18.02.2021

Ein Schlafplatz im Schlafzimmer und Essen vom Tisch?

Diese zwei Themen stehen bei Haustierhaltern oft zur Diskussion

Wie sich Hund und Katze zuhause geben, ist in weiten Teilen eine Sache der Erziehung. Das bedeutet aber auch, dass sich Herrchen und Frauchen früh darüber im Klaren sein müssen, welche Spielregeln zuhause gelten sollen. Diese Spielregeln haben meist etwas mit der Essenssituation und mit dem Schlafen zu tun. Strittig ist dann oft, ob Hund und/oder Katze mit ins Bett dürfen oder sich etwas Leckeres am Tisch erbetteln dürfen. Die Entscheidung obliegt den Tierhaltern – allerdings muss die Entscheidung direkt mit dem Einzug des Tieres fallen. Später eine Entscheidung zu revidieren und das Gegenteil durchzusetzen, ist deutlich anstrengender als von vornherein konsequent zu agieren.

Haustiere im Schlafzimmer. Ganz natürlich oder ein No-Go?

Diese Diskussion führen sowohl Tierfreunde als auch Skeptiker und sie alle finden Argumente für und gegen Hunde und Katzen im Schlafzimmer. Dabei handelt es sich meist um diese Faktoren, die sorgfältig gegeneinander abgewogen werden müssen.

  • Hat ein Hund seinen Schlafplatz im Schlafzimmer, entspricht das durchaus seiner Natur und kann sogar Verhaltensstörungen vorbeugen, die die Tiere ausbilden können, die einen Einzel-schlafplatz haben. Da Hunde im Rudel leben und Frauchen und Herrchen als Rudel anerkennen, ist der Schlafplatz im Schlafzimmer die daraus folgende Konsequenz. Vor allem berufstätige Hundehalter, die ihr Haustier tagsüber aus beruflichen Gründen allein lassen müssen, geben ihrem Haustier nachts damit eine wichtige Ration an menschlicher Nähe – was im Übrigen nicht bedeuten soll, dass der Hund im Bett schläft. Wegen Würmern, Flöhen und Zecken am Hund ist ein separater Schlafplatz die bessere Wahl.
  • Eben dieser Grund schreckt viele Katzenhalter davon ab, ihren tigerartigen Vierbeiner ins Bett zu lassen, denn auch Katzen, die viel herumstreunen dürfen, können Würmer, Flöhe und Zecken mit nach Haus und im schlechtesten Fall mit ins Bett bringen. Darüber hinaus können Katzen Toxoplasmose übertragen. Diese Krankheit wird von Sporentieren übertragen. Eine Katze im Bett kann zudem die Nachtruhe stören, da Katzen unruhige Schläfer sind.

Die Entscheidung darüber, ob Hunde oder Katzen mit ins Bett dürfen, müssen Frauchen oder Herrchen selbst fällen. Tatsache ist, dass Katzen und Hunde (ebenso wie Menschen) Speichel, Haare und Hautschuppen im Bett verlieren während sie schlafen. Für Allergiker ist es damit schier unmöglich, mit den Haustieren im Bett zu schlafen. Auch Menschen mit leichtem Schlaf werden mit einem Haustier im Bett keine angenehme Nachtruhe finden – einerseits, weil Haustiere mitunter unruhige Nachtgeister sind und andererseits, weil sie auch Platz im Bett beanspruchen.

Dürfen Haustiere auf die Couch?

In der Praxis ist es in vielen Haushalten deutlich einfacher, die Schlafzimmertür verschlossen zu halten und so zu verhindern, dass der Hund oder die Katze sich allein im Bett einnistet. Mit einer Katze im Haushalt ist dieses Risiko deutlich größer, weil die schnurrenden Zeitgenossen sich öfter einmal ein ruhiges Plätzchen suchen, während Hunde gerne mitten im Geschehen sind. Die Couch abzuriegeln, funktioniert allerdings meist nur dort, wo das Wohnzimmer nicht bereits mit Esszimmer oder gar der Küche zusammengewachsen ist. Nur ein Haustier, das seinen eigenen Schlafplatz im Gang hat, könnte konsequent von der Couch ferngehalten werden. Aller erklärt sogar Hundetrainer Martin Rütter: Ja, Hunde dürfen mit aufs Sofa.

Haustiere vom Tisch füttern. Verwöhnfaktor oder ein No-Go?

Haustierhalter wissen, wie schwer es ist, den treuen Hundeaugen am Esstisch zu widerstehen, wenn es darum geht, den Bettelversuchen Einhalt zu gebieten. Warum es dennoch gut ist, den Bettelversuchen der Tiere zu widerstehen, erklären Tierärzte mit Blick auf das Essen, was auf dem Tisch auf die Tiere warten würde: Süßes oder Salziges ist für den Hund ungesund. Schokolade beispielsweise könnte nicht nur leicht auf den Magen schlagen, sondern sogar Übelkeit verursachen. Auch Herzrasen kann die Folge von Schokolade sein. Salzige Kost macht durstig und fordert den Nieren eine wahre Höchstleistung ab. Zwiebel bedingen hingegen eher eine Blutarmut. Milchprodukte und Speck könnten Durchfall auslösen. Die Liste der Lebensmittel, die dem Hund nicht gut tun, könnte endlos fortgesetzt werden.

Zudem hat das Betteln am Tisch noch eine andere Dimension, denn das Betteln ist mitunter einfach lästig. Katze oder Hund begreifen das Klappern des Geschirrs als Einladung, um sich zum Tisch zu gesellen, da dort sicherlich etwas für sie abfällt. Das kann für Alleinstehende für mehr Gesellschaft beim Essen sorgen, ist aber spätestens dann, wenn Besuch sich ankündigt oder wenn der Hund mit in den Biergarten darf, sehr lästig – denn das Prinzip „ein Happen für dich, ein Happen für mich“ wird in den Augen des Tieres nicht auf den Esstisch zuhause begrenzt und würde dann auch auswärts gelten.

Auch psychologisch betrachtet hat das Betteln Auswirkungen. Bekommt der Hund etwas vom Tisch, dann bestimmt das Tier damit, wann Essenszeit ist. Auch wenn Frauchen oder Herrchen sofort zu spielen beginnen, wenn der Hund das Spielzeug bringt, zeigt an, wer den Zeitpunkt zum Spielen bestimmt. Gewinnt der Hund diese zwei Challenges der Macht zuhause, wird es zunehmend schwieriger, sich in einer anderen Situation durchzusetzen.

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