07.03.2022

Urlaub mit Hund in Dänemark

Ist das gefährlich für den Hund?

Urlaub mit Hund in Dänemark ist beliebt, aber zugleich kontrovers diskutiert. Die Küste mit ihren langen Sandstränden ist zwar hervorragend für einen Strandurlaub geeignet. Doch solltet ihr vorsichtig sein, wenn ihr mit eurem Vierbeiner nach Dänemark reist. Trotz einer kürzlichen Gesetzesentschärfung kann ein „Kampfhund“ dort legal beschlagnahmt und getötet werden.

Worauf ihr achten müsst, und wie euer Urlaub mit Hund in Dänemark trotzdem ohne Zwischenfälle zu einem tollen Erlebnis wird, haben wir für euch zusammen gefasst.

Urlaub mit Hund in Dänemark

Für diejenigen unter euch, für die eine Hundepension oder ein Tiersitter nicht in Frage kommen, gibt es viele tolle Möglichkeiten den vierbeinigen Freund mit in den Urlaub zu nehmen. Dänemark gilt generell als ein sehr tierfreundliches und beliebtes Reiseziel für einen Erholungsurlaub am Strand. Die großen Strände laden zu langen Spaziergängen ein, bei denen ihr euren Hund frei toben lassen könnt. Trotz alledem solltet ihr nach dem Grenzübergang beachten, dass nun auch die Gesetze des Urlaubslandes gelten. Besonders in Dänemark gilt ein sehr strenges Rassenhundegesetz, das Einheimische wie Touristen gleichermaßen betrifft.

Einreise nach Dänemark mit Hund

Bevor ihr mit eurem Hund nach Dänemark einreist, solltet ihr drei Voraussetzungen erfüllen:

  • Kennzeichnung des Hundes mit einem Mikrochip
  • Gültige Tollwutimpfung
  • EU-Heimtierausweis

„Listenhund“ in Dänemark: Was gilt hier?

Seit Juli 2010 verbietet dieses Gesetz die Mitnahme, Zucht und Haltung 13 angeblich gefährlichen Hunderassen. Dazu zählen Pitbull Terrier, Tosa Inu, American Staffordshire Terrier, Fila Brasileiro, Dogo Argentino, Amerikanische Bulldogge, Boerboel, Kangal, Zentralasiatischer Ovtcharka, Kaukasischer Ovtcharka, Südrussischer Ovtcharka, Tornjak und Sarplaninac und alle Kreuzungen dieser „Listenhunde“. Das Verbot gilt auch für Kreuzungen aus diesen Rassen oder Mischlinge, die mit einer dieser Rassen verwandt sind. Alle anderen Hunde sind in Dänemark erlaubt.

Wenn ein gelisteter Hund im Land gefunden wird, wird er oftmals ohne weitere Prüfung eingeschläfert. Der Hundehalter muss außerdem zu jeder Zeit das Kauf- oder Geburtsdatum nachweisen können. Zum 1. Juli 2014 wurde das dänische Hundegesetz ein wenig entschärft. Jetzt ist es zum Beispiel dem Hundebesitzer möglich bei der Beurteilung von Bisswunden durch die Polizei die Einschätzung eines Hundesachverständigen einzufordern. 

Leinenpflicht in Dänemark

In Dänemark gelten bei der Leinenpflicht folgende Regeln:

  • An Stränden: Leinenpflicht vom 1. April bis 30. September
  • In Wäldern: ganzjährige Leinenpflicht

Wer gegen die Leinenpflicht verstößt, riskiert ein Bußgeld in Höhe von DKK 2000, was umgrechnet etwa 270€ sind. Es gibt jedoch auch Areale, in denen ihr euren Hund ganzjährig frei laufen lassen dürft. So gibt es im ganzen Land Hundestrände und Hundewälder, die speziell für eure Vierbeiner angelegt sind. Die Hundewälder sind umzäunt, sodass ihr euch keine Sorgen machen müsst, dass euer Liebling wegläuft.

Freilaufende Hunde Dänemark

Wenn euer Hund einmal wegläuft und durch den Wald oder die Stadt streunt, passiert es in Deutschland nicht selten, dass freilaufende Hunde von Jägern erschossen werden. In Dänemark zählt das eher zur Ausnahme. Die Dänen geben sich große Mühe, den Besitzer zu ermitteln. Natürlich auch, wenn es um den Hund eines Touristen geht.

Was passiert mit freilaufenden Listenhunden?

Das einzige Problem entsteht, wenn die Polizei ein Tier entdeckt, das als verboten gilt. Dann nämlich dürfen die Beamten den Hund ohne weiteres mitnehmen und einschläfern lassen. Oftmals haben die Beamten nur wenig Ahnung von Hunderassen und beschlagnahmen auch Hunde, die ihrer Ansicht nach zu den Kampfhunden zählen. Dann ist es Sache des Hundebesitzers zu beweisen, dass sein Hund keiner verbotenen Rasse angehört. Bei reinrassigen Tieren könnt ihr ganz einfach den Stammbaum oder eine Geburtsurkunde zeigen, doch bei Mischlingshunden, die keinen lückenlosen Herkunftsnachweis anbieten können, liegt die Entscheidung alleine bei der Polizei.

Hunde auf fremdem Grundbesitz

Eine weitere Änderung wirkt sich auf alle Hunde aus, die auf fremdem Grundbesitz frei herumlaufen. Bisher durfte der Eigentümer den Hund einfach erschießen. Jedoch muss der Halter muss innerhalb der letzten 12 Monate nachweislich (schriftlich) vorgewarnt worden sein, der Besitzer des Grundstücks muss Jäger sein oder sonst einen Waffenschein haben. Damit wird deutlich, dass dieses Gesetz Touristen, die nur kurz dort sind, nicht betrifft. Als Touristen riskiert ihr lediglich eine Bußgeldstrafe von bis zu 270€, wenn sich euer Hund zum wiederholten Male auf dem fremden Grundstück aufhält.

Fazit

Im Großen und Ganzen lässt sich sagen, dass Dänemark ein tolles Land für einen Urlaub mit Hund ist, wenn ihr den richtigen Hund habt! Es gibt viele hundefreundliche Hotels und Hundestrände und ganz viel Natur zum gemeinsamen Entdecken und Entspannen. Mit einem Dackel, Pudel oder Golden Retriever müsst ihr euch keine Sorgen machen und den Urlaub genießen. Wenn euer Hund auf der dänischen Liste steht oder einem der Listenhunde recht ähnlich sieht, solltet ihr einen Urlaub in Dänemark lieber überdenken.

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