Australian Cattle Dog

Der energetische Arbeitshund

Der Australian Cattle Dog ist ein kleines Kraftpaket, dessen ursprüngliche Aufgabe das Hüten großer Rinderherden war. Heutzutage ist er ein universell einsetzbarer Dienst- oder Begleithund, der am liebsten inmitten einer sportbegeisterten Familie auf dem Lande lebt.

Geschichte des Australian Cattle Dog

Wie der Name bereits vermuten lässt, ist der Australian Cattle Dog eine Hunderasse, die auf Australien zurückzuführen ist. Dort hatte er eine feste Aufgabe und wurde vor allem zum Zusammentreiben großer Rinderherden eingesetzt. Während seiner Arbeit war er körperlichen Extrembelastungen und verschiedenen Wetterlagen ausgesetzt und entwickelte sich dadurch zu einem resistenten Hund.

Dass der Australian Cattle Dog in Australien unter dem Zweitnamen “Heeler” bekannt ist, hat mit der Treibtechnik, dem Heeling zu tun. Dabei schnappt der Hund im unteren Teil der Beine zu, damit die Kühe weitergehen. Eine ähnliche Technik wird von den Sennenhunden beim sogenannten “Stechen” angewandt.

Die Geschichte des Australian Cattle Dog begann vor ungefähr 200 Jahren. Welche Rassen über die Jahre eingekreuzt worden sind, lässt sich – solange des Genom noch nicht entschlüsselt ist – aber nur erahnen.

Auf diese Vorfahren geht der Heeler wohl zurück:

Der Australian Cattle Dog ist also ein interessanter Rassemix.

1963 wurde er in seiner Heimat offiziell standardisiert. Allerdings war er zu dieser Zeit ein reiner Arbeitshund. Die Showlinie bildete sich erst später aus. 1972 folgte die Anerkennung durch die FCI.

Wesen und Charakter

Der Australian Cattle Dog ist ein Hund, der viele verschiedene Charakterzüge in einer harmonischen Gesamtpersönlichkeit vereint.

Mut: Die Rinder, die er in seiner Heimat beaufsichtigt, sind rund 40 Mal so schwer, wie der kleine Hütehund. Dessen völlig unbeeindruckt stürzt er sich unerschrocken ins Gefecht.

Ausdauer: Der Australian Cattle Dog setzt sich unermüdlich für das Erreichen seiner Ziele ein. Deshalb ist er als Farm-, Sport- oder Diensthund genau in seinem Element. Jedenfalls braucht er eine Betätigung, die seinem Bewegungseifer etwas entgegensetzen kann.

Intelligenz: Der Australian Cattle Dog ist gelehrig und eignet sich verschiedene Tricks und Fähigkeiten an. Deshalb ist er auch ein Hund, der für gute Führung offen ist und zu einem tollen Begleiter erzogen werden kann.

Misstrauen: Im Kontakt zu fremden Personen zeigt sich der kleine Treibhund eher reserviert. Solange, bis er sich vom Gegenteil überzeugen konnte, betrachtet er Besucher als Gefahrenrisiko.

Eigenwille: Der kleine Rassehund ist willensstark. In der Arbeit mit den Rindern hat er seine Durchsetzungskraft auch noch gebraucht. Heute ist der Eigenwille nicht mehr erforderlich, wenn nicht sogar hinderlich. Es liegt im Verantwortungsbereich des Halters, die Oberhand über den Starrsinn des Hundes zu gewinnen.

Loyalität: Der Australian Cattle Dog geht eine enge Bindung zu seinem Hundehalter ein. Er fühlt sich am wohlsten, wenn ihn dieser fest in den Tagesablauf integriert.

Verträglichkeit: Wenn der Australian Cattle Dog schon als Jungtier mit seinesgleichen in Kontakt getreten ist, sind Hundebegegnungen in der Regel kein Problem. Allerdings kann das Aufeinandertreffen mit anderen Rüden ab der Pubertät plötzlich problematisch sein. Deshalb ist es wichtig, dass ihr das Sozialverhalten eures Hundes – beispielsweise in einer Hundeschule – weiterhin trainiert.

Anschaffung eines Australian Cattle Dogs

Stellt euch bei Kaufinteresse auf mehrmonatige Wartefristen ein. Die Zucht der Australian Cattle Dogs fällt in Deutschland nämlich eher dürftig aus. Auf der Seite des VDH sind aktuell 18 Züchter hinterlegt, die euch online über anstehende Würfe und ihre Arbeit informieren.

Wie viel kostet ein Australian Cattle Dog? Ein Preis zwischen 1.000 und 1.500 Euro liegt in einem für reinrassige Hunde angemessenen Bereich. Günstigere Rassemixe oder Australian Cattle Dogs aus dem Tierschutz sind eine echte Seltenheit, weshalb ihr davon ausgehen solltet, dass ihr den vollen Preis entrichten müsst.

Privatverkäufer bieten ihre Hunde im Internet gelegentlich zwar zu sehr geringen Preisen an, allerdings ist die genaue Abstammung dieser Tiere häufig ungeklärt. Zu günstige Preise deuten generell auf Qualzuchten hin – also Finger weg!

Worauf muss ich beim Kauf achten?

Einige Verkäufer gieren nach Profit. Sie bieten kranke und verhaltensgestörte Welpen an. Allerdings ist davon auf den ersten Blick nicht immer was zu sehen.

Diese Merkmale zeichnen einen seriösen Züchter aus:

  1. Ein seriöser Züchter kennt sich so gut mit der Rasse aus, dass er Rückfragen auf einer fachlichen Grundlage beantworten kann.
  2. Ein vertrauenswürdiger Züchter arbeitet mit dem VDH zusammen.
  3. Die Qualität der Hunde ist unter anderem daran zu erkennen, dass ihre Optik den offiziellen Zuchtzielen entspricht.
  4. Die Zuchttiere sollten auf mögliche Erbkrankheiten untersucht worden sein.
  5. Gute Züchter geben die Hunde nur in liebevolle Hände ab. Der Verkäufer sollte sich also über eure aktuelle Lebenslage informieren.
  6. Der Impfstatus der Welpen sollte altersentsprechend und vollständig sein.
  7. Verantwortungsvolle Züchter setzen die jungen Hunde verschiedenen Reizen aus, damit sie schon früh lernen, angemessen mit neuen Situationen umzugehen.
  8. Nach vorheriger Absprache sollte eine persönliche Begutachtung der Mutterhündin und der Zuchtanlage möglich sein.
  9. Achtet darauf, dass es im Stammbaum keine Doppelnennungen gibt (Inzuchtgefahr!).

Entwicklung und Erziehung des Welpen

Der Australian Cattle Dog ist ein willensstarker Hund, der ohne einen konsequenten Halter selbst gern die Führungsrolle übernimmt. Sofern er jedoch auf einer Grundlage von Durchsetzungskraft, Schutz und Vertrauen heranwachsen kann, erkennt er die Grenzen des sozialen Miteinanders bereitwillig an.

Wenn der Hund schon früh erzogen wird, verschiedene Umweltreize kennenlernt und Kontakt zu anderen Hunden haben kann, wächst er zu einem ausgeglichenen Tier heran. Aufgrund seiner Tendenz zur Eigenwilligkeit ist der Australian Cattle Dog für Hundeneulinge jedoch nur bedingt zu empfehlen.

Wie halte ich einen Australian Cattle Dog?

Australian Cattle Dogs suchen nach körperlicher Herausforderung. Der Hundehalter muss also für die nötige Abwechslung sorgen und braucht dafür genügend freie Zeit. Außerdem sollte die räumliche Umgebung naturbelassen und weitläufig sein, damit der Vierbeiner bei den täglichen Spaziergängen voll auf seine Kosten kommt. Einen übermäßigen Jagdtrieb hat der Australian Cattle Dog übrigens nicht, weshalb er von seinem Halter auch bei Wildkontakt noch gut abgerufen werden kann (konsequente Erziehung vorausgesetzt).

Das Leben in einer Stadtwohnung ist zwar nicht per se ausgeschlossen, wenn es täglich einen mehrstündigen Ausgleich dazu gibt, dennoch ist das Landleben eher zu empfehlen. Vor allem dann, wenn der kleine Treibhund dort ein eigenes Grundstück hat, das er vor Fremdzutritt beschützen kann.

Allerdings ist der Australian Cattle Dog nicht gerne isoliert, weshalb er einen festen Platz in der Familienmitte braucht.   Aufgrund seiner robusten Art kommt er gut mit Kindern klar. Ist der Australian Cattle Dog ein Anfängerhund? Trotz seiner Tolleranz gegenüber Geräuschen und Kinderfreundlichkeit ist er aber kein Anfängerhund. Auch Hunde, ganz gleich welcher Rasse, sollten mit ihm immer unter Aufsicht eines Erwachsenen sein!

Aktivitäten mit dem Australian Cattle Dog

Der Australian Cattle Dog freut sich über abwechslungsreiche Aufgaben und körperliche Herausforderungen. Da er ausdauernd und gelehrig ist, kommen eine ganze Bandbreite möglicher Beschäftigungen in Betracht, vorausgesetzt, sie entsprechen dem Leistungsvermögen des Hundes und sind altersgemäß.

Beispiele:

  • Hundesportarten wie Dog Dancing, Dog Frisbee und Agility
  • Begleitung beim Joggen, auf dem Rad oder auf dem Pferd
  • Ausbildung, beispielsweise zum Therapie- oder Rettungshund
  • Ursprüngliche Aufgaben, zum Beispiel auf einer Schafs- oder Rinderfarm

Gesundheit und Pflege

Obwohl der Australian Cattle Dog den Ruf hat, robust und ausdauernd zu sein, sind die überzüchteten Exemplare überdurchschnittlich häufig krank.

Folgende Krankheiten können bei der Verpaarung vorbelasteter Zuchttiere entstehen:

  • Taubheit auf einem oder auf beiden Ohren
  • Augenerkrankungen, die Erblindung oder die Linsenluxation
  • Wirbelsäulenerkrankungen
  • Hüftgelenkdysplasie
  • Neurologische Erkrankungen
  • Vermehrung der Knochensubstanz

Hinweis: Bittet den Verkäufer darum, einen audiometrischen Hörtest, einen Gentest und eine Röntgenuntersuchung durchzuführen!

Abgesehen von den potenziellen Erkrankungen, ist der Australian Cattle Dog ausgesprochen pflegeleicht. Sein Fell reinigt sich größtenteils von selbst. Während des Fellwechsels kann das gelegentliche Bürsten aber hilfreich sein.

Daneben zählt zur Pflegeroutine auch die Kontrolle der Krallen, Zähne, Augen und der Ohren.

In der Fütterung gibt es keinerlei Besonderheit. Hochwertige Proteinquellen sollten auf der Inhaltsliste ganz oben stehen. Außerdem ist der Australian Cattle Dog ein Hund, der sich über den ein oder anderen Kauartikel freut. Allerdings entwickeln einige Individuen ein Gewichtsproblem, weshalb die Menge stets zu kontrollieren und bei Bedarf zu mindern ist.

Interessantes und Wissenswertes

Zu guter Letzt haben wir noch ein paar erstaunliche Fakten über den australischen Rassehund zusammengestellt:

  • Die Welpen der Australian Cattle Dogs kommen weiß zur Welt. Erst im Alter von sechs Wochen ist die gesamte Musterung zu sehen.
  • Die oberste Fellschicht ist wasserfest. Mit regnerischen Wetterphasen haben sie deshalb überhaupt gar kein Problem.
  • Der schlaueste Hunde der Welt war ein Australian Cattle Dog, der von seinem Halter den Namen Skidboot erhielt und im Laufe seines Lebens zahlreiche Preise gewann.
  • Der Australian Cattle Dog hat mit den Aliassen Blue Heeler, Red Heeler, Australian Heeler und Queensland Heeler eine erstaunliche Namensvarianz.

 

Habt ihr selber einen Australian Cattle Dog zuhause? Schreibt eure Erfahrungen mit dem aktiven Hund gerne in die Kommentare.

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