Otterhund Steckbrief

Liebenswerter Jagdhund der erfordert

Otterhunde sind der Inbegriff der Gemütlichkeit und Freundlichkeit. Sie zeigen keinerlei Aggressivität und begrüßen auch Fremde mit einem Schwanzwedeln. Doch sie sind auch für ihren Dickkopf berüchtigt und wer versucht, einen Otterhund zu erziehen, muss viel Geduld und Humor mitbringen.

Geschichte des Otterhundes

Otterhunde wurden bereits um das Jahr 1000 nach Christus erstmals erwähnt. Fischotter waren damals eine Plage, die die Fischbestände dezimierten und wurden mit Hundemeuten bejagt. Doch diese Hunde hatten vermutlich wenig mit den heutigen Otterhunden zu tun. Die Rasse entstand im 19. Jahrhundert in Großbritannien. Man wollte eine Rasse züchten, die ausdauernd war und Freude an der Arbeit im Wasser hatte. Dazu benötigte der Hund einen ausgezeichneten Spürsinn, denn auch er sollte auf der Jagd nach Ottern seine Menschen unterstützen. Fischotter fühlten sich in fischreichen Gewässern wohl und bevölkerten auch Teiche in der Nähe von Menschen. Außerdem waren sie wegen ihres Fells eine beliebte Jagdbeute.

Die Briten kreuzten Bloodhounds mit Hunden aus Frankreich wie den Griffons de Bresse. Auch Hunde wie der Water Spaniel und Foxhounds zählen vermutlich zu den Vorfahren der heutigen Otterhunde. Doch dadurch, dass die Otter so stark bejagt wurden, nahm ihre Anzahl stark ab, was auch dazu führte, dass der Otterhund nicht mehr benötigt wurde und die Zahl der zuerst so beliebten Hunde stark zurückging. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts gab es nur noch wenige Exemplare, die von Liebhabern gezüchtet wurden. Ein Standard wurde jedoch erst 1974 festgelegt. Von der FCI anerkannt wurde die Rasse 1979. Auch heute noch ist die Rasse sehr selten. Es wird geschätzt, dass es auf der ganzen Welt nur noch etwa 1000 Exemplare gibt. In Großbritannien wird die Zahl der Otterhunde auf rund 400 geschätzt. In den USA leben vermutlich die gleiche Anzahl an Otterhunden. Die restlichen verteilen sich auf der ganzen Welt. Auch in Deutschland gibt es einige wenige Exemplare. Die Züchter haben keinen eigenen Verband, sie sind im Basset-Hound-Club von Deutschland e. V. organisiert. Der Otterhund steht auf der Liste der gefährdeten Nutztierrassen. Seiner ursprünglichen Aufgabe, der Otterjagd, kann er nicht mehr nachgehen, da diese verboten wurde. Doch durch seinen selbst für Hunde hervorragenden Nase wird er in Zukunft anderen „Berufen“ nachgehen können, etwa als Rettungshund oder als Drogenspürhund.

Wesen und Charakter

Die Vorfahren der Otterhunde jagten in einer Meute. Sie haben daher ein ausgeprägtes Sozialverhalten. Sie sind nicht aggressiv und freundlich zu allen und jedem. Auch mit Kindern kommen sie gut klar und vertragen auch einmal einen Stoß oder ein Ziehen an ihren Haaren. Natürlich sollte man kleine Kinder trotzdem nicht mit Otterhunden alleine lassen. Sie sind stets gut gelaunt und bringen ihre Menschen immer wieder zum Lachen. Zu ihren Menschen stehen sie treu und wollen nicht alleine bleiben. Das heißt aber nicht, dass er alles macht, was sein Mensch möchte, im Gegenteil. Als Jagdhund ist er es gewohnt, eigenständig zu denken und zu handeln. Ihm wird daher nachgesagt, dass er dickköpfig und eigensinnig sei. Mit Artgenossen versteht er sich prächtig und auch das Zusammenleben mit anderen Tieren ist in der Regel kein Problem. Alle Tiere, die im Haus leben, gehören für den Otterhund zum Rudel. Katzen und Kleintiere sollte der Otterhund bereits im Welpenalter kennenlernen, um zu verhindern, dass er sie als Beute ansieht.
Otterhunde sind unternehmungslustig und lieben Bewegung. Auch alles, was mit Wasser zu tun hat, finden sie toll. Bei ihrer ursprünglichen Beschäftigung als Otterjäger waren sie oft stundenlang im Wasser. Sie sind ausdauernd und können durchaus einmal bis zu zwölf Stunden unterwegs sein. Zu Hause sind sie aber eher gemütlich und genießen es, sich auszuruhen.

Anschaffung eines Otterhundes

Wenn ihr euch einen Otterhund wünscht, kann es sein, dass ihr Geduld mitbringen müsst. Es sind seltene Hunde und es kann sein, dass ihr euch bei Züchtern auf eine Warteliste eintragen lassen müsst. Gegebenenfalls müsst ihr auch weite Wege in Kauf nehmen, um zum Züchter zu kommen. Auch eine Reise ins Ausland kann möglich sein, wenn ihr einen Züchter sucht. In der EU sind Otterhunde vor allem in Finnland und den Niederlanden etwas weiter verbreitet.

Worauf muss ich beim Kauf achten?

Bei einer solch seltenen Hunderasse ist die Gefahr, dass es zu Inzucht und zu enger Verwandtschaft kommt, groß. Ihr solltet euch daher unbedingt nach einem seriösen Züchter umsehen. Bei Otterhunden ist das noch wichtiger als bei anderen Hunderassen. Bei einem seriösen Züchter werdet ihr nicht nur die Elterntiere und das Zuhause des Welpen kennenlernen, ihr werdet auch den Stammbaum überprüfen können. Ein seriöser Züchter wird euch alle eure Frage beantworten und euch auch nach dem Kauf bei Problemen zur Seite stehen.

Entwicklung und Erziehung des Welpen

Otterhunde gehören zu den freundlichsten Hunden, die es gibt. Sie sind gemütlich und haben nicht den Ehrgeiz, ein Alphatier werden zu wollen. Doch sie haben den für Jagdhunde typischen Eigensinn und ihr benötigt für die Erziehung daher sehr viel Geduld und eine kräftige Prise Humor. Blinder Gehorsam liegt Otterhunden nicht. Sie machen nur, was sie für richtig und wichtig halten. Grundgehorsam sollten sie trotzdem lernen. Und so müsst ihr das richtige Maß finden zwischen dem, was der Hund an Kommandos kennen und befolgen muss und dem, was ihr ihm durchgehen lassen könnt. Hilfreich ist auf jeden Fall der Besuch einer Hundeschule. Wenn es euch möglich ist, dann solltet ihr nach einer Hundeschule Ausschau halten, die bereits Erfahrung mit der Erziehung von Jagdhunden hat. Wenn ihr noch keine Erfahrung mit Hunden habt, ist der Besuch einer Hundeschule unerlässlich.

Wie halte ich einen Otterhund?

Schon aufgrund der Größe des Otterhundes ist klar, dass er nicht für ein Leben in der Stadt und einer Stadtwohnung geschaffen ist. Otterhunde lieben es, in der Natur unterwegs zu sein. Ideal ist es, wenn sie einen Garten und eine Möglichkeit zum Schwimmen haben.

Aktivitäten mit dem Otterhund

Täglich lange Spaziergänge mit dem Otterhund sind Pflichtprogramm. Er liebt es aber auch, seine Menschen bei einem Ausflug mit dem Fahrrad oder dem Pferd zu begleiten. Otterhunde sind bestens geeignet für Nasenarbeit. Daher sind sie bei allen Beschäftigungen, bei denen sie ihren herausragenden Geruchssinn einsetzen können, beispielsweise Mantrailing oder bei einer Rettungshundestaffel, mit Begeisterung dabei.

Gesundheit und Pflege

Otterhunde gelten als gesund und robust. Wie alle großen Hunde neigen sie zu Hüft- und Ellbogendysplasie, doch mit der richtigen Ernährung und Bewegung kann das Risiko minimiert werden. Auch hier ist es wichtig, dass ihr auf einen seriösen Züchter achtet. Er wird nur mit gesunden Eltern züchten und die nötigen Untersuchungen vornehmen.

Trotz des langen Fells haaren Otterhunde kaum und es ist auch wenig Pflege notwendig. Es reicht, wenn sie einmal in der Woche gebürstet werden. Dabei sollten auch die Ohren und die Augen mit ihrer dichten Behaarung nicht ausgespart werden. Das dichte Fell sollte aber besonders im Sommer nach jedem Spaziergang auf Zecken untersucht werden.

Interessantes und Wissenswertes

Eines der ersten Zeugnisse über die Otterhunde stammt von König Henry II von England, der zwischen 1002 und 1024 regierte und der den Titel „Master of Otter Hounds“ ins Leben rief. Praktischerweise verlieh er sich diesen Titel gleich selbst.

 

Ihr habt einen Otterhund oder wollt euch einen zulegen? Erzählt uns in den Kommentaren, was ihn eurer Meinung nach so besonders macht!

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