Der Toypudel

kleiner Pudel mit großem Charakter

Der Toypudel ist die kleinste, mittlerweile anerkannte Variante des Pudels – scheint von seiner geringen Größe jedoch keine Ahnung zu haben. Denn die intelligenten Tiere lassen sich bei richtiger Prägung und Haltung von keinem Hindernis aufhalten und sind überraschend sportlich. Mit einem Platz auf der Couch und einer Runde ums Haus sind die Vierbeiner daher auf Dauer nicht zufrieden.

Neben dem körperlichen Anspruch sind sie neugierig, entdeckungsfreudig und ausgesprochen gelehrsam. Viele positive Eigenschaften, die sich dennoch nicht für jeden Halter eignen. Wenn ihr über die Anschaffung nachdenkt, ist dieser Ratgeber mit praktischen Erfahrungen und Beispielen genau die richtige Informationsquelle.

Geschichte des Toypudels

Die Geschichte des Pudels reicht bis in das 14. Jahrhunderte zurück. Zunächst als Jagdhunde für die Wasserjagd gehalten gezüchtet, sind die Vertreter mittelgroß und zeichnen sich optisch durch das gekringelte Fell aus. Sie sollen auch als Hütehunde eingesetzt wurden sein.

Etwa im 19. Jahrhundert erregen sie durch ihr freundliches Wesen, die gelehrige Art und das ungewöhnliche Fellkleid Aufsehen und entwickeln sich von da aus zu Begleithunden. Lange Zeit waren nur Königspudel beziehungsweise Großpudel, Kleinpudel und Zwergpudel anerkannt. Der Toy-Pudel folgte deutlich später erst im Jahr 1985 als anerkannte Rasse.

Wesen und Charakter des Toypudels

Gleich vorab: Der Pudel wurde einst als Jagdhund gezüchtet. Auch, wenn Pudel heute nicht mehr in der Jagd geführt werden, ist ihr Charakter dennoch davon geprägt.

Sie können eng mit ihrem Menschen zusammenarbeiten, lernen schnell und sind agil – dabei jedoch ebenso selbstständig. Gebt ihr eurem Pudel keine Aufgabe, wird er sich selbst eine suchen. In der Regel handelt es sich dabei nicht um „Jobs“, die Hundehaltern Freude bereiten. Damit sind wir direkt bei den nächsten wichtigen Fragen.

Ist der Toypudel ein Anfängerhund?

Mit der richtigen Vorbereitung und Einstellung könnt ihr einen Pudel auch als Anfänger in der Hundehaltung gut händeln. Lasst euch dabei jedoch nicht von der geringen Größe täuschen. Pudel haben in allen Varianten einen starken Bewegungsdrang und müssen entsprechend ausgelastet werden.

Zudem lernen sie schnell, aber nicht immer das, was ihr wollt. Daher sind klare Regeln und eine konsequente Durchsetzung unbedingt erforderlich.

Sind Toypudel Kläffer?

Bereits aufgrund ihrer geringen Größe gelten Toypudel häufig als typische Kläffer. Das hängt jedoch hauptsächlich von den Haltern ab und liegt nicht an den Hunden selbst.

Pudel sind wachsam und melden durchaus, wenn sie verdächtige Geräusche wahrnehmen. Dennoch kannst du durch die entsprechende Erziehung unterbinden, dass dein Hund bei jedem Klingeln anschlägt oder Menschen und andere Tiere verbellt.

Wichtig ist zudem, dass dein Pudel ausgelastet ist. Langweilt er sich, kann er sich beispielsweise selbst zum Wachhund erklären und dadurch zum Kläffer werden. Dasselbe gilt, wenn ihr ihm keine sichere Führung bietet und er deswegen Angst vor anderen Hunden bekommt.

Hier spielt die geringe Größe des Toypudels tatsächlich eine Rolle. Mit einem Höchstgewicht von drei Kilogramm ist die Welt für sie riesig und potenziell bedrohlich. Das gilt auch für größere Artgenossen. Ihr sollte daher zum einen von Anfang an Wert auf eine gute Sozialisierung achten. Schafft rundum positive Erfahrungen mit größeren Hunden, damit euer Toypudel sie später nicht als Vorsichtsmaßnahme schon auf weitere Entfernungen anbellen wird.

Bietet eurem Pudel zudem Schutz. Die Rassevertreter sind in der Regel zwar selbstbewusst, jedoch ebenso sensibel. Fühlen sie sich bedroht oder in Gefahr, solltest du deinen Vierbeiner hinter dich bringen oder auf den Arm nehmen. Das vermittelt Sicherheit und stärkt das Vertrauen in dich – und nimmt dem Hund zugleich den Grund zum Bellen aus Angst.

Kann der Toypudel auch mal alleine bleiben?

Ja, wie jeder andere Hund auch, können die Pudel im Mini-Format ebenfalls lernen, problemlos allein zu bleiben. Das solltet ihr von Anfang an schrittweise üben. Natürlich sind die anhänglichen und menschenbezogenen Vierbeiner lieber immer und überall mit dabei, realistisch möglich ist das jedoch nicht.

Anschaffung eines Toypudels

Wenn ihr euch einen Toypudel anschaffen möchtet oder noch unschlüssig seid, können die folgenden Fragen bei der Entscheidung helfen.

  • Warum soll es ein Toypudel sein?: Lautet die Antwort, weil sie klein, pflegeleicht und praktisch sind, nicht viel Auslauf benötigen und keinerlei Jagdtrieb haben, ist der Pudel die falsche Rasse.
  • Was ist der Unterschied zwischen Toypudel und Zwergpudel?: Die Größe und das Gewicht sind die merklichen Unterschiede. Toypudel wiegen zwei bis drei Kilogramm, Zwergpudel drei bis sechs Kilogramm. Auch bei der Schulterhöhe ist der Übergang fließend. Toypudel werden 24 bis 28 Zentimeter hoch, Zwergpudel 28 bis 35 Zentimeter.
  • Seid ihr bereit für die Fellpflege?: Regelmäßiges Baden und Scheren gehört bei jedem Pudel dazu. Die Rassevertreter haaren zwar nicht, erfordern dafür aber häufiges Bürsten. Wer das Scheren nicht selbst übernehmen möchte, sollte zudem Kosten für einen Groomer aller vier bis acht Wochen einkalkulieren.

Worauf muss ich beim Kauf eines Toypudels achten?

Ein langes, glückliches Hundeleben beginnt bereits bei der Auswahl der passenden Elterntiere. Sie sollten wesensfest und körperlich gesund sein. Um das zu gewährleisten, beschäftigen sich Zuchtvereine – wie der VDH – mit der kontrollierten Verpaarung. Dazu gehören beispielsweise Voruntersuchungen bei den Eltern und eine Kontrolle der Welpen.

Bei sogenannten Hobbyzüchtern ist das in der Regel nicht der Fall. Ausnahmen gibt es dennoch. Seriöse Verkäufer sollten daher unabhängig von Zuchtvereinen die folgenden Faktoren erfüllen:

  • umfangreiche Untersuchungen der Elterntiere auf rassetypische Erkrankungen im Bereich der Augen, Zähne und des Bewegungsapparates
  • nachweislich kein Verwandtschaftsgrad zwischen den Elterntieren
  • gesundheitlich untersuchte und geimpfte Welpen
  • optimale Prägung auf normalen Alltag

Fällt euch bei einem Verkäufer auf, dass die Welpen vollkommen von allen anderen separiert werden? Ab einem Alter von acht Wochen sollte das nicht mehr der Fall sein. Halten sie sich hingegen auch dann noch dauerhaft in einem Welpenauslauf auf, ist das ein schlechtes Zeichen.

Zudem werden euch verantwortungsvolle Verkäufer umfassend über die Haltung und den jeweiligen Charakter informieren. In jedem Wurf finden sich tollkühne und freche, ebenso wie eher sensible Hunde. Wer sich umfassend mit den Welpen beschäftigt hat weiß daher, dass der eine sehr verkuschelt ist und der andere dafür ein mutiger Entdecker im Freien.

In den jungen Hundeleben ist weiterhin schon ein wenig passiert, wenn es dem Züchter oder Verkäufer um mehr als eine schnelle Einnahmequelle geht. Sie sollten bereits ein wenig mit dem Bürsten vertraut sein, problemlos fressen, täglich im Freien gewesen sein und eine bis zwei Impfungen aufweisen sowie gechippt sein.

Wie viel kostet ein Toypudel?

Darauf gibt es keine pauschale Antwort. Eine grobe Orientierung sind 750 bis 2.500 Euro. Früher galten Hunde von VDH-Züchtern als teurer in der Anschaffung, da sie über Papiere und einen Stammbaum verfügen, die Elterntiere rundum untersucht sind und für gewöhnlich mehr Aufwand bei der Aufzucht betrieben wurde.

Mittlerweile zeigen sich ähnliche Preise jedoch auch bei sogenannten Hybriden und „Hobbyzüchtern“, deren Hunde lediglich geimpft sind und sich teils ungeplant vermehrt haben.

Entwicklung und Erziehung des Welpen

Bei der Entwicklung und Erziehung eines Toypudel-Welpens zeigen sich keine Unterschiede zu anderen Rassen. Hast du bisher noch keinen Hund einer solch kleinen Größenordnung gehalten, musst du allerdings besonders vorsichtig sein. Toypudel – vor allem im Welpenalter – passen in jede noch so kleine Lücke und Nische. Sichere Wohnung oder Haus daher entsprechend ab.

Bedenkt zudem, dass die kleinen Welpen überraschend schnell sind und ihnen bereits eine zufallende Tür das Leben kosten kann. Zudem kann ein versehentlicher Tritt zu schweren Knochenbrüchen führen. In der ersten Zeit nach dem Einzug ist es daher wichtig, ständig den eigenen Fußbereich im Auge zu behalten.

Wie halte ich einen Toypudel?

Im Welpenalter benötigen Toypudel ein gutes Gleichgewicht zwischen neuen Eindrücken, Ruhe, Erziehung und Training. Das klingt deutlich komplizierter als es ist. Zunächst ist lediglich wichtig, dass sie sich im neuen Heim einleben, stubenrein werden und ausreichend schlafen können.

Fühlen sie sich wohl? Dann wird es Zeit für längere Aufenthalte im Freien, bei denen ihr spazieren geht oder der Hund toben kann. Zudem könnt ihr gemeinsam jeden Tag etwas mehr der Umgebung erkunden, solltet hin und wieder Auto oder Bus und Bahn fahren, andere Hunde treffen und euch neuen Herausforderungen stellen.

ABER: Jeweils nur in kleinen Schritten und nie zu viel auf einmal. War dein Toypudel-Welpe heute zum ersten Mal im Park oder im Wald? Dann sollten am Rest des Tages Ruhe und Entspannung im Vordergrund stehen.

Auf diese Weise kannst du Tag für Tag sowohl Routine aufbauen als auch keine Langeweile aufkommen lassen. Baut zudem täglich eine kleine Lerneinheit ein, um die Grundkommandos aufzubauen. Auch dabei solltet ihr jedoch langsam vorgehen. Überfordert ihr euren Toypudel, kann er überdrehen und findet dann nur schwer zur Ruhe.

Wie viel Auslauf braucht ein Toypudel?

Plane täglich wenigstens zwei Stunden für Spaziergänge ein. Am Anfang müssen Toypudel noch häufig nach draußen gebracht werden, um ihr Geschäft zu verrichten. Sie halten tagsüber nur wenige Stunden aus.

Im Laufe der Zeit könnt ihr allerdings die Dauer der Gassigänge verlängern. Optimal ist es beispielsweise, wenn ihr bereits morgens eine längere Runde geht und den Hund im Anschluss füttert. Dadurch wird der Toypudel besser ausgelastet und schläft während der Abwesenheit des Halters entspannt. Eine weitere längere Runde bietet sich am Abend an, um die Nachtruhe zu verbessern. Zwischendurch reichen dann kurze Gassigänge aus.

Aktivitäten mit dem Toypudel

Neben Ausflügen, Spaziergängen und Wanderungen sind Agility und Tricksen gut für die intelligenten Hunde geeignet. Auch Apportieren bietet sich als Beschäftigung an.

Gesundheit und Pflege des Toypudels

Bei Pudeln gibt es ebenso wie bei anderen Rassen sogenannte rassetypische Erkrankungen. Besonders davon betroffen sind:

  • Augenerkrankungen wie grauer Star
  • Gelenk und Kniescheibenerkrankungen
  • Zahnprobleme
  • Probleme mit den Ohren
  • und Epilepsie

Leider sind Toypudel oftmals überzüchtet und leiden häufig an zuvor genannten Erkrankungen. Daher werden sie von vielen als Qualzucht bezeichnet.

Auf typische Probleme und Erkrankungen untersuchte Elterntiere stellen bereits ein geringeres Risiko für die Vererbung dar. Selbst mit ihnen ist es jedoch notwendig, den Hund regelmäßig zu kontrollieren und tierärztlich untersuchen zu lassen. Auch die Schlappohren brauchen regelmäßige Pflege. Ihr müsst diese regelmäßig kontrollieren und gelegentlich auch die Haare entfernen.

Fellpflege beim Pudel

Ein großer Vorteil des Toypudels ist, dass er nicht haart. Allerdings müsst ihr ihn trotzdem regelmäßig kämmen.

Für viele eine wichtige Frage: „Wie oft muss ein Pudel zum Friseur?“. Eine grobe Orientierung sind vier bis acht Wochen. Die Abstände sind abhängig von der gewünschten Schur, der Beschaffenheit des Fells und der Schnelligkeit des Wachstums. Falls ihr dies nicht tut, wird das Fell zu lang und verfilzt.

Wie oft muss man einen Pudel baden?

So oft wie nötig, so wenig wie möglich. Ist euer Pudel schmutzig, hat sich in etwas gewälzt oder muss geschoren werden, ist ein Bad angeraten. Es ist allerdings nicht erforderlich, einen festen Baderhythmus einzuführen.

Toypudel: klein und oho

Leider werden Toypudel immens unterschätzt. Durch ihre Gelehrigkeit und die Agilität eignen sie sich wunderbar für Hundesport. Sie können zahlreiche Kommandos und Tricks lernen und legen beeindruckende Geschwindigkeiten an den Tag.

Ein Leben in der Handtasche oder auf der Couch sollten sie daher nicht fristen. Besser sind sie als Wanderbegleitung, als Suchhund oder als Partner beim Dog Dancing.

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