21.09.2022

Katzenakne

Wie ihr sie erkennt und wie sie behandelt wird

Katzenakne kommt bei Katzen aller Geschlechter, Rassen und Altersklassen vor. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um eine harmlose Hauterkrankung, die von zu Hause gut behandelt werden kann. Hier erfahrt ihr, wie Katzenakne aussieht, welche Auslöser es gibt und wie die Behandlung funktioniert.

Was ist Katzenakne?

Warum hat meine Katze schwarze Punkte am Kinn? Pickel, Pusteln, Mitesser und andere Hautunreinheiten deuten auf Katzenakne hin. Bei Katzenakne handelt es sich um eine Hauterkrankung, die häufig zwar chronisch, aber meistens mild verläuft. Vereinfacht dargestellt entstehen die Hautirritationen durch verstopfte Poren. Wenn die betroffenen Hautareale verunreinigt sind, werden die Follikel (auch: Haar balge) zerstört, woraufhin es zu einer organischen Materialvermischung kommt und schmerzhafte Entzündungen entstehen.

Die Katzenakne (oder Kinnakne/feline Akne) ist eine häufige Erkrankung, die unabhängig von dem Geschlecht, der Katzenrasse oder dem Alter ausbrechen kann. Obwohl die betroffenen Katzen ähnliche Symptome entwickeln, kann der Verlauf sehr variabel sein. Während die Haut einiger Katzen kontinuierlich irritiert ist, haben andere nur einmalig oder in wiederkehrenden Intervallen damit zu tun.

Symptome: Wie ihr Katzenakne erkennt

Wie sieht Akne bei Katzen aus? Katzenakne sieht – wie der Name schon verrät – wie Mitesser oder Pickel aus.
Es gibt aber noch weitere Merkmale, mit denen die Katzenakne zum Ausdruck kommen kann:

  • teilweise gerötete Beulen und Knötchen
  • gelblich-schwarze Mitesser (sogenannte Komedonen)
  • kleine und große Pickel
  • Krusten,- und Schuppenbildung
  • entzündete und eitrige Hautbereiche
  • fettiges und gelblich verfärbtes Fell
  • in schweren Fällen auch Schwellungen und Blutungen
  • Juckreiz und damit verbunden das vermehrte Kratzen oder Schubbern
  • Folgeerscheinungen wie bakterielle Infektionen
  • schmerzhafte Reaktionen bei direktem Hautkontakt
  • Narbenbildung im Abheilungsprozess
  • Verhaltensveränderungen

Da die Akne unter dem Fell des Tieres verborgen ist, fallen kleinere Hautirritationen häufig gar nicht auf. Das hängt auch damit zusammen, dass die Kinnakne manchmal nicht wie Akne aussieht, sondern wie eine oberflächliche Verschmutzung wirkt.

Diagnosetipp: Wie sieht Kinnakne bei Katzen aus? Die pickeligen Hautveränderungen treten häufig am Kinn, der Ober- und Unterlippe, auf der Stirn oder am Schwanzansatz der Katze auf.

Ursachen von Katzenakne

Ist Katzenakne schlimm? Katzenakne ist zumeist eine harmlose Hautkrankheit. Je nach Ursache kann es jedoch auch vorkommen, dass sie schwer verlaufen kann. Grundsätzlich entsteht Akne häufig bei einer Verhornungsstörung und der vermehrten Talgproduktion. Diese Kombination führt dazu, dass der Talg nicht mehr abfließen kann, sondern im Inneren der Pore bleibt. Trotz dieser biologischen Zusammenhänge ist die Kinnakne eine idiopathische Krankheit, was bedeutet, dass es augenscheinlich keinen konkreten Auslöser gibt.

Die nachfolgenden Risikofaktoren scheinen an der Erkrankung aber dennoch beteiligt zu sein:

  • Verhornungsstörung und Talgüberproduktion
  • Bakterielle Belastung, beispielsweise durch mangelnde Hygiene oder kontaminiertes Plastikzubehör
  • Nachlässigkeit in der Fellpflege
  • Geschwächte Immunabwehr
  • Nährstoffmangel durch falsch abgestimmte Fütterung
  • Akne als Stressreaktion

Behandlung der Katzenakne

Was hilft gegen Kinnakne bei Katzen? Grundsätzlich ist Katzenakne eine Krankheit, die in der milden Form auch ohne tierärztlichen Rat behandelt werden kann. Sobald die Katze unter Schmerzen oder Entzündungen leidet, ist eine veterinärmedizinische Untersuchung aber erforderlich. Zuständig sind Hauttierärzte, also Spezialisten aus der Dermatologie. Doch der Besuch in einer gewöhnlichen Kleintierpraxis kann unter Umständen auch schon zielführend sein.

Bevor die Therapie eingeleitet werden kann, ist es zunächst wichtig, dass der Tierarzt die Diagnose stellt. Um die Katzenakne von anderen Krankheiten (beispielsweise Krebs) zu unterscheiden, wird eine Biopsie durchgeführt oder eine schmerzfreie Abklatschprobe entnommen. Anschließend wird die Probe mikroskopisch untersucht.

Wenn die Diagnose Katzenakne bestätigt wurde, wird eine zum Schweregrad passende Behandlungsart gewählt:

1. Leichte Katzenakne

Bei einer leichten Erkrankungsform reicht die punktuelle Desinfektion. Der Tierart wird euch ein katzentaugliches Produkt empfehlen, mit dem ihr die betroffenen Stellen ein- bis zweimal täglich behandeln könnt. Die Desinfektionsroutine schützt vor Sekundärinfektionen und wird bis zur Heilung angewandt. Einige Katzen reagieren auf das Desinfektionsmittel mit einer trockenen Haut, weshalb es die Alternative Katzenshampoo gibt.

Medizinische Katzenshampoos werden bei leichter Katzenakne eingesetzt und haben einen antiseptischen Effekt. Es gibt aber auch Produkte, die auf bakterielle Infektionen zugeschnitten sind. Je nach ärztlicher Empfehlung kann es sein, dass das wöchentliche Baden reicht.

2. Schwere Kinnakne

Schwere Katzenakne ist oft ein Fall für die klassische Medizin. Zur örtlichen Behandlung werden meistens antibiotische, kortisonhaltige oder vitaminreiche Salben genutzt. Manchmal ist das Scheren oder eine partielle Rasur erforderlich, damit die Creme leichter aufgetragen werden kann.
Manche Tierärzte verordnen auch systemische Antibiotika. Diese unterscheiden sich von den Cremes dadurch, dass sie als Tabletten verabreicht werden und nicht nur lokal, sondern im gesamten Organismus wirksam sind.

Übrigens: Die Katzenakne ist im Grunde genommen ungefährlich, weil sich der Halter nicht mit der Kinnakne infizieren kann. Und auch für die Katze selbst ist die Prognose in den allermeisten Fällen gut.

Hausmittel gegen Katzenakne

Was kann man gegen Katzenakne tun? Bei der Katzenakne gibt es verschiedene Hausmittel, mit denen der Halter seiner Samtpfote helfen kann. Leichte Kinnakne zu Hause therapieren – so geht’s:

  1. Omega-3-Fettsäuren pflegen und stabilisieren die natürliche Schutzbarriere der Haut. Die (beispielsweise in Lachs oder Sardinen enthaltenen) Fette sind außerdem dafür bekannt, dass sie Unreinheiten wie Akne lindern und die Entzündungswerte senken können.
  2. Wenn eure Katze größere Mitesser in der Kinnpartie hat, könnt ihr die Stelle mit einem warm-feuchten Tuch (pures Wasser oder Kamillentee) zunächst einige Minuten einweichen und die Mitesser anschließend mit leichter Reibung unter Zuhilfenahme des feuchten Tuchs entfernen.
  3. Achtet, um eure Katze vor einer Infektion zu schützen, darauf, dass eure Hände währenddessen sauber sind. Das gelingt am besten mit Einweghandschuhen oder der gründlichen Händedesinfektion.

Katzenakne selbst behandeln – die No-Gos:

Nutzt die schonende Einweich-Methode und drückt nicht einfach an den Pickelchen herum. Akne Medikamente aus der Humanmedizin sind häufig aggressiv und hoch konzentriert. Die Arzneien sind nur für den Menschen konzipiert und für Katzen potenziell gesundheitsschädlich und meistens viel zu stark. Deshalb ist es wichtig, dass ihr für die Behandlung eurer Katze nur tiermedizinische Medizin benutzt.

Katzenakne vorbeugen

Einen 100 % Nachweis über die Entstehung von Katzenakne gibt es bis heute leider nicht. Da sich die Fälle in einigen Punkten überschneiden, gibt es aber trotzdem vorbeugende Maßnahmen, die der Katzenhalter ergreifen kann:

  1. Zubehör: Da Kunststoff, Weichmacher und andere Schadstoffe enthalten kann, kommt es bei Kontakt unter Umständen zu einer irritierten Haut. Außerdem sammeln sich auf porösen Plastikoberflächen schnell gefährliche Mikroorganismen an. Deshalb kann es helfen, wenn ihr die Trink- und Futternäpfe gegen Modelle aus Stahl, Keramik oder Glas ersetzt.
  2. Hygiene: Mangelnde Hygiene ist ebenfalls ein Begünstigungs-Faktor. Die Futter- und Wasserstation eurer Katze sollte am besten täglich heiß gereinigt werden (mindestens bei 65 Grad) und immer in einem sauberen Zustand sein.
  3. Fellpflege: Die Fellpflege ist ein weiterer Aspekt, der die Entstehung und den Krankheitsverlauf beeinflussen kann. Wischt eurem Vierbeiner nach dem Fressen mit einem feuchten Lappen übers Kinn, wenn ihr eine Katze habt, die sich nicht so gründlich reinigt, langes Fell hat oder sich aus anderen Gründen nicht mehr eigenständig pflegt.
    Die Fellpflege ist generell eine gute Möglichkeit, um den allgemeinen Zustand der Katze – insbesondere ihre Haut – zu kontrollieren. Je eher ihr die Akne an eurer Katze bemerkt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ihr bereits in einem frühen Stadium geholfen werden kann.
  4. Futter: Kinnakne bei Katzen kann auch aufgrund einer Unter- oder Überversorgung an Nährstoffen entstehen. Deshalb sollte das Futter eures Stubentigers bedarfsgerecht und ausgewogen sein.

Das Fazit

Katzenakne ist in vielerlei Hinsicht noch unerforscht. Das führt dazu, dass es für die Hautunreinheiten noch keinen sicheren Auslöser gibt. Die Risikofaktoren sind aber eine gute Orientierungshilfe, wenn es um präventive Schutzmaßnahmen geht. Doch auch im Akutfall besteht kein Grund zur Sorge, weil Kinnakne die Lebenserwartung der Katze grundsätzlich nicht beeinträchtigt und gut behandelt werden kann.

 

Hatte eure Katze bereits mit der Hautkrankheit zu tun? Erzählt uns gerne mehr über eure Erfahrungen mit Katzenakne in den Kommentaren! 

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