
Perserkatze Steckbrief
Die beliebte Langhaarkatze im PortraitDie Perserkatze ist mit ihrem flauschigen Fell, den großen Augen und der liebenswerten Art eine der beliebtesten Katzenrassen weltweit. Hier erfahrt ihr alles über die Geschichte, Haltung und Pflege der Katzenrasse.
Geschichte und Herkunft der Perserkatze
Schon im 17. Jahrhundert führte der französische Gelehrte Nicolas Claude Fabri de Peiresc die ersten langhaarigen Katzen aus Kleinasien nach Europa ein. Da man den Ursprung der Angorakatzen in Persien vermutete, nannten die Züchter ihre Katzen „Perser“. Die ersten Perserkatzen sind mit den heutigen Vertretern der Rasse jedoch kaum zu vergleichen. Die Anfänge der heutigen Perserzucht liegen im 19. Jahrhundert in England. Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen waren die dort zur Zucht verwendeten Katzen, Nachfahren der russischen langhaarigen Hauskatze. Die Züchter verpaarten beliebige Langhaarkatzen miteinander, damit auch die Nachkommen stets ein langes Fell behielten. Den wirklichen Durchbruch feierten die Perser im Jahr 1871 in London, als Queen Victoria persönlich zwei Exemplare kaufte. Von nun an besaßen Adelige in ganz Europa die persischen Langhaarkatzen als Statussymbol.
Über die Jahre wurde die Katze immer kleiner und kurzbeiniger, die Stirn runder. Der Gesichtsschädel wurde immer kürzer und das Fell, aufgrund der vielen Unterwolle, immer üppiger. Sehr zum Nachteil der Katzen begann in den 1970er Jahren die Massenzucht der Rasse. Dabei kam es auch zu verschiedenen extremen Schönheitsidealen, wie dem in den USA heute noch sehr beliebten Peke-Face. Dabei ist das Gesicht der Katze um einiges flacher und die Nasenlöcher sitzen fast zwischen den Augen. Dadurch erhielt die Katzen einen schlecht gelaunten Gesichtsausdruck. Zu Anfang des 21. Jahrhunderts haben gewissenhafte Züchter wieder angefangen, Perserkatzen „mit Nase“ zu züchten, die heute in Deutschland sehr beliebt sind.

Wesen und Charakter
Die Perserkatze ist eine überaus gelassene und genügsame Katzenrasse, die sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt. Ihr ausgeglichenes Wesen macht die Perserkatze zu einer wunderbaren Katze für jedermann. Generell sind die Perser meist sehr bequem und nicht besonders geschickte Kletterer oder Jäger. Auch ihr Freiheitsdrang ist in der Regel nicht sehr stark ausgeprägt und sie bleiben lieber bei ihren Zweibeinern. Die freundlichen Katzen lieben es zu kuscheln und zu schmusen, haben jedoch einen eigenen Kopf. Wenn ihnen etwas nicht passt, können die plüschigen Katzen schnell zur Diva werden.
Aussehen der Perserkatze
Das wohl auffälligste Merkmal eines Persers ist natürlich das üppige Fell mit dichter Unterwolle. Das Fell kann bis zu dreimal so lang sein wie bei vielen anderen Katzenrassen und kommt in zahlreichen Farbvarianten vor. Unter den über 200 anerkannten Farbschlägen sind neben einheitlichen Farben wie Weiß, Schwarz, Chocolate oder Lilac auch die verschiedensten Tabby-Fellzeichnungen erlaubt. An den Schultern und an der Brust haben die Katzen besonders langes Fell. Vom Körperbau her sind die Perser stämmig und rundlich, sie haben einen gedrungenen Körper und kurze, kräftige Beine. Die großen Augen der Rasse stehen weit auseinander und haben meist eine orange- bis kupferfarbene Färbung. Es können aber auch blaue und grüne Augen auftreten.
Haltung und Pflege
Anschaffung einer Perserkatze
Wer sich eine Perserkatze anschaffen will, sollte sich zunächst über den enormen Fellpflegeaufwand bewusst sein. Seid ihr bereit, eure Katze jeden Tag zu bürsten, werdet ihr einen tollen Partner fürs Leben finden. Es ist jedoch gar nicht so einfach, einen seriösen Züchter zu finden, wenn ihr euch für ein Katzenjunges entscheidet. Es gibt in der Perserkatzenzucht viele Züchter, die kranke oder stark überzüchtete Exemplare zum Kauf anbieten. Sucht euch am besten einen Züchter aus, der seine Katzen mit relativ langer Nase züchtet, damit die Tiere später keine Atemprobleme bekommen. Im Idealfall ist er einem Zuchtverband angeschlossen. Für ein seriös gezüchtetes Perserkätzchen könnt ihr mit Preisen zwischen 400 und 2000 € rechnen. Leider findet man einige Perserkatzen auch im Tierheim, da sie oft älteren Leuten gehört haben, die sich nicht mehr richtig um sie kümmern können. Die Katzen sind charakterlich meist hervorragend und freuen sich über ein neues Heim.

Schon als Kitten haben die Perserkatzen ein relativ langes Fell
Freigänger oder Wohnungskatze?
Da die Perserkatze keinen besonders ausgeprägten Freiheitsdrang hat, fühlt sie sich auch in reiner Wohnungshaltung wohl. Es reicht ihr aus, das Treiben im Garten von der Fensterbank aus zu beobachten. Trotzdem braucht ihr auch für die Wohnungskatze genügend Platz und Beschäftigungsmöglichkeiten. Auch für die Pflege des langen Fells ist es eher vorteilhaft, wenn die Katze nicht raus darf. Bei einem Freigänger-Perser verfängt sich oft Gestrüpp im Fell und er bringt manchmal ganze Äste mit nach Hause. Trotzdem freut sich auch eine ruhige Rassekatze wie diese, wenn sie die Möglichkeit bekommt, die Natur auf eigene Faust zu erkunden.
Wie viel Beschäftigung braucht die Perserkatze?
Da die Perserkatze eine eher gemütliche Rasse ist, benötigt sie nicht besonders viel Beschäftigung. Trotzdem freut sie sich über gelegentliches Spielen mit ihrem Besitzer und ist besonders in jungen Jahren neugierig und verspielt. Ein großer Kratzbaum zum Spielen und Schlafen bietet weitere Beschäftigungsmöglichkeit und hilft der Katze außerdem bei der Krallenpflege. Wenn ihr oft abwesend seid, empfiehlt sich die Anschaffung einer Zweitkatze, damit sich die Samtpfote nicht einsam fühlt.
Fellpflege und Fütterung
Schon wenn man eine Perserkatze äußerlich betrachtet, wird deutlich, dass die Fellpflege besonders aufwendig ist. Das lange Fell neigt zu Knotenbildung und Verfilzungen und ihr solltet es daher regelmäßig kämmen. Im Idealfall findet ihr einmal täglich Zeit für die Fellpflege und gewöhnt die Katze schon früh daran. Im Ernstfall muss das lange Fell der Katze sogar geschoren werden, um Beeinträchtigungen durch Verfilzungen zu vermeiden. Die oft tränenden Augen solltet ihr ebenfalls nach Bedarf reinigen.
Interessantes und Wissenswertes
Varianten und Kreuzungen der Perserkatze
- Die Exotische Kurzhaarkatze gehört zum selben Rassenstandard wie die Perserkatze, hat aber kurzes Fell.
- Die Colourpoint ist eine Farbvariante der Perserkatze, die durch Kreuzung von Siamkatzen und Perserkatzen entstanden ist. Die Züchter in den USA bezeichnen die Rasse auch als „Himalayan“.
Qualzucht in den USA
Der amerikanische Rassenstandard der Perserkatze schreibt eine flache Nase, die fast zwischen den Augen sitzt, vor. Dieses sogenannte Peke-Face führt zu erheblichen Gesundheitsproblemen. Dadurch entstehen verengte Nasenöffnungen und Tränenkanäle. Die Tiere tun sich oftmals schwer beim Atmen und haben stets tränende Augen. Nach dem Deutschen Tierschutzgesetz gilt diese Art der Züchtung als Qualzucht. Der europäische Standard sieht eine längere Nase vor, mit der die Katze problemlos atmen kann. Es gibt sogar ein Zuchtverbot für extrem kurznasige Tiere, bei denen der obere Rand des Nasenspiegels über dem unteren Augenlidrand liegt.

Eine Perserkatze mit „Peke-Nase“ gilt in Deutschland als Qualzucht
Ihr habt auch eine Perserkatze oder wollt euch bald eine zulegen? Erzählt mir in den Kommentaren, was die Samtpfote so besonders macht!
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Alle Kommentare (1)
katzen sind cool, und man sollte sie gut pflegen.