Wolfsspitz Steckbrief

Intelligenter Wachhund mit dichtem Fell

Der Wolfsspitz ist ein treuer und wachsamer Hund. Er trägt seinen Namen, da er aufgrund seines Aussehens an einen Wolf erinnert.

Geschichte des Wolfsspitz

Die Geschichte des Wolfsspitz geht weit zurück in die Antike. Bereits auf Abbildungen bei den Griechen und Römern waren Hunde zu erkennen, die dem Spitz ähneln. Vermutet wird auch, dass der Wolfsspitz von den Torfhunden und den Hunden der Bewohner der Pfahlbauten abstammt. Doch dass diese Hunde aus prähistorischer Zeit in direkter Linie die Vorfahren der heutigen Spitzrassen sind, ist nicht wissenschaftlich gesichert. Fest steht, dass Spitze bereits im frühen Mittelalter weit verbreitet waren. Sie galten als „Hund des kleinen Mannes“, auch wenn der Wolfsspitz der Lieblingshund der englischen Könige Georg III und Georg VI war. Wolfsspitze bewachten hauptsächlich die Gehöfte der Bauern, aber auch die Karren der Fuhrleute und die Schiffe von Binnenschiffern. Auf den Höfen jagten sie Mäuse und Ratten. 1882 fand auf einer Ausstellung in Berlin eine erste Qualifizierung der Spitze statt. Der Verein für deutsche Spitze wurde 1899 gegründet. Durch ihn wurden die ersten Rassestandards der verschiedenen Spitze festgelegt. Zu der Zeit wurden Wolfsspitze noch unter „Fuhrmannsspitze und Pommer“ geführt, doch die Linien wurden später getrennt. Inzwischen ist der Wolfsspitz aber leider sehr selten geworden.

Wesen und Charakter

Im Zusammenhang mit dem Wolfsspitz hört man vor allem immer wieder ein Wort: treu. Jahrhundertelang diente er seinen Menschen als Wachhund und diese Eigenschaften hat er auch heute noch. Er ist weder ängstlich noch übermäßig aggressiv. Seine Menschen liebt er. Er ist anhänglich und man sollte ihn nie zu lange alleine lassen. In der Regel kann man ihn aber überall mit hinnehmen, denn er ist ruhig und ausgeglichen. Auch mit Kindern versteht sich ein gut sozialisierter Wolfsspitz prima. Andere Haustiere sind für ihn meist kein Problem. Mit anderen Hunden kommt er klar, doch er braucht sie nicht. Sein Mensch ist ihm genug. Sein „Will to please“, der Wunsch, seinem Menschen zu gefallen und dafür geliebt zu werden, ist ausgesprochen hoch. Dabei ist er gelehrig und intelligent. Fremden gegenüber ist er naturgemäß zuerst einmal misstrauisch, doch wenn sein Mensch erkennen lässt, dass keine Gefahr besteht, wird er schnell auftauen. In seiner Wachsamkeit ist er aber kein Kläffer. Der Jagdtrieb ist beim Wolfsspitz wenn, dann nur schwach ausgeprägt. Bei alledem ist er widerstandsfähig und ausdauernd.

Anschaffung eines Wolfsspitzes

Ihr wünscht euch einen Wolfsspitz? Leider sind diese Hunde recht selten geworden, so dass ihr eventuell mit einer längeren Fahrt und mit Wartezeit rechnen müsst. Ihr solltet aber auf jeden Fall auf einen vertrauenswürdigen Züchter setzen und nicht auf fragwürdige Internet-Angebote eingehen, da die dort angebotenen Hunde nur als Handelsware ohne Rücksicht auf das Hundewohl angesehen werden, viel zu früh von der Mutter getrennt werden und oft bereits krank sind.

Worauf muss ich beim Kauf achten?

Eine gute Adresse, um mit der Suche nach einem Wolfsspitz zu beginnen, ist der Verein für deutsche Spitze oder der Dachverband, Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH). In diesem Verband organisieren sich seriöse Züchter, hier werden die Zuchtstandards eingehalten. Bei Wolfsspitzen bedeutet das konkret unter anderem, dass mit Gentests festgestellt wird, ob die Tiere eine Erbkrankheit in sich tragen. Ist der Hund betroffen, wird nicht mit ihm gezüchtet. Ihr werdet von einem solchen Züchter einen Hund erhalten, der gesund ist und bereits alle für das Alter übliche Untersuchungen und Impfungen erhalten hat. Ihr werdet den Welpen im Vorfeld besuchen können und sehen, wie er die ersten Wochen seines Lebens verbracht hat. Auch die Mutter könnt ihr kennenlernen. Der Züchter wird euch eure Fragen beantworten und oft auch euch Fragen stellen, denn er möchte, dass seine Tiere in gute Hände kommen.

Entwicklung und Erziehung des Welpen

Wolfsspitze sind intelligent und gelehrig. Sie wollen ihren Menschen unbedingt gefallen. Sie sind daher leicht zu erziehen und gelten als ideale Anfängerhunde. Dennoch müsst ihr in der Erziehung mit liebevoller Konsequenz vorgehen. Härte und zu viel Strenge verträgt der Wolfsspitz, der einfach nur geliebt werden möchte, nicht. Dennoch muss die Erziehung konsequent sein. Bei einem falsch oder zu lässig erzogenem Wolfsspitz kann es unter anderem vorkommen, dass er überhaupt niemanden mehr auf das Grundstück lässt und seinen Menschen „überbeschützt“.

Wie halte ich einen Wolfsspitz?

Ein Hund wie der Wolfsspitz fühlt sich in einem Haus, möglichst mit Garten oder Terrasse, das er bewachen kann, am wohlsten. Für eine kleine Stadtwohnung ist er weniger geeignet, auch, weil es ihm mit zunehmenden Alter möglicherweise schwer fallen wird, Treppen zu steigen. In einem Mehrfamilienhaus wird er ständig mit Reizen von außen konfrontiert sein, mit Menschen, gegen die er sein Territorium verteidigen muss. Und auch wenn er kein Kläffer ist, kann es vorkommen, dass er jedes Mal anschlägt, um seinen Menschen aufmerksam zu machen, was natürlich zu Unmut mit den Nachbarn führen kann.

Aktivitäten mit dem Wolfsspitz

Ein Wolfsspitz ist für alle Aktivitäten offen, bei denen er mit seinen Menschen zusammen sein kann. Für ihn spielt es keine Rolle, ob ihr lange Spaziergänge mit ihm unternehmt, intensiv Hundesport wie beispielsweise Agility mit ihm machen möchtet oder gar eine Ausbildung als Fährten- oder Rettungshund mit ihm anstrebt. Ein Langweiler, der nur auf dem Sofa liegt, ist er aber nicht. Er benötigt täglich ausreichende Bewegung, um ausgeglichen zu bleiben.

Gesundheit und Pflege

Wolfsspitze sind sehr robuste Hunde, die Rasse wurde von Überzüchtung und den daraus resultierenden Krankheiten verschont. Wie bei allen größeren Rassen kann auch bei Wolfsspitzen gelegentlich Hüftgelenksdysplasie auftreten. Erblich bedingt kann die Primäre Hyperparathyreoidose, eine Überaktivität der Nebenschilddrüse, auftreten, was zu einer Störung des Calziumstoffwechsels führt. Doch mit betroffenen Hunden darf nicht gezüchtet werden, so dass ihr das nicht fürchten müsst, wenn ihr den Hund bei einem seriösen Züchter kauft. In der Regel sind Wolfsspitze aber gesunde Tiere, die gut 15 Jahre alt werden können.

Das dichte, raue, lange Fell benötigt eine intensive Pflege. Ihr solltet euren Wolfsspitz besonders während des Fellwechsels daher täglich bürsten, damit keine Knötchen und Verfilzungen entstehen.

Interessantes und Wissenswertes

In den Niederlanden und einigen anderen Ländern werden Wolfsspitze „Keeshond“ genannt. Diesen Namen hat er schon im 18. Jahrhundert erhalten. Cornelis de Gijselaar, der Führer der niederländischen Patriotenpartei, der von allen „Kees“ genannt wurde, wurde stets von seinem Spitz begleitet. Die beiden waren in der Bevölkerung hoch angesehen und es ist überliefert, dass sie als Beispiel für Redlichkeit und Treue galten. Als nordeuropäische Züchter versuchten, den Keeshond als eigenständige Rasse anerkennen zu lassen, wurde das vom FCI abgelehnt, weil er zu viel Ähnlichkeit mit dem Wolfsspitz aufwies. Der Standard der Wolfsspitze wurde darauf 1997 noch einmal überarbeitet und angepasst, so dass er den Keeshound mit einschloss. Da sie oft Barkassen begleiteten und bewachten, sind die Wolfsspitze in den Niederlanden auch unter dem Namen „Barkassenhunde“ bekannt. Auf den Lastkähnen der Binnenschiffer hatte der Wolfsspitz noch eine andere Aufgabe: Wenn sich im dichten Nebel ein anderes Schiff näherte, zeigte er mit seinem Gebell die drohende Gefahr an.

Im englischsprachigen Raum wird der Wolfsspitz aufgrund seiner fröhlichen Art oft „The smiling Dutchman“, „der lächelnde Niederländer“ genannt.

Prominente Besitzer von Wolfsspitzen waren unter anderem Walt Disney und Prinzessin Diana.

Ihr habt einen Wolfsspitz oder wollt euch einen zulegen? Erzählt uns in den Kommentaren, was ihn eurer Meinung nach so besonders macht!

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