02.12.2022

Der Katze Tabletten geben

So macht ihr es richtig!

Der Alptraum vieler Katzenbesitzer: Das Haustier ist krank und möchte die dringend nötige Medizin nicht schlucken. Was tun, wenn die Katze die Tablette nicht nimmt? Es gibt mehrere Möglichkeiten, um die Pillen dennoch ins Tier zu bekommen. Ihr dürft nicht alle Medikamente zerkleinern oder mit Wasser verdünnen. Informiert euch daher als Katzenbesitzer am besten bei eurem Tierarzt, was bei der Gabe der individuellen Medizin erlaubt ist und was nicht. Tipps und Tricks, wie ihr eurer Katze Tabletten geben könnt, erfahrt ihr hier.

Katzen Tabletten geben: Worauf ihr achten solltet

Damit die Katze die Tablette auch tatsächlich schluckt, behaltet ihr das Tier nach der Medikamentengabe am besten eine Weile im Auge. Denn oft spucken die Vierbeiner die Medizin in einem unbeobachteten Moment wieder aus. Das passiert vor allem, wenn die Tablette einen starken und/oder unangenehmen Eigengeschmack hat.

Bevor ihr der Katze die Tablette verabreicht, solltet ihr unbedingt die Beipackzettel lesen. Einige Medikamente dürfen nicht verkleinert werden. Andere Medikamente wie Antibiotika dürfen nicht mit Milchprodukten gegeben, werden.

Wie bekomme ich die Tablette in die Katze? Dafür gibt es, je nach Art der Tablette, verschiedene Möglichkeiten. Während manche Tiere die Medizin widerstandslos schlucken, verweigern sich andere. Dann müsst ihr ein bisschen tricksen und schummeln. Immerhin enthalten die Tabletten wertvolle Inhaltsstoffe, die dafür sorgen, dass es eurem Haustier bald wieder besser geht!

Katzentablette verstecken

Viele Katzen schlucken die ungeliebten Pillen am ehesten, wenn ihr sie mit etwas besonders Leckerem vermischt. Kleine Tabletten könnt ihr im Ganzen in Nassfutter oder eine Katzenpaste verstecken. Größere Tabletten zerkleinert ihr und mischt sie dann ins Futter. Besonders gut eignet sich dafür ein handelsüblicher Mörser. Achtung: Hier müsst ihr vorher unbedingt den Tierarzt fragen, denn nicht alle Tabletten dürfen zerteilt oder zerstampft werden!

Bei zerkleinerten Tabletten müsst ihr zudem darauf achten, dass das Tier tatsächlich die komplette Portion Katzenpaste, Nassfutter, Thunfisch oder ähnliches frisst: Sonst landet nur ein Bruchteil der Tablette im Tier, die Dosierung ist dann zu niedrig. Am besten rührt ihr also nur eine sehr kleine Portion an, die die Katze dann auch tatsächlich restlos verschlingt.

Warum darf man manche Tabletten nicht zerkleinern? Einige Tabletten haben eine Schutzschicht, die verhindert, dass sie von Magensäure zersetzt werden. Werden Sie zerteilt oder gar gemörsert, ist diese Schutzfunktion ausgehebelt. Dann wirkt die Tablette nicht dort, wo sie eigentlich wirken soll.

Besondere Verstecke für besonders wählerische Samtpfoten

Bei Tieren, die sehr wählerisch sind, hilft das Verstecken der Tablette im alltäglichen Futter oft nicht: Sie spucken die Pillen aus, fressen ringsherum oder rühren das komplette Futter gar nicht erst an. Hier braucht es ein bisschen mehr Kreativität, um die Medizin dennoch ins Tier zu mogeln! Oft hilft es, die Tablette in einem ganz besonderen Leckerli zu verstecken. Ihr könnt sie zum Beispiel in ein Stück Wiener drücken. Frisst die Katze gern Kaustangen, schneidet man diese in Stücke und nimmt an einem davon einen Längsschnitt vor. In diesen gibt man die Tablette, anschließend drückt man den Schnitt wieder zu. Egal, was ihr als Versteck benutzt: Es muss in jedem Fall etwas sein, worauf die Katze wirklich heiß ist und für das sie alles tun würde.

Die Leckerlis unauffällig untermischen

Wo auch immer genau die Tablette versteckt wird: Ideal ist es, wenn ihr der Katze erst ein paar unpräparierte Snacks gebt. Nach dem Teil mit der Medizin erfolgt sofort die Gabe weiterer Leckereien: So animiert ihr die Katze dazu, das Stück mit der Tablette auch wirklich zu schlucken. Und das möglichst schnell – nämlich, bevor sie den Geschmack bemerkt und die Pille doch noch ausspuckt.

Bei einer regelmäßigen Tablettengabe über einen längeren Zeitraum lohnt sich oft die Anschaffung eines speziellen, Knete artigen Gels mit starkem, leckerem Eigengeruch und -geschmack, mit dem ihr die Tabletten für Haustiere umhüllen könnt. Beim Tierarzt und online finden sich auch spezielle Leckerlis mit einer „Tasche“, in der die Medizin versteckt wird.

Einige Medikamente dürft ihr nicht mit Milchprodukten geben. Wollt ihr Käse oder andere Milchprodukte verwenden, um die Tablette zu verstecken, lest also bitte genau den Beipackzettel durch oder fragt vorher euren Tierarzt!

Die Tablette direkt ins Maul geben

Trifft die Medikamentengabe auf wenig Widerstand, könnt ihr die Tablette direkt ins Maul der Katze geben. Bei Tabletten, die ihr nicht zerkleinern dürft, ist es zudem oft eure einzige Möglichkeit, der Katze die Medizin zu verabreichen. Allerdings braucht ihr dafür ein klein wenig Geschick – und bei besonders wehrhaften Tieren oft eine zweite Person.

Die Katze richtig festhalten

Wie kann man eine Katze festhalten? Am besten funktioniert das, wenn ihr die Katze zwischen eure Beine setzt. So könnt ihr sie mit beiden Händen festhalten. Zeigt der Po der Katze in die Richtung der haltenden Person, ist auch der Fluchtweg nach hinten effektiv versperrt.

Achtung: Viele Samtpfoten neigen zu kratzen und beißen, wenn sie sich derart in die Enge getrieben fühlen! Für die eigene Sicherheit ist es ratsam, dass ihr die Katze so sichert, dass sie nicht an Hände, Arme oder gar Gesicht kommen kann. Zudem schützt lange Kleidung vor Kratzern und Bisswunden. Denn diese sind nicht nur schmerzhaft, oft entzünden sie sich auch böse. Ist es doch zu einer Verletzung gekommen, desinfiziert ihr diese am besten sofort.

Das Maul richtig öffnen

Da hier sanfte Gewalt angewendet werden muss, sollte sie zudem den letzten Ausweg darstellen, wenn alle anderen Möglichkeiten erschöpft oder nicht möglich sind. Wie bekommt man das Maul einer Katze auf? Ist die Katze gesichert, schiebt die zweite Person ihren Zeigefinger in die Lücke hinter einem der spitzen Eckzähne. Nun drückt ihr mit dem Mittelfinger der anderen Hand das Kinn leicht nach unten. In den offenen Spalt legt ihr die Tablette. Dabei ist wichtig, dass ihr diese so weit wie möglich nach hinten schiebt. Anschließend müsst ihr das Maul der Katze schließen. Nur so verhindert ihr ein Ausspucken der Medizin wirkungsvoll. Leckt sich die Katze die Nase, wisst ihr, dass sie die Tablette verschluckt hat.

Die Gefahr eines Bisses reduziert sich, wenn die Finger stets direkt von vorn ins Maul der Katze geschoben werden. Wer ein besonders ängstliches, unruhiges oder aggressives Tier zu Hause hat oder sehr unsicher ist, verzichtet lieber auf diese Methode.

Der Katze die Tablette mit Flüssigkeit geben

Kann man Tabletten für Katzen in Wasser auflösen? Viele Medikamente für Katzen lassen sich im Mörser zerkleinern und anschließend auflösen. Diese Mischung verabreicht ihr der Katze dann mit einem Löffel. Besser ist jedoch die Verabreichung mit einer Spritze. Auf die Nadel könnt und solltet ihr hierbei natürlich verzichten – es droht Verletzungsgefahr! Die Spritze wird der Katze ins Maul geschoben, anschließend drückt ihr die Flüssigkeit vorsichtig heraus. Dabei haltet ihr das Maul sanft geschlossen, damit die Flüssigkeit nicht an den Seiten herausläuft. Je weiter hinten das Ende der Spritze sich befindet, desto sicherer schluckt das Tier die Lösung. Zu weit dürft ihr die Spritze jedoch nicht in den Rachen schieben, da ihr sonst den Würgereflex auslöst.

Oft funktioniert diese Methode am schnellsten und sichersten – Stress und Aufwand sind hier für Katze und Halter am geringsten. Auch hier ist es jedoch wichtig, vorab mit dem Tierarzt zu klären, ob ihr die Tablette zerkleinern dürft.

Tablette mit Tablettengeber verabreichen

Tabletten, die ihr nicht zerkleinern dürft, könnt ihr mit einem sogenannten Tablettengeber verabreichen. Dieses Instrument ähnelt einer Spritze. Wie bei dieser wird Flüssigkeit aufgezogen. Die Tablette jedoch kommt in eine kleine Greifvorrichtung an der Spitze des Tablettengebers.

Nun schiebt ihr das Gerät ins Maul der Katze. Die Tablette wird durch die Vorrichtung regelrecht in den Rachen „geschossen“. Die nachfolgende Flüssigkeit regt dazu an, die Tablette auch tatsächlich zu schlucken. So spuckt die Katze sie nicht sofort nach der Gabe oder in den Minuten danach wieder aus.

Kann sich eine Katze an einer Tablette verschlucken? Die Möglichkeit besteht zwar, aber durch den natürlichen Schluckreflex ist das eher unwahrscheinlich. Zudem sind Medikamente für Katzen an die Körpergröße und Anatomie der Tiere angepasst.

Weitere Tricks

Viele Medikamente schmecken und riechen unangenehm für Katzen. Daher gilt es, dies zu tarnen. Das könnt ihr tun, indem ihr die Tablette zuvor mit den Lieblingsleckerlis eueres Stubentigers aufbewahrt. Die Tablette nimmt so den Geruch der Leibspeise an.

Ein weiterer Trick, den ihr anwenden könnt, ist das Verteilen des Medikaments im Fell. Dazu müsst ihr die Tablette zunächst zermahlen und anschließend mit einer klebrigen Flüssigkeit vermischen. Anschließend schmiert ihr es an Stellen im Fell, die die Katze leicht putzen kann. Katzen sind sehr saubere Tiere und schlecken so das Medikament beim Reinigen auf. Ein Nachteil bei dieser Strategie ist dennoch, dass so viel vom Inhaltsstoff verloren gehen kann.

Fazit

Einer Katze Tabletten zu geben, ist oft schwierig. Immerhin sind die Tiere bekannt für einen ausgeprägten Eigensinn und zudem sehr wählerisch, was das Futter betrifft! Um Medizin mit einem starken Eigengeschmack in die Katze zu bekommen, benötigt ihr daher häufig viel Geduld, Kreativität und ein bisschen Mogelei. Mit einem der Tricks aus dem Text bekommt ihr es aber ganz sicher hin. Welcher am besten zu euch und eurer Katze passt, hängt vor allem vom Charakter des Tieres ab.

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