Hund, Katze & Co. in der Mietwohnung
Was ist erlaubt?In Deutschland entscheidet in der Regel der Vermieter, ob er Haustiere in seiner Mietwohnungen zulässt oder nicht. Es gibt keine Gesetze, die es Vermietern verbieten, Haustiere zuzulassen, aber viele entscheiden sich dafür, um beispielsweise Schäden an der Immobilie zu vermeiden oder um den Hausfrieden zu bewahren.
Manche Vermieter erlauben nur bestimmte Arten von Haustieren, wie kleine Hunde oder Katzen. Andere wiederum verlangen, dass der Mieter eine Haustierversicherung nachweist. In Deutschland leben in fast jedem zweiten Haushalt auch Haustiere. Doch wie sieht die rechtliche Situation tatsächlich aus?
Die rechtliche Situation
In Deutschland ist die Haltung von Tieren in Wohnungen in der Regel nur mit Zustimmung des Vermieters erlaubt. Das bedeutet, dass Vermieter/innen ihren Mieter/innen verbieten können, Tiere in ihren Wohnungen zu halten, wenn sie das möchten. Sie müssen hierfür jedoch ordentliche Gründe vorweisen können, sie können nicht pauschal die Tierhaltung verbieten.
Laut Bundesgerichtshof ist es sogar unwirksam, wenn im Mietvertrag eine Klausel festgehalten wird, in der die generelle Tierhaltung explizit verboten wird. Es muss jedoch die Möglichkeit einer Einzelfallentscheidung gegeben sein und es müssen die Belange des Vermieters und die der anderen Hausbewohner gegenüber den Interessen des Tierbesitzers abgewogen werden.
Die Haltung von Kleintieren, wie beispielsweise Nagetiere wie Hamster, Meerschweinchen oder Kaninchen ist in der Regel auch ohne die Erlaubnis des Vermieters problemlos möglich. Zu Kleintieren zählen auch Fische, bestimmte Reptilien oder Vögel. Hunde und Katzen zählen nicht mehr zu den Kleintieren, für die Haltung dieser Tiere wird das Einverständnis des Vermieters benötigt.
Verboten werden kann jedoch beispielsweise die Haltung von Frettchen, da diese teilweise einen sehr intensiven Geruch haben können oder auch sehr laute Vögel. Ist der Vermieter mit diesen Tieren nicht einverstanden, hat er wahrscheinlich gute Chancen, dies auch vor Gericht durchzusetzen. Auch die Haltung von exotischen oder gefährlichen Tierarten muss ein Vermieter nicht dulden.
Was der Vermieter jedoch nicht verbieten darf, sind beispielsweise Blindenhunde, Therapiehunde oder andere Tiere, die zu einer Therapie des Tierbesitzers beitragen. Therapietiere benötigen jedoch eine Bescheinigung und Zulassung von einer offiziellen Stelle.
Problematik Listenhund
In Deutschland gibt es einige Hunderassen, die als sogenannte „Listenhunde“ gelten. Hierbei handelt es sich um Hunderassen, die rassebedingt als gefährlich angesehen werden oder bei denen eine Gefährlichkeit vermutet wird. Für die Haltung dieser Hunderassen gelten verschiedene Einschränkungen und Regelungen, die sich allerdings je nach Bundesland unterscheiden. Mögliche Regelungen können hier z. B. sein:
- Pflicht zum Ablegen der Sachkundeprüfung
- Vorlage eines polizeilichen Führungszeugnisses
- Maulkorbpflicht
- Wesenstest
- Kennzeichnung
- berechtigtes Interesse an der Haltung
Keine Rasselisten gibt es in den Bundesländern Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Thüringen. Ist dein Hund einer dieser sogenannten „Listenhunde“ in dem Bundesland, in dem du wohnst, kann dein Vermieter die Haltung dieses Tieres durchaus ablehnen.
Wie man eine haustierfreundliche Wohnung findet
Die Suche nach einer Wohnung kann überwältigend sein. Und wenn du nach einer haustierfreundlichen Wohnung suchst, kann der Prozess sogar noch entmutigender sein. Hier sind ein paar Tipps, die dir helfen, die perfekte Wohnung für dich und deinen pelzigen Freund zu finden:
Beginne damit, nach Wohnungen zu suchen, die Haustiere erlauben. Du kannst ein Online-Wohnungsverzeichnis oder einen Wohnungssuchdienst nutzen oder Freunde und Verwandte nach Empfehlungen fragen. Am einfachsten ist es, wenn du dich nach einem Immobilienmakler umsiehst – dieser kann dir sein umfassendes Wissen sowie ein fundiertes Know-how zum Immobilienmarkt deiner Region zur Verfügung stellen.
Tipps für die zukünftige Wohnung
Wenn du eine Wohnung suchst, in der Haustiere erlaubt sind, solltest du ein paar Dinge beachten. Zum einen solltest du bereit sein, eine höhere Kaution zu hinterlegen. Damit kann der Vermieter geschützt werden, falls dein Haustier Schäden an der Wohnung verursacht. Biete ihm das ruhig auch an, falls er Zweifel haben sollte. Auch eine entsprechende Haustierversicherung solltest du unbedingt abschließen.
Außerdem solltest du dich mit den Haustierrichtlinien des Gebäudes vertraut machen. Dazu gehören Dinge wie die Ruhezeiten und die Orte, an denen sich dein Haustier auf dem Gelände aufhalten darf. Schließlich solltest du ein guter Nachbar sein und die Hinterlassenschaften deines Haustiers beseitigen. Das wird dazu beitragen, dass die Gemeinschaft zufrieden ist und weniger Beschwerden gegen dich vorgebracht werden können.
Wichtig ist es auch, dass dein Vierbeiner gut erzogen ist und beispielsweise durch gutes Training auch das Alleinbleiben lernt. So kannst du Ruhestörungen durch Bellen vermeiden. Auch bei den täglichen Sparziergängen, sollte dein Hund immer abrufbar sein, so sehen deine Nachbarn, dass du deinen Hund gut im Griff hast und keine Gefahr besteht.
Widerruf der Erlaubnis zur Haustierhaltung
Hat der Vermieter ursprünglich die Erlaubnis zur Tierhaltung gegeben, kann er diese unter bestimmten Umständen dennoch widerrufen. Gründe hierfür könnten beispielsweise sein:
- Beschädigung der Mietsachen
- Ruhestörung und Lärmbelästigung der Nachbarn durch das Tier
- Belästigung oder Angriff eines Wohnungsnachbarn
- Geruchsbelästigung
Wenn der Vermieter die Genehmigung widerrufen will, muss er den Mieter schriftlich darüber informieren und ihm eine angemessene Frist setzen, um ein neues Zuhause für das Haustier zu finden. Der genaue Zeitrahmen hängt von den jeweiligen Landesgesetzen ab. Die Gesetze und Vorschriften für Haustiere in Mietobjekten sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.
Fazit
Haustiere sind eine großartige Bereicherung für jeden Haushalt, aber es ist wichtig, dass du vorbereitet bist, bevor du einem Haustier ein Zuhause schenkst. Wenn du die perfekte haustierfreundliche Wohnung gefunden hast, nimm dir etwas Zeit, um dich mit den Haustierrichtlinien des Gebäudes vertraut zu machen und sei ein guter Nachbar, indem du hinter deinem Haustier aufräumst und darauf achtest, dass sich die anderen Hausbewohner nicht belästigt fühlen, beispielsweise durch stundenlanges Bellen.
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