17.12.2022

Spulwürmer beim Hund

lästige Plagegeister mit weitreichenden Folgen

Der Spulwurm ist die Hunde am häufigsten befallende Wurmart Deutschlands. Vor allem Welpen und junge Hunde sind oft betroffen. Aber auch adulte Hunde infizieren sich ab und zu. Wir erklären, wie gefährlich die Würmer sind. Gleichzeitig geben wir euch wertvolle Tipps, wie ihr einen Befall erkennt. Aber auch Maßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung stellen wir im folgenden Text vor.

Was sind Spulwürmer beim Hund?

Spulwürmer sind neben Giardien, Flöhen und Zecken die in Deutschland häufigsten Parasiten. Studien zufolge hat fast ein Viertel der deutschen Hunde den Wurm, Larven oder Eier im Organismus. Der Spulwurm gehört zur Familie der Fadenwürmer. Die langen, dünnen Würmer ähneln Spaghetti. Sie wachsen bis zu einer Größe von rund 18 cm. Meist sind sie aber zwischen fünf und zehn Zentimeter lang.

Der zierliche, zerbrechliche Eindruck der Spulwürmer täuscht. Sie sind sehr robust und können auch außerhalb eines Wirtes sehr lange überleben. Selbst Desinfektionsmittel und Kälte helfen nur wenig gegen den Parasiten. Zudem vermehren sie sich rasant. Betroffene Hunde scheiden mit dem Kot oft mehrere tausend Wurmeier aus – täglich! Anders als bei anderen Schädlingen ist eine Übertragung auf den Menschen nicht sonderlich häufig, aber dennoch möglich.

Sind Spulwürmer gefährlich?

Spulwürmer legen Eier, aus denen kurz darauf ihre Larven schlüpfen. Diese setzen sich in Organen und am Muskelfleisch fest. Die Folgen sind vielfältig. Mangelernährung durch den Wurm ist ebenso möglich wie Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen und ein schlechtes Allgemeinbefinden. Sind Spulwürmer gefährlich für Hunde? Unbehandelt können sie gravierende Schäden im Organismus anrichten und bis zum Tod führen. Aufgrund des Nährstoffmangels durch den Parasiten kommt es zu Folgeerkrankungen wie Wachstumsstörungen und/oder gravierendem Gewichtsverlust.

Wie lange dauert es, bis Spulwürmer beim Hund weg sind? Da die meisten Wurmmittel vor allem im Verdauungstrakt anschlagen, ist eine Behandlung gegen den lästigen Spulwurm oft langwierig. Denn die Larven, die an Muskeln, Lunge oder anderen Organen sitzen, überleben dennoch. Je nachdem, wo sie sich niederlassen, richten sie durch ihre große Anzahl recht rasch gravierende Schäden in der Lunge und den Atemwegen an. Durch die Vielzahl der Eier muss zudem die komplette Umgebung mitbehandelt werden. Denn durch lecken, speicheln oder husten finden sie schnell einen Weg ins Hundekörbchen, auf Bett, Sofa und Fußboden. Je schneller der Halter reagiert, desto besser sind also die Chancen auf Heilung.

Sind Spulwürmer auch für den Menschen gefährlich?

Anders als die meisten anderen Wurmarten kann der Spulwurm auch auf Menschen übertragen werden. Hier vermehrt er sich nicht, da der Mensch ein sogenannter Fehlwirt ist. Dennoch kann er Entzündungen verursachen. Denn durch die Darmschleimhaut wandert der Parasit zu Muskeln und Gelenken. Die Folgen können plötzlich auftretendes Fieber und Muskel- und Gelenkschmerzen sein. Doch auch Sehstörungen und Erkrankungen der Atemwege sind nicht selten. Die genauen Symptome hängen stark davon ab, wo im Körper sich der Parasit niederlässt.

Symptome eines Wurmbefalls bei Hunden

Die Symptome eines Spulwurmbefalls sind in vielen Fällen sehr unspezifisch. Daher wird die Krankheit in vielen Fällen erst sehr spät erkannt. Deshalb ist es umso wichtiger, dass ihr auf die häufigsten Symptome achtet. Dazu gehören unter anderem:

  •  stumpfes, glanzloses Fell
  • Durchfall und Erbrechen ohne logischen Grund
  • Verstopfung bis hin zum Darmverschluss
  • Darmwandrisse
  • plötzlicher Gewichtsverlust trotz ausreichender Futtermenge
  • Appetitverlust
  • Schlappheit und extreme Müdigkeit
  • Bauchschmerzen
  • ein aufgeblähter Bauch
  • Berührungsempfindlichkeit in der Bauchregion; Druckschmerz
  • Husten
  • Wachstumsstörungen (vor allem bei Welpen und jungen Hunden)

Vor allem Welpen und junge Hunde reagieren oft mit vielfältigen Symptomen auf den Parasitenbefall. Ihr noch unausgereifter Organismus hat den Spulwürmern schließlich weniger entgegenzusetzen als der eines adulten Tieres. Auf der einen Seite kommt es daher schneller zu ernsthaften Folgeschäden. Andererseits wird die Infektion so in vielen Fällen schneller erkannt und kann behandelt werden.

Adulte Hunde hingegen zeigen oft wenige bis gar keine Symptome. Dennoch laugt der Wurmbefall den Körper deutlich aus. Denn durch die Würmer herrscht akuter Nährstoffmangel. Bis ihr als Halter etwas vom Wurmbefall bemerkt, leidet der Vierbeiner häufig bereits unter einem massiven Befall.

Wie sehen Spulwürmer im Hundekot aus?

Häufig werden die Spulwürmer erst entdeckt, wenn der Hund sie in großer Menge mit dem Kot oder durch Erbrechen ausscheidet. Dann ähneln sie langen Spaghetti. Ihre Bewegungen sind spiralförmig.

Wie infizieren sich Hunde mit Spulwürmern?

Die winzigen Eier werden beim Beschnuppern und/oder Ablecken infizierter Dinge aufgenommen. Das kann Kot sein, aber oft kleben die Eier auch an Schuhen und anderen Gegenständen.

Besonders viele Hunde infizieren sich bereits als Welpen. Das kann über die Muttermilch geschehen. Oft übertragen sich die Würmer aber auch bereits vor der Geburt. Selbst die Welpen entwurmter Hündinnen sind nicht sicher: Denn auch wenn sie selbst keine Symptome zeigen, können sich Larven am Muskelfleisch befinden. Deshalb sind schon beim Welpen regelmäßige Kotuntersuchungen wichtig. Sie zeigen einen Befall frühzeitig auf. Durch eine rasche Behandlung werden die Schäden verhindert oder zumindest auf ein Minimum reduziert.

Spulwürmer beim Hund: Was tun?

Was tun bei Spulwurmbefall? Da die Spulwürmer sich rasch vermehren, müsst ihr bereits beim leisesten Verdacht auf die Parasiten zum Tierarzt gehen. Nur so vermeidet ihr massive Schäden an den Organen und einen gravierenden Nährstoffmangel!

Der Tierarzt untersucht eine Kotprobe auf den Spulwurm selbst sowie seine Larven und Eier. Das ist der einzige Weg, um einen Befall zweifelsfrei nachzuweisen.

Anschließend gibt er euch spezielle Wurmmittel mit. Diese bekämpfen die Spulwürmer rasch und effektiv. Um auch die Würmer und Eier abzutöten, müsst ihr euch unbedingt genau an die Anweisungen halten, die der Arzt euch zu Dauer, Abstand und Dosierung des Mittels mitgibt!

Spulwürmer beim Hund: Behandlung der Umgebung

Wie bekomme ich Spulwürmer weg? Um permanente Neuinfektionen zu vermeiden, müsst ihr zudem auch die komplette Umgebung eures Vierbeiners behandeln. Dazu gehört das Waschen von Hundedecken, Bettwäsche und anderen Textilien bei möglichst hohen Temperaturen. Regelmäßiges Saugen und Wischen dämmen die Ausbreitung ebenfalls ein. Nach dem Saugen muss möglichst sofort der Staubsaugerbeutel entsorgt werden. Das ist zwar ziemlich aufwändig und teuer, doch nur so können die Larven nicht erneut in die Umgebung gelangen.

Um Larven und Eier zuverlässig abzutöten, ist ein Dampfreiniger ideal. Der schont Böden, Hundebetten und Polstermöbel. Durch die hohen Temperaturen werden die Nachfahren der Spulwürmer dennoch zuverlässig abgetötet.

Wie lange überleben Spulwürmer in der Wohnung? Spulwürmer überleben ohne Wirt mehrere Monate. In manchen Fällen werden sie auch nach Jahren noch nachgewiesen. So kommt es immer wieder zu neuen Befällen von Hund und auch Mensch. Dies macht eine hygienische, sehr gründliche Reinigung zu einem wichtigen Bestandteil der Therapie gegen die lästigen Würmer.

Wie wird man Spulwürmer los? Tatsächlich helfen aufgrund des meist massiven Befalls und der verschiedenen Stadien des Spulwurmes nur Medikamente. Diese sind klinisch erprobt und helfen bei richtiger Gabe und ausreichender Behandlungsdauer sehr effektiv. Hausmittel gegen den Spulwurm sind nicht empfehlenswert. Bei keinem einzigen natürlichen Mittel konnte eine Wirksamkeit nachgewiesen werden. Und in der Zeit, die ihr zum Herumprobieren verschwendet, erhöht sich der Befall massiv. Damit steigt auch das Risiko auf ernsthafte Folgeschäden.

Spulwürmer bei eurem Hund vorbeugen

Der Spulwurm ist weit verbreitet, seine Eier und Larven sind robust. Da ein Befall bereits durch Schnuppern in belasteten Gegend entsteht, ist eine Vorbeugung schwierig.

Ein paar Dinge könnt ihr aber dennoch tun, um Befall und Ausbreitung zu vermeiden. Lasst euren Hund nicht an fremdem Kot schnuppern oder ihn gar zu fressen. Er könnte mit den Eiern, Larven oder Würmern befallen sein! Gleiches gilt für das Fangen, Ablecken oder Fressen von wilden Nagetieren. Mäuse, Ratten und andere Kleintiere tragen den Spulwurm häufig in sich.

Besitzt ihr mehrere Hunde, müssen bei der Infektion eines Tieres stets alle anderen mitbehandelt werden. Sonst entsteht der sogenannte „Ping-Pong-Effekt“. Die Vierbeiner stecken sich dann ständig gegenseitig wieder an.

Um euch selbst zu schützen, ist Händewaschen vor dem Essen ratsam. Auch müsst ihr auch ohne Wurmbefall stets auf ausreichende Hygiene und Sauberkeit achten. Hundedecken müssen regelmäßig gewechselt und gewaschen werden. Babys und Kleinkinder, ältere Menschen und Menschen mit einem schwachen Immunsystem vermeiden am besten ganz, vom Hund abgeleckt zu werden.

Verhinderung der Ausbreitung des Spulwurmes

Um eine Verbreitung des Wurmes zu vermeiden, ist auch das Entfernen des Kotes des eigenen Hundes von großer Bedeutung. In der Nähe von Hundeplätzen und Spielplätzen für Kinder achtet ihr bitte darauf, dass euer Hund gar keinen Kot absetzt! Denn gerade kleine Kinder nehmen oft die Finger in den Mund. Ist die Umgebung infiziert, droht ihnen dann ebenfalls ein Befall mit dem hartnäckigen und lästigen Parasiten.

Last, but not least: Auch bei einem augenscheinlich kerngesunden, fitten Vierbeiner empfehlen sich regelmäßige Kotuntersuchungen. So wird ein Befall frühzeitig erkannt und kann rechtzeitig behandelt werden.

Fazit

Spulwürmer sind eine der häufigsten Parasitenarten in Deutschland. Mit ein paar Vorsichtsmaßnahmen verhindert man eine Infektion nicht, reduziert mögliche Schäden aber auf ein Minimum. Ist der eigene Vierbeiner betroffen, sind ein schneller Gang zum Tierarzt, eine umfangreiche Behandlung und eine überdurchschnittliche Hygiene Maßnahmen, die gute Erfolge erzielen.

Kommentar schreiben

Unbenannt
Alle Informationen zum Datenschutz findest Du in der Datenschutzerklärung.

Alle Kommentare (0)

Schreibe als erstes einen Kommentar!