English Cocker Spaniel Steckbrief

Der schlappohrige Familienhund im Portrait

Die charakteristischen Schlappohren und die fröhliche, freundliche Ausstrahlung machen den English Cocker Spaniel einfach unverwechselbar. Erfahrt im Steckbrief alles zur Geschichte, Charakter, Haltung und Pflege des Cockers. Außerdem gibt es sicher ein paar spannende Fakten, die euch bislang bestimmt noch unbekannt sind.

Geschichte des English Cocker Spaniels

Die genaue Herkunft des Cocker Spaniels ist nicht geklärt. Es sollen jedoch schon zur Zeit der Römer Hunde aus Spanien nach Großbritannien gebracht worden sein. Der lateinische Begriff „Canis Hispaniolus“ (Spanischer Hund) hat sich mit der Zeit zu dem Wort „Spaniel“ entwickelt. Später tritt der Begriff in mehreren Stücken Shakespeares auf, was auf die Beliebtheit der Spaniels zu dieser Zeit hindeutet. Um 1800 wurden die Spaniels nach ihrer Größe in verschiedene Rassen aufgeteilt, von denen man den kleinsten Vertreter als Cocker Spaniel bezeichnete. Die Rasse, wie wir sie heute kennen, ist aber erst im Laufe des 19. Jahrhundert entstanden. Bilder aus dieser Zeit zeigen den Cocker Spaniel als Begleiter von Jägern bei der Jagd auf Wildgeflügel in England. Der Zusatz „Cocker“ kommt vom Englischen Woodcock für Waldschnepfe, was zu dieser Zeit eine begehrte Beute war. Die Jaghunde mussten die Vögel aufstöbern und auffliegen lassen, damit der Jäger gut zielen konnte.

Der English Cocker Spaniel war einer der erste Hunde, der bereits 1873 offiziell vom Kennel Club anerkannt wurde. Der erste internationale Zuchtverband entstand 1904 und später wurde die Rasse in die FCI-Gruppe 8, Sektion 2 der Stöberhunde eingeordnet. Auch in Deutschland war der English Cocker Spaniel als Jagdbegleiter im 19. Jahrhundert weit verbreitet und ist heute noch eine der beliebtesten Hunderassen. Nicht zu verwechseln ist der ursprüngliche English Cocker Spaniel mit seinem nahen Verwandten, dem American Cocker Spaniel, der in den USA als langhaariger Show-Hund gezüchtet wird.

Wesen und Charakter

Da der English Cocker Spaniel ein ehemaliger Jadghund ist, ist er stets aktiv und wachsam. Entgegen seines braven Aussehens, ist die Hunderasse temperamentvoll und beinahe quirlig. Ein Cocker bellt sehr gerne und viel und ist am liebsten ständig in Aktion. Da er leidenschaftlich apportiert und Fährten verfolgt, kann es passieren, dass der Spaniel beim Spazieren gehen ohne Leine im Unterholz verschwindet. Unwegsames Gelände und undurchdringbares Dickicht schrecken den Hund nicht ab. Generell ist der English Cocker Spaniel ein furchtloser, fröhlicher Hund mit enormer Ausdauer. Er verträgt sich gut mit anderen Hund und ist stets freundlich zu Fremden. Seine große Leidenschaft ist das Wasser.

Anschaffung eines English Cocker Spaniels

Worauf muss ich beim Kauf achten?

Vor dem Kauf des English Cocker Spaniels solltet ihr euch absolut sicher sein, dass die Rasse zu euch passt. Immerhin bleibt der Hund für 12 bis 15 Jahre ein Teil eurer Familie. Aufgrund seiner hohen Bellfreudigkeit solltet ihr den Cocker lieber nicht in einer Mietwohnung halten. Ein großes Haus mit Garten ist das perfekte Zuhause für die Rasse. Wenn ihr euch für den Cocker entschieden habt, müsst ihr zunächst einen vertrauenswürdigen Züchter finden. Am besten sucht ihr einen aus, der Mitglied im Spaniel Club Deutschland e.V. ist und viel Erfahrung in der Zucht hat. Nur hier könnt ihr sicher sein, dass der Welpe keine genetischen Krankheiten und einen festen Charakter hat. Für einen reinrassigen und gesunden Welpen solltet ihr um die 1000€ einrechnen. Es gibt den Cocker Spaniel in vielen verschiedenen besonderen Farben. So könnt ihr euch zwischen Leberfarben, Blauschimmel, Golden und vielem mehr entscheiden. Ihr solltet die Wahl aber natürlich nicht nur von der Farbe abhängig machen. Auch in Tierheimen gibt es immer wieder einen lieben English Cocker Spaniel in Not, der ein neues Zuhause sucht.

Niedliche English Cocker Spaniel Welpen

Niedliche English Cocker Spaniel Welpen

Konsequente Erziehung des Welpen

Grundsätzlich lässt sich der Cocker leicht erziehen und ist seinem Besitzer treu ergeben. Der intelligente Hund braucht dennoch, schon im jungen Alter, eine konsequente Erziehung. Er erkennt sofort, wenn ihr es nicht ernst meint und stellt sich stur. Aggressive Trainingsmethoden verängstigen den sensiblen Hund. Er reagiert am besten auf eine sanfte und konsistente Erziehung mit vielen Belohnungen. Ebenso wichtig ist, dass ihr den Hund von klein auf mit anderen Hunden und Tieren in Kontakt treten lasst. Eine gute Sozialisierung ist bei der Rasse recht einfach, da sie von Natur aus sozial und verträglich ist. Der ausgeprägte Jagdtrieb des fröhlichen Hundes kann besonders bei Spaziergängen in der Natur zur Herausforderung werden. Sobald er eine interessante Spur gewittert hat, fällt es ihm schwer, sich auf seinen Besitzer und seine Kommandos zu konzentrieren. Ihr solltet also möglichst früh beginnen ihn zu trainieren, damit ihr auch mal ohne Leine spazieren gehen könnt.

Wie halte ich einen English Cocker Spaniel?

Aktivitäten mit dem English Cocker Spaniel

Der English Cocker Spaniel ist ein ehemaliger Jagdhund, der täglich intensive Bewegung benötigt, um fit zu bleiben. Sobald seine Familie mit dabei ist, lässt er sich zu jeder Beschäftigung begeistern. Er braucht viel Bewegung und Beschäftigung im Freien. Beim Spaziergang solltet ihr den Hund stets im Blick behalten, da beim Anblick von Kleintieren sein Jagdtrieb mit ihm durchgehen kann. Besonders für Apportierübungen und Schwimmen lassen sich die Cocker begeistern. Der English Cocker Spaniel ist eine echte Wasserratte. Auch Hundesportarten, die ihre Fähigkeiten zum Fährtensuchen unterstützen, sorgen für eine passende Auslastung des Cockers. Besonders gerne stöbern sie in der Natur im Unterholz herum und lieben Nasenarbeit. Auch zum Joggen oder Radfahren könnt ihr einen gut trainierten English Cocker Spaniel mitnehmen.

Cocker Spaniel lieben Wasser

Cocker Spaniel lieben Wasser

Gesundheit und Pflege

Die Fellpflege des English Cocker Spaniels ist sehr zeitintensiv und aufwendig. Ihr müsst den langhaarigen Hund am besten täglich mit dem richtigen Fellwerkzeug durchbürsten und nach Spaziergängen sämtlichen Schmutz aus dem Fell sammeln. Durch seine Vorliebe für Touren durch das Dickicht bleiben schnell Kletten, Holzstücke aber auch Ungeziefer in den Haaren hängen. Das lange Fell an den Ohren und Pfoten muss zudem regelmäßig getrimmt werden. Gesundheitlich sind die Cocker Spaniel recht robuste Hunde, die nicht oft krank werden. Es sind jedoch einige Erbkrankheiten des Innenohrs sowie die sogenannte „Cockerwut“, die sich in unbegründeter Aggressivität äußert, bekannt. Besonders aufpassen solltet ihr auch darauf, dass euer Spaniel nicht zu  viel frisst. Die Hunde neigen zur Gefräßigkeit und brauchen ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Bewegung und Futter.

Interessantes und Wissenswertes

Der English Cocker Spaniel war schon immer eine beliebte Hunderasse. Die Vierbeiner sind nicht nur auf zahlreichen Gemälden von Dürer, Tizian, Rubens und Rembrandt zu sehen, sondern sind auch heute noch bei britischen Prominenten sehr beliebt. Der Sänger Elton John hatte zwar im Laufe der Zeit viele Hunde, doch sein Cocker Spaniel Arthur genießt einen besonders hohen Stellenwert. Arthur begleitete den Sänger mehrfach auf den roten Teppich und war sogar Trauzeuge bei seiner Hochzeit. Auch Prinz William und Herzogin Kate haben einen schwarzen Cocker Spaniel namens Lupo. Er war zum Beispiel auf dem Familienfoto zur Geburt von Prinz George und an seinem dritten Geburtstag zu sehen.

Ihr habt auch einen English Cocker Spaniel oder wollt euch einen zulegen? Erzählt mir, was euren Spaniel so besonders macht!

Alle Hunderassen:

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Alle Kommentare (1)

nicolas werner
06.08.2023 18:35 Uhr

Also erstens gibt es neben dem erwähnten Club noch den ältesten Club mit dem Namen Jagdspaniel-Klub e.V. mit einer Historie von mehr als 150 Jahren und der hier genannte Club ist ein Ableger.
Zweitens, wenn schon Prominente genannt werden gäbe es da noch George Cloony mit seinem roten Rüden Einstein und den tailändischen König der 2 Blauschimmel für seine Kinder aus Jagdspaniel Züchterkreisen gekauft hat und drittens ist die sogenannte Cockerwut bei Roten ein Märchen. Es soll eine Aggressivität gegeben haben und da damals die Rote Population am stärksten war wurde sie verallgemeinert auf die rote Zucht begrenzt, was natürlich totaler Blödsinn ist. Das rote Gen ist dominanter als alle anderen Farben, aber es gibt keine wissenschaftlichen Erkenntnis das Rote agressiv sind. Auch ein Cocker hat ein Ende seiner Geduld bei falscher Behandlung.
Wenn der Cocker Ohrenzwang hat sollte der dazu gehörige Zweibeiner diszipliniert werden, denn es stellt IMMER eine mangelhafte Hygiene und Pflege dahinter. Die Ohren des Cockers sind innen vom Fell her kurz zu halten und ein bis zwei Mal im Monat mit Ohrenreiniger auf ALKOHOLBASIS zu reinigen. Der Alkohol löst den Ohrenschmalz und bedingt durch das kurze Fell am Innenohr fliegt der Schmalz beim schutteln heraus und der Alkohol verfliegt. Die ölige Basis jedoch "verklebt" das Ohr und es wird schlimmer statt besser.
Dann sei noch erwähnt der Cocker will immer mit und ist maßlos enttäuscht wenn er es nicht darf. Die hier erwähnte Bellfreudigkeit kann ich NICHT bestätigen.
Ich möchte hier noch erwähnen das die ganzen Schockoladenfarben auf der Basis der Retriever gezüchtet wurden was dem Cocker ein unschönes wuchtiges Knochengerüst verleiht. Die Farbe schwarz mit loh ist davon ausgenommen, die ist echt ! Die Farbe Zobel ist ein amerikanisches Zuchtergebnis auf der Basis der Collie was dem Cocker eine spitze Schnauze gibt und er dadurch diesen treu doofen Blick verliert da die Augen näher zueinander stehen.
Ich züchte im Hobbyverfahren seit 1985 einfarbige Cocker und habe nie einen Cocker gehabt der unter Ohrenzwang gelitten hat oder "wütig" war, in keiner Farbe und meine haben zeitweilig auch in Mehrfamilienhäusern gewohnt ohne die Nachbarn zu nerven auch nicht wenn sie mal nicht mitkonnten. Im Theater, Kino oder Krankenhaus dürfen auch Cocker nicht rein. Cocker sind so verfressen das sie in einem Steakrestaurant unter dem Tisch liegend schlafen.
Cocker sind wie jede andere Rasse auch von dem Augenblick zu erziehen wenn man sie bekommt. Die kleinen Welpen kugeln sich nicht auf dem Boden um uns zu unterhalten, die checken seine Leute gnadenslos aus um heraus zu finden wer im Rang über ihm steht. Wenn dem Hund klar wird die Zweibeiner stehen alle über ihm nimmt er auch seine Rollen an und das ist die Erziehung neben sitz, platz und bleib.
Die Cocker waren und sind mir immer sehr angenehme Begleiter die mein Leben unendlich bereicht haben und bereichern. Macht es ordentlich und mit klarem menschlichen Verstand dann habt Ihr viel Freude. Danke.

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