21.10.2021

Zahnwechsel bei Katzen

Das ist der Ablauf

Der Zahnwechsel bei Katzen ist ein natürlicher Vorgang, der sich über die Dauer eines Lebens mehrmals wiederholt. Je nach Altersstadium ist eine andere Ursache Grund dafür. In der Regel ist der Zahnwechsel aber ein ganz normales Phänomen, das ohne jegliche Komplikationen nach wenigen Wochen durchgestanden ist.

Wie ihr eure Katze unterstützen könnt und wann sie medizinische Hilfe braucht, erfahrt ihr hier.

Katze verliert Zahn – ein Grund zur Sorge?

Der Zahnwechsel der Katze ist ein natürlicher Vorgang, der in der Regel keine gravierenden Komplikationen nach sich zieht.

Allerdings solltet ihr eure Katze gut beobachten und in den folgenden Fällen den Tierarzt eures Vertrauens zurate ziehen:

  1. Einer der Milchzähne fällt von selbst nicht aus. Dadurch wird das gesunde Wachstum des darunter liegenden Zahns blockiert. Durch die Doppelzähne (auch persistierende Zähne) kommt es häufig zu Deformierungen, zu Kaubeschwerden und Zahnfleischentzündungen, weshalb der Tierarzt die betroffenen Zähne (meistens tritt das Problem übrigens an den Fangzähnen auf) im Wege eines ambulanten Eingriffs entfernen muss. Ausnahme: Falls es keinen neuen Zahn gibt, der den alten aus seiner Position verdrängen kann, bleibt der Milchzahn so wie er ist bestehen.
  2. Die Fangzähne sind besonders anfällig für Zahnprobleme. Gelegentlich leiden Katzen unter einer Zahnfraktur. Der Tierarzt muss den gebrochenen Zahn ziehen, um die Schmerzen zu linden und um zu verhindern, dass keine bakterielle Infektion entsteht.
  3. Dass sich die Körpertemperatur erhöht, ist ein gängiges Zahnwechselsymptom. Falls Fieber entsteht, kann es sinnvoll sein, dass der Tierarzt den Allgemeinzustand der Katze kontrolliert. Schließlich könnte auch eine andere Ursache dahinterstehen.
  4. Katzen können auf den Zahnwechsel mit Verdauungsstörungen Bis zu einem gewissen Grade ist das also ganz normal. Allerdings bedeutet Durchfall einen Flüssigkeitsverlust, der gerade für junge Katzen ernste Gesundheitsrisiken mit sich bringen kann. Deshalb solltet ihr auch bei anhaltenden Verdauungsbeschwerden zum Tierarzt gehen.

Generell sind Tierarztbesuche während des Zahnwechsels zu empfehlen, auch ohne, dass es besorgniserregende Motive dafür gibt. Schließlich hat der Veterinär die nötige Expertise, gesundheitliche Probleme so frühzeitig zu erkennen, dass es gar nicht erst zu körperlichen Beschwerden kommt.

Kitten Zahnwechsel – wie lange dauert er? Wann kommen die Milchzähne?

Katzen kommen ohne sichtbare Zähne auf die Welt. In den ersten Wochen brauchen sie auch noch kein Gebiss, da sie sich ausschließlich über die Muttermilch ernähren.

Im Alter von drei bis fünf Wochen brechen die 26 Milchzähne (im Fachjargon: Dentes decidui) dann jedoch durch (das fängt mit dem Wachstum der Schneide- und Eckzähne an und hört mit dem Durchbruch der Backenzähne auf) und nach drei weiteren Wochen sind sie in voller Größe da. Das ist der Zeitpunkt, indem ihr die Nahrung auf Juniorfutter umstellen könnt.

Milchzähne Katze – wann verlieren sie sie? Wann verliert sie die Milchzähne?

In der Wachstumsphase der Katzen dehnen sich die Kieferknochen aus. Da das Erwachsenengebiss vier zusätzliche Zähne (die hinteren Backenzähne) hat, muss das Kieferwachstum fortgeschritten sein, ehe der Zahnaustausch beginnen kann.

Bei dem natürlichen Vorgang des Zahnwechsels werden die Zahnwurzeln der Milchzähne resorbiert, woraufhin sie ihren Halt verlieren. Daraufhin beginnen die Zähne zu wackeln und fallen wenig später aus. Dieses Prozedere bleibt häufig unbemerkt, weil die Katze ihre Zähne in den meisten Fällen runterschluckt (doch keine Sorge: aufgrund der geringen Größe ergeben sich für die Katze keinerlei Gefahren). Nachdem ein Platz im Kiefer freigeworden ist, wächst der darunterliegende Zahn an ebendieser Stelle nach.

Wann genau der Zahnwechsel beginnt, kann individuell verschieden sein. Bei vielen Katzen findet der Umstieg vom Milch- aufs Erwachsenengebiss aber zwischen dem dritten und dem siebten Lebensmonat statt. Allerdings können verschiedene Faktoren, wie die Rassezugehörigkeit, einen Einfluss auf den zeitlichen Ablauf nehmen.

Falls der Zahnwechsel eurer Katze deutlich mehr Zeit in Anspruch nimmt, solltet ihr vorsichtshalber zu einem Tierarzt gehen.

Sobald die Katze ihre permanenten Zähne hat, darf sie Erwachsenenfutter konsumieren.

Kleiner Exkurs – so ist das Gebiss einer adulten Katze aufgebaut:

Eine erwachsene Katze hat 30 Zähne (sogenannte Dentes permanentes), die man in vier Funktionsgruppen unterteilen kann:

  • Zwölf Incisivi bzw. Schneidezähne
  • Vier Canini bzw. Eckzähne
  • Zehn Prämolare bzw. vordere Backenzähne
  • Vier Molare hintere bzw. Backenzähne

Von den vorderen Backenzähnen befinden sich sechs im Oberkiefer und im Unterkiefer vier.
Die Schneide-, Eck- und die hinteren Backenzähne sind jeweils in gleicher Anzahl auf den Unter- und Oberkiefer aufgeteilt.

Katze verliert Zähne – ab wann beginnt der Zahnwechsel? Alle anderen Etappen

Neben dem Wechsel vom Milch- zum Erwachsenengebiss gibt es den altersbedingten Zahnausfall. Dieser stellt die dritte und letzte Veränderungsphase dar und ist ab dem Seniorenalter ganz normal.

Nur weil die Katze im Alter den ein oder anderen Zahn verliert, ist sie nicht aber zwangsläufig krank. Viele Katzen bleiben trotz Zahnausfall beschwerdefrei. Allerdings kann der altersbedingte Zahnverlust auf Erkrankungen der Zähne und des Zahnfleischs zurückzuführen sein (Beispiel: Zahnstein oder Zahnfleischentzündungen). Falls die Katze Mundgeruch entwickelt oder die Nahrungsmenge reduziert, solltet ihr den Tierarzt kontaktieren. In schweren Fällen kann die Umstellung von Trocken- auf nasse Futtermittel nötig sein. Damit es gar nicht so weit kommt, ist es wichtig, dass ihr die Zahnpflege eurer Katze schon früh priorisiert.

Zahnwechsel Katze Symptome

Viele Katzen äußern ihre Beschwerden während des Zahnwechsels gar nicht, bei allen anderen können die körperlichen Anzeichen sehr unterschiedlich sein:

  • Temporärer Mundgeruch
  • Leicht reizbares Gemüt
  • Verdauungsstörungen
  • Erhöhte Temperatur
  • Juckendes und/oder schmerzempfindliches Zahnfleisch
  • Geminderter Appetit
  • Erhöhter Speichelfluss
  • Sichtbare Rötungen
  • Reiben und Lecken im Maulbereich
  • Der Kopf wird zur Seite geneigt

Milchzähne bei Katzen – wie ihr beim Zahnwechsel helfen könnt

Häufig bekommt der Katzenhalter vom Zahnwechsel seiner Katze gar nichts mit. Allerdings kann der biologische Vorgang auch schmerzhaft oder anstrengend sein.

Mit diesen Methoden könnt ihr den Prozess beschleunigen beziehungsweise den Leidensdruck eurer Katze minimieren:

Nassfutter: Einigen Katzen stellen die Nahrungsaufnahme während des Zahnwechsels phasenweise ein. Damit das nicht passiert, sollte die Nahrung leicht zu kauen sein.

Snacks: Zähe Snacks, auf denen die Katze herumkauen kann oder Leckerbissen mit antiseptischem Effekt können lockere Zähne abtragen und das Infektionsrisiko minimieren.

Spielzeug: Kauspielzeuge mit einer unebenen Oberflächenstruktur lindern den Juckreiz, fördern die Durchblutung und treiben ebenfalls den Zahnverlust voran.

Mundhygiene: Katzen lassen Berührungen in der Maulregion normalerweise nicht so gerne zu. Deshalb solltet ihr eure Katze schon früh daran gewöhnen. Das hat den Vorteil, dass ihr ihren Zahnstatus inspizieren könnt. Falls eure Katze Gefallen daran findet, könnt ihr die juckenden Stellen im Zahnfleisch auch vorsichtig massieren. Außerdem könnt ihr Zahnpflege betreiben, damit sich die entstehende Zahnlücke nicht auch noch infiziert. Achte aber darauf, dass die Katze dabei keine Schmerzen spürt. Schränkt die Hilfestellung sonst lieber phasenweise ein.

 

Habt ihr schon Erfahrung mit dem Zahnwechsel bei Katzen gemacht? Schreibt eue Erlebnisse gerne in die Kommentare!

 

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