Hachiko
das Symbol einer Hundetreue über den Tod hinausDas richtige Leben schreibt die besten Geschichten über die wahre Treue und Hingabe von Hunden. Der wohl bekannteste Vierbeiner ist Hachiko aus Japan. Dieser Hund lebte in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts. Sein Leben hat die Gefühle der Menschen von damals berührt und sein Andenken ist bis in die heutige Zeit gegenwärtig.
Hachiko: die wahre Geschichte
Ist der Film Hachiko eine wahre Geschichte? Die Geschichte von Hachiko basiert auf einer wahren Begebenheit aus den 1920er Jahren. Am 10. November 1923 begann Hachiko wahre Geschichte. An diesem Tag wurde er in Ōdate in der Präfektur Akita geboren. Diese Region liegt auf der Hauptinsel Honshū. Mit etwa 8 Wochen kam er zu seinem neuen Besitzer. Der Universitätsprofessor Hesaburo Ueno wohnte in Shibuya (ein Vorort von Tokio).
In den ersten Monaten kümmerte sich der Professor um die Erziehung seines Hundes. Die Bindung zwischen den beiden wurde in dieser Zeit sehr eng. Hachiko lebte im Haus und bei Spaziergängen hatte er keine Leine an. Diese Umstände waren zur damaligen Zeit für Japan ungewöhnlich.
Hachiko wuchs schnell
Innerhalb eines Jahres wurde der Welpe ein kräftiger cremefarbener Rüde. Sein eigentlicher Name war „Hachi“. Der Zusatz „ko“ kam erst später hinzu. Der Professor fuhr täglich mit dem Zug nach Tokio zu seiner Arbeitsstelle (Kaiserliche Universität zu Tokyo). Selbstverständlich begleitete Hachiko seinen Herrn täglich zum Bahnhof und holte ihn dort wieder ab.
Dieses tägliche Ritual gehörte zum Leben der beiden bis zum 21. Mai 1925. An diesem Abend kam der Professor von seiner Arbeitsstelle nicht zurück. Spät nachts ging der Hund traurig nach Hause. Der Professor hatte während einer Vorlesung einen Hirnschlag erlitten und ist daran gestorben. Die Verwandten von Hesaburo Ueno kümmerten sich um den verwaisten Hund. Dieser entwischte täglich und ging zum Bahnhof, um auf seinen Professor zu warten. Der Hund verwahrloste zusehends. Der ehemalige Gärtner des Professors, Kikuzaburō Kobayashi, wohnte in der Nähe des Bahnhofs und kümmerte sich um ihn.
Ein herrenloser Hund war am Bahnhof nicht sonderlich beliebt. Einige Passanten und Kinder wollten ihn vertreiben und hänselten ihn. Der Hachiko blieb in solchen Situationen ruhig. Ein neuer Bahnhofsvorsteher tolerierte seit 1928 die Anwesenheit des Hundes. Etwa zu diesem Zeitpunkt entdeckte ein ehemaliger Student des Professors zufällig den verwahrlosten Hund. Er erkannte ihn als den Hund seines ehemaligen Professors wieder. Vor allem war er sich sicher, dass der Hund vom Professor ein Akita-Hund ist. Ein Zeitungsartikel über das Schicksal dieses treuen Vierbeiners brachte die Wende.
Jetzt war er kein herrenloser Streuner mehr, sondern der Inbegriff von Treue und Hingabe. Seine „Fan-Gemeinde“ machte ihn im ganzen Land bekannt und er wurde umsorgt. Zusätzlich zu der körperlichen Versorgung wurden finanzielle Mittel für ein Denkmal gesammelt. Im April 1934 wurde seine Bronzestatue in Anwesenheit des treuen Hundes aufgestellt. Hachiko wartete fast 10 Jahre auf die Rückkehr seines geliebten Herrchens. Er starb am 8. März 1935 in der Nähe des Bahnhofes Shibuya. Voran er starb, ist nicht bekannt, viele vermuten Parasiten oder Krebs.
Hachiko Film – vertreten in einer Vielzahl von Medien
Im Jahr 1987 entstand in Japan unter der Regie von Seijirō Kōyama der Film „Hachikō Monogatari“. Ein weiterer Film mit dem Titel „Hachiko eine wunderbare Freundschaft“ begann seinen Siegeszug 2009. Dieser amerikanische Spielfilm wurde mit dem Hauptdarsteller Richard Gere unter der Regie von Lasse Hallström verfilmt. Das Hauptthema in beiden Filmen war die lebenslange Treue des Hachiko zu seinem toten Herrn.
Diese wahre Geschichte des treuen Akita Inu Hachiko wurde nicht nur durch den Hachiko Film erzählt. Zahlreiche Zeitungsartikel rund um die beiden Verfilmungen oder Artikel zum Todestag des Hundes erhöhten den Bekanntheitsgrad dieser „treuen Seele“ bei allen Hundeliebhabern in der ganzen Welt.
Einige andere Medien haben dieses emotionale Thema ebenfalls aufgegriffen: In der Mangaserie One Piece wurde 1997 die „Treue bis über den Tod hinaus“ in die Handlung eingebaut. Dieses Thema findet ihr ebenfalls in Jurassic Bark von Futurama (4. Staffel). Hinweise zu Hachiko sind ebenfalls im Action-Rollenspiel „The World Ends with You“ (2007) verarbeitet. Beispielsweise, welcher Bezug besteht bei „Hachiko 1951“? In Pokémon: Master Quest wartet in der fünften Staffel der beliebten Serie das Feuer-Pokémon Vulnona ähnlich wie Hachiko 200 Jahre auf die Rückkehr des Besitzers.
Hachiko-Statue – ein Denkmal für den treuesten Hund der Welt
Die erste Hachiko-Statue wurde noch zu Lebzeiten des Hundes errichtet. Die Bronzestatue wurde 1934 an der Westseite des Bahnhofs Shibuya aufgestellt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde diese Statue entfernt und eingeschmolzen.
Im August 1948 wurde eine Nachbildung der Originalstatue an dem alten Platz aufgestellt. Der Künstler war Andō Takeshi, der Sohn des Schöpfers der ersten Statue aus dem Jahr 1934.
Am Geburtsort von Hachiko in Ōdate in der Präfektur Akita steht eine ähnliche Figur. Die Platzierung erfolgte vor dem Bahnhof von Ōdate.
Die Universität von Tokio gab zum 80. Todestag des Hachiko eine weitere Bronzestatue in Auftrag. Diese zeigt den Professor und Hachiko bei der freudigen Begrüßung nach einem langen Arbeitstag.
Diesem außergewöhnlichen Hund wurde nach seinem Tod eine weitere Ehre zuteil. Seine sterblichen Überreste wurden präpariert und Hachiko begrüßt seitdem alle Besucher des Nationalmuseums der Naturwissenschaften in Tokio.
Was bedeutet Hachiko auf Deutsch?
Hachi bedeutet soviel wie acht. Die Endung Ko kommt aus dem Chinesischen und wird zur Ansprache von Herzogen benutzt. Dementsprechend lässt sich Hachiko grob als Herr Acht übersetzten. Wichtig ist hier, dass die Zahl Acht in Japans Glück bedeutet, was dem Namen eine tiefere bedeutung gibt.
Was für ein Hund war Hachiko?
Hachiko war reinrassig und gehörte zu der japanischen Hunderasse Akita . Zum damaligen Zeitpunkt war diese Rasse vom Aussterben bedroht. Es waren nur noch 30 Exemplare in Japan verzeichnet.
Akita Inu Hachiko – mehr über die Rasse
Der Zweite Weltkrieg bedeutete fast das Ende dieser alten japanischen Hunderasse. Die Rückbesinnung der Japaner auf die traditionsreiche Vergangenheit dieser Hunderasse rettete den Akita Inu Hachiko vor dem Aussterben. Der ursprüngliche Hundetyp wieder ins Leben gerufen und der Fortbestand konnte durch das Einkreuzen von japanischen Schlittenhunden und dem Chow-Chow gesichert werden. Inzwischen ist der Akita Inu vom FCI als eigenständige Rasse anerkannt. Er ist mit der Standard-Nr. 255 in der Gruppe 5 – Spitze und Hunde vom Urtyp in Sektion 5 – Asiatische Spitze und verwandte Rassen, registriert.
Der Akita Inu ist ruhig, selbstbewusst und ein treuer Partner. Er ist auf keinen Fall unterwürfig und kein Befehlsempfänger. In der Regel ist er ein Ein-Mann-Hund. Er hat einen schwierigen Charakter. Die „Anerkennung“ durch den Akita Inu Hachiko muss sich der Mensch erst verdienen. Ist diese Hürde geschafft, ist der Vierbeiner ein zuverlässiger und treuer Freund.
Seid ihr auch ein Fan von Hachiko oder habt gar selber einen so innige Bindung zu eurem Vierbeiner? Schreibt gerne eure Gedanken und Erfahrungen in die Kommetare.
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