14.01.2023

Berufe mit Tieren

So kannst du Tierliebe zum Beruf machen

Tiere gehören zu eurem Leben, faszinieren euch und ihr lernt immer gerne wieder etwas Neues über Vierbeiner, Vögel, Fische, Reptilien oder Amphibien? Dann liegt der Wunsch nach einem Beruf mit Tieren nahe. Was gibt es schließlich Besseres, als aus der eigenen Tierliebe eine Karriere zu machen? Vor der Entscheidung solltet ihr euch jedoch darüber im Klaren sein, welche Möglichkeiten es gibt und was mit diesen einhergeht. Mit unserem Ratgeber findet ihr vielleicht einen überraschenden Traumberuf mit Tieren, an, den ihr noch nie gedacht habt.

Welche Berufe gibt es mit Tieren?

Bevor ihr euch für eine Ausbildung oder einen Beruf mit Tieren entscheidet, ist eine Übersicht nötig. Einige mögliche Richtungen dürften euch überraschen:

  • Fischwirt
  • Forstwirt
  • Fotograf
  • Tierfriseur
  • Hufschmied
  • Kauffrau/-mann im Einzelhandel
  • Landwirt
  • Pferdewirt
  • Sattler
  • Tierarzt
  • Tierheilpraktiker
  • Tiermedizinischer Fachangestellter
  • Tierpfleger
  • Tierphysiotherapeut
  • Tierpsychologie
  • Tiertrainer
  • Tierwirt
  • Zoologe

Neben diesen Berufen habt ihr zusätzlich die Möglichkeit, nebenberuflich andere Richtungen zu ergreifen. Dazu gehören beispielsweise die Ausbildung eines Therapiehundes oder der Aufbau einer Tierpension. Auch Tiersitter oder Gassigänger werden immer wieder gesucht.

Zunächst solltet ihr euch die Beschreibungen der einzelnen Berufe allerdings genau anschauen. Möchtet ihr Tiere ausbilden, sie versorgen und im Krankheitsfall für sie da sein? Dann ist Tierfotograf nicht die richtige Wahl. Auch Richtungen wie Landwirt, Tierwirt oder Fischwirt dürften euch nicht gefallen – denn hier geht es um die Gewinnung von Fisch, Fleisch, Eiern, Milch, Fell beziehungsweise Wolle und Leder.

Selbst als Tierpfleger werdet ihr nicht glücklich, wenn ihr euch um Versuchstiere kümmern müsst und dabei erzeugtes Leid erlebt.

Ihr schafft allerdings auch in diesen Jobs die notwendigen Rahmenbedingungen dafür, dass es den Tieren gut geht, sie ausreichend Platz zur Verfügung haben und richtig ernährt werden.

Berufe mit Menschen und Tieren

Eine weitere wichtige Frage für die Berufswahl ist die Zusammenarbeit mit Menschen. Bei den meisten Jobs mit Tieren habt ihr mit Haltern oder Interessenten zu tun. Das kann sowohl als Hundefrisuer, Tierarzt, Tierarzthelfer oder Tiertrainer problematisch werden, wenn immer wieder Vernachlässigung auffällt oder die Besitzer aggressiv mit ihren Tieren umgehen. Selbst im Tierfachhandel kann Frustration aufkommen, wenn jemand unbedingt ein Tier halten möchte – dafür jedoch nicht die richtigen Voraussetzungen mitbringt oder es nur als Accessoire anschaffen und nicht artgerecht halten möchte.

Ihr solltet euch daher bei jedem Beruf fragen, ob ihr euch den potenziellen Problemen gewachsen sieht. Denn die Aufklärung und ausführliche Beratung gehören zu vielen Berufen mit Tieren. Das kann jedoch auch spannend und lohnend sein und jede Menge Spaß machen.

Berufe mit Tieren: Diese Gefahren lauern auf euch

Mit Kratzern, Bissen und Schmutz muss bei Jobs mit Tieren jederzeit gerechnet werden. Umso wichtiger ist es, die richtige Annäherung und das korrekte Verhalten zu lernen. Das erfordert Geduld, Vorsicht und neben Fachkenntnis auch Bauchgefühl.

Nicht vergessen solltet ihr dabei, dass Verletzungen durch Tiere zu gefährlichen Infektionen führen können. Diese bedürfen sofortiger Behandlung und können sich in extremen Fällen sehr schnell erheblich verschlimmern. Um das Gefahrenpotenzial zu verringern, sind fachkundige Anleitung und gegebenenfalls Schutzkleidung und -maßnahmen sinnvoll.

Gut bezahlte Berufe mit Tieren

Gut bezahlte Berufe mit Tieren erfordern nicht in jedem Fall ein Studium. Geduld ist aber meist notwendig. Dazu gehört beispielsweise der Job als Tiertrainer oder Friseur beziehungsweise Tierfriseur, wenn es als eigenes Geschäft geführt werden soll. Bis ihr euch als Anlaufstelle etablieren könnt, vergeht oft einige Zeit. Hinzu kommen Kosten für das Geschäft oder den Platz und die Halle.

Gut bezahlte Jobs mit Tieren: Für diese Berufe müsst ihr studieren

Stetiges Dazulernen gehört zu allen Berufen mit Tieren. Für einige musst du jedoch studieren. Zu diesen gehören:

  • Biologe
  • Tier- und Viehhaltung
  • Tier-Management
  • Veterinärmediziner
  • Zoologe

Mit einem Master in Zoologie sind anfangs 3.000 bis 4.000 Euro brutto pro Monat möglich. Mit entsprechender Berufserfahrung kann das Gehalt auf 5.500 Euro steigen. Der Spitzenwert ist bei etwa 7.500 Euro erreicht.

Tierärzte beziehungsweise Veterinärmediziner verdienen je nach Bundesland und Anstellung etwa 4.000 Euro. Im Vergleich dazu sind es bei Tierpflegern 1.900 bis 3.000 Euro monatlich.

Wie viel verdient man als Tierheilpraktiker?

Ebenso wie bei Tierphysiotherapeuten, Hundefriseuren oder bei einer Tierpension kommt es auf verschiedene Faktoren an. Dazu gehört beispielsweise die Nachfrage am Wohnort, die Art und Weite der Werbung und die eigene Kompetenz.

Der Verdienst als Tierheilpraktiker liegt durchschnittlich bei 2.000 Euro. Hierzu sind aber unter anderem mehrere Jahre Berufserfahrung, gute Beziehungen und dadurch auch Weitervermittlung von Tierärzten notwendig. Das Einkommen ist im Alleingang also nicht garantiert.

Natürlich sind auch höhere Summen möglich, wenn dazu andere Möglichkeiten genutzt werden. Die Regel ist das allerdings nicht.

Ausbildung mit Tieren

Wenn du bereits in deiner Ausbildung möglichst viel Kontakt zu Tieren möchtest oder dein eigenes Tier dazu mitbringen magst, kommen verschiedene Berufe infrage.

Während des Studiums der Tiermedizin oder der Ausbildung zum Tiermedizinischen Fachangestellten ist es beispielsweise oftmals möglich, den eigenen Hund mit in die Universität oder die Praxis zu nehmen. Zusätzlich habt ihr dabei Direktkontakt zu den tierischen Patienten.

Auch als Pferdewirt oder Tierpfleger seid ihr bereits während der Ausbildung von Tieren umgeben.

Berufe mit Hunden

Als bester Freund des Menschen habt ihr in vielen Berufen mit Hunden zu tun. Ob als Fachberater im Einzelhandel, als Hundetrainer oder Hundephysiotherapeut – hierbei habt ihr eine große Auswahl.

Die wichtigste Frage ist, was ihr mit Hunden machen möchtet. Fällt die Erziehung und Ausbildung besonders leicht? Dann kann der Weg zum Hundetrainer die beste Wahl sein. Hier findet sich zusätzlich die Möglichkeit, eine Spezialisierung zum Assistenzhundetrainer anzugehen und dabei Menschen mit einer Einschränkung zu helfen.

Möchtet ihr Hundeführer sein und zusammen mit einem Hund euren Job meistern? Dann könnte auch eine Karriere beim Zoll, als Security oder bei der Polizei infrage kommen.

Alternativ gibt es die Tierphysiotherapie, die die vor allem von Hundehaltern genutzt wird und aufgrund verschiedener Probleme immer mehr gefragt ist.

Welche Nebenberufe gibt es mit Tieren?

Möchtet ihr euch beruflich umorientieren? Dann kann eine Weiterbildung oder ein Fernstudium die richtige Wahl sein. Ob ein Talent für das Frisieren besteht oder schon immer eine Affinität zu Tieren mit auffälligem Verhalten vorhanden war: Mittlerweile finden sich zahlreiche Möglichkeiten, um Beruf und Tierliebe miteinander zu verbinden.

Vor allem Gassigänger und Tierpensionen für die tägliche Versorgung sind gefragt. Nicht jeder kann den Vierbeiner während der Arbeit zuhause lassen oder mit ins Büro nehmen. Manche Hundehalter haben so ungünstige Arbeitszeiten, dass sie ihre Tiere nicht selbst ausreichend ausführen können oder sind selbst gesundheitlich eingeschränkt. Wenn du gerne mit Tieren arbeitest, aber keine lange Ausbildung anstrebst, könntest du an diesen Stellen dein Glück finden.

Für wen eignen sich Berufe mit Tieren gar nicht?

Habt ihr noch keine praktischen Erfahrungen mit Tieren? Dann solltet ihr diese vor der Entscheidung für einen solchen Beruf dringend sammeln. Anderenfalls kann bereits der erste Tag der Ausbildung zu einem immensen Problem werden.

Hierfür bieten sich beispielsweise Praktika im Bereich der gewünschten Arbeit an. Ebenso könnt ihr ehrenamtlich im Tierheim helfen und dabei praktisches Wissen und Erfahrungen sammeln.

Berufe mit Tieren – wenn der Vierbeiner ein Begleiter ist

Neben den Berufen mit Tieren finden sich auch zahlreiche Möglichkeiten, das Tier zum Begleiter in Ausbildung und Beruf werden zu lassen. Dazu gehören in jedem Fall Therapietiere. Auch Bürohunde sind schon lange keine Seltenheit mehr.

Wichtig ist vor allem, die eigenen Ziele und Ansprüche zu kennen. Wer gerne über die richtige Haltung berät, kann im Tierfachhandel glücklich werden. Wer möglichst wenig Kontakt zu anderen Menschen haben möchte, kann als Tierwirt mit der Spezialisierung auf Schäferei die beste Wahl treffen. Auch Tierpfleger im Zoo haben Vorteile, die sonst keiner genießt. Dementsprechend sollten auch immer die potenziellen Vorzüge und Nachteile berücksichtigt werden.

Arbeit mit Tieren – das ist zu tun

Bei der Arbeit mit Tieren gibt es erhebliche Unterschiede, aber auch einige Gemeinsamkeiten. Dazu gehört in erster Linie der richtige Umgang. Ihr müsst erst verstehen, welche Anforderungen die jeweilige Tierart mit sich bringt und mit welchen Besonderheiten ihr zu rechnen habt, bevor ihr euch selbst richtig darauf abgestimmt verhalten und die Sicherheit wahren könnt.

Geduld, Durchsetzungsvermögen, ein liebevoller Umgang mit Tieren und Menschen sowie keine Probleme mit Schmutz, Haaren, Federn oder Exkrementen gehören ebenso dazu. Berufe mit Tieren – Tierliebe allein reicht nicht.

Wenn ihr euch für einen Beruf mit Tieren interessiert, solltet ihr den jeweiligen Job genau unter die Lupe nehmen. Dazu gehört es, sich über alle Faktoren, Voraussetzungen und Anforderungen zu informieren sowie die Einschränkungen zu kennen. Da diese bei jeder Karriere anders ausfallen, schafft nur das genaue Auseinandersetzen mit dem Beruf die nötige Aufklärung.

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