Grosser Schweizer Sennenhund Steckbrief

Der Schweizer Riese

Der Grosser Schweizer Sennenhund ist eine in den Schweizer Alpen schon seit vermutlich bis zu 2.000 Jahren als Haus-, Hof-, Schutz- und Wachhund gezüchtete Hunderasse. Sein Name bezieht sich auf die gängige, übliche und traditionelle regionale alpine Bezeichnung „Senner“ für Hirten. Er ist einer von insgesamt vier Arten von Sennenhunden, die alle ein charakteristisches und einzigartiges dreifarbiges Fell haben.

Aus den Schweizer Alpen in den Rest der Welt: Ein sanfter, aber seltener Gigant.

Der Grosse Schweizer Sennenhund ist mit großer wissenschaftlicher Sicherheit, das Ergebnis einer Verpaarung einheimischer Hunde mit großen, muskulösen und kräftigen Hunden. Darunter zählen zum Beispiel die spanischen Mastiffs, römischen Molossern und tibetanischen Doggen („Do Khyi“). Diese wurden frühestens in der Steinzeit und spätestens seit dem frühen 16. Jahrhundert von ausländischen Siedlern in die Schweiz gebracht.

Für lange Zeit und über die Jahrhunderte gehörte die Rasse zu den beliebtesten ihrer Art in der Schweiz, galt jedoch gegen Ende des 18. Jahrhunderts als fast ausgestorben, da ihre Arbeit zunehmend von anderen Rassen und landwirtschaftlichen Maschinen erledigt wurde.

Erst mit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Grosse Schweizer Sennehund als belastbares, robustes und zuverlässiges Arbeitstier für die schwierigen Bedingungen in der Bergwelt nach und nach wieder entdeckt. Auch der energiegeladene Appenzeller Sennenhund gehört mit zur Sennnenhund-Familie. Er ist ein richtiger Naturbursche und eignet sich besonders gut für aktive Familien.

1939 wurde diese Rasse erstmals von der „Fédération Cynologique Internationale“ (FCI) international anerkannt. Im Zweiten Weltkrieg nutzte die Schweizer Armee Sennenhunde häufig als Zughunde. Ab 1968 wurden Schweizer Sennenhunde („Greater Swiss“) auch in die USA importiert, dort erlangten sie als typisches europäisches bzw.

Schweizer Symbol sowie Logo und Maskottchen einige Bekanntheit und Beliebtheit durch die Massenmedien. Heute ist der Grosse Schweizer Sennenhund nahezu weltweit verbreitet, zählt aber zu den vergleichsweise seltenen Rassen.

Geschichte des Grosser Schweizer Sennenhund

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei dem Grosser Schweizer Sennenhund um eine recht alte, schon seit etwas über 2.000 Jahren bekannte Rasse, über deren genauen und geografischen sowie verwandtschaftlichen Ursprung jedoch einige verschiedene Theorien existieren.

Die populärste sowie in der Fachwelt gängigste These besagt, dass sämtliche Schweizer Sennenhunde vom seinerzeit gefürchtetem „Molossus“ abstammen, einem großen, massiven Hund, welcher die römischen Legionen bei deren Marsch in die Alpen kurz vor Beginn unserer Zeitrechnung begleitete.

Von der Forschung weniger akzeptiert ist die hiervon abweichende Theorie, demzufolge die Phönizier bereits um 1.100 vor Christus eine große Hunderasse in spanische Siedlungen mitbrachten. Von dort aus breiteten sich diese nach Nordosten aus und beeinflussten später die Entwicklung von Rassen wie Tibet Mastiff, Mastiff, Pyrenäenhund, Bordeauxdogge und Sennenhund.

Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, dass eine derart große und kräftige Hunderasse schon in der Jungsteinzeit in Mitteleuropa, sowie den Alpen heimisch waren. Diese Bauernhunde wurden in folgenden Epochen mit ausländischen Rassen zu diversen Sennenhunde Rassen gekreuzt. Auch der Berner Sennenhund zählt zu einer der engsten Verwandten des Grosser Schweizer Sennenhundes.

Wesen und Charakter

Der Grosse Schweizer Sennenhund ist generell und grundsätzlich ein fröhlicher Hund mit einfach zu begeisterndem Wesen. Er hat eine starke Affinität zu Menschen (in Maßen zu Kindern). Diese Rasse ist gesellig, aktiv, ruhig und gelassen. Sie benötigt regelmäßig sportliche Bewegung, gefolgt von etwas Ruhe und Erholung.

Grosse Schweizer Sennenhunde halten sich gerne und oft in der Nähe ihrer Besitzer auf. Sie entfernen sich nur selten von ihnen, ohne sich zu melden. Die schweizer Hunde sind nicht glücklich, wenn sie im Zwinger leben müssen. Sie wollen ihre Bezugsgruppe und Familie genießen.

Große Schweizer Sennenhunde sehnen sich nach Aufmerksamkeit und Körperkontakt. Sie suchen mitunter spürbar nach Aufmerksamkeit und wollen gefallen. Sie sind von Natur aus selbstbewusst und können manchmal stur und entschlossen sein. Der Grosse Schweizer Sennenhund ist eine recht intelligente Rasse und lernt schnell Neues.

Anschaffung des Grosser Schweizer Sennenhund

Der Grosse Schweizer Sennenhund wurde als ein sehr vielseitig einsetzbarer Arbeitshund geschaffen, der Vieh hüten, Karren schieben und Häuser bewachen kann. Der Schweizer Sennenhund ist heutzutage vorrangig ein Familienhund, aber er liebt es immer noch, sich zu beschäftigen, weil er im Grunde seines fleißigen Wesens ein Arbeitstier ist. Die Welpen der Rasse sind ausgesprochen bezaubernd und werden vor allem in den Vereinigten Staaten zu hohen Preisen (ca. 2.500 US-Dollar/2.300 Euro) verkauft, weil sie so niedlich sind.

Wenn sie richtig erzogen wurden und sozialisiert sind, sind ausgewachsene Grosse Schweizer Sennenhunde sanftmütig und loyal gegenüber ihren Besitzern. Sie sind sehr selbstbewusste Hunde, die keinerlei Angst vor Fremden haben sowie anderen Hunden gegenüber nicht feindselig sind. Allerdings können sie Katzen oder andere Tiere jagen und in der Nähe von Kindern kann ihr Hüteverhalten zum Tragen kommen.

Worauf muss ich beim Kauf achten?

Grosse Schweizer Sennenhunde sind noch immer eine relativ seltene Rasse. Daher sind die Preise für Welpen in der Regel mit durchschnittlich etwa 2.000 Euro ziemlich hoch. Wenn Ihr Euch für den Kauf eines solchen Welpen entscheidet, solltet Ihr ausschließlich seriöse Züchter aufsuchen, die Euch auch einen einwandfreien Gesundheitspass vorlegen können. Bittet den Züchter, Euch Bescheinigungen über einen Charakter- und Herztest sowie eine Wurfuntersuchung auf Augenkrankheiten im Alter von sieben Wochen und Screenings für beide Elternteile vorzulegen.

Wenn der Züchter einen der oben genannten Tests nicht für notwendig hält (wofür es gute Gründe geben kann), fragt ihn nach einer Erklärung hierfür. Fragt auch nach der Krankengeschichte der Vorfahren und überlegt gut, ob Ihr Welpen kaufen wollt, falls diese problematisch sein sollten. Erkundigt Euch darüber hinaus nach schweren genetischen Krankheiten, die erst später auftreten können. Gute Züchter werden darum bitten, über solche Ereignisse informiert zu werden, um zukünftige Zuchtentscheidungen zu verbessern.

Entwicklung und Erziehung des Welpen

Der Nachwuchs des Grosser Schweizer Sennenhunds wird bis zum Alter von etwa zwei Jahren Welpe genannt. Dieses Alter ist die beste Zeit für die Ausbildung, die mit Bedacht und den richtigen Methoden erfolgen sollte. Manche Welpen besitzen einen besonders guten Instinkt, um rennende Katzen und andere vor ihnen fliehende Tierarten aufzuspüren und zu fangen. Sie besitzen eine wunderschöne, aber feurige Persönlichkeit und sind nicht einfach zu erziehen und auszubilden.

Bei manchen Welpen kann es schwierig sein, diese vollkommen stubenrein zu machen, sie brauchen bis zu 6 Monate oder auch noch länger. Diese als Welpen sehr aktiven und übermütigen Hunde sind anhänglich, werden allerdings nur langsam erwachsen. Der Grosser Schweizer Sennenhund eignet sich weniger für Erstbesitzer. Auch ist er eventuell nicht unbedingt die beste Wahl für Familien mit kleinen Kindern.

Wie halte ich einen Grosser Schweizer Sennenhund?

Heißes Klima wird von dieser Rasse aufgrund deren alpinen Ursprungs generell nicht gut vertragen. Bei großer Wärme und Hitze sollte der Grosser Schweizer Sennenhund immer ausreichend Wasser, an heißen Tagen einen ruhigen Platz im Haus sowie einen schattigen Ort im Freien haben, um der Sonne entkommen zu können.

Es ist auch wichtig, allzu viel Bewegung bei heißem, feuchtem und schwülem Wetter zu vermeiden. Der Grosser Schweizer Sennenhund braucht mäßige Aktivität sowie regelmäßigen Auslauf und ist zufriedenen, wenn es etwas zu tun gibt. Er ist aufmerksam und wachsam und bellt auch oft laut, was bei beengten Verhältnissen zu Beschwerden von Nachbarn führen kann. Sein ausgeprägter Beutetrieb verlangt einen gut eingezäunten Garten, für die Haltung in engen Wohnungen eignet sich die Rasse vergleichsweise wenig.

Aktivitäten mit dem Grosser Schweizer Sennenhund

Der Grosser Schweizer Sennenhund ist vom Naturell her relativ sportlich, aber meist nur vorübergehend aktiv. Er verausgabt sich gerne für kurze Zeit und hält danach ein kleines Schläfchen. Er will mit seinem Besitzer zusammen sein und bei fast allem mitmachen, sein Aktivitätsniveau entspricht zumeist dem der Familie. Als Arbeitshund hat er gerne eine Aufgabe und nimmt mit seinem Besitzer gerne an Wanderungen und Spaziergängen, sowie Ausflügen und Touren bevorzugt in schön grüner Umgebung teil.

Ihm könnt Ihr auch ohne Bedenken körperlich anspruchsvolle Beschäftigungen wie beispielsweise längeres Tragen und/oder Ziehen von schwereren Lasten zumuten. Sein genetisches Erbe und das Temperament des Grosser Schweizer Sennenhund kommt dem voll und ganz entgegen.

Gesundheit und Pflege

Das Fell des Grosser Schweizer Sennenhunds ist kurz und recht einfach zu pflegen. Sie verlieren zwar vor allem im Frühling und Sommer einige Haare, aber einmal wöchentliches Bürsten sowie häufigeres Bürsten während der Fellwechselzeit kann helfen, dies unter Kontrolle zu halten. Die Ohren und Nägel des Schweizer Sennenhundes sollten bei Bedarf mit einem feuchten Lappen sanft gesäubert werden. Baden empfiehlt sich, wenn sie nach Ausläufen schlammig und schmutzig geworden sind, damit ihr hübsches dreifarbiges Fell weiterhin schön glänzt.

Pro Tag benötigt der Grosser Schweizer Sennenhund etwa vier bis fünf Tassen hochwertiges Trockenfutter. Bei Welpen sollte es am besten auf zwei separate Mahlzeiten aufgeteilt wird. Er ist für seine Größe relativ gesund und robust. Er neigt dazu, diesbezüglich weit weniger Probleme zu haben als andere Rassen seiner Größenordnung. Wie bei allen großen Hunden können jedoch manchmal orthopädische Probleme wie vor allem Hüftdysplasie auftreten.

Interessantes und Wissenswertes

Als moderner „Vater“ und Wiederentdecker des Grosser Schweizer Sennenhunds gilt der Schweizer Kynologe Geologie Jacob Albert Heim (1849-1937). Dessen vielen Veröffentlichungen zur Klassifizierung der Schweizer Sennenhund Rassen bis heute international als Standardwerke angesehen werden.

Heim beschäftigte sich ab 1907 als erster Experte ausgiebig, detailliert sowie wissenschaftlich mit der Rasse. Er legte die Grundlagen für die im Jahr 1912 beginnende Grosser Schweizer Sennenhund Zucht. Weiterhin unterschied er diese Rasse anhand diverser Merkmale vom eng verwandten Berner Sennenhund.

Häufig gestellte Fragen

Wie groß wird ein Großer Schweizer Sennenhund?

Die Widerristhöhe beträgt bei einer Hündin von 60 bis 68 cm, und bei einem Rüden von 65 bis 72 cm.

Wie schwer wird ein Großer Schweizer Sennenhund?

Das Gewicht einer Hündin beträgt von 26 bis 44 kg, und eines Rüden von 26 bis 44 kg.

Wie schnell wächst ein Großer Schweizer Sennenhund?

Die Wachstumsphase dauert 18 Monate an, wobei die Hauptwachstumsphase in den ersten sechs Lebensmonaten liegt.

Was frisst ein Großer Schweizer Sennenhund?

Wegen der hohen Sportlichkeit des Tieres wird eine Ernährung mit erhöhtem Fleischgehalt empfohlen.

 

Habt ihr bereits einen Schweizer Sennenhund oder wollt euch einen zulegen? Erzählt uns mehr in den kommentaren!

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Alle Kommentare (1)

Hoerl-Eberl, Rita
19.02.2024 17:44 Uhr

Ja, der sture Dickkopf ist schon manchmal sehr aufgeprägt, selbst wenn der Napf mit Hundefutter wartet und man vorher auf seinem Kissen Platz machen soll. Sie liegt jetzt schon fast 15 Minuten vor meinen Füßen, geht nicht auf ihr Kissen, obwohl das Futter wartet . So einen sturen Hund hatten wir als langjährige Hundebesitzer noch nicht.

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