29.10.2022

Mein Hund stinkt

Ursachen, Vorbeugung und Behandlung

Wenn ein Hund plötzlich stinkt oder unangenehm aus dem Maul riecht, können verschiedene Ursachen verantwortlich sein. Die Auslöser sind vielseitig und finden sich ebenso in mangelnder Fellpflege wie bei Krankheiten oder dem (falschen) Futter.
Bevor etwas gegen den Gestank unternommen werden kann, muss der Auslöser dafür bekannt sein. Das ist nicht immer einfach. Der folgende Ratgeber hilft dabei und erleichtert nicht nur die Suche, sondern auch das Lösen des Problems. Denn leider reicht ein gründliches Bad nicht in jedem Fall aus.

Warum euer Hund stinkt

Die erste und eine der wichtigsten Fragen bei der Ursachenforschung nach dem üblen Geruch lautet:

Wo und wie stinkt der Hund?

Riecht er aus dem Maul? Stinken die Ohren? Hat er Blähungen oder riecht der Po selbst ohne diese unangenehm? Geht der Gestank von Fell und Haut aus? Die Antwort hierauf grenzt die Suche bereits erheblich ein. Fangt also am besten im Gesicht an und arbeitet euch von da aus nach hinten vor. Die Kontrolle hilft dabei, den Auslöser zu finden. Eventuell entdeckt ihr dabei sogar weitere Hinweise, die bei der späteren Behandlung helfen.

Was kann es sein, wenn ein Hund plötzlich stinkt?

Der Hund stinkt plötzlich? Dann solltet ihr die Einflüsse der letzten Stunden unter die Lupe nehmen.

Hund stinkt durch Wälzen

Kann er sich im Garten oder auf einem Spaziergang in etwas gewälzt haben? Dann kommen Kot, Kadaver und Losungen anderer Tiere in Frage, ebenso wie Müll, Gülle und Jauche. So eklig diese Ursache ist, hat sie einen eindeutigen Vorteil: Ein gründliches und ausgiebiges Bad reicht aus, um den Gestank zu beseitigen. Mehrfaches Shampoonieren ist dringend angeraten.

Die meisten Hunde nehmen das übel – immerhin haben sie sich ihrer Meinung nach gerade frisch einparfümiert. Das Baden ist aber nicht nur wegen der menschlichen Nase in Reichweite notwendig. Beim Wälzen in den Überresten toter Tiere, Kot oder Gülle gelangen potenziell gefährliche Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten in das Hundefell. Chemische Rückstände – beispielsweise von Medikamenten – können sich ebenfalls darunter befinden.

Leckt euer Hund nun sein Fell ab, nimmt er die Substanzen auf. Das kann verheerende Folgen haben, zu Krankheiten oder Vergiftungen führen. Reinigt das Fell daher so schnell und so gründlich wie möglich.

Hund stinkt nach dem Schwimmen

Dass nasses Hundefell nicht nach Veilchen duftet, ist sogar Nicht-Hundehaltern bekannt. Riecht euer Hund aber nicht nach nassem Hund, sondern verbreitet einen brackigen Gestank, ist das Wasser verantwortlich. Vor allem bei sehr hohen Temperaturen im Sommer, kann das Wasser in Seen, Tümpeln oder Teichen kippen und stinkt dann nicht nur, sondern ist aufgrund der Keimbelastung und der Algen sogar gefährlich.

Bei Bächen und Flüssen ist das Kippen unwahrscheinlich. Verunreinigungen können aber ebenfalls auftreten. Stellt daher sicher, dass ihr nur für das menschliche Baden geeignete Gewässer aufsucht. Ist der Hund trotzdem unerlaubt baden gegangen, steht wiederum ein gründliches Bad an.

Hund stinkt nach dem Fressen

Das beste Beispiel für geruchsintensives Futter sind Pansen. Ob getrocknet, im Dosenfutter oder roh und frisch als BARF – Pansen stinken für menschliche Nasen. Es ist daher vollkommen normal, dass euer Hund nach dem Fressen ebenfalls aus dem Maul stinkt.

Zusätzlich können einige der Geruchsstoffe über die Haut abgegeben werden, wenn die Verdauung einsetzt.

Eine weitere Geruchsquelle durch Futter sind minderwertiges oder unverträgliches Fressen. Hat euer Hund immer wieder Blähungen oder riecht er nach einer Futterumstellung auffällig unangenehm? Dann sollte der Speiseplan geändert werden.

Der Vorteil an Wälzen, Schwimmen und Futter als Gründe für das Stinken bei eurem Hund ist, dass sich diese Ursachen einfach beheben lassen.

Was füttern damit der Hund nicht stinkt?

Hochwertige Futtersorten, frisches Obst, Gemüse, Kräuter und vor allem Petersilie sind ideal, um den Körpergeruch von Hunden angenehmer zu gestalten. Ein ausgewogener Speiseplan bringt zudem noch weitere Vorteile mit sich. Gesund und abwechslungsreich ernährte Hunde zeigen sich oftmals weniger verfressen. Das erleichtert unter anderem das Giftköder-Training. Zudem kann damit Übergewicht und anderen gesundheitlichen Problemen vorgebeugt werden.

Mangelnde Hygiene als Ursache, warum der Hund stinkt

Leider hält sich der Irrglaube, dass Hunde nicht gebadet werden dürfen, immer noch hartnäckig. Neben den regelmäßigen und gründlichen Bürsten stellt es jedoch eine Grundlage für die optimale Hygiene dar. Ebenso wie das Waschen von Hundedecken und Hundebetten, befreit es Hund und Umgebung von losen Haare, überschüssigem Talg, Hautschuppen, Keimen und Verschmutzungen.

Dadurch verbessert sich nicht nur der Geruch. Euer Hund wird sich wohler fühlen. Ja, das gilt auch dann, wenn Baden nicht zu seinen Lieblingsbeschäftigungen gehört. Zudem wird das Risiko für Hauterkrankungen reduziert.

Gesundheitliche Gründe, warum euer Hund stinken könnte

Zeigen sich weder Hygiene noch Futter oder Wälzen dafür verantwortlich, dass der Hund stinkt? Dann steht eine Kontrolle der körperlichen Gesundheit an.
Wir zeigen euch typische Auslöser für unangenehme Gerüche und was ihr dagegen unternehmen könnt.

Zähne und Zahnfleisch

Zahnstein, Entzündungen, Abszesse und vereiterte Wurzeln lassen euren Hund aus dem Maul stinken. Der Geruch fällt unabhängig vom Fressen auf – beispielsweise beim Gähnen.

Vorbeugend wirken das Zähneputzen und häufige Kontrollen von Zahnfleisch und Zähnen. Ist es in diesem Bereich zu Problemen gekommen, kann nur noch der Tierarzt weiterhelfen. Gegebenenfalls reicht eine Zahnreinigung aus. Ebenso ist es aber möglich, dass Zähne gezogen und Medikamente verabreicht werden müssen.

Futtermittelunverträglichkeiten

Bei Futtermittelunverträglichkeiten und Allergien kann euer Hund aus dem Mund stinken, über Haut und Fell einen unangenehmen Geruch verbreiten, Blähungen und Durchfall haben.
Den genauen Auslöser zu finden gestaltet sich nicht immer einfach. Eine Ausschlussdiät erfordert Geduld, schafft jedoch langfristig Abhilfe.

Beschwerden im Magen-Darm-Trakt

Ob Magenschleimhautentzündung, Parasiten oder ein Magen-Darm-Infekt – Blähungen, Erbrechen und Durchfall sind an sich bereits unangenehm. Zusätzlich werden einige Bestandteile des Futters anders verstoffwechselt, was zu einem stinkenden Hund führen kann.

Hauterkrankungen

Ebenso wie Menschen haben auch Hunde einen natürlichen Hautschutz. Ist dieser geschwächt, gestört oder eingeschränkt, können sich Bakterien und Pilze ausbreiten. Deren Stoffwechselendprodukte verströmen oftmals einen auffälligen Geruch.

Analdrüsen

Ein leidliches und bekanntes Thema für die einen, für die anderen lange Zeit unbekannt: die Analdrüsen. Können sich diese nicht richtig entleeren, wird das Sekret fest und zäh. Dadurch kommt es zum Verstopfen und zu Entzündungen. Sogar ein Aufplatzen der Analbeutel ist möglich. Was für euren Hund ausgesprochen schmerzhaft ist, kann sich zunächst in einem üblen Gestank im Bereich des Afters äußern.

Infektionen

Während einer Infektion kann sich der Körpergeruch eines Hundes verändern und euch als Gestank auffallen. In der Regel gehen damit andere Anzeichen einher. Darunter befinden sich Appetitverlust, ein erhöhtes Ruhebedürfnis, Fieber oder eine Änderung des Verhaltens.

Alter

Hunde-Senioren haben oftmals einen stärkeren Eigengeruch als junge Vierbeiner. Das kann unter anderem an einem schwächeren Hautschutz liegen und mehr Pflege erfordern. Durch Petersilie oder Chlorophyll-Tabletten lässt er sich zusätzlich reduzieren.

Ohrenentzündungen

Riecht euer Hund vermehrt am Kopf oder genauer gesagt aus den Ohren? Dann kann sich dahinter ein Übermaß an Ohrenschmalz oder sogar eine Ohrenentzündung verbergen. Eine gründliche Reinigung und falls nötig der Einsatz von Ohrentropfen schafft Abhilfe.

Erkrankungen

Einige Erkrankungen zeigen sich nicht direkt, bedürfen aber dringender Behandlung. Chronische Leiden, Stoffwechselstörungen und Insuffizienzen gehören dazu. Ein allmählich zunehmender Körpergeruch kann ein erstes Warnzeichen dafür sein.

Wann fangen Hunde an zu stinken?

Welpen aus sauberer Haltung weisen oftmals einen sehr angenehmen Geruch auf. Dieser Welpengeruch geht allerdings ebenso wie beim Menschen während der Pubertät verloren. Erwachsene Hunde weisen in jedem Fall einen Eigengeruch auf.

Zu stinken ist jedoch für keinen Vierbeiner normal. Äußere Auslöser oder gesundheitliche Beschwerden können dafür verantwortlich sein, dass es zu einer allmählichen oder plötzlichen Änderung kommt.

Lässt sich kein äußerer Faktor feststellen wie ein besonders geruchsintensives Futter oder ein „Bad“ in Jauche, solltet ihr mit eurem Hund einen Tierarzt aufsuchen. Der Gestank ist in diesem Fall immer ein Warnzeichen und bietet euch die Möglichkeit für schnelles Handeln.

Was neutralisiert Hundegeruch?

Die beste Vorbeugung gegen Hundegeruch besteht aus Hygiene und einer artgerechten Haltung. Eine gesunde Ernährung sowie die regelmäßige Pflege von Fell und Zähnen minimieren die Risiken für gesundheitliche Beschwerden und Gestank bereits erheblich.
Zudem sollte auch die Umgebung sauber gehalten werden. Hundebetten, Decken und Handtücher häufig zu waschen, beugt unangenehmen Gerüchen wirksam vor. Materialien, die sich nicht waschen lassen, könnt ihr mit Enzymreiniger oder Polsterreinigern behandeln.

Was kann ich tun, wenn mein Hund stinkt?

Wichtig ist, zunächst die Ursache zu finden. Nur so wird es möglich, sie gezielt zu beheben. Der Gestank von einer Ohrenentzündung, einer Krankheit oder schlechter Zahngesundheit wird nicht durch das Baden behoben. Auch ständige Blähungen oder eine schlechte Fütterung lassen sich durch den Duft von Shampoo nur kurzzeitig überdecken.
Erst mit dem Beheben des Auslösers verbessert sich der Geruch anhaltend.

Warum stinkt der Hund trotz Baden?

Hierfür sind in der Regel gesundheitliche Probleme verantwortlich, die einer Behandlung bedürfen. Es kann allerdings auch am falschen Baden liegen. Wird der Hund ohne Shampoo gewaschen und trocknet an der Luft, kann der Eigengeruch zunächst sogar stärker ausfallen.
Ein hochwertiges und auf den Felltypen angepasstes Hunde-Shampoo schafft gemeinsam mit abschließendem Föhnen Abhilfe.
Tritt der Gestank dennoch wieder auf, wird es höchste Zeit für den Tierarzt.

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