, ohne dabei ein Kläffer zu sein. Neben seiner aktiven Seite kuschelt er aber auch gerne. Doch dürft ihr den Kleinen nicht unterschätzen. Zum einen hat er Power und möchte oft aktiv sein. Verspielt ist er meist bis ins hohe Alter hinein. Zum anderen neigt er zu Dickköpfigkeit und ist nicht leicht zu erziehen. Er ist außerdem sehr sensibel und möchte vor allem eines nicht: alleine sein. Wenn er von seinen Menschen getrennt ist, leidet er, auch wenn es nur für ein paar Stunden ist.

Anschaffung eines Bichon Frisés

Ein Bichon Frisé stellt keine großen Ansprüche und es kann leicht der Eindruck entstehen, dass er einfach so im Familienleben mitläuft. Dennoch solltet ihr einiges beachten, wenn ihr einen kleinen Gelockten zum Gefährten wollt.

Worauf muss ich beim Kauf achten?

Kleine Hunde wie der Bichon Frisé neigen zu Erbkrankheiten. Es ist daher besonders wichtig, dass ihr euch nach einem seriösen Züchter umschaut. Am besten findet ihr einen solchen über einen Zuchtverein. Verlasst euch nicht nur auf Bilder im Internet. Ein ehrlicher Züchter, bei dem das Wohl des Hundes im Vordergrund steht, wird euch die Möglichkeit geben, dass ihr ihn besucht und den Welpen und vor allem auch die Mutter kennenlernt. Gegebenenfalls könnt ihr auch den Vater antreffen, wenn er nicht der Deckrüde aus einer anderen Zucht war. Das Angebot solltet ihr annehmen und euch ein Bild davon machen, wo und wie euer zukünftiger Mitbewohner seine ersten Lebenswochen verbringen durfte. Denn wenig ist für einen Hund so prägend wie die ersten Wochen seines Lebens. Ein seriöser Züchter wird nur mit gesunden, auf Erbkrankheiten getesteten Hunden züchten und die Welpen in einer liebevollen Umgebung aufwachsen lassen.

Entwicklung und Erziehung des Welpen

Bichon Frisés gelten als leicht erziehbar und als ideale Anfängerhunde. Dennoch solltet ihr euch im Vorfeld ein wenig über Hundeerziehung informieren. Denn die Welpen des Bichon Frisé sind zwar gelehrig, doch sie möchten keine reinen Befehlsempfänger sein und so mancher Kleine kann einen Dickkopf zeigen, wenn er einen Befehl nicht versteht. Zudem sind Bichon Frisés sehr sensibel und sie leiden darunter, wenn ihr Mensch ungeduldig ist und laut wird. Bei Bichon Frisés ist besonders viel Geduld gefragt. Der Besuch eines Welpenkindergartens und einer Hundeschule ist daher ein guter Weg, gerade für Hundeanfänger. Doch auch die Hunde profitieren viel davon, denn sie lernen dabei andere Hunde kennen und ihr Sozialverhalten wird gefördert.

Wie halte ich einen Bichon Frisé?

Ein Bichon Frisé stellt keine großen Ansprüche an seine Haltung. Er fühlt sich sogar in einer Etagenwohnung in der Stadt wohl, wenn ihr täglich mit ihm im Park oder in der Natur spazieren geht und mit ihm spielt. Er ist glücklich, solange seine Menschen bei ihm sind. Das müsst ihr unbedingt beachten. Einen Urlaub ohne Hund werdet ihr mit einem Bichon Frisé nicht machen können. Und das viele Jahre lang nicht, denn Bichons werden bis zu 17 Jahre alt. Auch wenn ihr ihn nur einige Stunden alleine lasst, kann es sein, dass er die ganze Zeit heult oder euch die Wohnung zerlegt, denn er ist sehr menschenbezogen und extrem anhänglich.

Aktivitäten mit dem Bichon Frisé

Wer glaubt, ein Schoßhund würde den ganzen Tag nur faul auf dem Sofa herumliegen, den wird der Bichon Frisé eines Besseren belehren. Die kleinen Hunde sind richtige Powerpakete. Sie lieben lange Spaziergänge und Ausflüge mit ihren Menschen. Auch Hundesport wie Agility für kleine Hunde macht ihnen Freude. Es reicht ihnen aber auch, wenn sie im Garten Bälle holen oder andere Spiele mit ihrem Menschen spielen dürfen. Sie fordern das auch mit Nachdruck ein. Ihr müsst euch also täglich genug Zeit für Spaß und Spiel mit eurem Bichon Frisé einplanen.

Gesundheit und Pflege

Bichon Frisés haben ein reinweißes, korkenzieherartig gewelltes Fell, das etwa zehn Zentimeter lang wächst. Damit es so schön bleibt und nicht verfilzt, müsst ihr es täglich bürsten. Bei Bichon Frisé findet kein Fellwechsel statt, sie verlieren also keine Haare und gelten daher als guter Hund für Allergiker. Doch das hat zur Folge, dass ihr regelmäßig zum Hundefriseur mit ihm müsst, um ihn scheren zu lassen. Auch die Ohren müsst ihr regelmäßig kontrollieren und reinigen. Ohren und Augen müssen frei von Haaren gehalten werden, da es sonst leicht zu Entzündungen kommt.

Die kleinen Bichon Frisés sind von ihrer Statur und ihrem Knochenbau her sehr zart und zerbrechlich. Das müsst ihr im Umgang mit ihm unbedingt beachten. Er darf nicht grob angefasst werden, da es sonst leicht zu Knochenbrüchen kommt. Zu den Erbkrankheiten, die bei Bichon Frisés vorkommen können, gehören Probleme mit der Kniescheibe, mit der Hüfte und Dysplasien. Auch mit dem Herzen haben die kleinen Hunde manchmal Probleme. Doch in der Regel haben Bichon Frisés eine robuste Gesundheit und können sehr alt werden. Mit viel Liebe und bei guter Pflege haben Bichon Frisés eine Lebenserwartung von 15 bis 17 Jahren. Der bisher älteste Bichon Frisé wurde 19 Jahre alt.

Interessantes und Wissenswertes

Bichon Frisés waren in der Renaissance die Lieblinge der Damenwelt an den europäischen Höfen. Besonders in Frankreich erfreuten sie sich großer Beliebtheit. Die Damen parfümierten ihre Hunde und schmückten sie mit bunten Bändern.

Ihr habt einen Bichon Frisé oder wollt euch einen zulegen? Erzählt mir in den Kommentaren, was ihn eurer Meinung nach so besonders macht!

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