17.08.2021

Intelligenztest für den Hund

So erkennt ihr intelligente Hunde

Jeder Hundehalter würde von seinem Hund behaupten, schlau und talentiert zu sein, doch was zeichnet intelligente Hunde überhaupt aus? Steckt in einem Chihuahua das gleiche Potenzial wie in einem Hütehund und mit welchen Methoden könnt ihr die Intelligenz eures Hundes erhöhen?

Intelligente Hunde – was zeichnet sie aus?

Um einen intelligenten Hund von seinen weniger intelligenten Artgenossen zu unterscheiden, muss zunächst die Frage geklärt werden, was Intelligenz denn eigentlich ist.

In Bezug auf den Menschen unterteilt sich die Gesamtintelligenz in viele Unterkategorien. So gibt es zum Beispiel die Arten von Intelligenz, die sich auf das sprachliche Ausdrucksvermögen, auf das logische Denken oder den Umgang mit den Mitmenschen beziehen. Die Intelligenz ist also ein Gesamtpaket, das aus diversen Fähigkeiten besteht. Dabei kann die eine Eigenschaft herausragend gut und die andere unterrepräsentiert sein. Am Ende zählt der Durchschnittswert.

Auch die Intelligenz der Hunde bemisst sich an einem Querschnitt ihrer Leistungsfähigkeit. Verschiedene Tests sollen Aufschluss darüber geben, wie intelligent sie sind. Es geht dabei unter anderem um die Fähigkeit, Mengen abzuschätzen und Emotionen zu erkennen.

Die Intelligenz wird zum Teil vererbt (sogenannte instinktive Intelligenz), sie kann aber auch durch Lebenserfahrung und Förderung entstehen (adaptive Intelligenz).

Schlussendlich sagen Intelligenztests aber kaum etwas über die Handlungskompetenz der Hunde aus. Schließlich entwickelt jeder Hund eine Art Inselbegabung, die er anhand seiner täglichen Herausforderungen perfektioniert. Das heißt aber nicht, dass diese Handlungsstränge für einen anderen Hund ebenfalls sinnvoll oder bedeutsam sind.

Unabhängig von dem IQ-Test können folgende Merkmale Indizien für einen hohen Intelligenzfaktor eures Hundes sein:

  • Motivation
  • Lernbereitschaft
  • Schnelle Auffassungsgabe
  • Technisches Verständnis
  • Die Entwicklung von Lösungen
  • Praktische Umsetzung
  • Kooperationswille
  • Durchhaltekraft und hohe Frustrationstoleranz
  • Die Fähigkeit, menschliche Anweisungen zu verstehen

Intelligenztest Hund – wie funktioniert er?

Der Intelligenztest für Hunde setzt sich, wie der für uns Menschen, aus verschiedenen Aufgaben zusammen. Jeder der Aufgaben steht für einen Teilbereich der Grundintelligenz.

Zurzeit müssen Hunde beim Intelligenztest folgende Übungen bewältigen:

  • Hindernisparcours und Labyrinth
  • Richtungsanweisung des Menschen verstehen
  • Mengeneinschätzung

Es wird aber bereits an einem Nachfolgemodell gearbeitet, das zusätzliche Übungen enthalten und aussagekräftiger sein soll.

Nachdem zahlreiche Hunde den Intelligenztest bereits durchlaufen haben, drängten sich die folgenden Rückschlüsse auf:

  • Hunde haben, ähnlich wie wir Menschen, eine Grundintelligenz. Diese führt dazu, dass Hunde, die in einem Teilbereich sehr leistungsstark sind, auch bei anderen Aufgabenstellungen gute Ergebnisse erzielen.
  • Innerhalb der jeweiligen Rasse gibt es starke individuelle Schwankungen. Nur weil die Border Collies als besonders intelligent gelten, trifft das somit nicht auf alle Exemplare zu.
  • Zögerliche Hunde schnitten im Vergleich mit souveränen Tieren deutlich schlechter ab.
  • Hunde können ihr erworbenes Wissen, anders als wir Menschen, nicht auf neue Sachverhalte transferieren.

Intelligente Hunderassen – das sind die klügsten Rassen

Die Intelligenz eines Hundes lässt sich zwar nicht pauschal anhand der Rassezugehörigkeit bestimmen, trotzdem gibt es Hunderassen, die im Vergleich mit ihren Artgenossen intelligenter sind.

Beim Intelligenztest für Hunde, der auf britischen Forschungsarbeiten basiert, stellte sich der Border Collie als der intelligenteste Rassehund heraus. Menschen und Border Collies ticken in vielfacher Hinsicht gleich.

Doch auch andere Rassen haben einen hohen kognitiven Leistungswert:

Der Basenji ist gemäß der Testergebnisse übrigens der am wenigsten intelligente Hund.

Intelligenz Spiel Hund – wie ihr euren Vierbeiner prüft

Auf dem Hundemarkt gibt es allerlei Zubehör, mit dem ihr die Intelligenz eures Vierbeiners überprüfen und fördern könnt.

Intelligenzspielzeuge: Intelligenzspielzeuge werden meistens mit der Schnauze und den Pfoten bedient. Es geht darum, kleine Rätsel zu lösen und die Funktionsweise von Öffnungsmechanismen (schieben, drücken etc.) zu verstehen, um auf diese Weise ein Behältnis zu öffnen und an die darin liegende Belohnung zu kommen. Diese Intelligenzspielzeuge sorgen für kognitive Beschäftigung und eignen sich gut für zwischendurch oder während einer Phase der Abwesenheit.

Intelligenzspiele: Intelligenzspiele sind eine tolle Fördermöglichkeit, die sich ganz einfach in den Alltag integrieren lässt. Ihr findet damit nicht nur heraus, wie intelligent euer Hund zum aktuellen Zeitpunkt ist, sondern gebt ihm durch gezieltes Wiederholen der Übungsaufgabe auch die Gelegenheit, über sich hinauszuwachsen und neue Techniken zu erlernen.

  1. Befreiungstalent: Nehmt eine Decke oder eine Jacke und legt sie von oben über den Hund. Je schneller er sich daraus befreien kann, desto größer ist seine diesbezügliche Intelligenz.
  2. Futtersuche: Ihr legt ein schmackhaft riechendes Leckerli auf ein Blatt Papier oder ein Stück Stoff und schiebt es darauf zum Beispiel unter einen Schrank, sodass nur noch eine kleine Ecke des Papiers oder Stoffs zu sehen ist. Ideallösung: Der Hund zieht an dem Papier/Stoff, um an das darauf liegende Leckerchen zu kommen. Ihr könnt eurem Hund helfen, indem ihr ihm vormacht, wie es geht.
  3. Erinnerung: Nehmt ein begehrtes Spielzeug oder ein Leckerli und stellt einen blickdichten Behälter (Topf, Tasse) obendrauf. Nun verlasst ihr für eine – zunächst kurze – Zeit den Raum. Wenn der Hund bei eurer Wiederkehr signalisiert, dass er sich gemerkt hat, wo sich das Spielzeug/Leckerli befindet, habt ihr den Beweis dafür, dass und wie lange sich der Hund an vorangegangene Sachverhalte erinnern kann.
  4. Orientierungssinn: Stellt einen Teil eurer Inneneinrichtung während der Abwesenheit des Hundes um und schaut, wie und ob er auf die Veränderungen reagiert. Wenn er die entsprechenden Elemente betrachtet und daran riecht, hat er den neuen Standort registriert.
  5. Signalarbeit: Zählt die Versuche mit, die euer Hund benötigt, wenn ihr ihm das nächste Mal einen neuen Trick beibringt. Je schneller er das neue Signal umsetzen kann, desto höher ist seine diesbezügliche Intelligenz.

Die unterschiedlichen Übungen sind vor allem dazu da, herauszufinden, in welchen Handlungsfeldern der Hund am begabtesten ist. Je schneller ihm eine Aufgabe gelingt, desto begabter scheint er in diesem Teilbereich zu sein. Es lassen sich aber keine Aussagen dazu treffen, ob es fernab dessen nicht weitere Talente gibt.

Hundespielzeug Intelligenz – so trainiert ihr euren Hund

Weil die adaptive Intelligenz nicht angeboren ist, hat der Hundehalter verschiedene Möglichkeiten, wie er auf die Intelligenz seines Hundes einwirken kann:

Lernen über Probieren: Viele Fähigkeiten entstehen mit wachsender Lebenserfahrung im Wege zahlreicher Wiederholungen. Der Hund lernt quasi nebenbei, welche Strategie sich in der jeweiligen Situation bewährt.

Lernen durch Belohnungen: Einen weiteren Teil seines Könnens erwirbt der Hund nicht nebenbei, sondern wird gezielt darauf trainiert. Heutzutage erzieht man seine Hunde durch positive Verstärkung, also durch Belohnungen. Dabei wird der Hund mit hochwertigen Ressourcen (Leckerlie, Streicheleinheit, gemeinsames Spiel) zum Wiederholen einer bestimmten Handlung motiviert. Auf diese Weise kann ein großes Repertoire an einzelnen Kommandos und komplexen Abläufen entstehen.

Durch diese Art der mentalen Beschäftigung kann der Hund lernen, dass sich seine Mitwirkung auszahlen kann, was seine Konzentrations- und Einsatzbereitschaft erhöht. Der Hund wird dadurch zwar nicht zwangsläufig intelligenter, er entwickelt aber einen stärkeren Durchhaltewillen, wodurch er sich vielseitige Inhalte einprägen kann.

Ein wichtiger Teilbereich der Intelligenz, der im Verantwortungsbereich des Hundehalters liegt, ist die Sozialtauglichkeit. Hunde müssen frühzeitig lernen, auf angemessene Weise mit ihren Artgenossen und anderen Menschen in Kontakt zu stehen. Die Sozialkompetenz eures Hundes könnt ihr in Hundeschulen fördern und durch gezielte Begegnungen im Privatbereich.

 

Habt ihr schonmal Tricks ausprobiert, die euch verraten wie intelligent euer Liebling ist? Schreibt es in die Kommentare!

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