28.04.2022

Impfungen beim Hund

Was braucht ein Hund für Impfungen?

Impfungen beim Hund sind heutzutage eine Selbstverständlichkeit. Bereits als Welpen bekommen Hunde einen Impfschutz zur Grundimmunisierung. Gegen welche Krankheiten es üblich ist zu impfen, welche Hundeimpfungen euch optional zur Verfügung  steht  und wie oft in der Regel eine Auffrischung erfolgt, erfahrt ihr hier. Auch die Übersicht über die Kosten und Nebenwirkungen sind für Hundebesitzer interessant.

Die Grundimmunisierung bei Welpen

Ab wann müssen Hunde eigentlich geimpft werden? Die erste Grundimmunisierung, sollte etwa im Alter von acht Wochen erfolgen, wenn die Hunde noch klein sind. Kauft ihr euren Welpe bei einem Züchter, ist es üblich, dass die ersten Hundeimpfungen von diesem initiiert werden. Entscheidet ihr euch dazu einen Hund aus dem Tierheim zu adoptieren, achtet darauf, ob er bereits eine Grundimmunisierung erhalten hat. Ist dies nicht der Fall, ist es zu empfehlen mit dem Vierbeiner zum Tierarzt zu gehen, um ihn, zu seinem Schutz, impfen zu lassen.

Um einen zuverlässigen Impfschutz aufzubauen, erfolgt die Immunisierung zunächst gegen die folgenden vier Krankheiten: Staupe, Leptospirose, Parvirose und Hepatitis. Die Nachfolgeimpfungen, die der Arzt im Alter von 12 und 16 Wochen sowie nach circa einem Jahr initiiert, ist sinnvoll um die Wirkung der Grundimmunisierung zu gewährleisten. Ab der zweiten Impfung empfiehlt es sich zusätzlich gegen Tollwut zu impfen.

Hunde impfen ist zwar nicht verpflichtend für euch als Halter, aber, laut tierärztlicher Meinung, empfehlenswert.

Hundeimpfung

Welpe beim Tierarzt

Impfung Hund – Eine Übersicht der Wichtigsten

Es gibt fünf Impfungen, die ein Hund bekommen sollte, um ihn vor gewissen Krankheiten zu schützen. Diese gelten als Bestandteil der Grundimmunisierung. Im Folgenden sind die Krankheiten aufgelistet, gegen die ihr euren Hund impfen lassen solltet. Sie werden von der Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet.) auch als Core-Impfungen (Pflichtimpfungen) bezeichnet.

Impfung gegen Staupe

Staupe ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung, die bereits seit dem 18 Jahrhundert bekannt ist. In den meisten Fällen sind junge Hunde, circa im Alter von acht Wochen bis sechs Monaten, von der Krankheit betroffen. Die Ansteckungsgefahr entsteht meist durch gegenseitiges Belecken. Deswegen ist der Impfschutz im Welpenalter besonders wichtig. Einmal ausgebrochen, kann Staupe verschiedene innere Organe, das Nervensystem sowie das Auge befallen.

Die Symptome sind allerdings abhängig von der Form der Erkrankung. Auftreten kann sowohl Darmstaupe, also auch Lungenstaupe oder Nervenstaupe. Dementsprechend kann sich die Erkrankung durch unterschiedliche Symptome, wie Durchfall, Erbrechen, Augen- oder Nasenausfluss, Niesen, Husten, Atembeschwerden, Abgeschlagenheit und Fieber äußern. Am häufigsten tritt die Nervenstaupe auf, die auch die Augen angreifen kann.

Nicht selten greift Staupe auch die Zähne an, führt zu schweren Folgeschäden des Gehirns und endet sogar mit dem Tod des Tieres.

Impfung gegen Hepatitis

Der Fachausdruck Hepatitis (kurz: H.c.c.) steht für eine ansteckende Leberentzündung, hervorgerufen durch ein Adenovirus. Insbesondere Welpen sind empfänglich für das Virus, welches sie sich durch Schnüffeln an Harn oder Genitalien anderer Hunde einfangen.

Sind die Hunde jung und nicht geimpft, kann es sogar zum plötzlichen Tod des Tieres kommen, wenn sie sich mit Hepatitis infiziert haben. Typische Symptome der Krankheit sind häufig Fieber, Empfindlichkeit des Bauchraums, Appetitlosigkeit, Durchfall, geröteter Rachen, nervöse Störungen oder erhöhte Blutungsneigung. In Folge einer Hepatitis kommt es bei Tieren nicht selten zur Schädigung der Leberzellen und somit auch zur Gelbsucht.

Die Krankheit nimmt häufig ein tödliches Ende. Die Hundeimpfung ist dementsprechend wichtig.

Hundeimpfung

Viren werden häufig übers Beschnuppern von Genitalien oder Harn oder durchs Belecken übertragen.

Impfung gegen Pavovirose

Der Canine Pavovirus ist ein widerstandsfähiger Virus, welcher über den Kot der Tiere übertragen wird. Schnüffelt euer Hund nur an kotverschmutzten Gegenständen oder Fell, kann er sich den Virus bereits einfangen. Zwar können sich Tiere jeden Alters infizieren, aber junge Hunde sind besonders anfällig für die Erkrankung. Ist der Vierbeiner erst infiziert, vermehrt sich der Virus in schnell teilenden Zellen, wie dem Lymphsystem oder dem Knochenmark. In manchen Fällen nimmt die Krankheit einen so schnellen Verlauf, dass das Tier innerhalb weniger Stunden stirbt, noch ehe es zum Entstehen von Durchfall kommen kann.

In der Regel weisen allerdings Anzeichen, wie Erbrechen, Durchfall sowie der übel riechende und blutige Kot, auf das Bestehen der Krankheit hin. Dabei verliert der Hund viel Flüssigkeit. Bei Welpen kann es zusätzlich zu Leiden, wie Herzmuskelentzündungen, begleitet von Husten und Atemnot, kommen. In den meisten Fällen überlebt der Hund das Pavovirus nicht.

Impfung gegen Tollwut

Tollwut ist eine bekannte und gefürchtete Krankheit, die, sobald das Tier infiziert ist, einen tödlichen Verlauf nimmt. Durch Bisse übertragen, kann sie sowohl Menschen als auch Tiere befallen. Die Erkrankung des Gehirns wird durch den sogenannten Rhabdovirus verursacht, welcher vor allem im Speichel eines infizierten Tieres vorhanden ist. Einmal ausgebrochen, wandert der Virus über die Nervenbahnen zum Gehirn ins Rückenmark und sorgt so für die Lähmung. Doch wie oft, muss ich meinen Hund gegen Tollwut Impfen lassen? Eine Auffrischungsimpfung wird von Tierärzten nur alle zwei bis drei jahre empfolen.

Der Gedanke an Tollwut ist häufig mit dem Bild eines aggressiven, speichelnden Tieres verbunden, dessen Zunge heraushängt. Diese Symptome treten in der zweiten der drei Phasen der Krankheit auf. In der ersten Phase wird der Hund fiebrig, hat Durchfall, leidet unter Erbrechen und es treten vereinzelt Wesensänderungen auf. Nachdem in der zweiten Phase bereits Muskelzuckungen auftreten, kommt es im finalen Stadium zu Krämpfen, der finalen Lähmung und dem Tod durch Atemlähmung.

Hundeimpfung

Kranker Hund

Impfung gegen Leptospirose

Die Krankheit Leptospirose ist auch unter dem Begriff Stuttgarter Hundeseuche oder Weil’sche Krankheit bekannt. Infizierte Tiere, wie Igel, Mäuse und Ratten scheiden zwar die Bakterien aus, erkranken aber selbst nur gering oder gar nicht. Das liegt daran, dass sie als natürliche Wirte der Bakterienstämme sind. Eure Hunde hingegen nehmen die Bakterien zum Beispiel über eine kontaminierte Pfütze oder stehende Gewässer auf. Über die Schleimhäute oder kleinere Verletzungen der Haut gelangen die Bakterien in den Körper des Tieres. Dort vermehren sie sich und befallen die Organe, wie vor allem Nieren und Leber.

Als erste Anzeichen der Krankheit gelten Fieber, Erbrechen und Fressunlust. Im weiteren Verlauf der Krankheit kommen Symptome, wie Abgeschlagenheit, Bewegungsunlust sowie Atemschwierigkeiten hinzu und zum Teil tritt auch Gelbsucht, Muskelzittern oder blutiger Stuhl auf. Im schlimmsten Fall kommt es bei infizierten Tieren zu Nierenversagen und letztendlich zum Tode. Ob die Impfung gegen Leptospirose wirklich notwendig ist, ist umstritten und sollte mit dem Tierarzt abgeklärt werden.

Optionaler Impfschutz für Hunde

Neben dem Impfschutz, den jeder Hund bekommen sollte, gibt es noch einige Impfungen, die als optional gelten. Nicht jeder Vierbeiner ist für jede Krankheit anfällig. Somit sind Hundeimpfungen gegen Zwingerhusten, Borreliose, Leishmaniose oder das infektiöse Welpensterben zwar für einige Tiere empfehlenswert, aber nicht für alle. Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (kurz: STIKoVet) nennt die verzichtbaren Impfungen „Non-Core-Impfungen“.

Impfung gegen Zwingerhusten

Zwingerhusten ist eine Infektion der oberen Atmenwege, die durch eine Anzahl von Viren (häufig das Canine Parainfluenzavirus oder das Bakterium Bordetella bronchisepticaI) hervorgerufen wird. Wer seinen Hund impfen möchte, der bekommt allerdings nicht den vollen Schutz. Mit dem Impfstoff werden lediglich die zwei Haupterreger des Hustens abgewehrt.

Erkrankt das Tier trotz Hundeimpfungen, ist der Verlauf der Krankheit allerdings abgeschwächt. Sinnvoll ist der Schutz dann, wenn Hunde mit vielen anderen Artgenossen in Kontakt kommen, wie beispielsweise in einer Pension oder in einem Tierheim. Die Übertragung des Zwingerhustens erfolgt durch Tröpfcheninfektion und wenn Hunde auf engem Raum zusammenleben ist demnach das Infektionsrisiko höher.

Anzeichen auf die Krankheit geben ein trockener, meist krampfartigen Husten sowie Würgen.

Hundeimpfung

Zecken können Borreliose-Bakterien übertragen.

Impfung gegen Borreliose

Borreliose ist ein Sammelbegriff für Infektionskrankheiten, die sowohl Menschen als auch Tiere bekommen können. In den meisten Fällen wird Borreliose durch Zeckenbisse verursacht. Das bedeutet aber nicht, dass jeder Biss einer Zecke direkt eine feststellbare Krankheit hervorruft, da nicht jede Zecke die Borreliose-Bakterien in sich trägt. In Deutschland sind es zwischen fünf und 50 Prozent der Zecken, je nach Gebiet. Wird euer Hund dennoch von einer Zecke gebissen, die Borellien in sich trägt, dauert es 16 – 24 Stunden bis die Bakterien vom Darm der Zecke in den Körper des Tieres gespült werden. Deswegen ist es wichtig, den Hund nach jedem Spaziergang gründlich abzusuchen, um Zecken rechtzeitig zu entfernen.

Erkennbare Symptome einer gefährlichen Unterart der Borreliose fallen häufig erst vier bis sechs Wochen nach der Infektion auf. Der infizierte Hund wirkt dann matt, hat keinen Appetit und starkes Fieber. Die Bakterien befallen die Gelenke und zum Teil auch Organe sowie das Nervensystem. So kann es zu Entzündungen der Gelenke kommen. Wenn ihr Anzeichen einen Borreliose erkennt, sucht einen Tierarzt auf und lasst euren Hund per Schnelltest untersuchen. Liegt ihr mit eurem Verdacht richtig, kann ein geeignetes Antibiotikum dem Vierbeiner helfen.

Eine Hundeimpfung soll von vornherein verhindern, dass das Tier an einer bakterielle Borelliose erkrankt.

Impfung gegen Leishmaniose

Die Leishmania infantum ist eine durch Sandmücken übertragbare Tropenkrankheit. Beim Blutsaugen, überträgt die Mücke die Leishmanien-Erreger auf den Hund und infiziert ihn. Aber auch bei einer Bluttransfusion oder wenn der Hund eine offene Hautverletzung hat und mit den Geschwüren eines erkrankten Hundes in Kontakt kommt, kann die Infektion erfolgen. Die Leishmanien-Erreger siedeln sich dann in den Gewebezellen an und befallen mit der Zeit die Organe, wie Milz, Knochenmark, Lymphknoten und Leber.

Aufgrund der langen Inkubationszeit treten Anzeichen der Krankheit oft erst Jahre nach dem Stich auf. Diese können sich zum Beispiel durch Durchfall, Fieber, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Trägheit, Haut- und Fellveränderungen, offene Hautwunden, Augenerkrankungen, Nasenbluten, blutigen Kot, Schmerzempfindlichkeit im Bauchbereich oder geschwollene Lymphknoten äußern.

Diejenigen Mücken, die eure Hunde infizieren könnten, leben allerdings hauptsächlich in  wärmeren Klimaregionen, wie im Mittelmeerraum. Aufgrund dessen solltet ihre eure Hunde nicht mit in diese Regionen nehmen oder sie vorher impfen lassen. Die Infektionskrankheit kann im schlimmsten Fall tödlich verlaufen. Eine Impfung beim Hund reduziert das Risiko, dass das Tier klinische Symptome entwickelt und aktiv an einer Leishmaniose erkrankt. Ein Anti-Mücken-Schutz ist ebenfalls hilfreich.

Hundeimpfung

Schwäche und Abgeschlagenheit sind Anzeichen für eine Leptospirose-Erkrankung.

Impfung gegen Canine Herpesvirus

Das Canine Herpesvirus befällt, wenn es ausbricht, die Atemwege sowie die Geschlechtsorgane. Besonders gefährlich ist der Virus für ungeborene und junge Welpen, weshalb er im Volksmund auch als Auslöser für das infektiöse Welpensterben bezeichnet wird. Erwachsene Hunde, die von der Krankheit betroffen sind, haben häufig keine oder nur leichte Symptome, wie einen Schnupfen.

Sind allerdings trächtige Hündinnen zum ersten Mal mit dem Canine Herpesvirus infiziert, gefährden sie ihre Welpen. Nur, wenn der Körper der Mutter, durch vorherige Infektionen oder eine Impfung, bereits Antikörper gebildet hat, sinkt die Gefahr der Welpen sich zu infizieren. Die Antikörper des Muttertieres können durch die Muttermilch an die Kleinen weitergegeben werden und sie somit schützen.

Die Übertragung der Canines Herpesviren erfolgt bei erwachsenen Hunden über Speichel, Nasensekrete und Scheidensekrete. Selbst wenn der Virus eine lange Zeit nicht ausbricht, kann ein hoher Stressfaktor ihn reaktivieren. Eine Geburt ist zum Beispiel eine solche Stresssituation. So kann es dazu kommen, dass sich die Welpen in der Gebärmutter oder während der Geburt mit den Virus infizieren.

Nach ungefähr sieben Tagen bricht die Erkrankung bei den Neugeborenen aus und macht sich durch Appetitlosigkeit, Erbrechen und Durchfall bemerkbar. Wenig später treten meist Symptome, wie starke Bauchschmerzen sowie das Verweigern zu Saugen, Atembeschwerden und Gewichtsverlust auf.

Extrem selten überleben kleine Kämpfer die Infektion. In den meisten Fällen versterben die Welpen leider innerhalb von 2 Tagen aufgrund eines Multiorganversagens. Tierärzte empfehlen deshalb eine Hundeimpfung bei trächtigen Tieren.

Wie oft muss ich meinen Hund impfen lassen?

Die erste Impfung im Alter von circa acht Wochen baut den Impfschutz des Hundes auf. Daran schließen Wiederholungsimpfungen in bestimmten Abständen an, um die Wirkung der Grundimmunisierung zu gewährleisten.

Hier findet ihr eine kleine Übersicht der wichtigsten Hundeimpfungen (zur Grundimmunisierung) im ersten Lebensjahr:

AlterImpfung gegen:
8. Lebenswoche Staupe, Hepatitis, Parvovirose, Leptospirose
12. LebenswocheStaupe, Hepatitis, Parvovirose, Leptospirose, Tollwut
16. Lebenswoche Staupe, Parvovirose, (evtl. Tollwut)
Ca. 15. LebensmonatStaupe, Hepatitis, Parvovirose, Leptospirose, Tollwut

Die Ständige Impfkommission Veterinär (StIKo Vet.), die die Leitlinien zur Impfung von Kleintieren erstellt, empfiehlt nur gegen schwerwiegende Krankheiten regelmäßig zu impfen. Darüber hinaus ist individuell zu entscheiden, ob bei einem Hund eine erhöhte Infektionsgefahr besteht, sich mit weiteren Erkrankungen zu infizieren. Diese können zum Beispiel Borreliose, Leishmaniose, Pilzinfektionen oder Zwingerhusten sein. Generell gilt: Nicht jeder Hund ist den gleichen Risiken ausgesetzt!

Die Auffrischungen der wichtigsten Hundeimpfungen erfolgen in unterschiedlichen Abständen, da die Dauer der Immunität nach einer Impfung unterschiedlich lang ist. Der Impfschutz gegen Tollwut, Staupe und Parvovirose muss, nach der Grundimmunisierung nur alle drei Jahre aufgefrischt werden. Der Impfstoff, der gegen die Stuttgarter Hundeseuche, sprich Leptospirose, schützt, immunisiert den Körper, laut STIKo Vet., maximal für ein Jahr.

Die Frage nach der Dauer des Impfschutzes ist umstritten

Wie lange ein Impfschutz hält, ist jedoch umstritten. Der Weltverband der Kleintierärzte (WSAVA) hat eine Richtlinie für die Impfung von Hundewelpen erarbeitet, die besagt, dass ein Hund so wenig Impfungen wie möglich bekommen soll. Mit den Auffrischimpfungen gegen SHP wird ihrer Meinung nach übertrieben. Bereits nach der dritten Welpenimpfung in der 16. Lebenswoche seien 98% der geimpften Welpen jahrelang immun.

Die Wiederholungsimpfung nach circa 15. Lebensmonaten ist nur für die restlichen Welpen sinnvoll, bei denen der letzte Impfgang nicht wirkungsvoll war. Ein Titertest, bei dem Blut abgenommen und Antikörper bestimmt werden, kann dabei helfen herauszufinden, ob euer Hund bereits immun gegen die geimpften Krankheiten ist. Das Gleiche gilt bei Auffrischimpfungen nach drei Jahren. Diese sollten Halter, nach Meinung des WSAVA nur machen lassen, wenn der Hundekörper nicht mehr immun gegen Staupe, Hepatits und Pavovirose ist.

In dem Impfpass eures tierischen Lieblings hält der Tierarzt fest, wann euer Vierbeiner wogegen geimpft wurde. Der Tierarzt informiert euch darüber, welche Hundeimpfungen zusätzlich nötig sind, wenn er die Lebensgewohnheiten des Tieres kennt. Zwar gibt es impfeifrige Tierärzte, aber vom jährlichen Impfen beim Hund ist in der Regel abzusehen.

Hundeimpfung

Labrador Retriever beim Tierarzt

Unverträglichkeiten & Nebenwirkungen

Wenn ihr eure Hunde impfen lasst, treten in der Regel keine schwerwiegenden Nebenwirkungen auf. Dennoch möchte ich auf mögliche Nebenwirkungen der Hundeimpfung aufmerksam machen.

Die Impfstoffe könnten folgende Befindlichkeiten hervorrufen:

  • Fieber
  • Allergische Reaktion
  • Durchfall und Erbrechen
  • Abgeschlagenheit
  • Schmerzempfindlichkeit an der Einstichstelle
  • Entzündungen der Einstichstelle
  • Schwindel

 

Eine allergische Reaktion, die auf eine Unverträglichkeit hinweist, kann im schlimmsten Fall sogar zum anaphykalischen Schock führen. Dieser macht sich durch Schwellungen, Durchfall, Erbrechen, Atemnot und dem Anschwellen von Körperteilen, wie Gesicht und Hals, bemerkbar. Auch Erkrankungen des Nervensystems, Ödeme, Geschwüre und Hauterkrankungen gelten als mögliche Nebenwirkungen von Impfungen. Seid ihr euch über Unverträglichkeiten eures Tieres bewusst, sprecht am besten vor der Hundeimpfung mit eurem Tierarzt, um die Risiken abzuklären.

Welche Impfungen sind Pflicht?

In Deutschland gibt es keine Impfpflicht. Zwar empfiehlt sowohl die StIKo Vet. als auch der WSAVA den Hunde gegen Staupe, Hepatitis und Parvo impfen zu lassen, aber Pflicht ist das nicht. Wenn ihr allerdings mit eurem Hund ins Ausland reisen möchtet, sieht das schon anders aus. Verreist ihr innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten, muss euer Vierbeiner einen vom Tierarzt ausgestellten Heimtierausweis besitzen.

Aus diesem muss hervorgehen, dass der Hund gegen Tollwut geimpft ist. Klärt am besten vor dem Urlaub mit eurem Tierarzt ab, ob die Tollwutimpfung gültig ist. Eventuell muss eine Wiederholungsimpfung erfolgen.

Wollt ihr mit einem jungen, ungeimpften Hund (jünger als 3 Monate) verreisen, beachtet die Bestimmungen der Reiseländer. In vielen EU-Ländern wird euch in diesem Fall die Einreise verwehrt.

Hundeimpfung

Bei Reisen in EU-Mitgliedsländern brauchen Hunde eine gültige Tollwutimpfung.

Impfungen beim Hund – Die Kosten

Wer sich einen tierischen Mitbewohner anschafft, der weiß, dass dieser gelegentlich von Hundekrankheiten betroffen sein kann. Das ist mit Kosten verbunden. Die Kosten, die in Folge einer gefährlichen Erkrankung, wie zum Beispiel Staupe, entstehen, übersteigen allerdings die der Impfung beim Tierarzt. Bedenkt jedoch, dass Impfungen keine 100 prozentige Sicherheit geben können.

Die Tierarztkosten für Hundeimpfungen können, aufgrund der vom Bund verfassten (lockeren) Gebührenordnung, von Arzt zu Arzt variieren. Die Tierärzte selbst können darüber entscheiden, ob sie nach dem einfachen, zweifachen oder dreifachen Satz abrechnen.

Behandlung1-facher Satz2-facher Satz3-facher Satz
Schutzimpfung*4,49€8,98€13,47€
Bestandsgebühr16,03€32,06€48,09€

*Was in der Gebührenordnung als Schutzimpfung beschrieben wird, ist lediglich die Gebühr für die Injektion des Impfstoffes. Diese kann, je nach Satz, zwischen 4,49€ und 13,47€ variieren. Die Kosten für den Impfstoff werden extra berechnet und fallen unterschiedlich hoch aus. Der Preis für den Impfstoff unterscheidet sich, je nach Hersteller, Abnahmemenge und Kombination der Impfstoffe.

Zusätzlich zu den Kosten für die Injektion sowie den Impfstoff rechnet der Tierarzt die Bestandsgebühr ab. Die Bestandsgebühr fällt bei einer Impfung an, weil der Arzt, laut Tierimpfstoff-Verordnung, verpflichtet ist das Tier vor der Verabreichung des Impfstoffes einer allgemeinen Untersuchung zu unterziehen. Dabei wird der Gesundheitszustand des Tieres geprüft. Auch das Anlegen der Schutzkleidung sowie der Verwaltungsaufwand sind Bestandteil dieses Kostepunktes.

Auf Nachfrage unsererseits äußerte Dr. Ute Tietjen von der Bundestierärztekammer e.V. folgendes zu dem Thema: „Die Entscheidung und Beratung über das Impfregime ist heutzutage eine hochwertige tierärztliche Leistung, die in der Gebühr für die Schutzimpfung nicht enthalten ist. Es gibt Empfehlungen des Bundesforschungsinstituts für Tiergesundheit (FLI), die hinsichtlich der Impfung von Kleintieren eine individuelle Vorgehensweise für die Tiere verlangen.“ Diese Vorgehensweise wird mit der Bestandsgebühr abgerechnet.

Zusätzlich ist jeder Tierarzt verpflichtet auf die erbrachte Leistung 19 Prozent Mehrwertsteuer abzuführen. Bei einer Kombi-Impfung müsst ihr mit Kosten von circa 50 bis 150€ rechnen, wohingegen eine einzelne Impfung in der Regel um die 30€ kostet.

Wie oft und wogegen impft ihr euren Hund? Habt ihr das Gefühl euer Tierarzt „überimpft“ euren Vierbeiner? Erzählt mir mehr in den Kommentaren zum Thema Hundeimpfungen!

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Alle Kommentare (3)

anke
28.09.2023 15:27 Uhr

Ja ich kenne das auch,viele Tierärzte wollen immer gleich das ganze Programm impfen.Unsere Tierheilpraktikerin,hat uns vor den Impfungen gewarnt.Ihre Tiere bekommen einmal dieGrundimmulsierung und dann nichrs mehr.Und so halten wir das auch.

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Kevin
04.04.2022 14:49 Uhr

Die meisten Tierärzte impfen heutzutage total unüberlegt und es geht nur noch ums Geld. Viele Tierärzte würden ohne die jährlichen Impfeinnahmen gar nicht existieren. Da wird einfach die 5fach Impfung gespritzt ohne Rücksicht auf Verluste. Mein Hund wurde überimpft. Nach 2Tagen fing es mit Durchfall an, der dauerte fast 2Wochen an. Außerdem hat sich sein Verhalten geändert. Wenn ich mit ihm ans Wasser gehen will, verhält er sich so als hätte ich versucht ihn einen Tag vorher zu ertränken, das gleiche bei Kellertreppen. Er legt sofort den Rückwärtsgang ein,hat förmlich die Panik im Gesicht stehen. Das ist bis heute(ca.8Monate nach der Impfung) immer noch der Fall. Auch so zeigt er Unsicherheiten in Situationen wo es vorher nicht der Fall war. Ebenfalls hat er durchgehend Probleme mit juckender Schnauze.Die Haarfolikel sind täglich gerötet und geschwollen. Er bleibt nicht mehr alleine ohne sich sofort an beiden Flanken und unter der Schnauze total aufzukratzen. Ich kann ihn nur mit einem Pullover und Halskrause alleine lassen. Das gleiche ist wenn ich ihn beim einkaufen anbinde. Ich schaffe es nicht mal in den Laden rein. Auch das war vorher kein Problem.
Und seine Leber wurde durch Tabletten gegen Demodexmilben von Bravecto und simparic total vergiftet. ein Wert war über 5000 anstatt höchstens 125 und ein zweiter Wert über 3000 anstatt höchstens 65.
Jetzt stellt sich raus das er eine Autoimmunkrankheit hat (Sebadenitis), da greift das Immunsystem die Talgdrüsen an bis sie irgendwann zerstört sind. Bis dahin entstehen immer wieder schwarze Keratinmanschetten im Haaransatz. Dadurch das sich der natürliche Biofilm nicht mehr über die Haut bildet hat er ständig Juckreiz und mit Sekundärinfektionen zu kämpfen.
Und das mit gerade mal 22Monaten. Angefangen hat alles als er ca.14-15 Monate war. Mich hat es mittlerweile mehrere Hundert Euro gekostet, nur um zu erfahren was er alles nicht hat. Gegen Sebadenitis gibt es bis heute kein Mittel. So wurde durch die Impfung mal eben, sozusagen das Leben des Hundes zerstört, bzw. stark verschlechtert. Von den Einschränkungen die das für mich als Besitzer nach sich zieht fang ich erst gar nicht an. Kurz gesagt, ich bin mit meinen Nerven so gut wie am Ende, was sich natürlich auch zeitweise immer wieder auf das Verhältnis zwischen Hund und Halter auswirkt.
Und da solche Sachen nicht vernünftig dokumentiert oder gemeldet werden ist es als Halter auch nicht möglich es vor dem Arzt als Auswirkung der Impfung nachzuweisen. Die Ärzte sagen dann eh gleich das es nicht wegen der Impfung sei.
Die ganze Impferei ist nix anderes wie eine Geldmaschine, genau wie bei uns Menschen.

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Ulli Freidl
19.04.2021 12:34 Uhr

Durch verschiedenste Informationen und durch viel Literatur bin ich nun zu einer Entscheidung gekommen und wollte meinen 3jähr.Hund bei seinem Tierarzt (nur) die 3fach SHP Auffrischungs Impfung geben lassen, habe aber keine Chance, da sie nur 7fach, höchstens noch 5fach Impfungen haben. Bestellen können sie auch nicht, da es Mindestabnahmemebgen gibt. Ich solle halt durchtelefonieren ob ein Tierarzt meine gewünschte Impfung hat. Ich weiß jetzt noch nicht wie ich zu diesem Impfstoff komme, wird nicht so einfach sein bei einem "fremden" TA unterzukommen.... so viel zu freier Entscheidungsmögluchkeit!

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