
Pharaonenhund Steckbrief
Anmutig, selten und sehr aktivDer Pharaonenhund ist eine uralte Hunderasse mit Seltenheitsfaktor. Innerhalb Deutschlands sind die Nachkommen oft an einer Hand zu zählen. Trotzdem lohnt es sich einmal genauer hinzuschauen. Der Pharaonenhund ist nämlich ein ganz besonderes Tier, das uns mit seiner Lebensfreude anstecken kann.
Geschichte des Pharaonenhund
Wie genau und wo die Geschichte des Pharaonenhundes seinen Ursprung nahm, können wir heute nicht mehr richtig nachvollziehen. Es wird aber angenommen, dass die Hunderasse schon seit Jahrtausenden besteht. Auf welchen Urhund wir den Pharaonenhund zurückführen können, ist aber unbekannt. Im Prinzip wird die Entwicklung erst ab dem 20 Jahrhundert dokumentiert. In den 60ern begannen die Briten mit der planmäßigen Zucht, 1977 wurde der Pharaonenhund dann von der FCI unter einem Sammelstandard und 1991 als eigene Rasse anerkannt.
Hierzulande hat sich der Deutsche Windhundzucht- und Rennverband den Pharaonenhunden angenommen.

Wesen und Charakter
Der Pharaonenhund ist ein aufgeweckter kleiner Kerl mit einer großen Leidenschaft für Unternehmungen. Wichtig ist ihm, dass er körperlich auf seine Kosten kommt. Deshalb ist es optimal, wenn er einen sportlichen und tatendurstigen Halter hat und in dessen Alltag eingebunden wird. Der Pharaonenhund ist gegenüber Menschen nämlich sehr offen und sozial, sodass es sich anbietet, die Abenteuerlust des Menschen mit der Spiel- und Sportfreude seines Hundes zu kombinieren.
Anschaffung eines Pharaonenhund
Pharaonenhunde sind hierzulande eine echte Rarität. Es kann durchaus vorkommen, dass es im Laufe des Jahres keinen einzigen Welpen zu kaufen gibt. Wer dennoch Interesse an Pharaonenhunden hat, sollte den Deutschen Windhundzucht- und Rennverband und den Verband für das Deutsche Hundewesen kontaktieren oder in den Nachbarländern schauen.
In seltenen Fällen gibt es auch die Möglichkeit, einen Pharaonenhund über den Tierschutz zu beziehen. Wenn das nicht der Fall ist, findet ihr dort aber vielleicht einen Hund, der ähnlich aussieht und ihm vom Wesen her entspricht (Beispiel: der Podenco).

Worauf muss ich beim Kauf achten?
Falls ihr einen Verkäufer ermittelt habt, solltet ihr folgende Aspekte sicherstellen:
- Es wird mit Abstammungsnachweis gezüchtet, um die Inzuchtquote zu minimieren.
- Die Elterntiere sind gesund.
- Die Welpen werden medizinisch versorgt.
- Die Haltungsbedingungen stimmen.
- Ihr dürft die Welpen vor der Übergabe kennenlernen.
- Die Übergabe findet nicht vor der 12. Lebenswoche statt.
Falls ihr den Hund nicht von einem Züchter kauft, sondern einen Vermittlungshund aus dem Tierschutz wählt, solltet ihr euch über die Abgabegründe informieren. Einige Hundehalter kommen mit den Anforderungen der Hunderasse nicht zurecht. Stellt euch auf Erziehungsmängel ein, die ihr mit viel Geduld ausbessern müsst.
Entwicklung und Erziehung des Welpen
Der Pharaonenhund wird in seiner Heimat zum Jagen eingesetzt. Die Sinne des Hundes sind wach und auf das Lokalisieren von Beute geschärft. Zum einen hat das den Vorteil, dass der Pharaonenhund wachsam ist und sich gut konzentrieren kann. Zum anderen ist das Jagdinteresse im Training und im Alltag aber oft hinderlich, weil der Pharaonenhund nicht hört. Die Abrufbarkeit ist bei dieser Hunderasse ein mühevolles Unterfangen, das selbst unter fachkundigem Training nicht verlässlich funktioniert.
Außerdem ist er ein willensstarker Hund, der im Rahmen einer klaren Erziehung zwar viele Skills erwerben kann, der aber nie zu 100 % gehorcht.
Trotzdem hat der Pharaonenhund auch viele Eigenschaften (Anhänglichkeit, freundliches Gemüt, Intelligenz), die der Mensch strategisch nutzen kann. Unterm Strich ist er aber ein Hund, der in erfahrene Hände gehört.
Wie halte ich einen Pharaonenhund?
In seiner Heimtat wird der Pharaonenhund vor allem aufgrund seiner Jagderfolge geschätzt. In unseren Gefilden ist er aber kein Jäger, sondern ein verspieltes Familientier.
Der ideale Hundehalter sollte selbst sehr sportlich sein. Auf diese Weise lassen sich die Ansprüche des Pharaonenhundes am besten mit den eigenen Lebensgewohnheiten kombinieren.
Wenn er ausreichend beschäftigt wird, kann er sein Gemüt in der Wohnung besser temperieren. Da der Pharaonenhund keine Unterwolle hat, ist die permanente Außenhaltung ohnehin nicht zu empfehlen. Bei lauen Temperaturen und in Schlechtwetterperioden muss er drinnen sein.
Trotzdem wäre es schön, wenn das neue Zuhause einen ausbruchssicheren Garten hat. Da der Pharaonenhund viel bellt, wird er in Mehrfamilienhäusern und städtischen Wohnorten nicht immer toleriert. Achtet also darauf, dass ihr alleine wohnt oder sprecht die Anschaffung mit euren Nachbarn ab.
Aufgrund seiner Jagdleidenschaft sollten in dem Haushalt keine Kleintiere vorhanden sein. Mit anderen Hunden versteht er sich für gewöhnlich aber gut. Unter Rüden kommt es jedoch gelegentlich zu Reibereien.
Im Umgang mit Fremden zeigt sich der Pharaonenhund reserviert. Mit Kindern ist er aber generell sehr gern zusammen.

Aktivitäten mit dem Pharaonenhund
Der Pharaonenhund ist eine Sportskanone, die körperliche Herausforderungen braucht. Allerdings ist der Pharaonenhund auch ein geborener Jäger, der sich, wenn er einem Sichtreiz oder einer Geruchsspur folgt, kaum noch auf andere Dinge konzentrieren kann. Deshalb solltet ihr für körperliche Beschäftigungen nur eingezäunte Bereiche oder Sportarten wählen, die der Hund auch an der Leine ausüben kann (Beispiel: Radfahren, joggen, Hunderennen).
Der ideale Hundehalter sollte also selbst aktiv und sportbegeistert sein. Allerdings muss er auch einen Ausgleich schaffen und darauf achten, dass sich der Pharaonenhund ausreichend regeneriert.
Gesundheit und Pflege
Für den Pharaonenhund sind zwar keine rassespezifischen Krankheiten bekannt, allerdings hat er die winterliche Schwäche, kälteempfindlich zu sein. Sein Organismus hat sich noch nicht ausreichend auf die kühlen Klimazonen eingestellt, sondern richtet sich nach wie vor an den mediterranen Witterungsverhältnissen seines Ursprungslandes aus.
Außerdem kann der Pharaonenhund mit einer Unverträglichkeit auf Narkosemittel reagieren. Am besten weist ihr den Tierarzt vor einem anstehenden Eingriff auf eine mögliche Überempfindlichkeit hin.
Der Pharaonenhund ist zwar ein sportliches Tier, allerdings schlägt er Zwischenmahlzeiten und besondere Leckereien nur ungern aus. Sofern er die zusätzlichen Kalorien durch die Bewegung kompensieren kann, ist das auch überhaupt gar kein Problem. Ansonsten solltet ihr die tägliche Futterration um die entsprechende Menge (Tagesration des Hauptfutters minus die Kalorien der Zwischensnacks) reduzieren.
Im Übrigen ist der Pharaonenhund sehr pflegeleicht. Eine besondere Fellpflege fordert er jedenfalls nicht. Trotzdem könnt ihr ihn im Abstand von mehreren Tagen bürsten und ihn auf diese Weise von losen Haaren und Schmutz befreien.
Interessantes und Wissenswertes
Spannende Zusatzinfos – die Top drei:
- Der Pharaonenhund ist einer der ältesten domestizierten Rassehunde überhaupt. Es gibt ihn bereits seit rund 3000 Jahren. Er hat sogar eigene Hieroglyphen im ägyptischen Alphabet.
- Obwohl nicht ganz klar ist, ob der Pharaonenhund aus Malter oder aus Ägypten kommt, wurde er zu Maltas Nationalhund ernannt.
- Wenn ein Pharaonenhund aufgeregt ist, sieht man ihm das an seinen roten Ohren und seiner roten Nase an.
Alle Hunderassen:
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