Mudi

der ungarische Allrounder mit Charme

Als Arbeitshund in seiner Heimat Ungarn äußerst beliebt, ist der Mudi im deutschsprachigen Raum kaum bekannt. Doch die intelligenten, neugierigen und gelehrigen Rassehunde sind auch äußerst loyal und feinfühlig, sodass die recht ursprünglichen Rassehunde auch hervorragende Begleithunde sind und auch als Familienhunde eine gute Figur machen.

Geschichte des Mudi

Im Grunde ist der Mudi ein ungarischer Hütehund oder auch ungarischer Schäferhund, dessen Geschichte bisher noch weitgehend im Dunkeln liegt. Seiner Popularität in Ungarn tat dies jedoch keinen Abbruch. Die wachsamen Hunde sollen sich die Ahnen mit dem Deutschen Schäferhund und dem Malinois teilen. So wird vermutet, dass die Donauschwaben, die es im 17. und 18. Jahrhundert nach Ungarn zog, ihre Schäferhunde aus Deutschland in die neue Heimat mitbrachten. Dabei handelte es sich um urwüchsige Schäferhunde. Am ehesten scheinen diese dem heutigen altdeutschen Schäferhund geglichen zu haben.

Die Hunde der Donauschwaben wurden schnell auch unter der ungarischen Bevölkerung beliebt und gelten heute noch als facettenreiche Hunde, die nicht nur ihre Aufgaben erfüllen, sondern auch durch ihren Mut und ihre Intelligenz. So wurde der Mudi zum Hüter von Schafen und Rindern in Ungarn, aber auch bei Kleinbauern war und ist er äußerst beliebt, denn er bewacht auch das Anwesen, schützt Hühner vor Füchsen und Mardern, hütet Gänse und begleitet Kinder auf ihrem Schulweg. Als eigene Rasse wurde der Mudi allerdings erst in den 1030er-Jahren wirklich wahrgenommen. Eine offizielle Anerkennung durch die Fédération Cynologique Internationale erfolgte im Jahr 1961. Mudi Züchter werden in Deutschland übrigens durch den Klub für ungarische Hirtenhunde betreut, der in Deutschland pro Jahr gerade einmal zwischen 10 und 20 Mudi Welpen registriert. Davon, dass die Hunde der Rasse in Deutschland eher eine Rarität sind, solltet ihr euch nicht abhalten lassen euer Herz an den Mudi zu verschenken, denn der Mudi Hund bringt alles mit, was ihr euch von einem treuen Begleiter und liebenswerten Familienhund nur wünschen könnt.

Wesen und Charakter

Der ungarische Schäferhund hat einen gefestigten Charakter und ein liebenswürdiges Wesen. Klug, neugierig und sehr gelehrig bringt er alles mit, was ein Hütehund mitbringen sollte. Gerade da der Mudi sehr anhänglich und menschenbezogen sein kann und zugleich ein durchaus dominantes, mutiges und unerschrockenes Auftreten an den Tag legt, ist er vielfältig einsetzbar. Obwohl der Mudi durchaus hart im Nehmen ist, ist er auch sensibel und feinfühlig und sind fantastische Gefährten und Familienhunde. Während der Mudi Hund zu „seinen“ Menschen eine sehr enge Bindung aufbaut und eine sehr innige Beziehung, bleibt er Fremden gegenüber wachsam und zeigt sich distanziert. Als wachsamer Hund ist der Mudi auch relativ bellfreudig und kündigt Besuch gerne bereits an, bevor dieser die Klingel betätigt.

Anschaffung eines Mudi

Solltet ihr mit der Anschaffung eines Mudi liebäugeln, solltet ihr euch klar sein, dass der Mudi zwar ein ausgeglichener und genügsamer Hund ist, aber auf der anderen Seite sehr aktiv und sehr halterbezogen. So kommt der Mudi mit der Trennung von seinen Bezugspersonen nur schwer klar und ihr solltet euch nur für einen Mudi entscheiden, wenn ihr bereit seid euer Leben inklusive Urlaub mit ihm zu teilen. Solltet ihr bereits Haustiere haben, dann müsst ihr euch keine Sorgen machen, denn der Mudi kommt nicht nur mit Zweibeinern gut zurecht, sondern auch mit tierischen Familienmitgliedern. Allerdings neigt er dann auch dazu, diese ebenso wie „seine“ Menschen zu hüten und zu beschützen, was gerade bei Katzen anfänglich für etwas Verwirrung sorgen kann. Ansonsten kommt der Mudi auch mit Kindern problemlos zurecht und liebt es, sich in der freien Natur aufzuhalten. Ihr solltet euch klar sein, dass der Mudi beschäftigt werden will und bei Wind und Wetter auch ausreichend Bewegung benötigt. Auch solltet ihr ein Hundeleben lang dem Mudi ein liebevolles Zuhause bieten können, am besten auf dem Land mit eigenem Garten oder bereit sein dem mit dem Mudi jeden Tag ausgedehnte Ausflüge zu unternehmen oder aktiv Hundesport zu betreiben. Ist dies alles gegeben, könnte der Mudi genau der richtige Hund für euch sein. Der Mudi ein Hund für erfahrene Hundehalter oder engagierte Anfänger.

 

Worauf muss ich beim Kauf achten?

Grundsätzlich gilt der ungarische Schäferhund als äußerst robust und auch die Welpen erfreuen sich in der Regel guter Gesundheit. Beim Kauf eines Mudi solltest du darauf achten, dass dieser aus einer eingetragenen Zucht kommt. Aufgrund der geringen Zahl an Züchtern in Deutschland, kann auch ein Züchter aus den benachbarten Ländern eine gute Alternative sein, bzw. könnt ihr auch im Ursprungsland des Mudi zahlreiche seriöse Züchter finden. Achtet darauf, dass die Welpen in einer sauberen Umgebung und mit Familienanbindung aufwachsen und entsprechend sozialisiert werden. Ist der erste Eindruck gut, solltet ihr euch auch einen Eindruck von den Elterntieren machen. Zudem solltet ihr euch immer die Zuchtpapiere zeigen lassen und den Stammbaum kontrollieren, sowie die tierärztlichen Unterlagen von Elterntieren und Welpen. Preislich müsst ihr mit 1.600 bis 1.800 Euro rechnen, wenn ihr bei einem Züchter in Deutschland kauft, da die Rassehunde hier eher selten ist. Zudem solltet ihr auch die laufenden Kosten und die Erstausstattung einberechnen.

Entwicklung und Erziehung des Welpen

Der Mudi braucht eine konsequente, aber liebevolle Erziehung. Es ist wichtig, dass ihr den Mudi mit dem richtigen Augenmaß erzieht und dabei seine Verbundenheit und seinen Lernwillen nutzt. Aggressive Erziehungsmethoden verträgt der Mudi nicht, denn die selbstständig denkenden Hunde sind äußerst sensibel und ziehen sich dann eher zurück. Der Kasernenhofstil, der auf manchen Hundeplätzen an der Tagesordnung ist, ist also kontraproduktiv. Da Vertreter der Rasse sehr hohe Kommunikationsfähigkeiten haben und äußerst clever sind, lieben sie es, mit „ihrem“ Menschen zu arbeiten, und legen auch entsprechenden Fleiß an den Tag. Entsprechend schnell begreifen die liebenswerten Hunde, was ihr von ihnen erwartet und genießen euer Lob. Eine enge emotionale Bindung ist also beim Mudi die beste Grundlage, um ihn zu erziehen und seine vielfältigen Fähigkeiten zu fördern und zu nutzen.

Wie halte ich einen Mudi?

Idealerweise kannst du dem Mudi ein ländliches Umfeld bieten, sodass ihr gemeinsam lange Spaziergänge durch die Natur genießen könnt. Perfekt ist natürlich ein Bauernhof oder ein Haus mit Garten. Doch der Mudi fühlt sich auch in der Stadtwohnung wohl, wenn er sich täglich im Park austoben kann und Hundesport betrieben wird. Wichtig ist für den Mudi vor allem seine Bezugsperson und ausreichend Beschäftigung, dann kommt der clevere und anpassungsfähige Hund mit jedem Wohnumfeld klar.

Aktivitäten mit dem Mudi

Wenn es um den ungarischen Hüte- und Schäferhund geht, solltet ihr nie vergessen, dass es sich ursprünglich um einen Arbeitshund handelt. So perfekt sich der Mudi als Begleit- und Familienhund macht, so sehr sehnt er sich auch danach, ausgelastet zu werden und entsprechend solltet ihr euch viel Zeit für gemeinsame Aktivitäten nehmen. Perfekt für den intelligenten und aktiven Hund sind Hundesportarten wie Agility, Dog Dancing oder auch Turnierhundesport. Doch auch beim Joggen, Radfahren und Reiten ist der Mudi ein ausgezeichneter Begleiter. Da der ungarische Hütehund so gut wie keinen Jagdtrieb innehat, bleibt er auch problemlos abrufbar, wenn er den Freilauf genießt. Da die Hunde der Rasse bei Unterbeschäftigung zu Apathie neigen, solltet ihr immer darauf achten, dass ihr den Mudi Abwechslung durch vielfältige Aktivitäten bietet. Darunter können auch Clicker-Training und Suchspiele sein, aber natürlich solltet ihr auch immer wieder bewusste Ruhepausen einplanen.

 

Gesundheit und Pflege

Als pflegeleicht kann man den Mudi getrost bezeichnen, denn regelmäßiges Bürsten und bei Bedarf eine kleine Dusche reichen völlig aus. Regelmäßige Tierarztbesuche zur Vorsorge solltet ihr natürlich einplanen, auch wenn der Mudi gesundheitlich sehr robust ist und bisher keine Rassekrankheiten bekannt sind. Jedoch solltet ihr keine Welpen in der Farbe Merle oder mit hellen Augen wählen, da diese aufgrund eines Gendefekts zur Taubheit neigen. In Sachen Ernährung ist der Mudi ebenfalls unkompliziert und leicht zufriedenzustellen. Allerdings solltet ihr seiner Gesundheit zuliebe natürlich auf hochwertiges Futter setzen. Gewichtsprobleme kommen beim Mudi eher selten vor, da er sehr aktiv ist.

Interessantes und Wissenswertes

Der Mudi ist eine perfekte Alternative zum Malinois oder zum Deutschen Schäferhund. Zwar ist der ungarische Schäferhund etwas kleiner, aber die Rasse leidet nicht an den Folgen von Überzüchtung und ist bei Weitem robuster.

Ihr habt einen Mudi oder wollt euch einen zulegen? Erzählt mir in den Kommentaren, was ihn eurer Meinung nach so besonders macht!

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