14.08.2023

Nickhautvorfall bei Katzen

Symptome, Behandlung und Ursachen

Habt ihr gewusst, dass Katzen ein Augenlid mehr haben als Menschen? Alle Primaten besitzen ein leicht bewegliches Unterlid und ein sehr bewegliches Oberlid. Eine Katze hat im Gegensatz dazu aber noch ein drittes Augenlid. Diese kleine Bindehautfalte heißt Nickhaut und sie sitzt im Augenwinkel, in Richtung der Nase. Die Nickhaut hält das Auge feucht und ermöglicht es damit der Katze, ganz ohne zu blinzeln auszukommen. Bei einem gesunden Tier ist die Nickhaut nicht sichtbar. Von einem Nickhautvorfall bei Katzen spricht man dann, wenn dieses dritte Augenlid trotzdem zu sehen ist. Wenn ihr also seht, dass die Nickhaut einen Teil des Auges eurer Katze bedeckt, dann stimmt mit eurer Samtpfote etwas nicht.

In diesem Ratgeber klären wir euch über die Ursachen und Symptome des Nickhautvorfalls bei einer Katze auf und erläutern, welche Behandlungsmöglichkeiten empfohlen werden.

Was ist die Nickhaut?

Die Nickhaut einer Katze wird umgangssprachlich auch als drittes Augenlid bezeichnet. In der Tiermedizin trägt sie den lateinischen Namen Palpebra Superior. Die übrigen beiden Lider werden, wie beim Menschen auch, oberes und unteres Augenlid genannt. Zusammen begrenzen diese die Lidspalte des Katzenauges.

Die Nickhaut einer Katze besteht aus:

  • Nickhautdrüse – diese Drüse versorgt das Auge der Katze mit bis zu vierzig Prozent der benötigten Tränenflüssigkeit.
  • Nickhautknorpel – dieser Knorpel besitzt eine ankerförmige Form und ist sehr elastisch.
  • Bindehaut – Die Bindehaut innerhalb der Nickhaut ist eine schleimhautähnliche Erweiterung der äußeren Haut.

Doch ihr fragt euch vielleicht, warum eure Katze überhaupt eine Nickhaut besitzt? Dieses dritte Augenlid schützt das Auge des Tieres vor Schmutz und dem Eindringen von Fremdkörpern. Es hält die Hornhaut des Auges feucht und produziert fast mehr als die Hälfte der Tränenflüssigkeit, die das Auge eurer Katze benötigt.

Welche Farbe hat die Nickhaut bei Katzen? Die Nickhaut einer Katze wird, wenn sie vorfällt, als weißer Film über dem Augapfel sichtbar.

Was ist ein Nickhautvorfall?

Bei gesunden Katzen lässt sich die Nickhaut nur als winziger Punkt im Augenlid, nahe der Nase erkennen. Sie ist transparent und schiebt sich im Normalfall nicht in Richtung Mitte des Auges.

Hat die Katze einen Nickhautvorfall, dann könnt ihr das daran erkennen, dass die ursprünglich kleine und fast nicht zu erkennende Falte plötzlich weit hervorschaut. Es kann sogar dazu kommen, dass die Nickhaut sich so weit verlagert, dass sie – einseitig oder beidseitig – das Auge eurer Katze verdeckt.

Ein Nickhautvorfall bei einer Katze kann ein Symptom von anderen Krankheiten sein. Da unbehandelte Krankheiten an dieser sensiblen Stelle des Körpers schwerwiegende Folgen haben können, solltet ihr Anomalien am Auge eures Vierbeiners immer umgehend mit eurem Tierarzt besprechen. Liegt nichts weiter als ein Nickhautvorfall bei der Katze vor, dann ist das an sich noch nicht gefährlich. Jedoch kann es sein, dass das Sehvermögen euer Katze durch den Nickhautvorfall und dessen Symptome eingeschränkt ist. Zudem kann die Ursache für diese Bindehautanomalie durchaus schwerwiegend sein. Den Besuch beim Tierarzt solltet ihr also nicht auf die lange Bank schieben.

Wichtig: Informiert euren Tierarzt über den Nickhautvorfall der Katze und die Symptome, die damit einhergehen. Vergesst dabei nicht auch Auffälligkeiten zu erwähnen, die aus eurer Sicht überhaupt nichts mit dem Nickhautvorfall zu tun haben. Das kann beispielsweise ein verändertes Verhalten der Katze sein. Das erleichter dem Veterinär die richtige Diagnose.

Ursachen des Nickhautvorfalls

Der Nickhautvorfall kann aufgrund einer Schwäche des Bindegewebes auftreten, das die Nickhaut am Platz hält. Dies ermöglicht es der Nickhaut, sich aus ihrer normalen Position zu bewegen. Es ist auch möglich, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen, insbesondere bei bestimmten Katzenrassen.

Ist ein Nickhautvorfall der Katze gefährlich?

Ist ein Nickhautvorfall gefährlich? Nein, ein reiner Nickhautvorfall ist für sich genommen nicht gefährlich oder gar lebensbedrohlich. Die vorgeschobene Bindehaut kann mit Symptomen wie Durchfall oder Husten verglichen werden. Solche Symptome können – bei Menschen wie beim Tier – manchmal harmlose Ursachen haben, aber ebenso gut manchmal auf schlimmere Krankheiten hindeuten.

Deshalb ist es wichtig, eine genaue Diagnose des Vorfalls zu erstellen. Erst dann könnt ihr euch sicher sein, ob der Auslöser hinter dem Symptom gefährlich oder harmlos ist.

Der Nickhautvorfall per se bereitet einer Katze keine Schmerzen und auch keine bleibenden Schäden. Bekommt eure Katze für ihren Nickhautvorfall aber lange Zeit keine Behandlung, dann können weitere Symptome wie Anspannung, Nervosität, Unruhe, Unsicherheit oder sogar Angst beim Tier auftreten. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, wie beunruhigend es für eine Katze sein muss, wenn sie plötzlich nur noch einen Bruchteil ihres Gesichtsfeldes wahrnehmen kann. Im Extremfall kann durch den Vorfall der Nickhaut das Gesichtsfeld einer Katze so sehr eingeschränkt werden, dass sie nicht mehr einschätzen kann, wo sie sich wie bewegen und wohin sie laufen oder springen muss.

Hat eure Katze ein tränendes Auge, dann kann der Nickhautvorfall die Folge einer Bindehautentzündung sein. Weitere Symptome der Bindehautentzündung sind gerötete und geschwollene Augen, Lichtempfindlichkeit und ein übermäßiger Tränenfluss.

Nickhautvorfall bei Katzen erkennen

Ein Nickhautvorfall bei einer Katze lässt sich ganz leicht erkennen. Schließlich ist das dritte Augenlid bei einer gesunden Katze praktisch unsichtbar. Wenn sich die Nickhaut vorschiebt, lässt sich das bei einem Blick in die Augen eurer Katze problemlos feststellen. Von einem Nickhautvorfall spricht man dann, wenn ein Teil des Auges bedeckt wird. Je nach Ursache kann so ein Vorfall der Nickhaut bei eurer Katze sowohl einseitig als auch beidseitig auftreten.

Wie sieht ein Nickhautvorfall bei Katzen aus? Hat eure Katze einen Nickhautvorfall, könnt ihr einen weißlichen Film erkennen, der sich von der Nase her ins Auge hinein schiebt.

Symptome, die ihr beachten solltet

Wenn eure Katze von einem Nickhautvorfall betroffen ist, könnt ihr Folgendes bemerken:

  • Eine rote oder geschwollene Masse in der Ecke des Auges
  • Häufiges Blinzeln oder Reiben des Auges
  • Tränenfluss
  • Anzeichen von Unwohlsein oder Schmerzen

Wie kommt es zu einem Nickhautvorfall bei Katzen

Wenn ihr bei eurer Katze einen Vorfall der Nickhaut erkennt, dann können unterschiedliche Ursachen und Krankheiten dahinterstecken. Diese Krankheiten können beispielsweise von Viren, Bakterien oder Parasiten hervorgerufen werden. Oft geht der Nickhautvorfall mit einem Katzenschnupfen einher. Ist der Nickhautvorfall dagegen auf Würmer zurückzuführen, dann leidet die Katze zusätzlich unter Erbrechen oder Durchfall. Auch Bindehautentzündungen können einen Nickhautvorfall zur Folge haben. Dann werdet ihr zusätzlich bei der Katze tränende Augen feststellen können. Doch auch Störungen des Nervensystems können Schuld an einem Nickhautvorfall sein.

Bei manchen Katzen sind die Augäpfel von Geburt an außergewöhnlich klein. Solche Tiere erleiden häufiger einen Nickhautvorfall. Insbesondere, wenn das Gewebe um die Augäpfel herum immer weniger wird, solltet ihr aufmerksam werden. Dann liegen nämlich andere Ursachen für den Vorfall der Nickhaut nahe. Es kann sich beispielsweise um Muskelschwund, Wassermangel oder Unterernährung handeln. Aber auch Allergien oder eine Lebensmittelunverträglichkeit können der Auslöser sein.

Also, wie entsteht ein Nickhautvorfall? Das lässt sich pauschal nicht beantworten, da sie Ursachen vielfältig sein können. Konsultiert deswegen unbedingt einen Tierarzt.

Behandlung eines Nickhautvorfalls

Was kann man gegen Nickhautvorfall bei Katzen tun? Wenn ihr einen Nickhautvorfall bei eurer Katze entdeckt, solltet ihr unbedingt einen Tierarzt Aufsuchen.

Die Behandlung eines Nickhautvorfalls bei Katzen hängt von der jeweiligen Ursache ab und kann daher ganz verschieden ausfallen. Euer Tierarzt wird eine Behandlung anordnen, die sich nach dem individuellen Auslöser bei eurem Tier richtet. Der Nickhautvorfall verschwindet dann von ganz alleine wieder, sobald die Ursache bekämpft ist.

Helfen bei einem Nickhautvorfall der Katze Hausmittel?

Darauf lässt sich keine allgemeingültige Antwort geben. Fest steht aber, dass ihr in jedem Fall zunächst einen Tierarzt aufsuchen solltet. Sobald dieser zu einer klaren Diagnose gekommen ist, könnt ihr ihn auch nach einer Behandlung mit Hausmitteln fragen. Von Experimenten ist jedenfalls abzusehen – schließlich geht es um die Augen eurer Katze!

Womit ihr nichts falsch machen könnt, ist, wenn ihr eurer Katze dabei helft, Stress abzubauen. Ein eingeschränktes Gesichtsfeld geht nämlich mit einer großen psychischen Belastung für euer Haustier einher. Schenkt eurer Katze deshalb genügend Aufmerksamkeit, verbringt viel Zeit mit ihr und verwöhnt sie über das gewöhnliche Maß hinaus. Damit senkt ihr das Stressniveau der Katze und sorgt für Entspannung. Manche Katzen haben eine Vorliebe für Katzenminze, sodass sich die Samtpfote damit effektiv auf andere Gedanken bringen lässt. Auch auf Baldrian reagieren manche Katzen mit großer Leidenschaft.

Was tun, wenn eure Katze betroffen ist?

Wenn ihr den Verdacht habt, dass eure Katze einen Nickhautvorfall hat, solltet ihr so bald wie möglich einen Tierarzt aufsuchen. Die rechtzeitige Diagnose und Behandlung sind wichtig, um mögliche Komplikationen zu vermeiden.

Tierärztliche Behandlungsoptionen

Euer Tierarzt wird die beste Behandlungsoption basierend auf der Schwere des Falls empfehlen. In einigen Fällen kann eine medikamentöse Behandlung ausreichen, um die Nickhaut zurück in ihre normale Position zu bringen. In schwereren Fällen kann eine chirurgische Korrektur erforderlich sein.

Vorbeugende Maßnahmen

Obwohl ein Nickhautvorfall nicht immer verhindert werden kann, könnt ihr dennoch einige Schritte unternehmen, um das Risiko zu minimieren. Regelmäßige Tierarztbesuche, eine ausgewogene Ernährung und eine gute Hygiene sind entscheidend.

Die Bedeutung der regelmäßigen Tierarztbesuche

Regelmäßige Tierarztbesuche sind für die allgemeine Gesundheit eurer Katze unerlässlich. Euer Tierarzt kann potenzielle Probleme frühzeitig erkennen und behandeln, was dazu beiträgt, dass eure Katze ein glückliches und gesundes Leben führen kann.

Verständnis für die Katzenrasse und genetische Anfälligkeiten

Bestimmte Katzenrassen können anfälliger für Nickhautvorfälle sein als andere. Es ist wichtig, die genetische Veranlagung eurer Katze zu verstehen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.

Was ihr vermeiden solltet, wenn eure Katze betroffen ist

Es gibt einige Dinge, die ihr vermeiden solltet, wenn eure Katze von einem Nickhautvorfall betroffen ist. Dazu gehört das Versuchen, die Nickhaut selbstständig zurückzudrücken, da dies zu Verletzungen führen kann.

Fazit

Ein Nickhautvorfall bei Katzen lässt sich auch von Laien leicht erkennen. Häufig handelt es sich dabei um ein Symptom anderer, schwerwiegenderer Krankheiten. Der Nickhautvorfall selbst ist dagegen nicht gefährlich.

Holt euch auf jeden Fall den Rat eines Tierarztes. Dieser kann eine fachliche Diagnose stellen und die zugrundeliegende Ursache behandeln.

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