Bernedoodle

ein ruhiger und hypoallergener Mischling

Der Bernedoodle ist ein familienfreundlicher Mischlingshund. Das Tolle an ihm ist, dass er sowohl den Charakter des Pudels als auch Merkmale der Berner Sennenhunde hat. Die Gene seiner verschiedenen Vorfahren tragen außerdem zu seinem Teddy-artigen Aussehen bei.

Geschichte des Bernedoodle

Was versteht man unter Hybridhunde? Hybridhunde (sogenannte Designer Dogs) bilden keine eigene Rasse ab, weil sie auf die Kreuzung von zwei anderen Hunderassen zurückzuführen sind. Aufgrund dessen erkennen Dachverbände, wie der FCI, Hybridzüchtungen nicht als offizielle Rassen an.
Was gibt es für Doodles? Bekannte Doodle-Hunde sind der Bernedoodle, der Goldendoodle, der Labradoodle, der Australian Labradoodle, der Aussiedoodle, der Schnoodle, der Irish Doodle sowie der Cocka-,Doxie-, Cava-, Yorkie- und der Maltipoo.
Hybridhunde, zu denen auch der Bernedoodle gehört, werden gezüchtet, weil sie die positiven Eigenschaften ihrer Vorfahren möglichst harmonisch kombinieren sollen. So sollte der Bernedoodle ein leistungsstarker und gut aussehender Mischling sein.
Die Eigenschaften der Pudel (Intelligenz und Fell) und der Berner Sennenhunde (Ruhe und Belastbarkeit) kommen anteilig auch in den Bernedoodles vor.
Obwohl es beide Ursprungsrassen schon seit mehr als hundert Jahren gibt, fand die geplante Zucht der Bernedoodles erst zu Beginn des 21. Jahrhunderts an.

Wesen und Charakter

Da der Bernedoodle ein Hybrid ist, hat er den einen Teil seiner Eigenschaften von dem Pudel und den anderen vom Berner Sennenhund geerbt. Ebenso wie der Pudel kann auch der Bernedoodle ein offener und aufgeweckter Zeitgenosse sein. Die Intelligenz ist ebenfalls auf die Gene der Pudel zurückzuführen.
Je nachdem, wie stark die Pudel-Anteile sind, kann es aber auch passieren, dass der Bernedoodle ein starkes Interesse am Jagen hat. Außerdem kann er – ganz wie sein Vorfahr – ein kleiner Sturkopf sein.

Die meisten Individuen strahlen, genau wie die Berner Sennenhunde, aber eine angenehme Ruhe aus. Ebenso tendieren sie dazu, anhänglicher als der Durchschnittshund zu sein.
Ein weiterer Vorteil dieser Rasse ist die gute Sozialverträglichkeit. Kontakte zu Menschen und Artgenossen sind in der Regel kein Problem. Beim Kennenlernen verhält sich der Bernedoodle zunächst jedoch manchmal distanziert.

Hinweis: Leider lässt sich vorab nicht genau sagen, ob der Charakter des Pudels und des Berner Sennenhundes in gleichen Teilen an die nächste Generation übertragen wird. Mit einer guten Erziehung könnt ihr das Wesen eures Hundes aber prima kompensieren.

Anschaffung eines Bernedoodles

Der Bernedoodle zählt zu den unbekannten Hunden, obwohl er viele tolle Eigenschaften hat. Dass er derzeit so unterrepräsentiert ist, kann damit zusammenhängen, dass er ein Designerhund ist. Das bedeutet, dass ihm die offizielle Rasse-Anerkennung fehlt. Ohne diese Anerkennung gibt es weder offizielle Züchter noch einen zuständigen Zuchtverein. Das führt zu einer großen Sicherheitslücke auf dem Markt, weil es niemanden gibt, der die Zucht der Bernedoodle kontrolliert. Der Kaufinteressent muss also selbst herausfinden, ob er dem Verkäufer vertrauen kann.
Achtung: Unseriöse Züchter verkaufen Bernedoodle-Welpen, obwohl deren Eltern keine Pudel und Berner Sennenhunde, sondern irgendwelche Mischlingshunde sind.
Trotz dieser schwierigen Umstände haben echte Bernedoodle-Hunde einen stolzen Preis.
Wie viel kostet ein Bernedoodle? Die Preise für einen Bernedoodle können zwischen 1.200 und 2.500 Euro variieren.

Worauf muss ich beim Kauf achten?

Für die Kontrolle der Züchter von Bernedoodle-Welpen gibt es keinen zuständigen Zuchtverein. Die folgende Checkliste hilft euch aber dabei, seriöse Verkäufer zu erkennen:

  1. Erkundigt euch danach, ob euch der Züchter Unterlagen zum Gesundheitsstand der Eltern zeigen kann.
  2. Ein vertrauenswürdiger Verkäufer ist unter anderem daran zu erkennen, dass er mit einem persönlichen Kennenlernen einverstanden ist.
  3. Die Welpen sollten keinen verängstigten Eindruck machen oder aggressiv gegenüber Menschen sein.
  4. Erfahrene Züchter zeichnen sich durch ihre Bereitschaft, Fragen zu beantworten, und durch ihre Expertise aus.
  5. Bei günstigen Onlineangeboten und Hunden aus dem Ausland besteht eine erhöhte Betrugsgefahr.
  6. Und zu guter Letzt: Verlasst euch beim Kauf auf euer Bauchgefühl. Weicht bei Unsicherheiten lieber auf einen anderen Verkäufer aus.

Tipp: Macht euch vor dem Kauf mit den rassetypischen Besonderheiten vertraut. Auch wenn Bernedoodles zauberhafte Wesen sind, sollte der Kauf eines Hundes nie impulsgesteuert sein.

Entwicklung und Erziehung des Welpen

Die meisten Bernedoodle sind Anfängerhunde. Er ist offen für Führung, Korrekturen und Erziehungstechniken. Die Chancen stehen also gut, dass er zu einem tollen Allround-Begleiter heranwachsen kann.
Abgesehen davon ist der Hybrid verträglich gegenüber Kindern, Hunden und anderen Haustieren – vorausgesetzt, dass er Sozialkontakte schon von klein auf kennt. Die Sozialisierung sollte deshalb ganz oben auf der Prioritätenliste stehen.
Je nachdem, wie stark das Jagdinteresse ist, kann die Erziehung des Bernedoodle-Welpen sehr einfach oder anspruchsvoller sein. Die Gene der Berner Sennenhunde wirken sich meistens aber sehr positiv auf die Jagdtriebe der Bernedoodles aus.

Wie halte ich einen Bernedoodle

Bernedoodles können beim Treppensteigen Gelenkprobleme entwickeln. Zudem halten sich die Teddyhunde gerne im Freien auf. Die Wohnungshaltung ist zwar (gerade bei den kleinen Varianten) nicht ausgeschlossen. Die genannten Aspekte führen aber dazu, dass ländlich gelegene Wohnungen mit Garten vorzugswürdig sind.
Abgesehen davon ist der Bernedoodle ein anspruchsloser Zeitgenosse, der sich prima auf den Lebensstil seines Halters einstellen kann. Dabei ist es ganz egal, ob seine Bezugsperson Single oder Teil einer Großfamilie ist. Zudem ist der Bernedoodle dafür bekannt, dass er auch mit anderen Haustieren, wie Katzen, harmoniert.
Alles in allem ist der flauschige Vierbeiner ein toller Gefährte, der überall dabei sein kann. Bei Autofahrten oder dem Gebrauch von öffentlichen Verkehrsmitteln können gerade die kleineren Bernedoodles von ihrer kompakten Körpergröße profitieren.
Doch: Wie groß wird ein Bernedoodle? Bernedoodles werden zwischen 30 und 70 cm groß, je nachdem, wie groß der Eltern-Pudel war.

Aktivitäten mit dem Bernedoodle

Der Bernedoodle ist weder eine Sportskanone noch ein Faulpelz. Er hat eine durchschnittliche Bewegungsfreude, sodass er auch in den Händen eines weniger sportlichen Halters auf seine Kosten kommen kann.
Da er sich sehr gerne in der Natur aufhält, gehören ausgedehnte Spaziergänge aber zum täglichen Pflichtprogramm. Darüber hinaus gibt es Bernedoodles, die sich über Fährtenspiele freuen.
Seine hohe Auffassungsgabe befähigt ihn außerdem dazu, Tricks und Sportarten (wie Agility oder Dog Dancing) zu erlernen.
Viele Bernedoodles zeigen außerdem eine Leidenschaft für das kühle Nass. Schwimmen kann also ebenfalls eine tolle Beschäftigungsalternative sein.

Gesundheit und Pflege

Das Fell des Bernedoodles wächst unendlich weiter und ist deshalb vergleichsweise pflegeintensiv. Ihr solltet euch darauf einstellen, dass ihr alle drei Monate zum Hundegroomer (also zu einem Hundefrisör) gehen müsst. Alternativ dazu könnt ihr auch in eine eigene Schermaschine investieren.
Abgesehen von dem regelmäßigen Rückschnitt reicht das Abwischen mit einem feuchten Lappen und das Kämmen normalerweise aus. Selten ist der Hund so verschmutzt, dass der Dreck bei einem Ganzkörperbad beseitigt werden muss.

Genau wie die Pudel sind Bernedoodles häufig hypoallergen. Individuen mit besonders krausem Fell lösen bei Allergikern gar keine oder weniger Symptome aus. Die Chancen, einen für Allergiker tauglichen Hund zu erwischen, sind zudem höher, wenn die Mutter des Welpen ein reinrassiger Pudel war.
Es gibt noch nicht so viele Vergleichswerte zur Gesundheit der Hunde, da die Hybride zu den jungen Hunderassen zählen. Ob der Bernedoodle rassetypischen Krankheiten entwickelt, ist bislang also nicht abzusehen. Die Zeit wird zeigen, ob es eine erhöhte Anfälligkeiten gibt.
Trotzdem ist davon auszugehen, dass es

  • bei den großen Bernedoodles zu Gelenkproblemen,
  • zu Augenerkrankungen,
  • Ohrentzündungen,
  • Übergewicht und/oder
  • Krebs

kommen kann.
Grundsätzlich haben Mischlinge aber den Vorteil, dass sie nur selten von Erbkrankheiten betroffen sind. Dementsprechend können sie ein langes und gesundes Leben führen.
Wie alt wird ein Bernedoodle? Kleine Bernedoodles werden bei guter Pflege bis zu 18 und die großen Exemplare bis zu 15 Jahre alt.
Auch die Ernährung kann einen Einfluss auf das Lebensalter des Hundes nehmen. Wichtig ist, dass das Futter zum Alter, zur Größe, zum Aktivitätslevel und der Gesundheit des Hundes passt. Zudem sollte es einen hohen Fleischanteil enthalten und möglichst frei von künstlichen Zusatzstoffen sein.
Tipp: Kauknochen tragen maßgeblich zur Zahngesundheit bei.

Interessantes und Wissenswertes

Der Bernedoodle zeigt nur selten unerwünschtes Verhalten, weil seine Vorfahren ebenfalls zu den unkomplizierten Hunderassen zählen. In Ausnahmefällen und in Abhängigkeit zur Erziehung ist es aber trotzdem möglich, dass einige Exemplare triebgesteuert sind.

Fazit

Der Bernedoodle sieht mit seinem bunt gelockten Fell einzigartig und bezaubernd aus. Er hebt sich aber auch durch sein liebenswertes Wesen von seinen Artgenossen ab. Bernedoodles sind leicht zu erziehen, weshalb es nur in Ausnahmefällen zu verhaltensbedingten Problemen kommt. Aus diesem Grunde ist der flauschige Vierbeiner auch ein geeigneter Anfängerhund.

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