04.12.2022

Spondylose bei Hunden

wenn der Rücken zum Problem wird

Auch bei Hunden kann sich das Alter schmerzhaft bemerkbar machen. Viele Hunde leiden im Alter unter Steifheit, beginnen Treppen zu meiden oder hinken auch gelegentlich. All dies kann ein Hinweis darauf sein, dass euer Hund unter Rückenschmerzen leidet. Ursächlich ist häufig eine krankhafte Degeneration der Wirbelsäule, die euren Hund deutlich sichtbar einschränkt. Infolgedessen hat euer Hund starke Schmerzen. Selbst junge Hunde können bereits unter Spondylose leiden. Was auf die Erkrankung hindeutet, was ihr beachten müsst und wie ihr vorsorgen könnt, erfahrt ihr hier.

Was ist eine Spondylose beim Hund?

Spondylose ist eine degenerative Erkrankung der Wirbelsäule. Hierbei können alle Bereiche der Wirbelsäule betroffen sein, von der HWS bis zur LWS. Es handelt sich um eine fortschreitende Verknöcherung der Wirbelsäule, die mit nachlassender Beweglichkeit einhergeht und beim Hund starke Schmerzen hervorrufen kann.

Hervorgerufen wird die Krankheit durch den Verschleiß von Bändern, sodass die Wirbelsäule nicht mehr stabil gehalten werden kann. Die instabilen Teile der Wirbelsäule beginnt zu verknöchern, um die fehlende Stützung der Wirbelsäule auszugleichen. Dies führt wiederum dazu, dass starre Bereiche entstehen. Zudem können Spinalnerven durch die Verknöcherungen beeinträchtigt werden und durch Druck entstehen nicht nur Schmerzen, sondern es können auch Entzündungen entstehen.

Ist Spondylose beim Hund heilbar? Diese Frage kann ganz klar mit „Nein“ beantwortet werden. Sie ist nicht heilbar. Allerdings könnt ihr auf der einen Seite vorbeugen und auf der anderen Seite könnt ihr erkrankten Hund Linderung verschaffen. Durch die richtige Behandlung ist es auch möglich, das Fortschreiten der Verknöcherung zu verlangsamen.

Wie lange kann ein Hund mit Spondylose leben? In der Regel wirkt sich die Spondylose beim Hund nicht auf die Lebenserwartung aus. Jedoch kann durch starke Schmerzen und Lähmungserscheinungen die Lebensqualität eures treuen Begleiters stark gemindert sein. Besonders im Endstadium ist die Krankheit eine wahre Belastung für euren Vierbeiner.

Symptome einer Spondylose bei Hunden?

Spondylose ist tückisch, denn im Anfangsstadium sind in der Regel keine Symptome bemerkbar. Euren Hund scheint es gesundheitlich gutzugehen und zu Beginn der Verknöcherung hat eure Fellnase auch keine Schmerzen. Die Krankheit wird in diesem Stadium meist nur durch Zufall entdeckt.

Erst mit zunehmender Verknöcherung der Wirbelsäule stellen sich erste Symptome ein, die sich auf die Lebensqualität des Tieres merklich auswirken. Deutlich erkennbar wird Spondylose in der Regel im fortgeschrittenen Stadium.

Häufig treten erste erkennbare Symptome nur schubweise auf. Wie lange dauert ein Spondyloseschub beim Hund? Häufig dauert ein Schub 1 bis 2 Tage an. Doch ein Schub kann auch eine oder mehrere Wochen andauern. Grundsätzlich ist hier nicht angesagt, abzuwarten, sondern direkt zu Beginn eines akuten Schubs den behandelnden Tierarzt aufzusuchen.

Wie macht sich Spondylose beim Hund bemerkbar?

Kommt es im Anfangsstadium meist zu keinerlei Symptomen, ändert sich dies mit dem Fortschreiten der Erkrankung deutlich. Spondylose beim Hund ist am Gangbild häufig erkennbar. Wie läuft ein Hund mit Spondylose? Das Gangbild wirkt steif und das Tier hat Probleme beim Aufstehen, Hinlegen oder Hinsetzen.

Ein Anzeichen, dass euer Hund an Spondylose leiden könnte, ist allgemein, wenn er plötzlich nicht mehr bewegungsfreudig ist. Typisch ist es, dass bestimmte Bewegungsabläufe gemieden und sogar verweigert werden. Hier mögliche Symptome der Spondylose beim Hund auf einen Blick:

  • Berührungsempfindlichkeit entlang des Rückens
  • Schmerzen bei bestimmten Bewegungsabläufen
  • Keine Kraft in den Hinterläufen
  • abgeschliffene Krallen an den Hinterläufen
  • Probleme beim Aufstehen
  • starke Veränderung des Gangbildes
  • Lähmungserscheinungen
  • steifer Gang
  • Humpeln
  • unsicherer Stand verbunden mit Zittern
  • Vermeidung von schnellen Bewegungen
  • schlaffe Rute
  • Rüde hebt das Bein beim Pinkeln nicht mehr
  • Hund wirkt abgeschlagen
  • Appetitlosigkeit
  • Hund kann nicht mehr laufen

Es müssen natürlich nicht alle diese Symptome gleichzeitig auftreten. Viel mehr ist es ein schleichender Prozess. Beobachtet ihr bei eurem Hund eines oder mehrere der genannten Symptome, solltet ihr unverzüglich einen Tierarzt aufsuchen.

Ursachen eine Spondylose beim Hund

Spondylose kann jeden Hund, unabhängig von der Rasse, treffen. Jedoch sind vorwiegend große und schwere Hunderassen betroffen. Dies liegt daran, dass das Stützbindegewebe bei diesen Hunden häufig schlecht ausgebildet ist. Zudem trifft Spondylose auch häufig Hunde, deren Bewegungsapparat in jungen Jahren stark belastet wurde.

Neben einer genetischen Veranlagung gibt es auch zusätzliche Faktoren, die das Auftreten von Spondylose begünstigen. Besonders gefährdet sind große Hunde, Hunde mit schwachem Bindegewebe, Hunde mit Übergewicht und Hunde mit einer durch Zucht unnatürlichen Körperform. Zudem begünstigt auch eine zu frühe körperliche Belastung eines Junghundes die Entstehung von Spondylose. Häufig betroffen sind auch Hunde, die über einen längeren Zeitraum körperliche Höchstleistungen vollbringen mussten, wie etwa Sporthunde, Arbeitshunde und Co.

Welche Hunderassen neigen zu Spondylose?

Grundsätzlich neigen gerade Hunde großer und schwerer Hunderassen dazu, an Spondylose zu erkranken. Unter anderem zählen zu den zu Spondylose neigenden Rassen der Deutsche Schäferhund, der Boxer, die meisten Molosser Rassen und zahlreiche weitere Rassen. Hunde von Rassen, die eher klein sind, sind deutlich weniger betroffen als große Hunde. Eine Ausnahme bildet hier der Dackel, der aufgrund seiner Körperform ein hohes Risiko trägt an der Erkrankung zu leiden.

Behandlungsmöglichkeiten bei Spondylose

Was kann man bei Spondylose beim Hund tun? Der erste Schritt ist eine gesicherte Diagnose. Stellt der Tierarzt entsprechende Veränderungen an der Wirbelsäule fest und stellt die Diagnose Spondylose, dann kann mit der entsprechenden Therapie begonnen werden. Grundlage für die Therapie sind entzündungshemmende Schmerzmittel. Bei akuten Schüben kann gegebenenfalls auch Kortison zum Einsatz kommen. Zahlreiche Tierärzte setzen mittlerweile auch auf CBD (Cannabidiol) bei der Schmerzbehandlung.

Zudem können neben Medikamenten gegen Schmerzen und Entzündungen auch physiotherapeutische Maßnahmen sinnvoll sein. Unter anderem kann Wassertherapie sinnvoll sein. Zudem haben viele Hundebesitzer mit Akupunktur und Massagen zur Schmerzlinderung gute Erfahrungen gesammelt.

Eine Operation hingegen ist nur dann sinnvoll, wenn Nervenstränge dauerhaft eingeklemmt sind, bzw. entstandene Verknöcherungen auf das Rückenmark drücken. Spondylose beim Hund im Endstadium kann dazu führen, dass euer Hund einen Hunderollstuhl benötigt. Auch im Endstadium kann, mit entsprechend medikamentöser Behandlung, euer Vierbeiner noch schmerzfrei gehalten werden.

Diese Maßnahmen erleichtern betroffenen Hunden das Leben

Im Grunde genommen könnt ihr im Alltag mit eurem an Spondylose erkrankten Liebling einiges tun, um ihm das Leben zu erleichtern. So solltet ihr die Beschäftigungsformen auf den Prüfstand spielen. Verzichtet auf wilde Spiele mit abrupten Bewegungen. Ebenso sollten Hüpfen, Springen und übermäßiges Treppensteigen vermieden werden. Gezielte Übungen, sind jedoch äußerst sinnvoll. Euer Tierarzt kann euch hier Tipps für sanfte Übungen geben.

Da Kälte und Nässe die Beschwerden verstärken können, solltet ihr bei Regenwetter und Kälte eurem Hund einen Mantel anziehen. Auch ein warmer Liegeplatz am besten mit einem orthopädischen Hundebett tut eurem Vierbeiner gut. Liebt es euer Hund auf das Sofa oder ins Bett zu springen, dann solltet ihr ihm dies durch eine Hundetreppe erleichtern.

Welches Hundefutter sollten Hunde bei Spondylose bekommen? Auch in Sachen Ernährung könnt ihr einiges für euren Spondylose Hund tun. Unter anderem könnt ihr euren Hund an Knochen und Knorpeln nagen lassen. Auch Barfen kann eine gute Alternative zu handelsüblichen Futter sein, hier solltet ihr euch jedoch gut informieren und euch vom Tierarzt beraten lassen. Grundsätzlich ist eine ausgewogene Ernährung das A und O. Futter mit Zusatzstoffen wie Grünlippmuscheln wirkt sich positiv auf die Gelenke aus. Sollte euer Hund an Übergewicht leiden, so solltet ihr nach Absprache mit dem Tierarzt mit einer sanften Diät beginnen. Jedes Kilo weniger entlastet den Bewegungsapparat.

Spondylose bei eurem Hund vorbeugen

Ideal ist es natürlich, wenn bei eurem Hund Spondylose erst gar nicht auftritt. Grundsätzlich könnt ihr das Spondylose-Risiko senken, indem ihr belastende Sport- und Spielarten vermeidet. Achtet darauf, dass euer Hund körperlich nicht übermäßig beansprucht wird.

Jedoch sollte es dem Hund nicht an Bewegung fehlen und so ist neben den Spaziergängen auch sportliche Betätigung angesagt, allerdings schonend. Behaltet bei der Art der jeweiligen Aktivitäten immer die rassespezifischen Besonderheiten im Blick und achtet darauf, dass der Rücken des Hundes geschont wird.

Besonders wichtig ist es, dass ihr von Beginn an das Gewicht eurer Fellnase im Blick behaltet. Merkt ihr, dass euer Hund langsam an Gewicht zulegt, könnt ihr direkt gegensteuern.

Grundsätzlich sind weiche Schlafplätze anzuraten. Auch bei Aktivitäten ist es sinnvoll natürliche Untergründe wie Erde, Gras, Waldboden zu bevorzugen.

Kommentar schreiben

Unbenannt
Alle Informationen zum Datenschutz findest Du in der Datenschutzerklärung.

Alle Kommentare (0)

Schreibe als erstes einen Kommentar!