02.01.2022

Fieber beim Hund

Symptome und mögliche Ursachen

Der Körper eines Hundes reagiert auf verschiedene Erkrankungen mit einer erhöhten Körpertemperatur. Am häufigsten lösen bakterielle Infektionen oder Autoimmunerkrankungen Fieber aus. Hier erfahrt ihr, wie ihr Fieber beim Hund erkennt und dem Vierbeiner helfen könnt.

Wie macht sich Fieber beim Hund bemerkbar?

Die normale Körpertemperatur eines Hundes liegt bei etwa 37,5 bis 39 Grad Celsius. Welpen können eine Körpertemperatur von bis zu 39,5 Grad haben. Nach körperlicher Belastung kann die Temperatur kurzzeitig auf bis zu 39 Grad steigen. Ab einer Temperatur von 40 Grad sprechen Tierärzte von Fieber. Die hohen Temperaturen belasten die Organe und den Kreislauf und können im Extremfall zur Zerstörung der körpereigenen Eiweiße führen.

Eine Überschreitung der Normaltemperatur ist bei Hunden meist äußerlich ohne Messung der Körpertemperatur eindeutig erkennbar. Die Tiere sind schlapp, haben keinen Hunger und hecheln stärker als sonst. Wenn nicht einmal das Lieblingsleckerchen den Hund aus der Reserve locken kann, solltet ihr alarmiert sein. Zudem fühlen sich die Ohren heiß an und die Nase ist warm und trocken. Die erhöhte Temperatur könnt ihr an wenig behaarten Stellen, wie unter der Achsel oder am Bauch, spüren. Bei sehr hohem Fieber leiden die Hunde häufig an Schüttelfrost, bei welchem sich das Fell sträubt. Außerdem haben sie einen festen, trockenen „Fieber-Kot“. Im schlimmsten Fall führt hohes Fieber zur Dehydrierung und totalen Verweigerung der Nahrungsaufnahme.

Fieber beim Hund richtig messen

Wenn ihr sicher gehen wollt, dass euer Hund Fieber hat, müsst ihr seine Körpertemperatur messen. Die genaueste Möglichkeit ist die rektale Messung mit einem digitalen Fieberthermometer. Auch wenn eine Messung im Po für den Hund nicht angenehm ist, ist es die einzige Methode die Temperatur genau zu bestimmen. Das Thermometer könnt ihr mithilfe von Vaseline ungefähr zwei Zentimeter in den After des Hundes einführen. Stellt sicher, dass sich der Hund während der Messung nicht wild bewegen kann. Holt euch dazu am besten eine zweite Person zur Hilfe.

Damit im Ernstfall nichts schiefläuft, solltet ihr das Fiebermessen in jungen Jahren mit dem Hund trainieren. Nach der Benutzung ist es wichtig, das Thermometer gründlich zu säubern und zu desinfizieren. Die Messung im Ohr funktioniert bei Hunden leider nicht, da die Haare im Gehörgang das Ergebnis verfälschen. Führt am besten im Abstand einiger Minuten mehrere Messungen durch, um sicher zu gehen, dass der gemessene Wert stimmt.

Verschiedene Fieberarten beim Hund

Fieber kann bei Hunden auf verschiedene Weise auftreten. Wenn die Körpertemperatur innerhalb eines Tages um mehr als ein Grad Celcius schwankt, liegt ein remittierendes Fieber vor. Bei einem Wechsel von fiebrigen und fieberfreien Phasen sprechen Tierärzte von einem intermittierendem Fieber. Dauern die fieberfreien Phasen länger an, handelt es sich um rekurrierendes Fieber. Außerdem gibt es das sogenannte atypische Fieber, bei dem keine Konstanz zu erkennen ist. Ebenso ist die Dauer des Fiebers ausschlaggebend. Man unterscheidet zwischen ephemerem (eintägigem) und akutem (8 bis 14 Tage) Fieber. Bei einer Dauer von mehr als 3 Wochen spricht man von subakutem Fieber, während noch länger anhaltende überhöhte Temperatur als chronisches Fieber bezeichnet wird.

Wann muss ich zum Tierarzt?

Für Laien ist kaum festzustellen, woran das Fieber beim Hund liegt. Es ist also wichtig bei Anzeichen von Fieber in jedem Fall einen Tierarzt um Rat zu fragen. Insbesondere bei Welpen und älteren Hunden sowie bei chronisch kranken Tieren solltet ihr umgehend zum Tierarzt gehen. Sobald die Temperatur über 40 Grad ansteigt, kann das Fieber ohne Behandlung lebensgefährlich werden.

Um eine erste Meinung einzuholen, bietet sich auch der Online-Tierarzt Dr.SAM an. Auf der Plattform stehen euch Tierärzte zur Beratung zur Verfügung. Diese könnt ihr per Telefon oder Videochat kontaktieren. Wenn ihr euch Sorgen macht, könnt ihr euch dort Hilfe holen, ohne mit einer Wartezeit rechnen zu müssen. Ist eine gezielte Behandlung von Nöten, werden euch die erfahrenen Online-Tierärzte empfehlen den Arzt eures Hundes aufzusuchen. Falls das Fieber trotz Behandlung nicht besser wird, solltet ihr noch einmal den Tierarzt aufsuchen.

Mögliche Ursachen für Fieber beim Hund

Die Ursachen für Fieber sind vielfältig. In der Regel ist Fieber nur eines von vielen Symptomen einer Krankheit. Der Körper des Hundes leidet unter der Krankheit und erhöht als natürliche Abwehrreaktion die Temperatur. Meist liegen dem Fieber bakterielle oder virale Infektionen zugrunde. So kann die hohe Körpertemperatur ein Anzeichen für durch Zecken übertragene Krankheiten, wie Borreliose oder Babesiose, sein.

Andererseits sind häufig Krankheiten wie Staupe, Zwingerhusten, Leptospirose oder Tollwut der Grund. Ausschließen könnt ihr eine der Krankheiten nur, wenn euer Hund geimpft ist. Ebenso reagieren einige Hunde auf immunbedingte Krankheiten, wie Rheuma oder Polyarthritis mit Fieber. Auch schwere Verletzungen oder Entzündungen der inneren Organe können der Auslöser sein, dazu genügt schon eine verpasste Entwurmung des Hundes. Des Weiteren kann Fieber auch bei Tumoren, Vergiftungen durch unverträgliche Lebensmittel oder Erkrankungen des Knochenmarks auftreten. Dies sind einige mögliche Gründe, wobei die Liste an möglichen Ursachen weitaus länger ist.

Wie senke ich Fieber beim Hund?

Um die Genesung des Hundes zu unterstützen und das Fieber zu senken, solltet ihr dafür sorgen, dass er genug trinkt. Falls er Wasser verweigert, könnt ihr ihm verdünnte Fleischbrühe anbieten. Ebenso könnt ihr dem Hund zur Senkung des Fiebers, in kaltes Wasser getränkte, Handtücher in den Nacken legen oder um die Beine wickeln. Gewährt dem Vierbeiner außerdem genügend Ruhe. Geratet nicht in Panik und sorgt dafür, dass er körperliche Aktivität meidet. Die täglichen Spaziergänge solltet ihr auf ein Minimum begrenzen. Bei länger anhaltendem Fieber könnt ihr in Absprache mit dem Tierarzt Elektrolyte oder isotonische Getränke verabreichen.

Auch fiebersenkende Mittel vom Tierarzt können das Leiden des Hundes abmildern. Dazu eignen sich Spritzen oder Zäpfchen mit Wirkstoffen wie Carprofen, Fircoxib oder Metamizol. Ihr solltet diese Mittel jedoch nicht ohne gleichzeitige Behandlung der Erkrankung und nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt verabreichen. Meist klingt das Fieber mit der richtigen Behandlung der Krankheit jedoch nach einigen Tagen ab.

Hatte euer Hund schon einmal Fieber? Woran lag es bei ihm und wie konntet ihr ihm helfen? Berichtet uns von euren Erfahrungen in den Kommentaren!

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Alle Kommentare (2)

Evelyn Martino
06.07.2022 20:05 Uhr

Heute zum ersten Mal 39,6 bei meiner Hündin gemessen. War den ganzen Tag schlapp, hat evtl. noch eine Zahnentzündung (Ta Termin bereits in Absprache) auf Fieber messen kam ich, weil sie eine heisse Zunge und eine sehr warmen Bauch hat. Da Sie auch nicht viel getrunken hat, habe ich sie heute Abend 10 min. in die Badewanne gestellt, 10 cm kaltes Wasser eingelassen und ihr paar Trockefutter Brocken eins ums ander ins Wasser geworfen. Rest des Abends ist nun Ruhe angesagt, später nochmals ins Wasserbad und morgen schauen wir dann weiter…

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Joerg Rauber
06.06.2020 06:52 Uhr

Seit 2Tagen frisst unser Schäferhund
nicht mehr. Er trinkt nur sehr viel Wasser. Was kann das sein?. Vorher war alles ganz normal.

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