30.06.2021

Ohrmilben bei Katzen

So kannst du deiner Katze helfen

Ohrmilben bei der Katze sind ein klassisches Krankheitsbild, das nicht nur eine Freigänger-, sondern auch eine Wohnungskatze entwickeln kann. Die kleinen Parasiten sitzen tief im Ohr, weil dort das perfekte Brutklima herrscht. Zum Leidwesen der Katze sind sie dort bestens geschützt und auch nicht gleich zu sehen.

Im Folgenden erfahrt ihr, woran ihr einen Milbenbefall erkennt und wie ihr ihn behandeln könnt.

Ohrmilben bei Katzen – das sind die Symptome

Betroffene Katzen zeigen den Befall mit Ohrmilben durch folgende Auffälligkeiten an:

  • Kopfschütteln/Kopfschräglage
  • Geruchsbildung im Ohr
  • Gleichgewichtsverlust
  • Hautrötungen
  • Abgeknickte Ohren
  • Haarausfall
  • Lautes Miauen
  • Wesensveränderung – Unruhe oder Lethargie
  • Ohrmilbensichtung
  • Kratzen und Schubbern an den Ohren

Im fortgeschrittenen Stadium könnt ihr außerdem gelbe und braune Ablagerungen im Inneren des Ohres sehen.

Wenn die Katze nicht behandelt wird, treten ergänzende Symptome auf:

  • Fieber
  • Krampfanfälle
  • Trauer und Abgeschlagenheit

Bei den Ohren der Katze besteht die Möglichkeit, dass sie unabhängig voneinander Schaden nehmen. Weil der Befund des einen Ohres nicht auf den Zustand des anderen schließen lässt, solltet ihr immer beide kontrollieren.

Wie kommt es zu einem Befall von Ohrmilben bei Katzen?

Ohrmilben suchen sich einen (Zwischen-) Wirt und lassen sich von diesem durch die Gegend transportieren. Die kleinen Parasiten haften zum Beispiel an Menschen, Hunden, Katzen, Fliegen oder Gegenständen an und kommen bei einer körperlichen Berührung mit eurer Katze in Kontakt. Die Übertragung verläuft unbemerkt und ist keinesfalls ein reines Freigänger-Phänomen. Auch Wohnungskatzen können sich, wenn auch mit geminderter Wahrscheinlichkeit, mit Ohrmilben infizieren und von den körperlichen Begleiterscheinungen betroffen sein. Freigängerkatzen unterliegen aufgrund der vielfältigen Kontaktmöglichkeiten aber einem höheren Risiko, weshalb die Kontrolle der Ohren bei einer solchen Katze zur Pflegeroutine gehört.

Übrigens: Junge Katzen haben ein schwächeres Immunsystem und sind häufiger betroffen, als adulte Tiere und Senioren.

Ohrmilben bei Katzen vorbeugen

Maßnahmen, mit der ihr die Übertragung garantiert verhindern könnt, gibt es leider nicht. Allerdings gibt es verschiedene Möglichkeiten, mit der ihr die Verbreitung der Parasiten ausbremsen und einer Infizierung vorbeugen könnt:

Bauliche Vorkehrungen: Auch wenn ihr bei einer freilaufenden Katze keine vollständige Kontrolle über ihre Sozialkontakte habt, solltet ihr versuchen, den Körperkontakt zu infizierten Tieren zu reduzieren (Beispielsweise durch Zäune oder andere Zugangssperren).

Ohrenpflege: Ihr solltet die Ohren eurer Katze alle paar Tage gründlich kontrollieren. Außerdem kann die vorbeugende Reinigung mit Wasser sinnvoll sein. Befeuchtet dazu einfach ein Tuch oder ein Wattepad und führt es vorsichtig in das Innere des Ohres ein. Mit dem kleinen Finger könnt leichten Druck aufbauen und oberflächliche Verschmutzungen entfernen. Wattestäbchen eignen sich, obgleich die praktisch wirken, jedoch nicht. Das Risiko einer Trommelfellverletzung ist damit viel zu groß, zumal die Katze jederzeit unerwartet zucken kann.

Abwehrmittel: Viele Floh- und Zeckenmittel wirken sich auch auf Milben aus. Deshalb solltet ihre eure Katze in regelmäßigen Abständen mit einem entsprechenden Schutz versehen (Spot-On/Halsband/Tablette/Bodyspray).

Hygiene: Während eines Akutbefalls sind Hygienemaßnahmen das A und O. Sie entfernen die kleinen Parasiten und dämmen die Populationsdichte ein. Weil Ohrmilben einige Tage außerhalb des Wirts überleben können, müssen alle relevanten Dinge (Beispiel: Kuscheldecke, Futter- und Wassernapf, Fußboden, Katzenklo) sauber sein.

Wie wird ein Befall von Ohrmilben bei Katzen behandelt?

Bevor die Therapie beginnt, wird der Arzt die Diagnose stellen. Meistens genügt der Blick ins Ohr, manchmal fertigt er zur genauen Bestimmung des Auslösers aber auch einen Abstich an und führt ihn anschließend einer mikroskopischen Analyse zu.

Da es sich bei Ohrmilben um eine gut zu therapierende Krankheit handelt, ist von einer schnellen Verbesserung der Symptome auszugehen.

In der Regel werden Ohrmilben mit Ohrentropfen oder -salben therapiert. Diese werden in geringer Menge ins Ohr gegeben und von außen durch Kneten der Ohrmuschel ins Gewebe einmassiert. Die Katze wird versuchen die Medikamente und die Milben durch Kopfschütteln zu entfernen. Sichtbare Rückstände löst ihr am besten mit einem feuchtwarmen Tuch.

Die Behandlung wird täglich mehrmals durchgeführt und hält über einen Zeitraum von 5 bis 14 Tagen an.

Wichtig ist auch, alle im Haushalt lebenden Tiere in die Behandlung miteinzubeziehen. Allerdings erfolgt die Behandlung nicht pauschal bei allen Tieren gleich, sondern hängt vom individuellen Zustand ab. Informiert euren Tierarzt aber darüber, dass es tierische Mitbewohner gibt und schaut euch (gemeinsam) deren Ohren an.

Achtung: Falls ihr einen Mischhaushalt aus Hunden und Katzen führt, müsst ihr streng darauf achten, dass ihr die Medikamente für Katzen nicht mit denen für Hunde vertauscht. Einige Inhaltsstoffe, die eine der Spezies gut verträgt, können für die andere nämlich unverträglich sein.

Neben der punktuellen Behandlung am Ohr kann ein Auffrischen der Floh- und Zeckenabwehr sinnvoll sein (beispielsweise durch ein Spot-On-Präparat), weil viele dieser Produkte den Schutz gegen Milben inkludieren.

Welche Hausmittel kann ich nutzen, wenn meine Katze Ohrmilben hat

Grundsätzlich ist bei einem Befall mit Ohrmilben eine tiermedizinische Behandlung zu empfehlen. Hausmittel können aber als Ergänzung oder zur temporären Überbrückung (Beispiel: Die Katze ist am Wochenende betroffen, der Tierarzt hat aber erst montags wieder auf) nützlich sein:

Wenn ihr Apfelessig im gleichen Verhältnis mit Wasser mischt, erhaltet ihr ein natürliches Heilmittel, das ihr vorsichtig auf die betroffene Stelle auftupfen könnt. Apfelessig wirkt antibakteriell und wird auch als Hausmittel beim Menschen angewandt. Es kann beim Auftragen auf die gereizte Haut aber brennen.

Öle, zum Beispiel Kokos- oder Rizinusöl, halten Milben fern und töten die vorhandenen Eier und Milben in allen Lebensstadien ab (durch antimikrobielle Wirkung und Verkleben der Atemöffnungen). Außerdem hält das Öl die Haut geschmeidig und hinterlässt einen pflegenden Film.
Ihr könnt das Öl unters Futter mischen, es im Ohr auftragen oder beide Anwendungsmöglichkeiten miteinander kombinieren.

Wann muss meine Katze mit Ohrmilben zu Arzt?

Da ein Ohrmilbenbefall schwere gesundheitliche Folgen haben kann, ist die veterinärmedizinische Behandlung der Selbsttherapie mit Hausmitteln immer vorzuziehen. Am besten ist es, wenn ihr bereits bei den ersten Krankheitserscheinungen zum Tierarzt gehen.

Falls die medizinische Behandlung zu spät ergriffen wird oder unterbleibt, besteht akute Verschlimmerungsgefahr.

Es kann zur

  • Kopfräude,
  • offenen Verletzungen,
  • bakteriellen Infektionen,
  • Gehörschäden,
  • einer Hirnhautentzündung
  • oder einem tödlichen Krampfanfall

kommen.

Für die Katze ist der Ohrmilbenbefall im fortgeschritten Stadium also eine sehr schmerzhafte und potenziell tödliche Angelegenheit.

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