29.08.2022

Spulwürmer bei Katzen

Wie man die Parasiten erkennt und behandelt

Hat eure Katze häufig Verdauungsprobleme? Dann kann die Infektion mit Spulwürmer die Ursache sein. Es ist die häufigste Wurmart, die Katzen befallen kann. Je nach Region können bis zu einem Drittel der Katzen von einem Spulwurm befallen sein. Besonders für Katzenwelpen können diese Parasiten gefährlich werden.

Was sind Spulwürmer bei Katzen?

Wie sehen Spulwürmer aus bei Katzen? Die Spulwürmer gehören zur Klasse der Fadenwürmer. Spulwürmer treten überraschend häufig auf. Es gibt sie sogar beim Menschen. Bei Katzen findet ihr am häufigsten die Spulwurmarten Toxocara cati und Toxocara mystax. Diese Spulwürmer sehen wie Regenwürmer aus und können bis zu 18 cm lang werden.

Katzen stecken sich durch die Aufnahme der Spulwurmeier an. Diese Eier sind sehr robust. Sie widerstehen sogar herkömmliches Desinfektionsmittel und sind außerhalb vom Tier bis zu drei Tage infektiös. Es wird davon ausgegangen, dass etwa 15 % aller Grün- und Parkanlagen mit Spulwurmeier infiziert sind. So sind denn vor allem Freigänger unter den Katzen von einem Befall betroffen. Das Weibchen der Spulwürmer kann pro Tag bis zu 200.000 Eier produzieren. Diese können vor allem oral von der Katze aufgenommen werden. Zum Beispiel durch das Fressen von infizierter Beute oder durch das Beschnuppern an kontaminierten Kot.

Aber auch Katzen, die sich ausschließlich in der Wohnung aufhalten, können sich infizieren. Zum Beispiel beim Verzehr von rohem Fleisch aber auch wenn, wenn ihr mit eurem Schuhen Eier und Larven in die Wohnung bringt.

Wie verhält sich eine Katze wenn sie Würmer hat?

Leider sind die Symptome nicht immer sichtbar. Allenfalls ein sehr starker Spulwurmbefall kann sich auch deutliche bemerkbar machen. Folgende Symptome können auf eine Infizierung hinweisen:

  • Durchfall
  • Breiiger Kot
  • Gewichtsverlust
  • Haarausfall
  • Struppiges oder stumpfes Fell
  • Störungen beim Wachstum (Jungtiere)

Wie gefährlich sind Spulwürmer bei Katzen?

Bei einem sehr starken Befall der Katze mit Spulwürmer kann es zu einer Entzündung des Bauchfells und sogar zu einem Darmverschluss kommen. Bei diesen starken Beschwerden ist auch eine erhebliche Störung des Wohlbefindens bei der Katze zu bemerken.

Sind Spulwürmer von Katzen auf Menschen übertragbar? Wie eingangs beschrieben, befällt der Spulwurm auch den Menschen. Deshalb müsst ihr euch bewusst sein, dass die Infektion eurer Katze mit dem Spulwurm auch euch selbst betreffen kann. Die Ansteckung kann zum Beispiel über den Kot eurer Katze erfolgen. Die Infektion beim Menschen verläuft in der Regel eher unauffällig. Manchmal kann es durch die Ansteckung und der Befall mit Spulwürmern zu Beschwerden kommen, die zu Kopfschmerzen, Augenschäden aber auch zu einer Vergrößerung der Leber führen. Sind Katzenwürmer für Menschen gefährlich? Sie können zwar übertragen werden sind aber eher weniger gefährlich.

Spulwürmer bei Katzen behandeln

Sind Spulwürmer tödlich? Besonders gefährlich sind Spulwürmer bei Kitten. Diese verfügen noch nicht über ein ausgereiftes Immunsystem und sind auf die Unterstützung des Menschen angewiesen. Zusätzlich entzieht ihnen der Spulwurm wichtige Nährstoffe aus ihrer Nahrung. Dies kann zu Mangelerscheinungen bei der jungen Katze führen.

Um die Erkrankung bei eurer Katze zu diagnostizieren, ist eine Kotuntersuchung die sicherste Methode. Dazu eignet sich eine Sammelkotprobe am besten. Insbesondere, weil die Wurmeier nicht jeden Tag, sondern nur sporadisch ausgeschieden werden. Es sollte daher eine Probe vom Katzenkot über drei Tage entnommen werden. Auf dieser Grundlage ist der Nachweis des Wurmbefall relativ sicher. Möglich ist der Nachweis auch über Erbrochenes oder Auswurf. Hier lassen sich bei einer Infektion wurmartige Strukturen entdecken.

Was tun bei Spulwürmern bei Katzen?

Sollte eure Katze mit Spulwürmern befallen sein, ist es sehr wichtig, zeitnah Maßnahmen zu ergreifen. In der Regel ist die beste Behandlungsmethode eine Wurmkur. Diese Behandlungsmethode ist nicht unumstritten, da oft Wurmkuren zur Anwendung kommen, die eine chemische Grundlage besitzen.

In diesen chemischen Wurmkuren sind Wirkstoffe enthalten, die die Parasiten abtöten und damit die Katze von den Würmern befreien. Gleichzeitig kann aber auch die Katze geschädigt werden. Hierzu kommen wir etwas später noch zu sprechen.

Die Behandlung der Spulwurminfektion wird also in der Regel durch ein Wurmmittel durchgeführt. Das Medikament ist in verschiedener Form erhältlich. So könnt ihr es vom Tierarzt erhalten in Form von:

  • Tablette
  • Kautablette
  • Paste

Heutige Wurmmittel sind grundsätzlich für alle Katzen sehr gut verträglich. Gleichwohl können auch Nebenwirkungen von den Wirkstoffen ausgelöst werden. In solchen Fällen solltet ihr bei der nächsten Wurmkur auf jeden Fall ein anderes Medikament verwenden. Hat eure Katze eine schwere Erkrankung, können auch begleitende Therapiemaßnahmen durchaus erforderlich sein. Das können beispielsweise Infusionen oder Vitaminbeigaben sein.

Ihr könnt einen Spulwurmbefall bei eurer Katze auch natürlich bekämpfen. Dazu gibt es Wurmmittel auf dem Markt, die den Spulwurm sowie andere Würmer wirkungsvoll bei Katzen bekämpfen, ohne dass sie dabei die unerwünschten Nebenwirkungen verursachen. Hier bestehen die Wirkmittel aus ausgewählten Kräuter. Diese Kräuter schaffen im Darm der Katze ein Milieu, dass wurmfeindlich ist. Eine Beratung beim Tierarzt schafft Klarheit, welches Mittel das geeignete für eure Katze ist.

Spulwürmer bei Katzen vorbeugen

Eine Behandlung ist gut, die Krankheit erst gar nicht bekommen wäre noch besser. Wie könnt ihr also eurer Katze helfen, sich nicht mit dem Spulwurm zu infizieren? Erschwert bis unmöglich gemacht wird eine Prophylaxe bei Freigängerkatzen. Wie wir gelesen haben, befinden sich die Eier des Spulwurms beinahe überall.

Ihr seht also:

In der Praxis ist es schwer bis kaum möglich, vollständig zu verhindern und auszuschließen, dass sich eure Katze mit den Eiern oder den Larven des Spulwurms in Kontakt kommt und infiziert. Dennoch könnt ihr etwas unternehmen, damit die Wahrscheinlichkeit gesenkt wird, dass es zu einem Spulwurmbefall kommt. Es stehen euch zwei Möglichkeiten zur Verfügung, die ihr nebeneinander anwenden solltet. Das ist umso wichtiger, da wir auch erfahren haben, dass bei Stubenkatzen gleichfalls ein Risiko der Infektion durch Einschleppung der Parasiten durch den Menschen besteht.

Das könnt ihr tun

Zunächst solltet ihr als prophylaktische Maßnahme eine regelmäßige Entwurmung in Betracht ziehen. Eine solche Maßnahme tötet die im Körper befindlichen Würmer, Eier und Larven frühzeitig ab. Allerdings wirkt diese Maßnahme nicht wie eine Impfung. Sie beugt nicht durch die Produktion von Antikörpern vor, sondern tötet lediglich die sich bereits im Körper befindlichen Parasiten. Eine regelmäßige Wurmkur entfaltet demnach keine vorbeugende Schutzwirkung.

Allerdings erfüllt die regelmäßige Wurmkur eine wichtige Funktion. Sie bietet die beste Möglichkeit einer frühzeitigen Behandlung. Auf diese Weise werden aufgenommene Spulwürmer schnell wieder entfernt. Besonders wichtig, weil die meisten Katzen keine Symptome zeigen und ihr nicht wisst, ob eure Katze gerade von den Würmern befallen ist oder nicht. Gerade bei Freigängern kann eine Wurmkur sinnvoll sein. Sie sollte jeden Monat erfolgen. In diesem Rhythmus kann sie den Vermehrungszyklus der Spulwürmer unterbrechen, noch während die Präpatenzzeit anhält. Auf diese Weise werden aufgenommene Spulwürmer bei eurer Katze frühzeitig wieder entfernt.

Weitere Vorteile dieser frühzeitigen Wurmentfernung sind, dass ein stärkeren Befall effektiv verhindert wird. Ebenfalls wird auf diese Weise vorgesorgt, dass eure Katze keinen infektiösen Stuhl absetzt. Der infektiöse Stuhlgang ist eine der häufigsten Ansteckungsherde. Über den infektiösen Kot können sich andere Tiere aber auch Menschen anstecken.

Grundlegend richtet sich der empfohlene Rhythmus der Durchführung einer Wurmkur von dem individuellen Risiko der Infektion eures Tieres ab. Auch die Gewohnheiten der gesamten Familie und der Bestand an Tieren im Haushalt ist bei der Festlegung der Regelmäßigkeit der Wurmkur zu beachten.

Eine Rolle spielt aber auch, wie Risikovoll die Infektion für das Tier und die Familie ist. Leben bei euch im Haushalt immungeschwächte Menschen oder vielleicht Kindern? Dann sollte eure Katze eher häufiger entwurmt werden. Ist die Katze noch jung? Dann gehört sie zur Risikogruppe. Besondere Empfehlungen für die

Durchführung von Wurmkuren gelten für:

  • Katzen im Welpenalter
  • Vor Impfungen
  • Während der Trächtigkeit
  • Beim Auftreten von Reisekrankheiten

Auch hier gilt immer: Lasst euch vom Tierarzt ausführlich zur Durchführung und Regelmäßigkeit von Wurmkuren beraten.

Eine weitere Möglichkeit, den Wurmbefall wirkungsvoll zu stoppen sind regelmäßige Kotuntersuchungen. Sie sind eine wichtige Alternative zu den vorsorglichen Entwurmungen. Sie können aber auch zusätzlich angewendet werden. Bei dieser Maßnahme werden regelmäßige Stuhluntersuchung in gleichen Zeitabständen vorgenommen.

Die Abgabe einer solchen Kotprobe hat noch einen anderen Vorteil: Sie ist wichtig, damit falsche Diagnosen oder negative Ergebnisse möglichst nicht vorkommen. Allerdings hat diese Maßnahme auch Nachteile. Es besteht immer ein Restrisiko, da wir bereits gehört haben, dass die Würmer nicht regelmäßig ausgeschieden werden. Bedenklich ist auch die Tatsache, dass der Wurmbefall über den Kot erst dann nachweisbar ist, wenn eure Katze schon infektiösen Kot ausscheidet. Der Nachweis ist leider nicht während der Präpatenzzeit der Parasiten möglich.

Wichtige Tipps zur längerfristigen Bekämpfung

Um einen längerfristigen Spulwurmbefall bei eurer Katze und damit das Ausscheidung infektiöser Eiern zu verhindern, ist eine regelmäßige Entwurmung der regelmäßigen Kotuntersuchung vorziehen. Eine weitere Maßnahme ist die regelmäßige Reinigung und Desinfizierung des Katzenklos. Auf diese Weise werden ausgeschiedene Eier und Würmer schnell vernichtet, bevor sie andere Tiere und Menschen anstecken können. Zur Reinigung des Katzenklos sollten immer Handschuhe verwendet werden.

Hatte eure Samtpfote bereits mit den lästigen Parasiten zu tun? Erzählt uns gerne mehr über eure Erfahrungen in den Kommentaren!

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