27.06.2021

Bienen und Wespenstich bei Katzen

So helft ihr eurer Samtpfote

Genauso wie wir Menschen kann auch die Katze von einem Wespenstich betroffen sein und genauso wie unser Körper auf die Verletzung reagiert, reagiert auch ihr Organismus darauf. Im Normalfall ist ein Bienen- oder Wespenstich kein wirkliches Problem, allerdings können Insektenstiche im Hals oder ein allergischer Schock lebensbedrohlich sein.

Wir erklären euch, wie ihr eurer Katze helfen könnt und durch welche Maßnahmen sich das Risiko, von einer Biene oder Wespe gestochen zu werden, reduziert.

Wespenstich oder Bienenstich bei Katzen – ist das gefährlich?

Bienen- und Wespenstiche können völlig harmlos oder lebensbedrohlich sein, je nachdem, wo die Einstichstelle liegt und ob das Tier allergisch reagiert.

Diese Symptome kennzeichnen eine normale körperliche Reaktion:

  • Rötungen und Schwellungen
  • Juckreiz – das Tier kratzt und leckt am Insektenstich
  • Schmerz – erkenntlich durch lautes Miauen
  • Schock – das Tier rennt aufgeregt davon, versteckt sich oder zeigt eine andere Angstreaktion

In diesen Fällen herrscht akute Lebensgefahr:

Stiche am Hals, im Rachen, im oder am Mund: Einen solchen Stich erkennt ihr daran, dass das Tier Atem- und Schluckbeschwerden hat.

Insektenstiche bei einer allergischen Reaktion: Dieses sind Anzeichen für einen allergischen Schock:

  • Schwellungen über die Einstichstelle hinaus
  • Optische Veränderungen rund um den Insektenstich, z. B. Bläschenbildung
  • Blasse Mundschleimhaut
  • Kreislaufzusammenbruch
  • Luftnot
  • Zittern
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Unruhe oder Apathie
  • Bewegungsstörungen

Diese Symptome treten sofort oder mit einer mehrminütigen Verzögerung auf. Eine Wespen- und Bienenstichallergie ist eine krankhafte Abwehrreaktion, die die Katze ein Leben lang begleiten wird. Bereitet euch deshalb, sobald ihr von der Allergie erfahrt, so gut es geht auf den nächsten Notfall vor, damit ihr eurem Tier lebenserhaltend helfen könnt.

Wespenstich im Maul- oder Rachenraum der Katze

Wie gefährlich der Insektenstich ist, hängt vor allem mit der Einstichstelle zusammen. Am gefährlichsten sind der Hals, der Rachen und der Mund. Durch einen Stich in dieser Gegend kann akute Atemnot entstehen. Die Katze schwebt nach so einem Stich in Lebensgefahr, weshalb ihr auf schnellstem Wege zum Tierarzt oder in eine Kleintierklinik müsst. Stiche im Gesicht sind zwar nicht per se lebensbedrohlich, sie rauben dem Tier aber die Sinne (sehen, riechen) und sind sehr unangenehm, weshalb sich auch in solch einer Situation der Gang zum Veterinär empfiehlt. Auf dem Weg dahin solltet ihr die Schwellung kühlen.

Eure Katze wurde von einer Biene oder Wespe in die Pfote gestochen – was nun?

Katzen, die nach einem Insekt schnappen, werden oft am Maul gestochen und Tiere, die mit dem Insekt spielen, erleiden den Stich an der Pfote oder am Bein. Ob euer Haustier einen Insektenstich an der Pfote hat, könnt ihr daran erkennen, dass

  • es sich dort kratzt oder leckt.
  • eine sichtbare Schwellung entsteht.
  • es sein Bein nicht mehr belasten mag.

Manchmal verheilt solch ein Stich aber auch, ohne, dass ihr etwas davon mitbekommt. Wenn ihr den Bienen- oder Wespenstich nicht mit Erste-Hilfe-Maßnahmen versorgt, ist das im Normalfall kein Problem. Gefährlich wird der Stich an der Pfote nämlich erst bei einer Allergie.

Eure Katze wurde gestochen – wie behandelt ihr eine Schwellung?

Insektenstiche können schmerzhaft und lästig sein, häufig schwellen sie auch an. Die Schwellung ist ein entzündlicher Prozess, der durch die Ansammlung von Gewebsflüssigkeit entsteht. Indem ihr die Einstichstelle kühlt, könnt ihr das Ausmaß der Schwellung minimieren. Gewöhnlicherweise klingen die Symptome dann schnell wieder ab, das betroffene Gewebe regeneriert sich nach kurzer Zeit von selbst (wenige Tage später ist von dem Insektenstich nicht mehr viel zu sehen). Verhaltensweisen, wie übermäßiges Kratzen und Schlecken, reizen die Verletzung und verlangsamen den Heilungsprozess.

Ihr könnt versuchen, euren Vierbeiner auf andere Gedanken zu bringen (spielen, kuscheln). Außerdem hat sich der Trick bewährt, eine der intakten Pfoten mit einer Bandage zu versehen, weil sich die Katze nun darauf fokussiert. Während euer Tier also damit beschäftigt ist, den Verband an seiner gesunden Pfote zu entfernen, vergisst es den Bienen- oder Wespenstich, welcher somit in Ruhe abheilen kann.

Eure Katze wurde von einer Biene gestochen – was könnt ihr tun?

Bienen- und Wespenstiche sind in der Regel leichte Verletzungen, die ihr selbst versorgen könnt:

  • Zwingt euch selbst zur Ruhe und wirkt beruhigend auf eure Katze ein.
  • Bringt das Tier aus dem Gefahrengebiet (Beispiel: Weg vom Wespen- oder Bienennest) und durchkämmt das Fell mit einem Kamm. So könnt ihr Insekten entfernen, die noch darin verborgen sind.
  • Nehmt eine sterile Pinzette zur Hand und versucht, den Stachel – falls vorhanden – vorsichtig und vollständig zu entfernen. Achtet darauf, keinen starken Druck aufzubauen, damit sich das Gift nicht in den Körper der Katze entlädt. Die Wunde kann sich entzünden, wenn der Stachel stecken bleibt. Übrigens: Bienenstachel bleiben stecken, Wespenstachel aber nicht.
  • Anschließend wird die betroffene Stelle einige Minuten lang mit einem Kühlpad oder einem kalten Waschlappen gekühlt.
  • Behaltet euer Tier nach der Erstbehandlung gut im Blick, falls es eine allergische Reaktion oder sonstige Ausfallerscheinungen zeigt.

Legt im Voraus eine Notfallapotheke an, falls ihr bereits wisst, dass eure Katze allergisch auf Insektenstiche reagiert. Gebt das Antiallergikum so früh wie möglich aus, um die aufkommenden Symptome schon im Anfangsstadium zu regulieren.

Auch, wenn dein Tier keine Allergien hat, ist eine kleine Hausapotheke mit Kühlkompressen und entzündungshemmenden Salben zu empfehlen.

Wespenstich bei Katzen – wie könnt ihr das verhindern?

Der präventive Schutz vor Bienen- oder Wespenstichen ist ein kompliziertes Unterfangen. Einen hundertprozentigen Schutz gibt es leider nicht, da die kleinen Quälgeister hin und wieder selbst in gut abgesicherte Wohnungen gelangen.

Trotzdem könnt ihr das Gefahrenrisiko auf folgende Weise minimieren:

  • Seid beim Aufenthalt im Freien immer dabei und vergewissert euch, was eure Katze gerade macht. Selbst wenn ihr den Insektenstich auf diese Weise nicht verhindern könnt, habt ihr die Möglichkeit, unvermittelt darauf zu reagieren.
  • Bienen und Wespen werden mit Nektar, Honig und einer Vorliebe für zuckerhaltige Lebensmittel assoziiert. Süße Nahrungsmittel haben für sie zwar Priorität, allerdings fressen sie auch Fleisch. Deshalb besteht ein erhöhtes Risiko, dass sie sich an dem fleischhaltigem Futter eures Schützlings Gewöhnt euch vorsichtshalber einen Rhythmus für die Verteilung der Futterrationen an und bringt die Überreste an einen sicheren Ort.
  • Falls es ein Wespennest gibt oder ihr eine ganze Bienenfamilie in eurem Garten habt, solltet ihr einen Experten damit beauftragen, die Insekten fachmännisch zu entfernen. Einige Nester werden unterirdisch angelegt. Sie sind für den Laien nicht so einfach zu erkennen, haben aber ein sichtbares Eintrittsloch. Achtet also darauf, ob die Katze mit besonderer Hingabe an einer bestimmten Stelle gräbt.
  • Je vielfältiger die Flora in eurem Garten ist, desto eher werden hier auch verschiedene Stechinsekten heimisch sein. Falls ihr das Vorkommen von Bienen und Wespen mindern wollt, solltet ihr die Blütenpflanzen Blütenlose Pflanzen können eine interessante Alternative sein.
  • Katzen lassen sich leider nur bedingt erziehen, trotzdem könnt ihr versuchen, eurer Katze das Fangen von Insekten abzugewöhnen, indem ihr der Katze ein alternatives Reaktionsmuster Allerdings bietet auch das keinen hinreichenden Schutz, da Wespen ihre Opfer auch ohne erkenntlichen Grund attackieren. Bienen hingegen stechen nur in der Not.

Wurde eure Katze schon einmal von einer Wespe oder einer Biene gestochen? Wie seid ihr vorgegangen? Erzählt uns mehr dazu in den Kommentaren!

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