
Giardien bei Katze
Ursachen, Symptome und BehandlungAuf den Begriff der „Giardien“ stößt jeder Katzenbesitzer einmal. Es handelt sich hierbei um eine durch Parasiten (Giardia intestinalis) ausgelöste Durchfallerkrankung, welche für das Tier schwere gesundheitliche Konsequenzen haben kann. Aus diesem Grund ist eine rechtzeitige Erkennung und Behandlung der Erkrankung zwingend nötig. Betroffen sind vor allem junge Katzen und Freigänger, sowie Tiere in einer unhygienischen Umgebung.
Giardien bei Katzen
Der Befall von Katzen mit den Parasiten ist sehr stark abhängig vom Alter, sowie der Abwehrkraft des Immunsystems. Gerade bei jungen Tieren ist das Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet und kann keine eigenen Abwehrmöglichkeiten gegen den Parasitenbefall entwickeln. Die Parasiten siedeln sich meist zuerst im Dünndarm an und verbreiten von hier aus die Infektion im gesamten Darmtrakt des Tieres. Andere Krankheiten, zum Beispiel Stoffwechselstörungen oder hormonelle Erkrankungen, können den Verlauf der Erkrankung beeinflussen und machen das Tier anfälliger für eine Ansteckung.
Giardien bei Katzen: Das sind die Symptome
Oft ist es so, dass das Tier erst einmal keinerlei spezifische Symptome zeigt. Daraus resultiert ein erhöhtes Risiko bei der Erkrankung, denn keine Symptome bedeuten nicht, dass sich die Parasiten nicht weiter verbreiten. Je früher die Krankheit diagnostiziert werden kann, umso besser auch die endgültigen Heilungschancen und die Chance auf eine Verhinderung von Folgeerkrankungen.

Typische Symptome sind unter anderem:
- Akuter und/oder chronischer Durchfall und Erbrechen
- Unveränderter Appetit bei schnellem Gewichtsverlust
- Manchmal Fieber
- Müdigkeit und sozialer Rückzug.
Oft treten die Symptome in Kombination auf und vollziehen sich in einem schnellen Ablauf. Es gilt also möglichst schnell zu handel, um dem Tier eine schnelle Heilung zu ermöglichen.
Wie steckt sich eine Katze mit Giardien an?
Die Ansteckungsmöglichkeiten sind vielfältig und hängen mit der Hygiene, aber auch dem sozialen Verhalten des Tieres ab. Andere Tiere können als Krankheitsträger durch die Parasiten genutzt werden, weswegen bei Freigängern oder im Rahmen einer Mehrfachhaltung auch andere Tiere von der Erkrankung betroffen sein können. Auch eine Übertragung auf den Menschen durch Zoonose ist möglich. Die direkte Übertragung der Parasiten erfolgt in der Regel über die Schleimhäute, oder über die Nahrungsaufnahme.
Also über eine klassische Schmierinfektion, oder über die Nahrungsaufnahme. Auch Trinkwasser kann diese Parasiten enthalten. Die Parasiten sind sehr resistent und können sich über einen längeren Zeitraum hinweg im Wirtskörper erhalten.
Giardien bei Katzen – Alles nur Panikmache?
Auf keinen Fall! Giardien sind eine ernsthafte Erkrankung und dürfen von den Haltern auf keinen Fall auf die leichte Schulter genommen werden. Bei nicht erfolgter, oder zu spät begonnener Behandlung kann die Erkrankung sogar zum Tod des Tieres führen. Allerdings sind Giardien auch eine Erkrankung, gegen deren Verbreitung man nur sehr wenig tun kann und die viele Tiere mindestens einmal im Leben betreffen wird.
Die Parasiten sind weltweit tätig und können selbst unter schlechtesten Bedingungen gut überleben. Das sorgt dafür, dass sie auf normalem Weg erst dann ausgeschaltet werden können, wenn das Tier bereits Anzeichen einer Erkrankung aufweist. Die Giardien gehören deswegen zu den „normalen“ Erkrankungen mit einem höheren Risiko.
1.1 Wie bekommt eure Katze Giardien
Bei Katzen erfolgt die Aufnahme in der Regel durch die Aufnahme von Kot der anderen Tiere. Die Parasiten bilden sogenannte Zysten, die von den befallenen Tieren ausgeschieden werden. Die Katze schnuppert daran, oder isst den Kot. So übertragen sich die Parasiten direkt in den Darmtrakt des Tieres und breiten sich hier wieder aus. Das Trinkwasser und die Schmierinfektion beim sozialen Kontakt der Tiere sind ebenfalls Ursachen für eine Erkrankung.
1.2 Wie wird eure Katze Giardien wieder los?
An erster Stelle muss der Gang zum Tierarzt stehen. Dieser führt einen Schnelltest durch, mit dem der Befall diagnostiziert werden kann. Dabei untersucht er auch gleich, wie stark das Tier von Folgeerkrankungen betroffen ist und kann eine Heilungsprognose abgeben. Die Behandlung von Giardien ist für die Halter sehr aufwändig und erfolgt auf einer medikamentösen, sowie auf einer betreuenden Ebene.
In der Regel verschreibt der Tierarzt Medikamente, welche die Wirkstoffe wie Metronidazol, Fenbendazol oder Carnidazol enthalten. Dabei handelt es sich um Antibiotika, welche die Parasiten im Darm abtöten und die Ausscheidung erleichtern. Gleichzeitig müssen die Halter verstärkt Maßnahmen zur Steigerung der Hygiene, sowie eine Ernährungsumstellung einleiten, um eine weitere Ausbreitung der Erkrankung und der Parasiten zu verhindern.
Dazu gehören unter anderem:
- Absonderung des betroffenen Tieres
- Regelmäßige Reinigung des abgesonderten Katzenklos mit heißem Wasser
- Desinfektion aller Flächen und Gegenstände im Haus während des gesamten Zeitraums der Behandlung und zwei Wochen danach
- Verdauungsfördernde und nährstoffreiche Kost für das Tier.
Die Behandlung ist mit einigem Aufwand verbunden und darf dabei nicht unaufmerksam erfolgen. Gerade die Hygiene ist sehr wichtig, wenn man den weiteren Befall mit Parasiten effektiv vorbeugen möchte und eine Übertragung auf andere Tiere, oder den Menschen verhindern will.
1.3 Wie lange dauert es, bis die Giardien weg sind?
Eine erfolgreiche Behandlung ist, mit Regenerationsphase für das Tier, ist in der Regel innerhalb von ein, bis zwei Wochen vollständig abgeschlossen. Öfter kommt es vor, dass das Tier eine kurze Zeit geschwächt bleibt und sich nur langsam regeneriert.
Sind Giardien bei Katzen tödlich?
Unbehandelt werden die Parasiten das Tier töten, oder zumindest für schwere Folgeerkrankungen sorgen. Giardien sind also, zumindest im unbehandelten Zustand, eine tödliche Erkrankung. Bei einer konsequent durchgeführten Behandlung mit Betreuung sind die Überlebenschancen des Tieres bei fast 100 %.

Wie lange kann eine Katze mit Giardien leben?
Das hängt ganz von der körperlichen Verfassung des Tieres ab. Katzen können wenige Wochen, bis hin zu einigen Monaten mit der Erkrankung leben. Je früher die Giardien behandelt werden, umso besser.
Wie wird eure Katze Giardien wieder los?
Durch die medikamentöse Behandlung werden die Parasiten im Darmtrakt des Tieres abgetötet. Die Absonderung erfolgt dann über die Ausscheidung, weswegen hier wieder die hygienischen Begleitmaßnahmen einen hohen Stellenwert einnehmen. Ältere Tiere verfügen über ein stärkeres Abwehrsystem und benötigen oft keinerlei Medikamente, um die Parasiten erfolgreich zu bekämpfen.
Giardien bei Katzen: Welche Hausmittel helfen?
Giardien sind für Katzenbesitzer häufig eine traumatische Erfahrung. Das Tier kann schnell an Gewicht verlieren und wirkt auf einmal nicht mehr so, wie man es gewohnt ist. Es gibt lebhafte Diskussionen über vermeintlich bewährte Hausmittel gegen Giardien, die aber mit Vorsicht zu genießen sind. Beispielsweise gibt es das Gerücht, dass kolloidales Silber dem Tier helfen würde und den Parasitenbefall hemmen kann.
Zwar ist es richtig, dass kolloidales Silber eine abtötende Wirkung auf Parasiten und Bakterien hat. Als Ersatz zu einer professionell und durch einen Arzt eingeleiteten Medikation ist es allerdings nicht geeignet. Das beste Hausmittel ist es, wenn man dem Tier ein wenig Freude bereitet, auf gute Ernährung achtet und auf Kontakt verzichtet. Zusammen mit einer vermehrten Beachtung der Hygiene können die Giardien sehr erfolgreich und nachhaltig bekämpft werden.
Habt ihr bereits Erfahrungen mit Giardien bei Katzen gemacht? Erzählt uns mehr in den Kommentaren!
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