07.08.2022

Asiatische Hunderassen und Hunde vom Urtyp

vom Aussehen wild, vom Wesenszug freundlich

Bereits die Rassennomenklatur FCI lässt vermuten, dass es sich bei den asiatischen Hunderassen sowie Urtypen um Hunde handelt, die vom Aussehen her ihren wilden Artgenossen ähneln. Neben dem Wolf zählen dazu ebenfalls der Kojote, Fuchs und Schakal. Die daraus domestizierten Haushunde können sich jedoch charakterlich massiv von ihren wilden Ursprungslinien unterscheiden und tendieren, was dies angeht, zwischen treu, lieb und warmherzig. Einige dieser Hunde, wie der nordische Schlittenhund, Jagdhund oder Wach- und Hütehund sind zudem körperlich an andere Klimazonen angepasst, sodass für diese Bewegungsmangel oder extreme Hitze starken Stress bedeuten. Hierzulande gehören asiatische Hunderassen sowie Hunde vom Urtyp somit immer noch zur Seltenheit und es wird schwierig, einen geeigneten Züchter bzw. Rassezwinger für diese Exoten zu finden.

Was sind asiatische Hunderassen und was sind Urtypen?

In der Rassennomenklatur des kynologischen Dachverbandes FCI, welcher die Normen, Haltung, Zucht und Verwendung für die Aufzucht von Hunderassen standardisiert, werden in der Gruppe 5 die Spitze und Hunde vom Urtyp gelistet. Diese Hunde werden weiter spezifiziert und in sieben verschiedene Sektionen eingeteilt. Diese Sektionen äußern sich in folgender Nomenklatur:

  • Sektion 1: Nordische Schlittenhunde
  • Sektion 2: Nordische Jagdhunde
  • Sektion 3: Nordische Wach- und Hütehunde
  • Sektion 4: Europäische Spitze
  • Sektion 5: Asiatische Spitze und verwandte Rassen
  • Sektion 6: Urtyp
  • Sektion 7: Urtyp – Hunde zur jagdlichen Verwendung

Bereits hier werdet ihr feststellen, dass diese Hunde vom Aussehen her stark ihren wilden Vorfahren ähneln. Der Spitz als Beispiel sieht einem Fuchs bzw. dem Polarfuchs täuschend ähnlich. Demgegenüber kann ein Hund ebenfalls einem Wildhund ähneln. Dass sich Hunde wiederum verwildern können, sieht man am Beispiel des Dingos. Dieser ist bereits vor Jahrtausenden verwildert und ebenfalls in Asien sowie in Australien beheimatet. In den FCI Sektionen werden wiederum die darin vertretenen Hunderassen nach einzelnen Ländern gelistet. So stammen die nordischen Schlittenhunde ausschließlich aus den Ländern der nördlichen Hemisphäre, das heißt, aus Grönland, Kanada, Russland und den USA. Falls ihr euch jetzt fragt: Was ist der teuerste Hund auf der ganzen Welt? Es ist die Tibet-Dogge namens „Großer Löwenkönig“, mit einem stolzen Wert 1, 5 Millionen Euro.

Optischen und physische Merkmale der asiatischen Hunderassen

Asien ist ein sehr großer Kontinent und so unterscheiden sich asiatische Hunderassen merklich von jener europäischen Herkunft. Zu den asiatischen Ländern, welche in der FCI Liste Hunderassen beitragen, gehören, China, Japan, Korea, Thailand und Taiwan. Diese Hunderassen werden hauptsächlich in der Sektion 5 gelistet, das heißt, den asiatischen Spitzen und verwandte Rassen. Des Weiteren tragen Thailand und Taiwan jeweils eine Hunderasse zur Sektion 7, den Urtyp-Hunden zur jagdlichen Verwendung bei. Diese beiden Hunderassen heißen Taiwan Dog und Thai Ridgeback Dog und weisen Ähnlichkeiten zum belgischen Schäferhund auf. Beide Hunderassen sind äußerst drahtig und schnell. Ihr prägnantes Aussehen sieht jedoch nicht darüber hinweg, dass diese Hunde sehr liebevoll, beschützend und familienorientiert sind. Im Gegensatz dazu sehen Hunde aus der Sektion 5, den asiatischen Spitze sowie verwandte Arten, überwiegend wie die auch hierzulande bekannten Spitze aus.

Herzensgut oder ultrawild: Was ist das Wesen asiatischer Hunderassen?

Asiatische Hunderassen, zu denen z.B. die japanische Hunderasse HOKKAIDO zählt, sind die treuesten Hunde der Welt. Bekannt geworden durch den Film Hachiko mit Richard Gere, wird hier ein japanischer Akita Inu Hund zum herzerwärmenden Hauptcharakter. In diesem Zusammenhang wird ein asiatischer Hund oftmals mit Treue, Warmherzigkeit sowie einem liebevollen Charakter in Verbindung gebracht. Hier sollte jedoch zwischen den einzelnen Sektionen innerhalb der FCI Liste unterschieden werden. So gehört der ebenfalls in der FCI Gruppe zwei aus Zentralasien stammende OWTSCHARKA zu den asiatischen Hunderassen, der aber in die Kategorie Pinscher und Schnauzer einsortiert wird. Das Wesen des Hundes ist somit immer, der einzelnen Hunderasse zu entnehmen.

Geschichte und Herkunft von asiatischen Hunderassen sowie Hunden vom Urtyp

Es gibt Hunderassen, die klar nach Asien verortet werden und somit eine eigene Sektion in der FCI-Hundeliste innehaben. Andere Hunde, wie z. B. der KAIKADI aus Indien, sind zwar eine anerkannte Hunderasse, werden jedoch nicht weiter ausgeführt. Asiatische Hunde gehören zumeist zu den ursprünglichen Hunden, die von ihrem Aussehen her den wilden Vorläufern Wolf, Schakal oder Fuchs ähneln. Mithilfe von Genanalysen war und ist es möglich, den Verwandtschaftsgrad der Urhund Rassen sowie anderer näher zu beleuchten. Laut heutigem Kenntnisstand entwickelten sich z.B. die japanischen Hunderassen aus dem japanischen Wolf, Hokkaido Wolf und koreanischen Wolf. Da die japanischen Inseln vor dem Pleistozän mit der koreanischen Halbinsel verbunden waren, breiteten sich die unterschiedlichen Wolfsarten sich hier überall aus. Der Größenunterschied zum europäischen Wolf ist es letztendlich, was die asiatischen Hunde charakteristisch macht. Die auffallend kleine Statur des japanischen Wolfes ist laut der Wissenschaft demzufolge ein Rätsel und entweder Ergebnis einer Anpassung an kleinere Beutetiere oder einer Vermischung mit bereits domestizierten Hunden.

 

Welche Hunderassen werden zu den asiatischen Hunderassen gezählt?

Es gibt weit über fünfzig verschiedene asiatische Hunderassen. Die in der FCI Liste 5 gelisteten asiatischen Spitze und Hunde vom Urtyp sind von anderen aus Asien stammenden Hunderassen demzufolge zu unterscheiden. Hier zeigen sich ebenfalls Vermischungen, die bis nach Europa, der arabischen Halbinsel sowie darüber hinaus reichen. So ist der bereits erwähnte KAIKADI eine anerkannte Hunderasse aus Indien. Der afghanische Windhund hingegen stammt aus Afghanistan und wird zu der FCI-Gruppe 10, den Windhunden, hinzugezählt. Weitere asiatische Hunde sind z. B. der Kaukasische OWTSCHARKA, der TIBET-TERRIER, der PEKINGESE und viele andere mehr.

Während sich viele asiatische Hunde verschiedene FCI-Klassifizierungen wie den Terriern, Pinscher und Schnauzern, Windhunden und anderen zuordnen lassen, ist das Bild in Japan ziemlich einheitlich. Dieses Phänomen nennt sich in der Natur Inselpopulation. Welche japanische Hunderasse gibt es? Die japanischen Hunderassen lassen sich auf die sechs NIHON-KEN Hunderassenzurückführen und heißen: KAI KEN, SHIBA INU, KISHU KEN, SHIKOKU KEN, HOKKAIDO KEN und AKITA INU. Des Weiteren gibt es den Japanischen CHIN, Japanischen Spitz sowie den TOSA und RYUKYU.

FCI Sektion 5: Asiatische Spitze und verwandte Rassen

In der Sektion asiatische Spitze und verwandte Rassen sind nahezu ausnahmslos Hunde aus dem asiatischen Raum vertreten. Vielmehr wird deren geografischer Bezug auf vier Länder reduziert, die China, Korea, Japan und Thailand heißen. Hinzu kommt der in Deutschland beheimatete „EURASIER“, dessen Rassegründer Julian Wipfel den Hund aus einem CHOW-CHOW sowie einem WOLFSSPITZ kreuzte. Diese wird als Begleithund standardisiert und ist ein selbstbewusster, ruhiger und ausgeglichener Zeitgenosse. Des Weiteren ist der EURASIER ein ausgeprägter Familienhund.

Dies gilt auch für alle anderen Hunderassen innerhalb dieser Klassifizierung, zu denen der aus China stammende CHOW-CHOW, der in Korea beheimatete KOREA JINDO DOG sowie der aus Thailand stammende THAI BANGKAEW DOG gehören. Japan vollendet diese Liste mit immerhin acht Einträgen. Dies sind die Hunderassen: AKITA, AMERICAN AKITA, HOKKAIDO, NIHON SUPITTSU, KAI, KISHU, SHIBA und SHIKOKU.

Was macht die Urtyp-Rasse so urtypisch?

Die sich vom Aussehen her stark ähnelnden Urtyp Hunderassen sind in verschiedenen Ländern zu Hause, die sich über den asiatischen, europäischen, afrikanischen und amerikanischen Raum erstrecken. In der FCI Nomenklatur werden Urtyp Hunde der Sektion 6 sowie Urtyp Hunde zur jagdlichen Verwendung in die Sektion 7 eingeteilt. Was ist ein Hund vom Urtyp? Charakteristisch für einen Hund vom Urtyp ist dessen Körperbau und Proportion. Vergleichbar mit einer Statue des ägyptischen Gottes Anubis, der entweder als liegender schwarzer Hund, Schakal, oder als Mensch mit Hundekopf dargestellt wird, sind es die edle Haltung sowie die klar umrissenen Körperlinien, die viele dieser Hunderassen vereinheitlicht.

So ist der urtypische PHARAONENHUND ein wachsamer und leidenschaftlicher Jäger. Die Statur der Tiere ist geschmeidig und mit einem kupierten Dobermann vergleichbar. Demzufolge sind nahezu alle Hunde dieser Klassifizierung äußerst schlank und muskulös. Zu diesen Hunden zählen der aus Israel stammende CANAAN DOG, der in Malta beheimatete PHARAONENHUND, der mexikanische und peruanische NACKTHUND, sowie der aus Zentralafrika stammende BASENJI. Zur jagdlichen Verwendung werden wiederum folgende Urtyp-Hunde verwendet: der CIRNECO DELL’ETNA aus Italien, der PODENGO PORTUGUÊS aus Portugal, der PODENCO IBICENCO aus Spanien sowie die aus Asien stammenden Rassen TAIWAN DOG und THAI RIDGEBACK DOG.

Welche Hunderasse zählt zu den ältesten der Welt? Der hier ebenfalls bereits genannte CANAAN DOG zählt zu den ältesten Hunderassen der Welt.

Kommentar schreiben

Unbenannt
Alle Informationen zum Datenschutz findest Du in der Datenschutzerklärung.

Alle Kommentare (0)

Schreibe als erstes einen Kommentar!