25.02.2022

Wohnungssuche mit Hund & Katze

Tipps für Tierbesitzer

Der Wohnungsmarkt ist hart umkämpft und Hundebesitzer haben meist von Anfang an schlechte Karten. Viele gute Wohnungen sind ohnehin schnell weg. Vermieter können gerade in Ballungsräumen wie Berlin, München oder Hamburg aus so vielen Interessenten wählen, dass Tierhalter häufig das Nachsehen haben. Denn: Zahlreiche Vermieter haben Vorurteile gegen die felligen Mitbewohner. Sie befürchten, die Vierbeiner könnten das Mietobjekt beschädigen oder durch das Bellen zu Ärger mit den Nachbarn führen. Da entscheiden sie sich lieber von vornherein für einen Interessenten, der keinen tierischen Mitbewohner mitbringt.

Trotzdem ist es kein Ding der Unmöglichkeit, mit einem Hund eine neue Wohnung zu finden. Die richtige Vorgehensweise kann dabei äußerst hilfreich sein. Manchmal ist auch der Kauf eines Einfamilienhauses eine gute Alternative für Hundebesitzer. Wir haben hier einige Informationen und Tipps zu diesem Thema für euch gesammelt – und verraten euch außerdem, worauf ihr beim Umzug mit eurem Vierbeiner achten solltet.

Möglichkeit 1: einen hundefreundlichen Vermieter finden

Zugegeben: Eine Mietwohnung mit einem Hund zu finden ist oft schwierig. Mit kleinen Hunderassen gestaltet sich die Suche nach einer Mietwohnung erfahrungsgemäß noch einfacher als mit einem großen Hund. Die rechtliche Lage ist nicht ganz eindeutig: Hunde sind in der Mietwohnung nicht prinzipiell verboten, aber auch nicht automatisch erlaubt. Am Ende entscheidet der Mietvertrag. Die meisten Mietverträge sehen einen sogenannten Genehmigungsvorbehalt vor. Er besagt, dass der Vermieter der Hundehaltung ausdrücklich zustimmen muss.

Lehnt der Eigentümer die Hundehaltung ab, muss er dies begründen – zum Beispiel durch lautes Bellen des Hundes oder durch Allergien anderer Mieter. Natürlich hat er aber die Möglichkeit, einen Mieter mit Hund oder Katze von vornherein auszuschließen. Es macht auch keinen Sinn, einen Vermieter auszutricksen. Wenn ihr einen Mietvertrag unterschreibt, in dem ausdrücklich festgelegt ist, dass kein Hund in der Wohnung gehalten werden darf, könnt ihr nicht einfach später noch euren Hund in die Wohnung holen. Damit riskiert ihr eine Kündigung des Mietverhältnisses.

Wir empfehlen euch daher, von Anfang an nach einem tierfreundlichen Vermieter zu suchen. Diese gibt es durchaus, denn manche Eigentümer haben natürlich auch selbst Vierbeiner daheim. Spielt mit offenen Karten und bringt euren Hund zur Besichtigung schon mit. Dann kann der Vermieter sich selbst ein Bild vom Wesen des Tiers machen. Er wird der Haltung eher zustimmen, wenn er sieht, dass es ein freundliches und ruhiges Tier ist. Versucht außerdem in einem persönlichen Gespräch, etwaige Vorbehalte des Vermieters abzubauen. Das klappt zum Beispiel mit folgenden Tipps:

  • Bringt den Nachweis für die Hundehaftpflicht mit, damit der Vermieter weiß, dass etwaige Schäden in der Wohnung durch die Versicherung übernommen werden
  • Mit einem Hundeführerschein oder einer Begleithundeausbildung könnt ihr ebenfalls Pluspunkte beim Vermieter sammeln
  • Ein kleiner Mietaufschlag oder eine höhere Kaution ist oftmals hilfreich, um einen noch zögernden Vermieter auf eure Seite zu ziehen

Will der Vermieter partout keinen Vierbeiner in der Wohnung haben, wird das alles nicht viel bringen. Aber: In einem solchen Fall ist die Wohnung dann einfach nicht die passende für euch und eure Fellnasen. Da hilft dann nur, weiter nach der optimalen Bleibe zu suchen.

Möglichkeit 2: eine Immobilie kaufen

Eine Alternative besteht darin, eine eigene Immobilie zu kaufen. Um Ärger mit dem Vermieter zu vermeiden, ist das für viele Tierbesitzer tatsächlich die beste Idee – natürlich nur, wenn ihr euch eine eigene Immobilie leisten könnt.

Falls ihr ohnehin gerade mit dem Gedanken spielt, euch eine neue Bleibe zu suchen, solltet ihr einfach mal durchrechnen, ob ihr euch eine eigene Immobilie leisten könnt. Ein Finanzberater kann euch dabei unter die Arme greifen. Schon viele Hundebesitzer waren in der Vergangenheit überrascht, dass die Finanzierung einer eigenen Immobilie nicht unbedingt mit deutlich höheren Monatskosten einhergeht wie das Mieten einer Wohnung.

Neue Wohnung mit Tier: Welche Kriterien sollte euer neues Zuhause erfüllen?

Ganz egal, ob ihr eine Wohnung mietet oder eine Immobilie kauft, ihr solltet bei der Auswahl darauf achten, dass es sich um ein tierfreundliches Objekt handelt. Das neue Zuhause darf nicht zu klein sein. Mehrere Zimmer sind ein Muss – egal, wie groß euer/eure Liebste(r) ist. In einer Ein-Zimmer-Wohnung fühlen sich Vierbeiner schnell wie im Gefängnis und langweilen sich – vor allem, wenn ihr selbst viel außer Haus seid. Es fehlt dann einfach an Abwechslung.

Für kleine Rassen sind etwas kleinere Wohnungen in Ordnung. Habt ihr einen oder gar mehrere große Hunde, muss die neue Bleibe entsprechend großzügig geschnitten sein. Ein großer Hund braucht schließlich mehr Platz zum Toben. Ideal sind Wohnungen oder Häuser mit Balkon, Terrasse oder einem Zugang zum Garten. Dann kann euer Vierbeiner auch mal Frischluft schnuppern, Nachbars Katze beobachten und Vitamin D in der Sonne tanken.

Ein Aufzug ist auf jeden Fall von Vorteil, wenn ihr eine Wohnung in einer der oberen Etagen wählt. Irgendwann wird jedes Tier alt und bewältigt die Treppenstufen nicht mehr alleine. Dann wird es für euch schnell zur Qual, wenn ihr es die vielen Treppen nach oben tragen müsst – vor allem, wenn ihr einen großen und schweren Hund habt.

Achtet bei der Auswahl eurer neuen Wohnung auch auf die Lage. Wenn sich ein Park in der Nähe befindet, wo ihr mit eurem Hund Gassi gehen dürft, ist das schon mal gut. Hundewiesen ohne Leinenpflicht sind natürlich ideal. Auch ein kleiner See in der Nähe ist ein beliebtes Ausflugsziel für Hundebesitzer. Vielleicht befindet sich auch eine Hundeschule in der näheren Umgebung, wo sich euer tierischer Freund ordentlich austoben darf?

Umzug mit einem Tier: Worauf solltet ihr achten?

Hund und Katze sind gerne mit dabei und wollen am Leben ihrer Menschen teilhaben. Deshalb ist es kein Problem, wenn sie auch bei den Umzugsvorbereitungen mittendrin sind. Sie beobachten, was ihre Bezugspersonen tun und spüren, dass eine Veränderung ansteht. Es gibt meistens keinen Grund, den Hund beim Aussortieren und Kistenpacken schon auszuquartieren. Euer Hund lernt, dass nichts Schlimmes passiert und fühlt sich nicht ausgeschlossen. Achtet aber darauf, dass euer Hund sich nicht verletzen kann. Lasst kein Werkzeug herumliegen. Bietet unbedingt einen sicheren Rückzugsort an, wo euer Hund jederzeit in Ruhe entspannen kann. Dieser sollte möglichst bis zum letzten Tag vorhanden sein.

Am eigentlichen Umzugstag ist es für viele Hunde besser, wenn sie bei vertrauten Bekannten oder Freunden untergebracht werden. Der Trubel während des Umzugs kann sonst zu viel Stress bedeuten. Es besteht auch die Gefahr, dass euer Hund durch die geöffnete Tür nach draußen läuft oder euren Umzugshelfern in die Quere kommt. Falls ihr euren Vierbeiner nicht außerhalb der Wohnung unterbringen könnt, solltet ihr zumindest eine Person am Umzugstag damit beauftragen, sich um den Vierbeiner zu kümmern.

Auf dem Weg zur neuen Wohnung im Auto sollte der Hund am besten in einer sicheren Transportbox befördert werden. Auch in der neuen Wohnung sollte sich jemand um euer Tier kümmern, damit er nicht in gefährliche Situationen geraten oder in der unbekannten Umgebung weglaufen kann. Falls euer Hund gechippt ist, denkt daran, die registrierte Adresse zu ändern. Nach dem Trubel solltet ihr euch etwas Zeit für euren felligen Freund nehmen, damit er sich gut in der neuen Umgebung einleben kann.

Fazit: Mit ein paar Tricks klappen Wohnungssuche und Umzug auch mit Hund

Es ist definitiv nicht so einfach, eine neue Wohnung mit Hund zu finden – aber es ist durchaus möglich. Am besten ist es, ehrlich zu sein, denn so beugt ihr späteren Problemen mit eurem Vermieter und euren Nachbarn vor. Manche Vermieter sind auch selbst Hundebesitzer und haben weniger Probleme mit euren felligen Freunden.

Auch skeptische Eigentümer lassen sich mit den hier genannten Tipps häufig noch überzeugen. Ist ein Vermieter hingegen komplett ablehnend eingestellt, wird es wohl nichts werden – aber dann ist es ohnehin besser, nach einer anderen Wohnung Ausschau zu halten. Auch der Kauf einer Immobilie kann für viele Hundebesitzer eine gute Idee sein, wenn die finanziellen Mittel dies zulassen. Dann kann euch auch niemand mehr die Haltung eines oder mehrerer Hunde verbieten.

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