15.10.2022

Katzenkrankheiten

Häufige Erkrankungen und ihre Symptome

Es gibt unzählige Katzenkrankheiten, an denen die Samtpfote im Laufe ihres Lebens erkranken kann.
Der nachfolgende Beitrag beschreibt euch in einer kompakten Übersicht, was die häufigsten Katzenkrankheiten, ihre Symptome und die Behandlungsmöglichkeiten sind.

Katzenschnupfen – der Klassiker der Katzenkrankheiten

Katzenschnupfen ist eine Infektionskrankheit, die unter ungeimpften Katzen recht weit verbreitet ist.
Die Katze erkrankt, wenn sie sich mit den Erregern (durch Bakterien, Viren oder Parasiten) infiziert.
Katzenschnupfen löst zahlreiche Symptome aus. Dazu zählen vor allem

  • Fieber,
  • Nasen- und Augenausfluss,
  • Niesen,
  • Appetitverlust
  • sowie Entzündungen der Augen, Atemwege und der Mundschleimhaut.

Da das Immunsystem junger, alter und kranker Katzen geschwächt ist, leiden diese Individuen besonders oft daran.
Diese Katzenkrankheiten ist keine Zoonose, was bedeutet, dass sich der Mensch nicht infizieren kann. Im Umgang mit anderen Katzen ist die Ansteckungsquote aber hoch.
Gegen Katzenschnupfen wirken vorbeugende Impfungen und im Akutfall vom Tierarzt verordnete Antibiotika.

Pickel, Mitesser und Co. – so sieht Katzenakne aus

Katzenakne (auch Kinnakne oder feline Akne genannt) hat mit einer Verhornungsstörung in Kombination mit einer vermehrten Talgproduktion zu tun. Infolge dieser physiologischen Besonderheit kommt es zu punktuellen Entzündungen und den charakteristischen Unreinheiten (Pickeln, Beulen, Mitesser) in der Haut.

Anders als bei Menschen, die häufig im Jugendalter unter Akne leiden, kann die feline Akne unabhängig vom Alter, dem Hormonhaushalt und sonstigen Merkmalen entstehen.
Welche Faktoren die Katzenakne begünstigen, ist nicht abschließend erforscht. Trotzdem ist davon auszugehen, dass die Hautirritationen auf

  • Stress,
  • eine Immunschwäche,
  • einen Nährstoffmangel
  • oder unzureichende Hygiene zurückzuführen sind.

Bei einer leichten Katzenakne reicht die Behandlung mit einem antibakteriellen Shampoo oder die regelmäßige Reinigung und Hautdesinfektion. Bei schweren Entzündungen braucht die Katze jedoch ein Antibiotikum.

Katzenseuche – die lebensbedrohliche Virusinfektion

Katzenseuche (oder Katzenstaupe) ist eine hochansteckende und oft tödlich verlaufende Virusinfektion. Die Übertragung erfolgt indirekt, direkt oder über die Muttermilch. Das bedeutet, dass der Katzenhalter sich zwar selbst nicht infizieren, die Viren aber (beispielsweise über die Kleidung) an seine Katze übertragen kann.

Die Erkrankung mit dem Parvovirus äußert sich so:

Prinzipiell kann sich jede ungeimpfte Katze infizieren. Bei immungeschwächten Katzen nimmt die Katzenseuche unbehandelt aber bereits binnen weniger Stunden bis Tage einen tödlichen Verlauf. Deshalb ist es wichtig, dass eure Katze eine Schutzimpfung erhält.
Die Therapie erfolgt hauptsächlich über Infusionen und Breitband-Antibiotika.

Bindehautentzündung – meist gut behandelbar

Die Bindehautentzündung zählt zu den häufigsten Augenkrankheiten, unter denen eine Katze leiden kann. Das hängt damit zusammen, dass es zahlreiche Ursachen für die Augenentzündung gibt.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen nicht infektiösen Ursachen (wie Fremdkörper, Zugluft und Allergien) und infektiösen Auslösern (wie Pilze, Viren und Bakterien).

Bindehautentzündungen gehen mit körperlichen Begleiterscheinungen, wie Augenausfluss, Rötungen, Juckreiz und Schwellungen einher.

Bei der infektiösen Bindehautentzündung handelt es sich um eine hochansteckende Krankheitsform. Um Langzeitfolgen, wie die verminderte Sehfähigkeit, Hornhautgeschwüre, den Verlust des Auges oder die Erblindung zu verhindern, braucht die Katze eine (meist virostatische oder antibiotische) Therapie.

Leukose Katze (FeLV) – das tödliche Virus

Die Leukose ist eine Virusinfektion, die durch das Feline Leukämie Virus (FeLV) übertragen wird.

Die Ansteckung erfolgt beispielsweise über die Schleimhäute oder infizierten Kot.
Da die Inkubationszeit mehrere Jahre dauern kann, gibt es einen schleichenden Krankheitsverlauf.
Die Menge der Symptome steht in Abhängigkeit zum Leukose-Stadium. Fieber, Immunschwäche, tumoröse Erkrankungen und Organversagen können dazu gehören.
FeLV ist eine unheilbare Virusinfektion, die dazu führt, dass die Katze nach durchschnittlich drei Jahren eingeschläfert werden muss.

Tipp: Die präventive FeLV-Impfung verleiht der Katze eine hohe Immunität.

FIP Katze – stimmt es, dass Katzen Corona haben können?

Das feline Coronavirus (FCoV) ist eine Krankheit, an der nur Katzen erkranken können. Gefährlich wird es dann, wenn es zum FIP-Virus mutiert. Dabei handelt es sich um eine tödliche Infektionskrankheit.

Eure Katze könnte Katzen-Corona haben, wenn sie fiebrig, appetitlos und apathisch ist.
Prognose: Während die Symptome mit Medikamenten gelindert werden können, gibt es derzeit keine Vorgehensweise, um das FIP zu heilen. Allerdings gibt es die Möglichkeit der – wenn auch umstrittenen – Schutzimpfung.

Übrigens: Das feline Coronavirus und COVID-19 gehören zwar zu der gleichen Virusfamilie (Coronaviridae). Trotzdem herrscht keine gegenseitige Ansteckungsgefahr.

Katzenpilz – lästige Hautkrankheit

Der Fadenpilz Microsporum Canis verteilt sich über Sporen und löst die Hautpilzerkrankung bei Katzen aus.
Katzen mit einer intakten Immunabwehr entwickeln meistens keine Symptome. Sie können aber trotzdem Überträger sein.
Die Katzenkrankheiten bricht häufig dann aus, wenn ein erhöhter Infektionsdruck oder eine der folgenden Risikosituationen entsteht:

  • Geschädigte Hautbarriere
  • Nährstoffmangel
  • Futtermittelunverträglichkeit
  • Chronische Erkrankungen
  • Hoher Stress
  • Genetische Prädisposition
  • Filzplatten im Fell
  • Feucht-Warmes Raumklima
  • Immunschwäche aufgrund des Alters
  • Hohe Besatzdichte, wie beispielsweise in einer Katzenpension

Dass eure Katze unter einem Pilz leidet, könnt ihr unter anderem daran erkennen, dass ihr das Fell ausfällt und sie einen starken Juckreiz hat.
Die medikamentöse Therapie erfolgt entweder lokal (Shampoo, Creme) oder mit einem systematischen Antimykotikum (medizinisches Mittel gegen Pilzinfektion).

FIV – unheilbare Virusinfektion

Das Feline Immundefizienz-Virus löst bei den betroffenen Katzen eine Immunschwäche mit tödlichem Ausgang aus.
FIV wird auch als Katzen-Aids bezeichnet, weil die Symptome und der Krankheitsverlauf vergleichbar mit dem „erworbenen Immunschwächesyndrom“ (Aids) des Menschen sind.
Sobald ihr erste Symptome (wie Fieber, Durchfall, geschwollene Lymphknoten) an eurer Katze feststellen könnt, hat die Zerstörung des Immunsystems bereits begonnen. Früher oder später wird die Katze eine Sekundärinfektion erleiden, an deren Folgen sie verstirbt.

Obwohl FIV nicht heilbar ist, haben 80 % der infizierten Katzen eine Lebenserwartung von mehr als fünf Jahren.
Hinweis: Menschen können sich nicht mit dem Erreger infizieren.

Kleine Verletzung, schmerzhafter Abszess

Abszesse gehen meist auf kleine Verletzungen, wie auf den Biss durch einen Artgenossen, zurück. Durch die Wunde dringen Bakterien in das Gewebe ein, wo sie sich so lange vermehren, bis es zu einer Eiteransammlung kommt.
Dieses Eitergeschwür ist in geschlossenem Zustand als eine Art Beule und im geöffneten Stadium an dem starken Eiterausfluss zu erkennen.
Außerdem zeigt die betroffene Katze Merkmale wie:

  • Fieber
  • Schmerzen
  • Appetitverlust
  • Abgeschlagenheit

Der Abszess ist eine eitrige Wunde, die fachgerecht behandelt, also zumindest geöffnet und gespült werden muss.

Je nach Situation braucht die Katze während der Behandlung eine Narkose oder eine Sedation. Außerdem ist es möglich, dass der Tierarzt ihr Antibiotika, Schmerzmittel und einen Schutzanzug oder eine Halskrause verschreibt.

Blasenentzündung Katze – die Zystitis kann tückisch sein

Blasenentzündungen kommen bei Katzen häufig vor.
Die ersten Anzeichen für eine Blasenentzündung sind:

  • Verstärkter Harndrang
  • Geringer Urinabsatz
  • Blut im Urin
  • Maunzen und Miauen
  • Vermehrte Reinigung im Intimbereich
  • Plötzliche Stubenunreinheit

Meistens werden diese Symptome durch Blasengrieß und Blasensteine verursacht, nur in den wenigsten Fällen ist eine bakterielle Infektion verantwortlich dafür.
Eine bakterielle Blasenentzündung ist mit Medikamenten (Schmerzmittel, Entzündungshemmern, Infusionen, Didrase und Co. sowie Antibiotika) gut zu therapieren. Auch die Futterumstellung hilft bei der Prophylaxe und Gewichtsreduktion.

Kritisch wird es erst dann, wenn die Katze aufgrund einer blockierten Harnröhre nicht mehr urinieren kann. In so einem Fall müssen die Kristalle aufgelöst oder operativ entfernt werden, da die Katze andernfalls daran versterben kann.

Katzenparasiten – von Zecken über Flöhe bis zum Wurmbefall

Parasiten sind bei Katzen häufig, weil es zahlreiche Parasitenarten und somit auch unzählige Infektionsgelegenheiten gibt.

Ektoparasiten:

Ektoparasiten (wie Zecken, Flöhe und Milben) befallen die Oberfläche der Katze, also beispielsweise die Ohren und verschiedene Bereiche ihrer Haut.
Außenparasiten rufen Juckreiz, Rötungen und Entzündungen hervor. Außerdem können die kleinen Plagegeister Krankheitsüberträger sein.

Endoparasiten:

Endoparasiten (wie Giadien, Toxoplasma gondii, Spul-, Band- und Madenwürmer sowie Kokzidien) nisten sich im Inneren der Katze ein.
Innenparasiten lösen meist Gewichtsverlust, – teilweise blutigen – Durchfall und Erbrechen aus. Vorallem Würmer sind bei Katzen heufig ein Problem.
Die Behandlungsmöglichkeiten (Beispiel: Entwurmungen, Schutzimpfung oder Zeckenprävention) variieren je nach Parasitenart.

Weitere Symptome

Genauso wie bei uns Menschen gibt es auch in der Tierwelt zahlreiche Erkrankungen, an denen die Katze im Laufe ihres Lebens leiden kann.

So deutet ein starker Gewichtsverlust beispielsweise auf eine Schilddrüsenüberfunktion hin.

Starker Durst könnte demgegenüber mit einer Nierenschwäche verbunden sein.

Katzendiabetes äußert sich ähnlich wie beim Menschen. Die Katze trinkt viel und uriniert übermäßig oft. Diese Anzeichen sprechen also dafür, dass euer Stubentiger mit einer ernsten Stoffwechselstörung zu kämpfen hat.

Ebenso deutet die Gelbfärbung der Augen auf eine ernstzunehmende Erkrankung der Leber hin. Leberschäden sind häufig irreversibel, weshalb die Katze schnell professionelle Hilfe braucht.

Bei Tollwut, einer tödlichen und ansteckenden Nervenkrankheit, kommt die Hilfe jedoch meist zu spät. Zum Glück gibt es einen Impfschutz, der die Katze vor der Tollwutinfektion und den Symptomen, wie Lähmungserscheinungen, bewahren kann.

Die Katze erbricht

Wenn die Katze erbricht, könnte eine relativ harmlose Magen- und Darmerkrankung, zum Beispiel aufgrund einer Futtermittelallergie, ausschlaggebend sein. Erkundige dich beim Tierarzt deines Vertrauens, welches Spezialfutter er dir empfehlen kann.

Katze verliert Fell

Der Nährstoffmangel ist eine weitere Erkrankungsform, die sich mit einer Futteranpassung gut regulieren lässt. Die typischen Merkmale für eine Unterversorgung sind: Die Katze verliert Fell und hat eine fettige und/oder schuppige Haut.

Katze hat Mundgeruch

Zahnprobleme gehören ebenfalls zu den Katzenkrankheiten, die – zumindest in einem frühen Stadium – vergleichsweise harmlos sind. Mundgeruch (das klassische Symptom einer Zahnerkrankung) kann im Zusammenhang mit Zahnstein, Entzündungen im Mundbereich und Karies entstehen. Je nach Ursache kann eine gründliche Zahnreinigung schon zielführend sein.

Die Katze Humpelt

Die Prognose bei Arthrose sieht demgegenüber leider schlechter aus, weil sich der Gelenkverschleiß rückwirkend nicht mehr beheben lässt. Katzen kündigen die Gelenkerkrankung beispielsweise durch Belastungsschmerzen und humpeln an.

Katze auge tränt

Nicht so eindeutig sind die Symptome, wenn die Katze häufig blinzelt und die Augen tränen. Körperliche Veränderungen wie diese können auf eine Vielzahl unterschiedlicher Augenkrankheiten, beispielsweise eine Hornhautverletzung, zurückzuführen sein. Die Katze sollte schnellstmöglich medizinisch untersucht werden, da sie ihr Auge oder ihre Sehfähigkeit in schweren Fällen sogar verlieren kann.

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