27.03.2023

Pinscher und Schnauzer

die ältesten Rassen Europas

Pinscher und Schnauzer sind zwei der ältesten Hunderassen Europas. Obwohl sie – und alle ihnen eigenen Unterarten – auf den ersten Blick sehr verschieden wirken, gehören sie doch irgendwie zusammen. Bis etwa zum Jahr 1920 wurden auch die Schnauzer als Pinscher bezeichnet (rauhaarige Pinscher).

Inzwischen sind die beiden Rassen klar getrennt; jede davon hat unzählige Unterarten wie den Zwergpinscher, den Affenpinscher und den mittelgroßen Schnauzer.

Pinscher und Schnauzer – was ist damit gemeint?

Beide Rassen gehören zur Sektion 1 der FCI 2 – Gruppe. Sie haben gemeinsame Vorfahren, gelten als robust und intelligent und wurden zum Arbeiten gezüchtet. Das bedeutet auch, dass vor allem die größeren Rassen ein höheres Level an Auslastung und Beschäftigung benötigen als Hunde, welche einfach im Alltag „mitlaufen“ und als reine Familien- und Begleithunde gezüchtet wurden.

Egal, ob Pinscher oder Schnauzer, ob groß oder klein: Diese Hunde sind wahre Energiebündel, die sich optimal für den Sport oder spezielle Ausbildungen eignen, sei es als Jagdhund, als Therapiehund oder für Rettungstruppen. Mit einem Leben als Schoßhund werden nur die wenigstens von ihnen glücklich, da sie viel körperliche und mentale Auslastung benötigen.

Pinscher und Schnauzer – Geschichte und Herkunft Europas ältester Hunde

Die beiden Rassen wurden ursprünglich unter dem Begriff Pinscher als eine Rasse geführt, wobei der heutige Pinscher und seine Unterarten glattes, kurzes Fell haben, der heutige Schnauzer hingegen ein rauhaariges Fell trägt. Ist ein Schnauzer ein Terrier? Pinscher und Schnauzer haben die gleichen Vorfahren; als erste Ursprünge werden die Torfhunde aus der Jungsteinzeit betrachtet, welche zugleich auch Ahnen unserer heutigen Terrier und Spitze sind. Obwohl sie also entfernt verwandt sind, sind Schnauzer und auch Pinscher keine Terrier; diese wurden auf den britischen Inseln gezüchtet, während die beiden anderen Rassen ihren Ursprung in Deutschland haben.

Eingesetzt wurden beide Rassen, um Ställe und Gespanne zu bewachen und die Stallungen frei von Ratten zu halten. Der englische Begriff „to-pinch“, der dem Pinscher seinen Namen verleiht, bedeutet soviel wie „Kneifen“ oder „Zwicken“. Dies soll das Packen der Beute bei der Rattenjagd versinnbildlichen. Der Schnauzer hingegen erhielt seinen Namen durch den starken Fellwuchs am Maul, welcher wie ein Bart wirkt und ihn vor den Zähnen und Krallen der Ratten schützte.

Bereits seit der Gründung im Jahr 1895 durch Josef Berta kümmert sich der Pinscher-Schnauzer-Klub (ehemals, vor der Trennung der Rassen, nur Pinscher Klub) sehr engagiert und mit viel Aufwand um den Erhalt und die verantwortungsvolle Zucht der beiden Rassen. Dabei wird viel Wert gelegt auf eine sorgfältige Dokumentation in Zucht- und Stammbüchern; der Klub legte bereits in seinen frühen Jahren sorgfältig ausgearbeitete Rassestandards für die einzelnen Unterarten fest, um die Zucht derselben auf das gleiche hohe Niveau anzuheben wie die anderer Hunderassen.

Rehpinscher, Deutscher Pinscher oder Schnauzer – wer alles dazu gehört

Die beiden Rassen sind nochmals unterteilt in mehrere Unterarten, die sich jeweils vor allem von der Größe deutlich unterscheiden. Aber auch in Charakter und Temperament gibt es einige Unterschiede; grob kann man sagen, dass die kleineren Rassen meist weniger Bewegung benötigen und etwas leichter führbar sind.

Zu den Pinschern gehören:

Die Schnauzer werden unterteilt in

Pinscher und Schnauzer Hunde – so sehen sie aus

Da die einzelnen Unterarten der beiden Rassen sich zwar ähneln, es aber dennoch zwischen den Rassen (und hier noch einmal zwischen den einzelnen Unterarten) gravierende Unterschiede gibt, wird am besten jede einzeln für sich betrachtet:

Zwergpinscher/Rehpinscher:

Die kleinste der Pinscherrassen hat eine Schulterhöhe von etwa 25 bis 30 cm und wiegt nur drei bis vier Kilogramm. Aufgrund seiner Größe ist er besonders gut für die Haltung in einer Wohnung geeignet und benötigt ein mittleres Maß an Auslastung und Bewegung. Da der Zwergpinscher sehr pflegeleicht und wenig krankheitsanfällig sowie dank seiner geringen Größe ein überall gern gesehener Gast ist, eignet er sich auch perfekt für Familien und ältere Menschen. Das Fell ist kurz und glänzend, überwiegend ist er schwarz mit roten Abzeichen oder komplett rot.

Deutscher Pinscher:

Diese alte Rasse gibt es in verschiedenen Rottönen; wie der Zwergpinscher hat auch der Deutsche Pinscher ein kurzes, glattes Fell. Im Gegensatz zum zierlichen Zwergpinscher hat er einen nahezu quadratischen Körperbau mit ausgeprägter Bemuskelung; er ist zwischen 45 und 50 cm groß (Schulterhöhe) und wiegt zwischen 13 und 18 Kilo.

Ist ein Deutscher Pinscher ein Familienhund?

Aufgrund seiner mittleren Größe und seines ausgeprägten Temperaments, er ist für die Haltung in einer Wohnung gut geeignet, benötigt aber recht viel Auslauf und Beschäftigung.

Affenpinscher:

Diese eher kleinen Hunde gehören zu einer der ältesten und zugleich seltensten Hunderassen, denn den Affenpinscher gibt es in seiner heutigen Form bereits seit etwa 1850. Wie der Zwergpinscher ist er sehr klein. Seine Schulterhöhe beträgt nur 25 bis 30 cm, sein Gewicht etwa fünf Kilogramm. Auch diese Pinscherart ist gut für die Wohnungshaltung und ältere Menschen geeignet, da er keinen großen Bewegungsdrang besitzt.

Im Gegensatz zu den restlichen Pinschern hat der Affenpinscher ein recht raues, längeres schwarzes Fell, eine flache Nase, hervorstehende runde Augen und einen leichten Vorbiss – diese Merkmale verleihen seinem Gesicht affenartige Züge, was seinen Namen erklärt.

Der Schnauzer:

Alle Schnauzerarten tragen raues Fell, das am Maul den typischen, namensgebenden „Schnauzbart“ bildet; auch der kompakte Körperbau ist allen gemeinsam. Unterschiede gibt es vor allem in Größe und Temperament.

Zwergschnauzer:

Die kleinste der Schnauzerrassen wird etwa 30 bis 35 cm groß und hat ein Gewicht von 6 bis 7 Kilogramm. Obwohl von nur geringer Größe, hat er einen kompakten, kräftigen Körperbau und wirkt nicht so zart und zerbrechlich wie viele andere Zwerghunderassen. Er hat wie alle Schnauzerarten ein raues, mittellanges Fell mit wärmender Unterwolle; die Farbe kann schwarz, Pfeffer-Salz, schwarz-silber oder weiß sein.

Mittelschnauzer:

Die mittelgroße Unterart der Schnauzer wird oft auch einfach nur als Schnauzer bezeichnet. Wie groß ist ein Mittelschnauzer? Er wird 45 bis 50 cm groß und erreicht ein Gewicht von 15 bis 18 Kilogramm. Der Mittelschnauzer besitzt einen sehr kräftigen, kompakten, nahezu quadratischen Körperbau und ein eher drahtiges und raues Fell in den Farben Pfeffer-Salz oder schwarz.

Riesenschnauzer:

Der größte Vertreter der Rasse wird bis 70 cm groß und kann bis zu 40 Kilogramm wiegen. Wie die anderen Unterarten besitzt auch er einen eher kompakten Körperbau und ein eher hartes, drahtiges Fell. Auch er wird in den Farben Pfeffer-Salz und schwarz gezüchtet.

Ist der Riesenschnauzer ein Familienhund?

Bei ausreichender Auslastung und Beschäftigung lässt sich der Riesenschnauzer gut führen; als Familienhund ist er bedingt geeignet, da er kleine Schwächen seines Halters gut erkennt und versuchen wird, diese auszunutzen, um selbst den Platz als Rudelführer einzunehmen.

Pinscher und Schnauzer Hunde – was macht sie aus?

Die beiden Rassen sind gelehrig und sehr intelligent; zudem sind sie wegen ihres offenen und freundlichen Charakters sehr beliebt. Ursprünglich zum Arbeiten gezüchtet, freuen sie sich über nahezu jede Beschäftigung, die ihnen angeboten wird. Vom Suchen und gezielter Fährtenarbeit über Agility bis hin zur Ausbildung als Rettungs- oder Therapiehund, aber auch als Sportgefährte im Alltag beim Joggen oder Radfahren oder als Begleithund beim Reiten.

Dabei brauchen die Zwergrassen weniger Bewegung als die größeren Verwandten, bei denen die Anforderungen an Auslastung und Aktivität doch recht hoch sind. Die kleineren Rassen hingegen sind gut in den Alltag integrierbar und können wunderbar mit dem Leben in einer Wohnung zurechtkommen. Regelmäßige Spaziergänge und ein wenig Kopfarbeit benötigen sie natürlich dennoch!

Haben Schnauzer einen Jagdtrieb?

Bei der Erziehung von Pinschern und auch Schnauzern sollte der angeborene Jagdtrieb nicht außer Acht gelassen werden. Da sie zur eigenständigen Rattenjagd eingesetzt wurden, reagieren sie auch heute oft noch stark auf Beutetiere und neigen zu eigenständigem Handeln, was sie hin und wieder ein wenig stur wirken lässt. Hat man sie einmal von der Zusammenarbeit mit dem Menschen überzeugt, lassen sie sich aber recht gut führen und sind angenehme, äußerst lernwillige Begleiter im Alltag und beim Sport. Aufgrund der Größe und des Gewichts sowie des kräftigen Körperbaus wirken Riesenschnauzer häufig ein wenig bedrohlich.

Sind Riesenschnauzer gefährlich?

Bei guter Erziehung sind die großen Hunde zwar wachsam, jedoch eher distanziert gegenüber Fremden. Gut ausgelastete, erzogene Riesenschnauzer sind daher nicht per se gefährlich. In den falschen Händen und bei zu lascher Erziehung kann ein Riesenschnauzer jedoch, genau wie jeder andere Hund, dazu neigen, sein Grundstück mit allen Mitteln zu verteidigen.

Sind Pinscher Kläffer?

Obwohl kleineren Hunden oft nachgesagt wird, sie würden alles und jeden anbellen, sind die Pinscherarten in der Regel recht ruhige, entspannte Hunde. Allerdings bemerken sie Fremde auf ihrem Grundstück sofort und können dann durchaus auch Laut geben. Sie wollen so ihre Besitzer auf die „Eindringlinge“ aufmerksam zu machen.

 

Ihr besitzt bereits einen Pinscher oder Schnauzer? Dann erzählt mir doch einfach mal in den Kommentaren, was euren Vierbeiner so aus macht!

 

Kommentar schreiben

Unbenannt
Alle Informationen zum Datenschutz findest Du in der Datenschutzerklärung.

Alle Kommentare (0)

Schreibe als erstes einen Kommentar!