25.10.2023

Durchfall beim Hund

Was könnte die Ursache sein und wie könnt ihr eurem Hund helfen?

Durchfall beim Hund ist für Herrchen und Frauchen zwar schockierend, doch die Ursache ist oft harmlos. Die Verdauungsstörung kann viele Gründe haben und ihr braucht nicht immer sofort einen Tierarzt aufsuchen. Wir verraten euch, was ihr tun könnt, wann ihr einen Tierarzt aufsuchen solltet und welche Hausmittel helfen.

Wie macht sich Durchfall beim Hund bemerkbar?

Durchfall zeichnet sich beim Hund durch weichen bis flüssigen Kot aus. In einigen Fällen weicht er vom Geruch oder der Farbe von den normalen Ausscheidungen des Hundes ab. Zudem fällt auf, dass der Hund sein Geschäft öfter als gewöhnlich verrichten muss. Manchmal kommt es vor, dass der Vierbeiner den Kot in der Wohnung nicht mehr halten kann. In diesem Fall solltet ihr ihn keinesfalls bestrafen. In erster Linie solltet ihr Ruhe bewahren und seine Hinterlassenschaften sorgfältig beseitigen.

Je nach Stärke des Durchfalls reagieren die Tiere teilnahmslos und verweigern das Futter. Begleitend können sie unter Blähungen oder Erbrechen leiden. Die Folgen von länger anhaltendem Durchfall beim Hund sind nicht unerheblich. Durch den erhöhten Verlust an Flüssigkeit kann der Körper austrocknen und der Hund dehydriert. Außerdem mangelt es den Tieren nach einiger Zeit an lebensnotwendigen Nährstoffen.

Verschiedene Arten von Durchfall bei Hunden

Akuter Durchfall

Akuter Durchfall bei Hunden ist ein plötzlich auftretendes Problem, das nur wenige Tage anhält. Die Magen-Darm-Flora des Hundes ist in diesem Zustand nicht im Gleichgewicht. Zu den Hauptmerkmalen gehören flüssiger Stuhl und häufiger Stuhlgang. Die häufigsten Ursachen für akuten Durchfall sind Futterumstellungen, der Verzehr von verdorbenem Futter oder der Kontakt mit Viren und Bakterien. Es ist wichtig, auf andere Symptome zu achten und bei Bedarf einen Tierarzt aufzusuchen.

Chronischer Durchfall

Im Gegensatz zum akuten Durchfall hält chronischer Durchfall länger als zwei Wochen an. Es kann ein Zeichen für ernsthaftere zugrunde liegende Zustände sein, wie Nahrungsmittelallergien, Magen-Darm-Parasiten oder andere innere Probleme. Der Hauptunterschied zum akuten Durchfall ist die Dauer und möglicherweise die Intensität der Symptome. Wenn ihr feststellt, dass euer Hund über einen längeren Zeitraum Durchfall hat, ist es wichtig, einen Tierarzt für eine gründliche Untersuchung aufzusuchen.

Symptome und ihrer Auswirkungen

Allgemeine Symptome

Durchfall bei Hunden zeigt sich durch verschiedene Anzeichen. Zu den typischen Symptomen gehören flüssiger Stuhl, häufiger Stuhlgang und ein veränderter Geruch des Stuhls. Der Stuhl kann auch Blut oder Schleim enthalten. Es ist wichtig, auf diese Symptome zu achten, da sie auf ein zugrunde liegendes Problem hinweisen können.

Sekundäre Symptome

Neben den Hauptanzeichen von Durchfall können Hunde auch sekundäre Symptome zeigen. Dazu gehören Lethargie, Erbrechen, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust. In einigen Fällen können Hunde auch Anzeichen von Dehydration zeigen, wie trockene Nase und Zahnfleisch. Diese sekundären Symptome können ein Zeichen dafür sein, dass der Durchfall schwerwiegender ist oder dass es andere gesundheitliche Probleme gibt. Es ist wichtig, auf diese Anzeichen zu achten und bei Bedarf professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Mögliche Ursachen für plötzlichen Durchfall bei eurem Hund

Falsches Futter als Ursache

Akuter Durchfall kann viele Auslöser haben. Häufig sind Stress oder eine falsche Ernährung die Ursache. Eine zu schnelle Umstellung des Futters, beispielsweise durch BARFen, kann vorübergehend zu Problemen mit der Verdauung führen. Andererseits kann ungewohnt fettreiche oder verdorbene Kost der Grund sein. Wenn ihr ein neues Hundefutter ausprobiert, kann euer Hund eine Unverträglichkeit oder Allergie gegen einzelne Bestandteile aufweisen. Seht euch daher alle Inhaltsstoffe sorgfältig an. Im schlimmsten Fall hat der Hund sogar giftige Lebensmittel zu sich genommen oder einen Fremdkörper verschluckt. Eine Vergiftung mit einem Giftköder kann ebenso zu Durchfall führen! In diesem Fall solltet ihr umgehend den Tierarzt aufsuchen.

Übrigens: Diese zehn alltäglichen Lebensmittel sind giftig für Hunde!

Weitere Auslöser für Durchfall

Neben dem Futter können verschiedene andere Dinge Durchfall verursachen. So reagieren einige Hunde sensibel auf bestimmte Medikamente, die sie vorher nicht bekamen. Häufig folgt Durchfall als Nebenwirkung einer Wurmkur für den Hund. In manchen Fällen kann die Ursache eine Magen-Darm-Erkrankung durch Parasiten, Bakterien oder Viren sein. Erkrankungen durch Zeckenbisse wie Anaplasmose oder Ehrlichiose können beispielsweise der Auslöser sein. Es gibt jedoch einige andere Infektionskrankheiten mit Durchfall als eines der Symptome. Auch eine Nieren- oder Leberschwäche oder hormonelle Erkrankung können ursächlich sein. Den tatsächlichen Auslöser kann jedoch nur der Tierarzt bei einer Laboruntersuchung feststellen.

Wie kann ich meinem Hund bei Durchfall helfen? 5 Tipps

Wenn euer Liebling leidet, fragt ihr euch sicher, ob ihr ihn irgendwie bei der Genesung unterstützen könnt. Die Antwort ist ja! Hausmittel ersetzen zwar im Ernstfall keinen Tierarztbesuch, doch sie können aktiv zur Besserung beitragen. Das Wichtigste bei akutem Durchfall ist eine ausreichende Wasserzufuhr. Stellt dem Hund daher genügend frisches Wasser zur Verfügung und achtet darauf, dass er es trinkt. Innerhalb von zwei Tagen sollte eine deutliche Besserung der Symptome eintreten. Auf keinen Fall solltet ihr eurem Hund ein Mittel geben, dass den Kot eindickt. So zögert ihr die Genesung des Tieres weiter hinaus und tut ihm nichts Gutes.

1. Hausmittel

Es gibt verschiedene Hausmittel, die ihr ausprobieren könnt, wenn euer Hund an Durchfall leidet. Eines der bekanntesten Mittel ist gekochter Reis. Der Reis hilft, den Stuhl zu festigen und ist leicht verdaulich. Ein weiteres bewährtes Hausmittel ist Hühnerfleisch ohne Gewürze. Es versorgt den Hund mit notwendigen Proteinen und ist schonend für den Magen. Außerdem können Haferflocken und Aktivkohletabletten helfen, die Symptome zu lindern. Dennoch ist es wichtig, vor der Anwendung von Hausmitteln sicherzustellen, dass sie für euren Hund geeignet sind.

2. Ernährungsumstellungen

Während eines Durchfallanfalls ist es ratsam, bestimmte Lebensmittel zu vermeiden. Stark gewürzte Speisen oder neues Futter können den Durchfall verschlimmern. Stattdessen solltet ihr auf Schonkost setzen und langsam wieder zur normalen Ernährung übergehen, sobald sich der Zustand verbessert.

3. 24-Stunden-Diät

Wenn euer Hund leichte Beschwerden zeigt, reicht es meist aus, wenn ihr ihn auf Diät setzt und ihm für 12 bis 24 Stunden kein Futter gebt. Diese Methode ist jedoch nur für ausgewachsene Hunde zu empfehlen. Der Hund sollte in dieser Zeit reichlich Wasser zu sich nehmen. So kann sich das Verdauungssystem des Hundes erholen und alle Toxine werden ausgespült. Kontrolliert regelmäßig, ob der Hund dehydriert, indem ihr eine Falte seiner Haut hochzieht. Wenn sie sich nicht sofort zurückbildet, leidet der Hund an Wassermangel. Bei zu hohem Flüssigkeitsmangel benötigt er eine Infusion vom Tierarzt.

4. Schonkost

Sobald der Durchfall nachlässt, hilft es, mit einer Schonkost weiterzumachen. Dazu kocht ihr eurem Hund am besten Reis und fettarmes Hühnerfleisch. Der Reis sollte frisch gekocht werden, um einen Befall des Bakteriums Bacillus cereus zu vermeiden. Dieses kann die Situation verschlimmern. Dazu gibt es gekochtes und püriertes Gemüse (Kürbis, Karotten, Kartoffeln). Auch geriebener Apfel kann helfen. Das darin enthaltene Pektin bindet Wasser und festigt dadurch den Stuhl. Würzt die Schonkost nicht und lasst sie erst vollkommen erkalten, bevor ihr sie verfüttert. Zu kalt sollte sie jedoch ebenfalls nicht sein! Sofern euer Hund Laktose verträgt, könnt ihr den Reis mit Magerquark oder Hüttenkäse mischen. Diese Schonkost deckt den Vitamin- und Mineralstoffbedarf eines Hundes nicht. Daher dürft ihr sie nicht länger als ein paar Tage füttern. Einige Tierärzte bieten alternativ eine fertige Schonkost, die den Nährstoffbedarf deckt, an.

5. Andere natürliche Mittel

Gegen Durchfall gibt es einige homöopathische Mittel für euren Hund. Viele schwören auf Kohletabletten. Die Aktivkohle absorbiert Giftstoffe aus dem Darm des Hundes und sorgt für eine bessere Ausscheidung. Die Gabe von Heilerde kann auf ähnliche Weise den Durchfall schneller beenden. Damit der Hund sich nach dem Durchfall wieder erholt, könnt ihr ihm natürliche Präparate mit darmaufbauenden Stoffen wie Präbiotika, Probiotika und Toxinbindern geben. Auch Ballaststoffe sind zu empfehlen, da die Darmflora des Hundes diese besonders gerne mögen. Diese Präparate solltet ihr jedoch nur nach Absprache mit dem Tierarzt verwenden.

Wann muss ich mit meinem Hund zum Tierarzt?

Generell empfehlen wir euch lieber ein Mal mehr den Tierarzt zu konsultieren, als nicht hinzugehen. Da Durchfall auf Dauer zu einer Dehydrierung beim Hund führen kann, solltet ihr spätestens nach zwei Tagen einen Tierarzt zurate ziehen. Mit älteren oder geschwächten Hunden sowie Welpen ist es ratsam sofort den Tierarzt aufzusuchen. Wenn euer Hund aufhört zu trinken, solltet ihr ebenfalls umgehend zum Tierarzt. Ebenso handelt ihr bei blutigem oder wässrigem Durchfall. Wenn sich das Allgemeinbefinden des Hundes stark verschlechtert, er erbricht und starkes Fieber auftreten, hilft nur ein Tierarzt. Rekonstruiert vor dem Besuch die letzten Tage und überlegt euch, woran der Durchfall liegen könnte. Häufig hilft es dem Tierarzt, wenn ihr eine frische Probe des Stuhls mitbringt.

Wenn ihr unsicher seid, wie schlimm die Symptome sind, könnt ihr auch den Online-Tierarzt Dr.SAM kontaktieren. Auf dem Portal stehen euch erfahrene Tierärzte ratsam zur Seite. Angeboten wird die Beratung per Telefon oder Videochat.

Mehr zu Dr.SAM erfahren

So könnt ihr Durchfall vorbeugen

Natürlich gibt es keine vollkommen sichere Methode, Durchfall beim Hund zu verhindern. Ihr könnt jedoch auf einige Dinge achten, um das Risiko zu minimieren. Achtet in erster Linie darauf, dass euer Hund eine ausgewogene und gesunde Nahrung erhält. Wenn er ein sensibles Verdauungssystem hat, sollte das Futter gut verträglich sein.

Ernährungsvorsorge

Eine ausgewogene Ernährung ist der Schlüssel zur Vorbeugung von Durchfall. Stellt sicher, dass euer Hund eine Ernährung erhält, die reich an Nährstoffen und frei von schädlichen Zusatzstoffen ist. Vermeidet plötzliche Futterumstellungen und stellt bei Bedarf langsam auf ein neues Futter um. Sobald er ein Futter gut verträgt, bleibt bei dieser Sorte! Auch die täglichen Leckerlis sollten dementsprechend fettarm und gut verdaulich sein. Bei Spaziergängen solltet ihr akribisch darauf achten, dass euer Vierbeiner nichts vom Wegesrand oder aus dem Müll aufliest. Bringt ihm am besten von klein auf bei, dass er keinen Unrat fressen darf.

Umweltfaktoren

Die Umgebung, in der euer Hund lebt, spielt eine entscheidende Rolle für seine Gesundheit. Eine saubere Lebensumgebung verhindert, dass euer Hund mit schädlichen Bakterien oder Viren in Kontakt kommt. Generell sollte die Umgebung des Hundes hygienisch sauber sein und alle Schüsseln oft gesäubert werden. Zudem solltet ihr einen sensiblen Hund selten unangenehmen Situation aussetzten und somit Stress vermeiden. Achtet auch darauf, dass euer Hund keinen Zugang zu verdorbenem Essen oder schmutzigem Wasser hat. Mit diesen einfachen Schritten könnt ihr eurem Hund helfen, gesund und glücklich zu bleiben. Ebenfalls solltet ihr regelmäßig überprüfen, ob euer Hund alle nötigen Impfungen hat.

Auch wenn ihr euch immer an diese Tipps haltet, ist Durchfall nicht immer vermeidbar. Früher oder später erwischt es leider beinahe jeden Hund einmal.

Fazit

Durchfall bei Hunden kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, ist aber oft harmlos. Symptome sind weicher Kot und häufiger Stuhlgang. Es gibt akuten und chronischen Durchfall, wobei der chronische auf ernstere Probleme hinweisen kann. Hausmittel können helfen, aber bei anhaltenden Symptomen sollte ein Tierarzt konsultiert werden. Vorbeugung durch ausgewogene Ernährung und eine saubere Umgebung ist wichtig, aber Durchfall ist nicht immer vermeidbar. Bei Unsicherheiten ist der Gang zum Tierarzt ratsam.

Hatte euer Hund auch schon einmal Durchfall? Welche Mittel könnt ihr empfehlen? Erzählt es uns in den Kommentaren! 

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Alle Kommentare (6)

Stefan
26.07.2022 10:28 Uhr

Als mein Hund Durchfall hatte, habe ich Reis gekocht und etwas mit Fleischbrühe gemischt. Nach 2 Tagen ging es meinem Hund wieder gut. Einfach Reis von Edeka Gut und Günstig und Fleischbrühe. Die Fleischbrühe nicht nach Packungsbeilage machen. Einfach 1 Liter Wasser und die Hälfte der Angabe von der Fleischbrühe hinzufügen. Zusätzlich kann man auch etwas kalten Kamillentee ins Wasser geben um den Magen zu beruhigen.

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Conny
15.09.2021 14:54 Uhr

Guten Tag,
Meinung hat seit heute extremen Durchfall. Soll ich ihm Dann am besten bis morgen abend nichts zu essen geben und dann ab morgen abend kleine Portionen gekochten Reis? Bezüglich Reis, welcher wäre der sinnvollste

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Daniela
06.05.2021 07:25 Uhr

Entschuldigung, was bitte hat eine Impfung mit Durchfall zu tun? Dieser überflüssige Hinweis ist in diesem Kontekt fehl am Platz. Unsichere Heimtierbesitzer schauen im Impfpass nach und stellen vielleicht fest das die nächste Impfung fällig ist und lassen den Arzt dann das eh schon geschwächte Tier auch noch impfen. Na herzlichen Glückwunsch!

Sabrina
04.01.2022 13:45 Uhr

Kein Tierarzt wird ein krankes Tier impfen.

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Andrea
02.05.2021 11:53 Uhr

Hallo, ich habe eine Frage. Mein Hund hat Durchfall hat aber keine Bauchschmerzen oder sonst was. Was kann ich meinem Hund am besten geben?
Danke schon mal

Inge
08.05.2021 20:10 Uhr

Ich habe gute Erfahrungen gemacht mit Reis, einige Eßlöffel unter das Futter gemischt. Zusätzlich einige Tage Möhrensuppe = 500 g mit 1 l Wasser und Prise Salz ca. 1 Stunde kochen/köcheln, durchpassieren und ebenfalls 2-3 Eßl. unterrühren. Wenn das nicht hilft, oder bei häufigerem Durchfall, mit Kotprobe zum Tierarzt (in einem spätereb Fall fanden sich Giardien und es gab dann eine Spezialwurmkur) . Viel Glück.

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Katharina Moelter
27.01.2021 23:56 Uhr

Hallöchen, danke für den informativen Beitrag. Ich habe eine Frage dazu. Beziehen dich die Mengenangaben zur Schonkost pro Mahlzeit oder soll das über den Tag verteilt werden? Ich habe einen Weimaraner Rüden (40kg) das wären dann hochgerechnet z.b. 800g Reis 🤔
Lg Kathi

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Angela Bähr
09.12.2020 07:25 Uhr

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