Konflikt im Zoo

Nürnbergs umstrittener Plan zur Pavianpopulation

Der Nürnberger Tiergarten plant, aus Artenschutz- und Populationsmanagementgründen einige seiner Paviane zu töten. Der Zoo sieht sich mit Herausforderungen in seiner Pavianpopulation konfrontiert und erwägt nun ernsthafte Schritte. Laut Tiergartendirektor Dag Encke ist die Pavian-Gruppe zu groß und heterogen geworden, was zu Problemen mit dem Genpool und den sozialen Strukturen führt.

Eine Überführung der Tiere an andere Zoos oder die Auswilderung sind keine Optionen. Der Tiergarten hat deshalb einen Antrag an den Umweltausschuss des Nürnberger Stadtrates gestellt, um die Situation zu erörtern und einen öffentlichen Diskurs zu initiieren. Diese Praxis der Tötung zur Populationskontrolle und das anschließende Verfüttern der Tiere an andere Zootiere wird bereits bei verschiedenen Huftieren wie Ziegen, Schafen und Rindern angewendet, jedoch wäre es für Primaten in Nürnberg ein Novum.

Der Deutsche Tierschutzbund betrachtet das Töten als letzte Maßnahme, die nur in Betracht gezogen werden sollte, wenn alle anderen Optionen ausgeschöpft sind.