05.10.2022

Zahnstein beim Hund 

Prävention und Behandlung

Auch an einem Hundegebiss kann Zahnstein entstehen. Das Problem sollte rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Sonst könnte sich der Zahnstein beim Hund weiter ausbreiten und zu Zahnfleischentzündungen bis hin zum Ausfall von Zähnen führen. Das wäre für einen Hund fatal.

Was ist Zahnstein beim Hund?

Wenn die Rede von Zahnstein ist, dann handelt es sich um Ablagerungen an den Zähnen. Diese entstehen in erster Linie durch Reste der Nahrung, die an den Zähnen hängen bleiben. Der Tierarzt bezeichnet diese Ablagerungen als Plaque. Diese Beläge weisen eine raue Oberfläche auf, sodass sich daran immer mehr ablagert. Solange alles noch recht weich ist, macht es keine Probleme. Allerdings verhärten sich die Zahnbeläge im Laufe der Zeit. Dann lassen sie sich nicht mehr mit einer Bürste entfernen.

Da sich der Zahnstein immer weiter ausbreitet, schiebt er sich mit der Zeit zwischen Zahnfleisch und Zähne. Dadurch entstehen Entzündungen, die dem Hund starke Schmerzen bereiten. Breiten Sie sich noch weiter aus, kann sogar der Zahnhalteapparat in Mitleidenschaft gezogen werden. Dadurch entsteht Zahnausfall. Das solltet ihr unbedingt verhindern. Die Frage ist nur, wie das geschehen soll?

Wie erkennt ihr Zahnstein bei eurem Hund?

Eigentlich ist es nicht schwer, Zahnstein beim Hund zu erkennen. Bei einem näheren Blick in das geöffnete Maul sind schon Verfärbungen zu erkennen. Zunächst werden in den meisten Fällen die Reißzähne befallen. Da diese immer etwas länger als die anderen sind, lassen sich Beläge schnell erkennen. Etwas später werden dann auch die Backenzähne davon befallen.

Ein anderes typisches Symptom ist einseitiges Kauen. Oftmals hält der Hund den Kopf dann auch zur Seite, weil ihm das Kauen Schmerzen bereitet. Bei einem sehr starken Befall von Zahnstein verweigert der Hund manchmal auch komplett die Nahrungsaufnahme. Zudem versucht er, sich mit der Pfote an der Schnauze zu kratzen oder mit der Schnauze an Möbeln zu scheuern. Daran spürt ihr, dass dem Hund etwas nicht gefällt und er Probleme mit den Zähnen hat.

Beim Fressen tritt manchmal auch Blut aus dem Mund. Es kann sich sogar um eine eitrige Flüssigkeit handeln. In solch einem Fall solltet ihr unbedingt sofort einen Tierarzt aufsuchen. Blut und Eiter sind ein sicheres Anzeichen dafür, dass sich schon das Zahnfleisch entzündet hat.

Wie entsteht Zahnstein beim Hund?

Ob sich bei einem Hund Zahnstein bildet, hängt auch zum Teil von der jeweiligen Rasse ab. Je kleiner ein Hund ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er an Zahnstein leidet. Beispielsweise sind Terrier stärker gefährdet als Schäferhunde. Das liegt daran, dass die Abstände zwischen den Zähnen bei großen Hunderassen breiter sind. Deshalb bleibt nicht so viel von der Nahrung zwischen den Zähnen hängen.

Zudem knabbern große Hunde auch immer wieder gerne an harten Knochen. Durch das Abnagen wird gleichzeitig das Gebiss gereinigt. Vielen kleineren Hunderassen fehlt die Kraft, um an harten Knochen nagen zu können. Deshalb verlieren sie sehr schnell die Lust daran.

Des Weiteren hängt es auch von der Nahrung ab. Allerdings gibt es in diesem Bereich keine einhelligen Meinungen. Es gibt einige Tierärzte, die behaupten, dass Hunde Zahnstein bekommen, wenn sie hauptsächlich Nassfutter erhalten. Andere Tierärzte behaupten genau das Gegenteil und verurteilen das Trockenfutter. Deshalb lässt sich diesbezüglich keine eindeutige Empfehlung aussprechen.

Zucker hat jedoch einen enormen Einfluss auf die Bildung von Zahnstein. Der Grund dafür ist, dass Zucker einen idealen Nährboden für die Entstehung von Plaque bietet. Deshalb solltet ihr unbedingt auch darauf achten, dass sich im Hundefutter nicht übermäßig viel Zucker befindet.

Wie gefährlich ist Zahnstein für den Hund?

Für euren Hund ist der Zahnstein auf jeden Fall gefährlich. Insbesondere dann, wenn sich bereits Entzündungen im Maul gebildet haben. Diese verursachen nicht nur starke Schmerzen, sondern sie sind auch sehr hinderlich beim Fressen. Zudem gelangen die Entzündungserreger durch das Herunterschlucken der Nahrung in den Magen sowie in den gesamten Verdauungstrakt. In diesen Bereichen können die Erreger ebenfalls noch Beschwerden auslösen. Dadurch fällt das Tier schon bald in einen sehr schlechten Allgemeinzustand.

Ein weiteres gesundheitliches Problem entsteht dadurch, dass der Hund nicht mehr genug frisst, wenn ihm die Zähne oder das Zahnfleisch schmerzen. Dann magert er ab und wird mit der Zeit immer schwächer. Das wäre ebenfalls nicht so gut für ihn.

Im fortgeschrittenen Stadium führt Zahnstein beim Hund zum Rückgang des Zahnfleisches. Dadurch können sich einzelne Zähne lockern und auch ausfallen. Es gibt sogar einige Fälle, in denen aus einer zunächst harmlos erscheinenden Zahnsteinbildung größere Abszesse entstanden sind. Diese können schwerwiegende gesundheitliche Schäden bis hin zu einer Blutvergiftung nach sich ziehen. Diese wäre dann sogar schon lebensbedrohlich. Ihr möchtet sicherlich nicht erleben, dass eurem Hund solch ein Unglück widerfährt.

Wann solltet ihr mit Zahnstein beim Hund einen Tierarzt aufsuchen?

Ihr müsst nicht sofort mit dem Hund zum Tierarzt gehen, wenn ihr die ersten Zahnbeläge im Maul erkennt. Oftmals verschwinden diese nach einer gewissen Zeit wieder, wenn das Tier auf etwas herumkaut. Das mögen Hunde bekanntermaßen gerne. Zeigt der Hund jedoch deutliche Symptome, dass ihm das Fressen schwerfällt oder dass er unter Schmerzen im Maul leidet, solltet ihr unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. In dem Fall hat sich der Befall des Zahnsteins schon weit ausgebreitet und behindert den Hund in beträchtlicher Weise. Kein Hundehalter möchte es, dass sein Tier leidet. Eine Behandlung beim Tierarzt bietet eine enorme Hilfe für das Wohlbefinden des Vierbeiners.

So entfernt der Tierarzt den Zahnstein beim Hund

Wer selbst regelmäßig eine professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt durchführen lässt, weiß, wie es abläuft. Fast genauso geht auch der Tierarzt vor. Zunächst entfernt er den Zahnstein mittels Ultraschall. Falls der Zahnstein schon etwas tiefer in das Zahnfleisch eingedrungen ist, muss er zusätzlich mechanisch vorgehen und die Zahnfleischtaschen gründlich säubern. Zum Abschluss poliert er die Zähne und trägt ein Flour-Präparat auf. Dieses bietet dem Zahnschmelz einen guten Schutz.

Da ein Hund normalerweise nicht stillhält, wenn der Tierarzt mit einem Ultraschallgerät oder mit mechanischen Instrumenten in seinem Maul arbeitet, bekommt er eine leichte Narkose. Dabei handelt es sich jedoch eher um eine leichte Sedierung. Dadurch spürt der Hund überhaupt nichts von der ganzen Prozedur. Bei der Berechnung der Kosten richtet sich der Tierarzt nach der Gebührenordnung. Diese liegen in einem ähnlichen Bereich wie die Kosten für eine Behandlung beim Zahnarzt. Demnach können Kosten von etwa 60 bis 80 Euro anfallen. Sollten durch den Zahnstein jedoch schon Zahnfleischentzündungen aufgetreten sein, entstehen zusätzliche Behandlungskosten für Medikamente.

Kann man Zahnstein bei Hunden selbst entfernen?

Der Zahnstein ist erst die Folge von Zahnbelägen, die schon länger vorhanden waren. Die Beläge der Zähne lassen sich eventuell noch selbst entfernen. Richtiger Zahnstein jedoch ist sehr hart und lässt sich mit Hausmitteln nicht beseitigen. Dazu sind spezielle medizinische Instrumente erforderlich. Diese hat nur der Tierarzt. Deshalb beschränkt sich die Möglichkeit für euch darauf, die Zahnbeläge zu entfernen. Das wäre dann aber eher eine vorbeugende Maßnahme.

Wie kann Zahnstein bei Hunden vorgebeugt werden?

Wer sich einen kleinen Welpen anschafft, kann ihm angewöhnen, dass er sich nach dem Fressen die Zähne reinigen lässt. Aber Achtung, dazu solltet ihr niemals eure eigene Zahncreme benutzen. Für Hunde gibt es spezielle Zahncremes. Falls ihr euch nicht sicher seid, fragt vorsichtshalber euren Tierarzt um Rat. Dieser kann euch sagen, welche Zahnpflegemittel brauchbar sind.

Allerdings lässt es sich nicht jeder Hund gefallen. Deshalb ist eine regelmäßige Zahnpflege nur in seltenen Fällen möglich. Trotzdem gibt es vorbeugende Maßnahmen, die ihr ergreifen könnt. In Fachgeschäften für Haustierbedarf gibt es unter anderem spezielle Gemüse-Snacks für Hunde. Diese enthalten Gemüseextrakte mit nützlichen Substanzen für die Zahnpflege.

Alternativ gibt es in jeder Handlung für Haustierbedarf auch verschiedene Kauartikel. Damit macht ihr eurem Hund auf jeden Fall eine Freude. Zudem nutzen die Kauknochen und andere Artikel dieser Art der Zahngesundheit. Ihr könnt daher schon etwas machen, damit aus den häufig entstehenden Zahnbelägen kein Zahnstein entsteht. Wichtig ist es aber auch, dass ihr eurem Hund hin und wieder genauer in sein Maul seht. Schon fortgeschrittene Zahnbeläge führen meistens zu einem unangenehmen Mundgeruch.

Fazit

Durch die regelmäßige Nahrungsaufnahme bilden sich Zahnbeläge bei jedem Hund. Kleinere Hunderassen sind zumeist stärker betroffen als größere Rassen. Werden die Zahnbeläge nicht rechtzeitig beseitigt, dann entsteht daraus Zahnstein. Dieser muss vom Tierarzt entfernt werden, weil dazu medizinische Instrumente erforderlich sind. Die Zahnsteinentfernung ist für den Hund schmerzfrei, weil er eine leichte Sedierung bekommt. Hinterher geht es dem Vierbeiner deutlich besser.

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