Podenco Steckbrief

Die berühmten Spanischen Jagdhunde

Eigentlich gibt es ihn gar nicht, DEN Podenco – unter diesem Begriff werden vielmehr mehrere spanische Jagdhunde zusammengefasst, die Windhunden sehr ähnlich sind, also recht schlank und agil sind; allerdings sind sie kräftiger gebaut als Windhunde. Sie fühlen sich nur wohl, wenn sie viel Bewegung und Beschäftigung bekommen.

Ursprünglich sind die sportlichen Hunde auf dem spanischen Festland, den Kanaren und den Balearen beheimatet. In den letzten Jahren wird diese Rasse jedoch immer beliebter, so dass sich Podencos inzwischen bei Hundebesitzern auf der ganzen Welt finden.

Geschichte des Podenco

Podencos zählen zu den ältesten und ursprünglichsten Rassehunden der Welt, da sie seit vielen Jahren gezüchtet werden, um dem Menschen bei der Jagd zu helfen. Ihre Heimat liegt in Spanien, sie werden aber wohl schon seit dem Altertum im gesamten Mittelmeerraum wegen ihrer hervorragenden Jagdeigenschaften gehalten und vermehrt. Durch Eroberungszüge, aber auch Pilger und andere Reisende verbreiteten sich die Hunde rasch.

Podencos von den spanischen Inseln sind in ihren Ursprüngen besonders gut erhalten geblieben in Hinblick auf Körperbau und Wesen, da sich hier aufgrund der geschützten Lage (ringsum Wasser) nur wenige artfremde Hunde einkreuzen konnten.

Der Oberbegriff für all diese Hunde ist Podenco – es gibt allerdings diverse Unterarten wie den Podenco Ibiceno, den Podenco Canario, den Pharaonenhund und etliche mehr; diese können sich in Aussehen, Größe und Verhalten unterscheiden. Einen Rassehundestandart gibt lediglich beim Podenco Ibenico und beim Podenco Canario; vom FCI anerkannt sind aber mehrere Hunderassen – dazu zählen natürlich der Podenco Ibenico und der Podenco Canario, aber auch der Pharaonenhund, der Cirneco dell`Etna sowie der Podenco Português.

Häufiger als die oben genannten Rassen kommen allerdings Mixe aus den verschiedenen Rassen vor. Gerade bei vielen spanischen, nach Deutschland vermittelten Straßenhunden steckt eine gute Portion Podenco im Blut, da für den Jäger nutzlos gewordene Hunde in Spanien oft einfach ausgesetzt werden.

Wesen und Charakter

Die edel anmutenden Hunde sind quirlig und stets auf der Suche nach Beschäftigung, was daran liegt, dass der Podenco eben ein Gebrauchshund ist. Kann er nicht seiner ursprünglichen Neigung als Jagd- und Wachhund nachgehen, weil der Besitzer eben in einer Mietwohnung in der Stadt lebt und nicht zufällig Jäger ist, muss dieser sich schon einiges einfallen lassen, um ihn zu beschäftigen – ansonsten langweilt der agile Hund sich schnell und kann dem Halter leicht über den Kopf wachsen.

Bei ausreichender Beschäftigung kann der Podenco aber ein toller Familienhund sein: Er ist treu und anhänglich, liebt seinen Besitzer und dessen Familie abgöttisch und hat ein recht aufgeschlossenes und freundliches Wesen. Gut erzogen, ist er ein optimaler Begleiter im Alltag und bei bewegungsfreudigen Sportarten wie Joggen oder Radfahren.

Anschaffung eines Podenco

Bei der Anschaffung eines Podencos sollte man einige Aspekte berücksichtigen. Kauft man ein erwachsenes Tier oder übernimmt einen Hund dieser Rasse von einer Tierschutzorganisation, ist die Herkunft und das Vorleben besonders interessant: Hunde, die an das Leben auf der Straße gewöhnt sind und nahezu unbegrenzte Freiheit und die selbstständige Jagd nach Beute kennengelernt haben, werden in Deutschland oft nicht wirklich glücklich: Plötzlich sind aufgrund des Jagdtriebes nur noch Spaziergänge an der kurzen Leine möglich, und aufgrund ihrer Erfahrungen mit Hunger und Futtersuche sind sie häufig recht einfallsreich, was das Klauen von Essen – oder dem, was sie als essbar ansehen – betrifft. Auch mit der Begrenztheit einer normalen Wohnung kommen sie häufig schlecht klar.

Besser ist es, einen Podenco zu übernehmen, der Leben im Haus gewohnt ist und eine gewisse Grunderziehung genossen hat – die darf gern ausbaufähig sein, aber zumindest kennen diese Tiere das Hören auf Kommandos und wissen, wie man sich einem Halter anpasst und fügt.

Beim Kauf eines Podenco Welpen dagegen ist vor allem wichtig, wo er gezüchtet und aufgezogen wurde: Hände weg von dubiosen Vermehrern, die unzählige Welpen gleichzeitig in Inseraten im Internet oder anderswo anbieten! Hie erleiden Hündinnen und Jungtiere oft gleichermaßen unter schlechten Lebensbedingungen, Mangelernährung und fehlender medizinischer Versorgung.

Auch die Prägung des Welpen leidet unter solchen Umständen, was häufig ihr ganzes restliches Leben beeinflusst. Oft lernen diese Hundebabys nichts kennen außer ihrer Mutter, ihren Geschwistern und dem Gehege, in dem sie leben – Angst in alltäglichen Situationen, beim Autofahren, vor Menschen oder lauten Geräuschen kann daraus resultieren und ihnen und dem zukünftigen Besitzer das Leben sehr schwer machen.

Besser ist es, einen Welpen aus liebevoller familiärer Aufzucht oder direkt vom Züchter zu kaufen: Diese Tiere sind meist gesünder, bestenfalls schon mit den Anfängen der Stubenreinheit vertraut und haben Situationen des Alltags schon mit dem Besitzer der Mutter üben können.

Worauf muss ich beim Kauf achten?

Wie oben bereits erwähnt, muss die Herkunft des Podencos geklärt und stimmig sein. Aber auch eine gründliche tierärztliche Untersuchung vor dem Kauf kann vor unangenehmen Überraschungen schützen. So lässt sich bereits vor dem Kauf das Risiko von erblich oder anders bedingten Krankheiten mit hohen Folgekosten minimieren.

Zudem ist es immer gut, das betreffende Tier schon vor dem Kauf besuchen und live erleben zu können – schließlich muss auch die Chemie zwischen Hund und Halter stimmen.

Entwicklung und Erziehung des Welpen

Ein Podenco-Welpe ist ein Baby – so sollte man nicht zu viele Erwartungen an den kleinen Hund stellen. Immerhin wurde das Tier gerade erst von Mutter und Geschwistern getrennt und muss noch so viel lernen, um sich in unserer Menschenwelt zurechtzufinden!

Am Anfang sind vor allem drei Dinge wichtig: Stubenreinheit – dies kann man vom ersten Tag an vorsichtig und liebevoll, auf jeden Fall aber ohne jeden Druck – üben, indem man mit dem Podenco Welpen sofort die Wohnung verlässt, wenn er pullern oder sein großes Geschäft verrichten muss. Dies bedarf einiger Beobachtung und Feingefühl, doch nach einer Weile kann der Hundehalter das ganz gut erkennen. Kleine Unfälle zwischendurch sind normal und sollten kommentarlos entfernt werden.

Der zweite Punkt: Ruhe lernen! Dies ist vor allem bei einem so lebhaftem Hund, wie es der Podenco nun mal ist, das A und O. Gewöhnt man den Hund bereits im Welpenalter an ständige Beschäftigung, wird er diese auch später immer und in immer größerem Umfang einfordern. Dazu kommt, dass Muskulatur und Knochen beim Welpen noch nicht so gut ausgebaut sind wie bei einem adulten Tier. Spielphasen und Spaziergänge sollten am Anfang nur rund 5 Minuten dauern und langsam gesteigert werden, natürlich mit entsprechenden Ruhephasen dazwischen. Zur geistigen Auslastung reicht es zu Beginn völlig, dem Welpen Grundkommandos wie Sitz, Platz und dergleichen beizubringen – immer liebevoll und auf spielerische Art und Weise!

Da dem Podenco der Jagdtrieb im Blut steckt, ist der dritte Punkt der Rückruf – sitzt der nicht oder nur sehr unzuverlässig, ist der Hund im schlimmsten Fall sein Leben lang an die Leine gefesselt, Freilauf nahezu unmöglich. Deshalb ist auf das Zurückkommen auf Pfiff oder Kommando besonderer Augenmerk zu legen.

Wie halte ich einen Podenco?

Wer einen Podenco halten möchte, muss sich im Klaren darüber sein, dass diese Rasse bei Wind und Wetter Auslauf und Beschäftigung einfordert – über viele Jahre hinweg!

Neben der Bewegung sind auch andere Dinge mit einzuplanen – soll sich der Podenco frei auf einem Grundstück bewegen, sollte dieses unbedingt ausbruchsicher umzäunt sein. Sonst kann es passieren, dass der Hund selbstständig auf Wanderung geht, wenn er sich langweilt oder einem vermeintlichen Beutetier hinterherjagt.

Aktivitäten mit dem Podenco

Ideal sind gemeinsames Joggen oder Radfahren, um dem Bewegungstrieb des Hundes gerecht zu werden. Wer den Podenco nicht zur Jagd einsetzt, kann auf Ersatzbeschäftigungen wie Fährtenarbeit, das Suchen verschiedener Gegenstände, das Lernen von Tricks – gern auch mit dem Clicker – ausweichen, um ihm eine sinnvolle Tätigkeit zu bieten, die ihn nicht nur körperlich, sondern auch geistig auslastet. Aber auch Hundesportarten wie Windhundrennen, Agility oder Coursing können dem sportlichen Vierbeiner viel Spaß machen.

Gesundheit und Pflege

In puncto Fellpflege ist der Podenco unkompliziert: Gelegentliches Bürsten reicht völlig. Baden ist nicht nur unnötig, sondern auf Dauer auch schädlich, da es den sensiblen pH-Wert der Haut zerstören kann.

Bei ausreichendem Auslauf auf hartem Untergrund ist auch das Schneiden der Krallen nicht nötig, da diese sich von allein abschleifen.

Da der Podenco eine sehr alte und robuste Rasse ist, ist er weder besonders anfällig für Krankheiten noch neigt er dazu, Allergien zu entwickeln oder ähnliches – im besten Fall sieht man den Tierarzt also nur zum Impfen und Entwurmen.

Interessantes und Wissenswertes

Podencos sind schlaue und agile Tiere, die vor allem für die Jagd gezüchtet wurden. Sie können ein wenig stur wirken – hat man sie aber einmal von einer Zusammenarbeit überzeugt, sind sie die treuesten und besten Freunde, die man sich nur wünschen kann.

Habt ihr auch einen Podenco oder möchtet euch in Zukunft einen zulegen? Erzählt uns, was die Rasse so besonders macht in den Kommentaren!

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